von Kaya(YCH) am 17. Februar 2002 04:42
Hallo Christina!
: Zum Glück leben wir in einer Demokratie und da ich meiner Behauptung die 2 Worte "Meine Meinung" hinzugefügt habe, kann ich dafür nicht kritisiert oder beschimpft werden.
Hmm. Also kritisiert werden kannst Du - gerade in einer Demokratie - immer! Und auf die gleiche Art, wie Du sie beschimpft hast, kannst auch Du beschimpft werden. Aber - und auch das gilt für Dich wie für andere: Wenn Du hier Namen nennen würdest, also jemanden öffentlich blöde Kuh nennen würdest, dann würde Dir auch das "meiner Meinung nach" nichts nützen, er könnte Dich trotzdem wegen Beleidigung verklagen. Ohne Namen brauchst Du das nicht mal dazuzuschreiben, weil ja sowieso keiner weiß, wen Du meinst.
: Ähm, ich finde es sehr interessant dass du es als Angriff bezeichnest, wenn ein Hund knurrt und dem anderen die Pfote auf die Schulter legt. Was ist es dann bitte wenn sich ein Hund auf einen Anderen stürzen würde und ihn ohne ersichtlichen Grund beissen würde? Ein versuchter Mord?
Okay, Angriff ist vielleicht noch ein bißchen hoch gegriffen - aber es ist eine deutliche Anmache, etwa so, wie ein paar Halbstarke, die einen anderen schubsen und dabei fragen: "Was ist? Willst Du Ärger?" Der eine ignoriert das und wartet, bis sie weiterziehen, der andere dreht sich um und gibt ihnen ein paar Ohrfeigen.
: Erste Hilfe bei Menschen ist eine moralische und gesetzliche Pflicht, trotzdem ist es nicht strafbar oder unmoralisch wenn du nicht hilfst, wenn das Helfen eine Gefahr für dich darstellt.
Es ist aber auch nicht verboten, sich einzumischen, obwohl einem etwas passieren kann. Und wenn einem in so einer Situation etwas passiert, dann ist man daran nicht selber schuld, sondern der, der die Situation verursacht hat, wegen der man Hilfe leisten mußte.
: Das streite ich nicht ab, er ist zu dem Hund hingerannt. Allerdings heisst es nicht, dass mein Hund an der Verletzung der Frau schuld ist, es kann genausogut sein, dass ihr eigener Hund sie aus Versehen mit den Zähnen erwischt hat.
Genau das ist in dieser Nothilfe-Situation egal. Er hat die Situation verursacht. Sie konnte nicht lange überlegen, sondern hat sofort reagiert. Wenn die Hunde sehr verschieden groß sind, geht die Rechtsprechung sogar noch weiter: Da gab es mal einen Fall, wo ein Rottibesitzer die Krankenhauskosten der Westie-Besitzerin nicht zahlen wollte, die reingeriffen hatte. Er mußte sogar zahlen, obwohl klar war, daß es der Westie war, der sie erwischt hatte. Aber bei dem Größenunterschied, so das Gericht, sei das absolut unerheblich, die Gefahr ging von dem Rotti aus, und es war verständlich, daß sie eingegriffen hat, um ihrem Hund zu helfen.
: Vielleicht war es auch mein Hund, aber ich finde es nur ziemlich unfair, dass gleich mein Hund verdächtigt wurde, die Wunde verursacht zu haben.
Wenn da so viele Zeugen waren, dürfte doch mindestens einer es genau gesehen haben, oder etwa nicht?
Grüße, Kaya