Hallo an alle Clickerexperten,
ich hatte ja gerade erst eine Frage zu dem Aufbewahren der Leckerchen während des Clickerns gestellt und nun kommt gleich die nächste hinterher.
Und zwar geht es um eine ganz alltägliche Situation auf dem Spaziergang. Mein Hund zieht - okay, ich gehe nur weiter wenn die Leine sich lockert. Das hab ich verstanden. Aber man kann doch nicht jeden Spaziergang nach diesem Schema aufbauen, man hat es ja auch mal eilig und dann läßt sich das nicht realisieren. (Mein Hund zieht nur wenn er nicht augelastet ist und ganz viel gerannt ist oder unter Ablenkung wenn andere Hunde da sind).Ich glaube im Buch von Birgit Laser wird dazu der Vorschlag gemacht, einmal ein Geschirr zu benutzen, wo der Hund ziehen darf, oder für den Anfang des Übungsaufbaus wenn man den Hund nicht überfordern will, es aber zur Spielwiese länger ist, als der Hund schon drauf hat. Soweit auch gut.
Aber wie mache ich es beim Gegenteil, wenn mein Hund ständig stehenbleibt und schnuppert? Ich kann doch nicht ständig clickern wenn sie mal nicht schnuppert? Dann muß ich sie doch mal weiterziehen und das ist doch dann schon wieder Zwang - genau das, was ich ja nicht möchte, sonst würde ich ja nicht Clickern wollen. Es wird ja oft genug gesagt, daß das Schnuppern selbstbelohnendes Verhalten ist und dem schwer beizukommen ist. Aber selbst wenn ich jedes Nicht-Schnuppern clickere, denkt der Hund nicht, daß es für das ordentliche Laufen ist, das er gerade zeigt? Und auch wenn das Clickern in dieser Hinsicht Fortschritte zeigen sollte, dann gibt es immer noch die Zeit wo es noch nicht klappt. Was mach ich dann? Muß doch dann wegziehen...(Oder laßt ihr eure Hunde tatsächlich an JEDEM Baum, Pfeiler, Zettel, Strauch, anderem Hund... schnuppern???
Dani
Hm,

: hallo dani,also ich handhabe es mit meinen hund so,leine kurz,der hund muß wirklich dicht neben mir laufen,heißt zügiges laufen ohne schnüffel,lasse ich die leine lang,gehe ich auch viel langsamer und hundi kann schnüffeln,also auch nicht stundenlang mit komm gehts dann auch mal weiter,das hat mein berner eigentlich recht schnell begriffen,clickern tue icj nur manchmal,bekomms mit zwei hunden einfach nicht hin,ines

Hallo!

Du solltest nicht "Nicht-Schnuppern" clicken, sondern "Weitergehen". Wenn ich Dich richtig verstehe, geht es Dir ja nicht um Fußarbeit auf dem Platz, sondern den täglichen Gassi-Weg. Ich nehme mal an, daß Dein Hund da schon mal schnüffeln darf - er soll sich nur nicht stundenlang aufhalten, und wenn Du es etwas eiliger hast, willst Du auch mal weitergehen können, richtig?

Also, Hund schnüffelt. Entweder rufst Du ihn und clickst in dem Moment, in dem er reagiert, aufhört zu schnüffeln und zu Dir kommt. Oder Du wartest, bis er von selber aufhört, und clickst dann. Ich glaube, ich würde die erste Variante wählen, weil Schnüffeln für den Hund ein normales Verhalten ist und Du es ihm ja nicht "abgewöhnen" willst, sondern es nur beenden willst, wenn es gerade nicht in Deinen Zeitplan paßt.

Wenn Dein Hund Dich am Anfang beim Rufen ignoriert, dann mußt Du entweder zu Beginn erst dann rufen, wenn Dein Hund gerade sowieso kommt, oder Du brauchst eben etwas, was noch attraktiver ist als Schnüffeln. Du könntest zum Beispiel daheim ohne jegliche Ablenkung ein "Look!"-Kommando mit dem Clicker üben, bis Dein Hund weiß: "Wenn Frauchen "Look!" sagt, dann gibt es immer was Supertolles. Anfangs wird der Hund draußen vielleicht nur reagieren, wenn er gerade etwas weniger Spannendes zum Schnuppern hat - aber mit der Zeit wird Dein Kommando immer wichtiger, und irgendwann wird Dein Hund jeglichen Geruch "liegenlassen", wenn Du ihn rufst.

