Mein Hund - mein Leibwächter? :: Was sonst nirgends passt

Mein Hund - mein Leibwächter?

von Birgit(YCH) am 12. Juni 2000 20:26

Immerwieder taucht unter verschiedenen Hundebesitzern die Frage auf:"würde Dich Dein Hund im Ernstfall verteidigen?"

Ich glaube, daß ein Hund ohne entsprechende Ausbildung nicht weiß was er machten soll (außer evtl. bellen). Ich sehe das an meinem Dobi. Er ist zu jedem freundlich. Und wenn ich auf einem einsamen Spaziergang überfallen werden würde, würde er sicher nicht zubeißen, da er es nicht gelernt hat.

Nun sagen viele, der Hund würde seinen Menschen (den er liebt) aus Instinkt verteidigen. Was meint Ihr dazu? Hattet Ihr schon mal so ein Erlebnis und Euer Hund hat Euch erfolgreich verteidigt? (ohne Schutzhundausbildung o.ä.)

Freue mich auf Eure Nachricht
Birgit & Onyx

von Simone(YCH) am 12. Juni 2000 20:38

Hallo Birgit,

ich habe einen Schäfermix und einen Beagle. Zusammen wirken sie vom Eindruck her schon als Schutz: Beagle bellt, Schäfermixhündin ist schwarz und sieht "gefährlich" aus.
Die beiden sind aber absolut menscheneuphorisch. Trotzdem hat meine Hündin nachts einmal in Richtung Gebüsch geknurrt (habe sie sonst noch nie knurren hören), dann hörte man schnelle Schritte und jemand verschwand. Kann man deuten, wie man will. Ob sie einen im Notfall beschützt?- Keine Ahnung. Aber wer greift schon Frau mit (größeren) Hunden an?

Gruß, Simone

von Attila(YCH) am 12. Juni 2000 20:53

Hallo Birgit,

ob ein Hund Dich verteidigen wird, hängt wohl mehr vom Hund selbst ab als von seiner Ausbildung. Die sogenannte Schutzhund-Ausbildung ist eigentlich ein Beutespiel um den Hetzärmel und nicht unbedingt auf tatsächliche Gefahrensituationen zu übertragen; hat der Hund nicht den nötigen Wehrtrieb, kann man ihm beibringen, was man will, und er wird dann doch versagen.

Ich habe zur Zeit zwei Schäferhunde, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Hündin erschrickt beim leisesten Geräusch und versteckt sich hinter mir oder sucht das Weite; okay, sie kommt aus schlechter Haltung, aber das kann nicht alles erklären. Der Rüde hingegen ist äußerst selbstbewußt und auch wehrhaft. Vor allem nach Einbruch der Dämmerung steigert sich seine Aufmerksamkeit um ein Mehrfaches. Als wir einmal spätabends spazieren waren, kam plötzlich ein großer Hund aus dem Tor eines Bauernhof aggressiv auf uns zugerannt, der aus irgendwelchen Gründen frei lief; mein Rüde hat ihn sofort gepackt und in die Flucht geschlagen, ohne daß ich eingreifen mußte. Auch habe ich schon damit experimentiert, daß Leute nachts in meinen Garten eindrangen, und er hat sie sofort gestellt, am Weitergehen gehindert und bellend angezeigt. Also beschützt er sich und sein Rudel. Da ich von herkömmlicher Arbeit auf Übungsplätzen wenig halte, hat der Hund weder Begleithund- noch Schutzhundprüfung; ich habe ihn selbst ausgebildet, soweit es mir nötig erschien, und ansonsten darf er Hund sein.

Klar, daß ein Hund, der schützen soll, dies auch physisch glaubwürdig repräsentieren muß. Ein schutzbereiter Beagle oder Foxterrier ist hier sicherlich weniger glaubwürdig als ein Schäferhund oder Dobermann. Aber ganz grundsätzlich: es hängt von der individuellen Hundeseele ab.

