von Heike & Labs(YCH) am 13. Juni 2000 15:16
Hallo Attila,
Deinem posting kann ich voll und ganz zustimmen.
Mein Langhaar-Schäferhund-Rüde wurde auch nicht im Schutzdienst
ausgebildet (aus den gleichen Gründen) und hat trotzdem beschützt.
Bei den Labis ist das Verhältnis ähnlich wie bei Deinen Beiden:
die Hündin ist ein kleiner Angsthase und der Rüde strotzt nur so
vor Selbstvertrauen.
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung über Labradors wachen aber beide
sehr gut und ich glaube - würde es denn mal ernst werden- würde
zumindest der Rüde auch versuchen zu beschützen, obwohl er dies
ebenfalls nicht gelernt hat.
Wie Du schon sagtest: es kommt eben immer auf den jeweiligen Hund an.
Viele Grüsse, Heike & Labs
: ob ein Hund Dich verteidigen wird, hängt wohl mehr vom Hund selbst ab als von seiner Ausbildung. Die sogenannte Schutzhund-Ausbildung ist eigentlich ein Beutespiel um den Hetzärmel und nicht unbedingt auf tatsächliche Gefahrensituationen zu übertragen; hat der Hund nicht den nötigen Wehrtrieb, kann man ihm beibringen, was man will, und er wird dann doch versagen.
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: Ich habe zur Zeit zwei Schäferhunde, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Hündin erschrickt beim leisesten Geräusch und versteckt sich hinter mir oder sucht das Weite; okay, sie kommt aus schlechter Haltung, aber das kann nicht alles erklären. Der Rüde hingegen ist äußerst selbstbewußt und auch wehrhaft. Vor allem nach Einbruch der Dämmerung steigert sich seine Aufmerksamkeit um ein Mehrfaches. Als wir einmal spätabends spazieren waren, kam plötzlich ein großer Hund aus dem Tor eines Bauernhof aggressiv auf uns zugerannt, der aus irgendwelchen Gründen frei lief; mein Rüde hat ihn sofort gepackt und in die Flucht geschlagen, ohne daß ich eingreifen mußte. Auch habe ich schon damit experimentiert, daß Leute nachts in meinen Garten eindrangen, und er hat sie sofort gestellt, am Weitergehen gehindert und bellend angezeigt. Also beschützt er sich und sein Rudel. Da ich von herkömmlicher Arbeit auf Übungsplätzen wenig halte, hat der Hund weder Begleithund- noch Schutzhundprüfung; ich habe ihn selbst ausgebildet, soweit es mir nötig erschien, und ansonsten darf er Hund sein.
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: Klar, daß ein Hund, der schützen soll, dies auch physisch glaubwürdig repräsentieren muß. Ein schutzbereiter Beagle oder Foxterrier ist hier sicherlich weniger glaubwürdig als ein Schäferhund oder Dobermann. Aber ganz grundsätzlich: es hängt von der individuellen Hundeseele ab.
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: Mit Grüßen, Attila