Irreparable Muskelverhärtung? :: Gesundheit & Hund

Irreparable Muskelverhärtung?

von eva & rio(YCH) am 12. März 2003 20:35

Hallo,
ich hab eine kurze Frage: Eine Bekannte von mir hat einen Schäferhund-Rüden, jetzt 6 Jahre alt. Bisher war er absolut gesund, Hüfte etc in Ordnung.
In letzter Zeit stellte er die hintere linke Pfote leicht auswärts, außerdem tritt er teilweise nicht richtig auf oder „hüpft“ irgendwie. Das Sprunggelenk zeigt eine richtiggehende Schnappbewegung.
Der TA diagnostizierte eine „Kontraktur (Verhärtung) des Muskulus Menbranosus“, also des Streckmuskels im Hüft-/ Kniegelenk. Schmerzen hat der Hund keine (bestätigte auch der TA), aber er „eiert“ beim Laufen regelrecht. Auf der rechten Seite ist eine Verhärtung in Ansätzen auch schon vorhanden.
Wir haben bisher folgende Informationen:
- Die Krankheit tritt häufig bei Schäferhunden, Dobermännern etc auf, besonders bei gut trainierten Hunden
- Sie ist irreparabel und weder durch eine OP noch durch Medikamente behandelbar
- Ausgelöst wird sie durch eine Stoffwechselstörung oder eine Virusinfektion
- Es kann auch andere Muskeln betreffen
- Sie verursacht scheinbar keine Schmerzen, aber eben Bewegungsveränderungen und evtl. –einschränkungen

Leider finden sich zu dieser Krankheit fast gar keine Infos, deshalb frage ich jetzt mal Euch, ob Jemand damit Erfahrung hat yawning smiley)

Besonders interessant wäre natürlich zu wissen, inwieweit der Hund belastet werden soll, ob man durch Massagen, etc irgendwie helfen kann, ob irgendwann Koordinationsschwierigkeiten auftreten, wie andere Hunde mit der Krankheit zurechtkommen, wie sich die Krankheit im Alter entwickelt... naja, eben irgendeine konkrete Erfahrung.
Vielleicht hat ja Jemand von Euch davon schon mal gehört oder einen Fall im Bekanntenkreis, uns war das nämlich ehrlich gesagt total neu.
Liebe Grüße,
Eva


von Sonja(YCH) am 13. März 2003 10:43

Hallo Eva,
ich kenne ebenfalls einen Mischling, der diese Erkrankung hat. Dabei bildet sich der betroffene Muskel zu einem reinen Bindegewebsstrang um, d.h. er ist nicht mehr elastisch und nicht mehr kontraktil. Ursache kann ein starker Reiz sein, z.B. eine heftige Überanstrengung (das kommt bei Jagdhunden gehäuft an einem Schulterblattmuskel vor), oder auch ein Trauma, z.B. starke Prellung. Meist kann man hinterher nicht mehr so recht nachvollziehen, was jetzt der genaue Auslöser war.

Der besagte Hund wurde operiert, da man zunächst einen Tumor nicht ausschließen konnte. Dabei wurde der strangartige Muskelrest isoliert, durchtrennt und ein Stück herausgeschnitten.
Später wurde noch eine OP notwendig, da sich zwischen den Muskelstümpfen Narbengewebe gebildet hatte und alles wieder zusammengewachsen war. Bei der zweiten OP wurden die Muskelenden zu ihrem Ansatz hin umgeklappt und dort festgenäht, so dass sich das Narbengewebe an diesen Stellen bildet und nicht mehr in der Mitte.
Die Erkrankung ist nicht schmerzhaft, aber der Hund lahmte dennoch,da eben dieses mechanische Hindernis vorlag.
Jetzt läuft der Hund wieder richtig gut und ist superbelastbar, allerdings ist die Besitzerin etwas uneinsichtig: Sie macht Riesenwanderungen und lange schnelle Ausritte mit dem Hund und beschwert sich anschliessend, dass der Hund wieder lahmt... sie wollte ihn schon deswegen einschläfern lassen (!!!), aber der Tierarzt hat ihr dann die Leviten gelesen....

Vielleicht hilft Dir das ja weiter?
VG Sonja

von Angela(YCH) am 13. März 2003 12:33

Liebe Eva,

habe ein mitlerweile 9-jährige Schäferhundin, die das selbe Krankeitsbild hat (seit ihrem 5-ten Lebensjahr). Wie Du siehtst
kann ein Hund damit sehr alt werden.

Meine Hündin hat beidseitige Kontraktur des Musculus Gracilis. Es hat halt einfach einen anderen Muskel erwischt :-).