Mit Grüßen, Attila

von Sarah und Yorick(YCH) am 12. Juni 2000 21:28

Yorick (Goldie, 1jährig) liebt alle Menschen und tut keiner Fliege was...auch wildfremde können ihn überall anfassen und mit ihm machen
was immer sie wollen...er wedelt bloss...und sabbert...smiling smiley
Aber wenn ich nachts mit ihm unterwegs bin und irgendwo in einer dunklen
Strasse blöd angemacht werde, dann knurrt er.
Ob er zubeissen würde, weiss ich nicht. Ich denke eher nicht, aber so
sicher bin ich mir nicht. Die Hunde merken uns an, ob wir Angst haben
oder unsicher sind und sie merken auch, wenn wir eine Situation bedrohlich finden...und je nach Charakter verstecken sie sich oder
gehen eben in Verteidigungsposition wenn sie sich angegriffen fühlen.
Hunde mit einer starken Rudelbindunge/Beziehung zum Herrchen/Frauchen,
fühlen sich selbstverständlich auch angegriffen, wenn ihr Führer oder
ein Rudelmitglied angegriffen wird.
Yorick reagiert aber nur nachts mit Knurren auf Fremde und auch nur,
wenn ich Angst habe oder unsicher bin, sonst nicht.

Eigentlich wäre es interessant, den Hund diesbezüglich zu testen...
...aber er merkt es eben, wenn das Ganze bloss ein Test ist.

Sarah

von Ira(YCH) am 12. Juni 2000 22:41

Hallo Birgit,

Was meint Ihr dazu? Hattet Ihr schon mal so ein Erlebnis und Euer Hund hat Euch erfolgreich verteidigt? (ohne Schutzhundausbildung o.ä.)

Mein Rüde, der keine Schutzhundausbildung hatte, biss in seinem 12jährigen Leben zweimal: einmal um mich, das andere Mal um meine Tochter (als Baby) zu verteidigen, jeweil ohne "Befehl", sondern im eigenen Ermessen.

Viele Grüße, Ira

von Anneke(YCH) am 13. Juni 2000 07:24

Hallo Birgit,

meine jetzt zwölfjährige Mixhündin hat mich schon mal verteidigt als es in ihren Augen notwendig war, die Leute wollten eigentlich nichts von mir, aber das konnte sie nicht wissen. Es war im Tagesaufenthalt für Obdachlose, wo mein Mann Zivildienst machte, im Garten prügelten sich zwei und schwankten dabei bedrohlich nahe auf mich zu. Die Hündin ging sofort dazwischen und hat die beiden auch auseinandergebracht. Klasse bei Ihrer Grösse von 45 cm. (Sie hat meiner Meinung nach nicht sich selbst verteidigt, da sie sich an einer anderen Ecke aufhielt.)
Heute ist sie etwas ruhiger, aber nachts noch deutlich vorsichtiger und ich bin sicher, das sie im "Ernstfall" vertreidigt. Auch ins Haus kommt niemand Fremdes, wenn ich nicht dabei bin. Als Schnauzer/Terrier hat sie aber ja auch eine gewisse Schärfe.
Ob mich die Whippets verteidigen würden? Ich weiß es nicht. Sie lieben jeden... Einbrecher würden sie wohl abschlecken. Wenn ich angegriffen würde - ich denke, sie würden eher die Flucht ergreifen (sind ja schnell weg ;o)), aber das weiß man nicht. Ich habe schon von einem Whippet gehört, der aus dem Auto heraus angriff als jemand versuchte Frauchen beim Einsteigen zu belästigen. Zugetraut hätte sie ihm das wohl auch niemals. So eine Situation kann man ja auch schlecht simulieren,echte Angst ist ganz anders.
Hoffen wir mal, das die meisten hier nie in eine solche Situation kommen...

Liebe grüsse von Anneke mit
Schnauzermix Chika und den Whippets Whoopie, Burnie und Blue

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