Der Trick ist einfach, daß Du Deinem Hund nicht etwas abgewöhnst, sondern ihm ein Alternativverhalten anbietest, das er tun soll und wofür er belohnt wird.

Grüße, Kaya

Hallo Dani,

: Und zwar geht es um eine ganz alltägliche Situation auf dem Spaziergang. Mein Hund zieht - okay, ich gehe nur weiter wenn die Leine sich lockert. Das hab ich verstanden. Aber man kann doch nicht jeden Spaziergang nach diesem Schema aufbauen, man hat es ja auch mal eilig und dann läßt sich das nicht realisieren.

Dazu sehe ich zwei Möglichkeiten. Erstens, du übst ganz gezielt die Situation! Wir stellen auf dem Hundeplatz eine Futterdose in einiger Entfernung auf und zeigen dem Hund vorher den leckeren Inhalt. Dann geht das Spielchen ganz kontrolliert los. Der Vorteil ist, du hast es nicht eilig )) Wenn dein Hund sich in die Leine stemmt, bleibst du stehen! Zuerst clickst du , wenn er sich nur leicht zu dir wendet, dann wenn die Leine locker wird, dann, wenn er einen Schritt zu dir macht, dann, wenn er gleich gar nicht zu ziehen anfängt, etc.........

Ziel ist an der lockeren Leine zu der Dose zu laufen, dort gibst du ihm etwas aus der Dose!!!

Achtung hier wird das Weitergehen dürfen zur Belohnung! Also es clickt und ihr geht weiter!!! Auch ist die Dose vorne nicht zu vergleichen, mit dem "locken", wenn man dem Hund mit dem Leckerchen vor der Nase herumwedelt, damit er dir hinterherläuft. Der Weg zum Erfolg führt ihn im Gegenteil ja nur indirekt zu der Dose und zwar über die Kooperation mit dir!

Ähnlich kann man auch das "Komm" shapen. Dazu machst einen ähnlichen Übungsaufbau an einer 10 Meter Leine. Die Futterdose, oder ein anderes begehrenswertes Objekt sthet außerhalb des Bereichs der Reichweite der Leine (diese soll zu Anfangs kaum ein Spiel haben, der Hund soll NICHT hineinrennen!). Jetzt geht das Spielchen ähnlich. Ziel ist der Hund kommt zu dir, dann geht es gemeinsam zu der Futterdose. Das Signal führst du auch da ein, wenn der Hund das Verhalten drauf hat. Dabei geht es eben nicht um das prüfungsgemäße "HIER" mit Vorsitz, sondern um ein "in deine Nähe kommen"!

Die zweite Möglichkeit (wenn man es nicht ganz konsequent durchhalten kann) ist, die von Birgit Laser beschriebene. Eine Zeitlang hat dein Hund immer Geschirr und Halsband an, wenn ihr losgeht. Am Halsband bist du GAAANZ eisern. Es geht nur weiter, wenn er nicht zieht. Wenn du aber unbedingt weiter willst, klinkst du auf das Geschirr um und nimmst es da eben nicht so genau (ist jedoch nicht sooo optimal)!

: Aber wie mache ich es beim Gegenteil, wenn mein Hund ständig stehenbleibt und schnuppert? Ich kann doch nicht ständig clickern wenn sie mal nicht schnuppert? Dann muß ich sie doch mal weiterziehen und das ist doch dann schon wieder Zwang - genau das, was ich ja nicht möchte, sonst würde ich ja nicht Clickern wollen.

Wie ich dir schon gemailt habe, sehe ich kein Problem darin den Hund in so einer Situation auch einmal weiterzuziehen. Das ist jedenfalls besser, als KOMM zu rufen, oder ähnliches, wenn du sowieso schon weißt, dass es (noch) nicht klappt!

Du kannst aber auch versuchen, das zu Clickern! Nimm dir einfach ein paar Mal viel Zeit und warte. In dem Moment, in dem dein Hund von selbst weitergeht "C+B"! Am Besten bietest du ihm gleichwertigen, oder BESSEREN Ersatz als "B"! Als Aris eine Zeit lang das Mäusebuddeln (neu) entdeckt hatte, hab ich ihm durch das Zeigen von anderen (manchmal zufällig "heißeren" Mäuselöchern serh schnell das Abrufen vom Mäuseloch beigebracht!