Zu anfang ging eine Welt für mich unter und ich habe mich aufgrund schlechter Tierärztlicher Beratung zu einer OP entschieden. Man sagte mir damals es gäbe eine 20%-tige Heilungschance. Pustekuchen, alles Geldmacherei. Im Endeffekt habe ich beide OP's gemacht (also beide Beine jeweils 2 x) mit und ohne Umnähen. Einmal in Duisburg in der Tierklinik und einmal in Aachen bei Prof. Dr. Küpper. Die sind schon Profis auf diesem Gebiet und konnten trotzdem nichts erreichen. Es hat 2 Wochen gedauert und der schrecklich harte Strang war wieder und der Hund lief genauso schlecht wie vorher. Seitdem habe ich gar nichts mehr gemacht und meiner Hündin geht es - mit Ausnahme der Bewegungseinschränkung - sehr gut. Sie ist topfitt und zeigt keine Schmerzen (und dies ohne Medikamente). Kann daher nur von jeglicher OP abraten.

Zum Thema Massage etc. kann ich Dir sagen, daß ich sämtliche Tierheilpraktiker und Tierkrankengymnasten durch habe mit Dehnen, Gymnastik, Akkupunktur und, und, und. Nach jeder Behandlung lief meine Hündin schlecher als zuvor und ich hatte das Gefühl, daß es ihr schrecklich weh tut und alles nur noch schlimmer macht.

Daher kann ich Euch wirklich ans Herz legen, daß es meiner Meinung nach das Beste in diesem Fall ist "gar nichts" zu tun. Mit allem anderen wird es nur noch schlimmer-besonders durchs dehnen.! Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß jeder Artz, etc. hierzu eine andere Meinung haben wird und man natürlich auch seinem Hund helfen will und dann gerne darauf hört, wenn einem "Hoffnung" gemacht wird. Allerdings ist
hier wirklich weniger = mehr. Habe auch sehr lange für diese Erkenntnis
gebraucht und wollte es nicht wahrhaben einfach nicht helfen zu können.
Ich weiß wie schwer das ist, wenn man sein Tier liebt !!
Wünsche Euch alles Gute und weiterhin noch viele schöne Jahre mit Eurem
Hund.
Liebe Grüße
Angela
(So traurig es auch ist, aber ich freue mich mal von diesem Thema bei anderen zu hören. Habe bisher noch niemanden gesprochen, der dieses Problem auch hatte)

von sonja(YCH) am 13. März 2003 13:09

: hast du schon mal mit einem naturarzt über diese krankheit geredet ? wo manchmal die schulmedizin nicht mehr weiter weiss, können alternative methoden hilfreich sein.

von eva & rio(YCH) am 13. März 2003 13:52

Hallo Angela,
auch wenn ich es Euch natürlich nicht gewünscht habe: Ich freue mich auch, daß da doch NOCH Jemand ist, dessen Hund betroffen ist yawning smiley)
Die Besitzerin des Hundes ist bis Samstag unterwegs, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß sie sich wahnsinnig gerne mit Dir in Verbindung setzen wird.
Zur Behandlung: Unser TA (ich bin beim gleichen wie sie) hat wohl vor einigen Jahren an einem Vortrag zu dieser Art der Erkrankung teilgenommen und konnte es deshalb auch sofort diagnotizieren- und leider auch gleich sagen, daß es eben keine "Heilung" gibt. Üblich ist wohl eine Cortisonbehandlung, aber er war so ehrlich zuzugeben, daß das eben auch keine Verbesserung bringt. Gleichzeitig hat er bei einem Spezialisten in Frankfurt angerufen um sich zu erkundigen, ob es neue Behandlungsmethoden gibt- die Auskunft war leider negativ.
Eine OP hat er nicht empfohlen, da diese keine Hilfe brächte.
Gerade wegen dieser Auskünfte ist die Besitzerin jetzt natürlich auf Info-Suche...
Sie meldet sich bestimmt in den nächsten Tagen bei Dir,
liebe Grüße,
Eva & Rio

PS: Eine Frage hätte ich noch: Gibt es eigentlich eine wirkliche Bezeichnung für diese Krankheit? Dann könnte ich auch etwas gezielter suchen...

von eva & rio(YCH) am 13. März 2003 13:58

Hallo Sonja,
ja, genau diese Art der Erkrankung scheint es zu sein. Der Besitzerin wurden allerdings entweder ein Virusinfekt oder eine Stoffwechselstörung als Ursache "zur Auswahl" gestellt...
Bisher scheint er auch keine Schmerzen zu haben, problematisch könnte halt die Fehlstellung sein, die sich dadurch ergibt.
Zu einer OP riet unser TA glücklicherweise gar nicht erst, scheinbar macht man dadurch ja vieles noch wesentlich schlimmer, statt etwas zu verbessern?!
Die Besitzerin des Rüden kommt am Samstag zurück, könnte sein, daß sie sich dann nochmal meldet.
Danke schon mal und liebe Grüße,
Eva & Rio

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