von Anonymus am 28. Januar 2007 19:50
Vor ca. einem Jahr bekamen wir für unseren Dalmatinermischling Max die traurige Diagnose Cauda Equina Syndrom mit der Perspektive "unheilbar". Das einzig tröstliche war die Aussage unseres Tierarztes, man könne den Krankheitsverlauf durch seine Behandlung mit Cortison, Laurabolin und Vitamin B drastisch verlangsamen. So kam es leider nicht, seine Probleme wurden trotz Behandlung + Physiotherapie so drastisch, dass wir mit ihm eine Spezialklinik in Hamburg aufsuchten. Dort wurde als Ursache des CES ein alter Bandscheibenvorfall diagnostiziert und (auf unseren Wunsch) minimal-invasiv behandelt. Obwohl sich die Bandscheibe fast komplett an ihren angestammten Platz zurückbildete, waren doch einige Reflexe und Nervenleitungen nachhaltig geschädigt.
Ich habe meinem Hund in die Augen gesehen. Dort sah ich Lebenswillen. Wir versuchten, mit Hilfe unserer Physio-Therapeutin ihn wieder auf die Beine zu bringen, mußten uns aber letztlich geschlagen geben. Was nun? Ich setzte mich durch und bestellte bei hunderollwagen.de einen Wagen. Er kam nach fünf Tagen an und war einfach zu montieren.
Wir fuhren also zu der großen Wiese, wo Mäxchen den ganzen Sommer auf den Hinterbeinen herumgerutscht war, und hoben ihn in den Wagen. Zuerst war er total zögerlich und beschränkte sich auf den kleinen Radius, den er halt nur noch kannte. Dann aber dämmerte es ihm. Er konnte wieder zu der großen Baumgruppe, die er früher immer so gerne erkundet hatte. Und er startete durch. Er begoß zunächst jeden Baum, bis er sein ganzes Pulver verschossen hatte. Dann machte er einen dicken Haufen, völlig ohne Probleme. Und er strahlte mich immer wieder an. Am liebsten hätte ich geheult vor Freude.
Übrigens hat er nach wie vor die Kontrolle über seine Blase und seinen Darm. Er braucht nur ganz regelmäßig seinen Auslauf. Aber das ist in seinem Alter (fast elf Jahre alt, aber organisch noch sehr gesund) ja normal.
Ich bereue höchstens, dass ich so lange abgewartet habe, denn durch den Wagen hat er drastisch an Lebensqualität zurückgewonnen. Er ist jetzt wieder mindestens zu einstündigen Spaziergängen in der Lage und genießt den Kontakt mit den anderen Hunden sehr.
Einem Hund, der nicht mehr leben will, merkt man das meiner Erfahrung nach deutlich an. Max ist noch lange nicht an diesem Punkt angelangt, das kann jeder sehen, wenn er mit seinem Wägelchen hinter seiner Schäferhundfreundin über unsere Wiese jagt.
Liebe Grüße
Kirsten