: Es wird ja oft genug gesagt, daß das Schnuppern selbstbelohnendes Verhalten ist und dem schwer beizukommen ist. Aber selbst wenn ich jedes Nicht-Schnuppern clickere, denkt der Hund nicht, daß es für das ordentliche Laufen ist, das er gerade zeigt?

JA! Daher ist es auch besser ihn NICHT zu den heissen Schnupperstellen hinzulassen, wenn er es WILL, sondern diese als Belohnung in den Spaziergang einzubauen. Der Regelfall sieht doch Anfangs so aus, dass er zieht, weil ihm ein Duft in die Nase steigt.- Jetzt kommt wieder Übung 1. "Be a tree!" Als Belohnung fürs Nichtziehen gibt´s jetzt "Click" und Schnüffeln!!! Warte in diesem Fall einfach, bis die Stelle uninteressant wird (halte den Radius der Leine kurz genug), dann will er weiter, aber du noch nicht )) Also geht das Spiel wieder von vorne los! etc...........

: Und auch wenn das Clickern in dieser Hinsicht Fortschritte zeigen sollte, dann gibt es immer noch die Zeit wo es noch nicht klappt. Was mach ich dann? Muß doch dann wegziehen...(Oder laßt ihr eure Hunde tatsächlich an JEDEM Baum, Pfeiler, Zettel, Strauch, anderem Hund... schnuppern???

Nein! Wie gesagt natürlich nicht. Dazu müßte er dich and er Leine ja hinziehen, das läßt du nicht zu!

Ohne Leine funktioniert das natürlich Anfangs nicht. Da bleibet dir nur die Wahl "kommen" vorher zuverlässig aufzubauen und zu üben, oder eventuell die Schleppleine zum Absichern zu verwenden.

Liebe Grüsse

Alex & Aris

Hallo Dani und Alex,
: Die zweite Möglichkeit (wenn man es nicht ganz konsequent durchhalten kann) ist, die von Birgit Laser beschriebene. Eine Zeitlang hat dein Hund immer Geschirr und Halsband an, wenn ihr losgeht. Am Halsband bist du GAAANZ eisern. Es geht nur weiter, wenn er nicht zieht. Wenn du aber unbedingt weiter willst, klinkst du auf das Geschirr um und nimmst es da eben nicht so genau (ist jedoch nicht sooo optimal)!
:

ich weiss nicht, ob der Hund das wirklich unterscheiden kann, ob die Leine jetzt im Halsband oder im Geschirr eingehakt ist.
Eine Möglichkeit wäre, das Anti-Leinen-zieh-Training gezielt zu machen, wenn man Zeit hat, wie Alex auch schreibt. Und dann hat Hund Halsband dran. Und wenn Du "nur" Spazierengehen willst, ohne jetzt darauf zu achten, dass Hund nicht zieht, dann hat Hund Geschirr dran. Also jeweils getrennt. Für Training Halsband, für "Freizeit" Geschirr. Da bin ich mir sicher, dass Hund das auf jeden Fall kapiert.

Gruss Cindy

Hallo Cindy,

: ich weiss nicht, ob der Hund das wirklich unterscheiden kann, ob die Leine jetzt im Halsband oder im Geschirr eingehakt ist.

*hmmm*
Ich denke schon, habe das aber noch nicht praktiziert. Bei unserem "Rambo-Ronni" mach ich es zur Zeit auch umgekehrt. Also im Geschirr an der LEine, bzw. an der 10m SL (die ich zur Sicherung an der Endschlaufe halte) ist Ziehen tabu! Am Halsband hat sich das bei ihm schon so eingeschliffen (zuerst 1,5 Jahre Kettenhund, dann Spazieren immer an der Flexi), also find ich es umgekehrt besser. Außerdem ist es dann nicht sooo problematisch, wenn er beim Durchstarten hinter einer Katze, noch schlimmer Hase/Reh in die Leine läuft ((

Was würdest du von der Möglichkeit halten, dass man zur Unterscheidung des "Ziehens", bzw. "Nicht-Ziehens" das Nicht-Ziehen möglichst bald unter Signalkontrolle bringt. Also "BEI", oder "LEINE" als Hörzeichen einführt und variabel bestärkt. Normaler Weise bin ich ja nicht dafür, weil die Leine selbst dafür das Signal sein sollte. Aber in den so oft zitierten Fällen, "aber was mach ich, wenn ich einmal keine Zeit hab zum Stehenbleiben......" wäre das doch unter Umständen auch eine Möglichkeit?

Liebe Grüsse

Alex & Aris