Hallo Sandra,
es ist einfach auch immer eine Frage, womit man seinem Hund am meisten Lebensqualität ermöglichen kann.
Ich habe eine 9,5 Jahre alte Hovawart-Hündin, die häufig Probleme mit Gelenken und vor allem Bändern und Sehnen hatte (vermutlich ausschlaggebend war ein Unfall im Junghundealter). Letztes Jahr habe ich noch eine BÄnderstraffung im Vorderbein machen lassen, weil das Band überdehnt/ gefasert war. Anfang dieses Jahren fing sie dann an, hinten sehr stark zu humpeln, war unsicher auf den Beinen, kam nicht mehr die Treppe runter.
Ich bin mit ihr in die Uni-Klinik gefahren, festgestellt wurde ein Anriß des Kreuzbandes. Gleichzeitig hat sie aber Arthrosen in den KNien und Schultern vorne. Bei einem zweiten Besuch in der Uni-KLinik wurde dann zusätzlcih der Rücken geröngt, Spondylosen im Schulter- und Lendenwirbelbereicht sind zusätzlich vorhangen
(
Sicher ist es das Kreuzband, was meinem Mädel akut Probleme bereitete. Andererseits hat die letzte BänderOP im Vorderbein wirklich NULL Effekt gehabt, im Gegenteil brauchte sie sehr lange, um wieder auf die Beine zu kommen.
DEshalb habe ich mich gegen eine weitere OP entschieden, Rio beommt Rimadyl, zusätzlich machen wir Physiotherapie (habe zum Glück eine sehr gute Therapeutin gefunden), Magnetfeldtherapie, im Sommer geht es täglich schwimmen, etc. Somit hat sie keine Schmerzen, die Muskulatur kann wieder aufgebaut werden, sie belastet durch die Physio sehr gleichmässig und es geht ihr besser als vor dem Kreuzbandanriß.
Vielleicht hätte ich aber anders gehandelt, wenn mein Hund sehr viel jünger gewesen wäre, weil bei Schmerzmitteln natürlich immer zu befürchten ist, daß auf die Dauer Nebenwirkungen auftreten. Ich habe ganz klar überlegt, welchen Nutzen mein Hund von einer OP hat (Schmerzmittelfreiheit, bessere Belastbarkeit der Gelenke, weniger Arthrosegefahr), und welche Nachteile (je älter der Hund, desto schwieriger die Heilung; Gefahr, daß andere Gelenke durch Fehlbelastungen in Mitleidenschaft gezogen werden, ...). Im Endeffekt kann einem bei einem Hund mit Rios Beschwerden niemand garantieren, daß es ihr nach der OP wirklich gut geht, sie hätte also evtl. trotzdem Schmerzmittel gebraucht. Deshalb haben wir darauf verzichtet, das Kreuzband operieren zu lassen und hoffen, daß es ihr mit der momentanen Therapie noch lange gut geht. Ich weiß aber eben nicht, wie alt Dein Hund ist- wenn er noch recht jung ist, würde ich wahrscheinlcih für eine OP Plädieren, eine Alternative gibt es meines Wissens nach nicht.
Liebe Grüße,
EVa & Rio