von Antje(YCH) am 30. November 1999 07:53
Hallo May,
: eine Freundin ließ bei ihrem Hund wegen ständiger Juckerei einen Allergie-
: test machen, wobei herauskam, daß er hochallergisch gegen Soja ist und auch
: auf Schimmelpilze reagiert. Jetzt sucht sie ein gutes und gleichzeitig er-
: schwingliches sojafreies Trockenfutter.
Eigentlich bietet jede Firma inzwischen sog. Sensitiv-Futter an, die i.d.R. alle ohne Soja hergestellt werden. Ein Blick auf die Deklaration der Inhaltsstoffe bringt hier Klarheit (ich selbst füttere Josera Joschi Sensitiv, dessen Proteinquellen auf Reis und Geflügel basieren und das mit ca. 43,- DM für 15 kg in einem für meine Begriffe akzeptabelen Rahmen liegt).
: Und wie ist das mit den Schimmelpilzen? Ist die Schimmelpilzbelastung eines
: Trockenfutters nur eine Sache der Lagerung oder gibt es da auch Unterschiede
: bei den einzelnen Marken?
Das mit den Schimmelpilzen ist schon schwieriger; sie können einerseits durch verunreinigtes Getreide oder aber durch unsachgemäße Lagerung/Transport ins Futter gelangen. Und dann kommt hinzu, daß die Firmen (auf Wunsch der Verbraucher) immer weniger Konservierungsstoffe ins Futter mischen, für die Schimmelpilz-Allergiker nicht unbedingt ein Vorteil!
Ich achte darauf, daß die Rohstoffe, welche eine Firma verwendet, Lebensmittelqualität haben. Gerade beim Getreide ist das wichtig, denn in einem schlechten Jahr wird relativ feucht geerntet und jede Stunde in der Getreidetrocknung belastet die Landwirte, die eh' nicht so arg viel Geld für ihr Getreide bekommen, zusätzlich finanziell. Wird das Getreide von vorneherein als Tierfutter deklariert, unterliegt es ganz anderen Grenzwerten als wenn es der menschlichen Ernährung zugeführt wird, es werden mehr Verunreinigungen gedultet, auch in Bezug auf die Schimmelpilze.
Natürlich kann das Futter auch bei besten Rohstoffen und bester Verarbeitung schimmeln, wenn es falsch gelagtert wird. Und selbst wenn die Lagerung beim Händler stimmt, reicht es schon aus, wenn ein Sack beim Transport oder Umladen im Regen mal naß wird, ganz unabhängig vom Hersteller. Ich habe schon bei ganz verschiedenen Marken angeschimmelte Säcke gehabt; deshalb füttere ich nie direkt aus dem Sack, sondern fülle das Futter in eine Tonne um, um dabei jeden Sack erst einmal komplett mit Nase und Augen zu testen.
Bei Hunden, die stark allergisch auf Schimmelpilze reagieren, reicht das alleine nicht aus. Es besteht aber die Möglichkeit, eine größere Menge Futter auf einmal zu kaufen (z.B. Vorrat für 3 Monate), alle Verpackungen zu öffnen und eine Sammelprobe zu entnehmen. Diese kann man in staatlichen Untersuchungsanstalten für wenig Geld auf ihren Schimmelpilzgehalt untersuchen lassen. Wo man diese Proben untersuchen lassen kann erfährt man beim örtlichen Veterinär- oder auch Gesundheitsamt.
Viele Grüße
Antje