HD vorröntgen :: Gesundheit & Hund

HD vorröntgen

von Karin M.(YCH) am 14. April 2003 06:29

: Gut, dann hast Du das vorröntgen eingeschickt und auswerten lassen?

Für was soll das gut sein? Aber seit 5 Jahren hat sich auch was geändert. Der Befund liegt bei meinem Tierarzt auf. Er ist bei uns vom Verband her berechtigt, den Endbefund auszustellen.

Wenn mir ein TA sagt ein Hund hat ein A, dann kann es gut sein, dass er ein C hat. Denn er weiss es nicht, er ist nicht dazu eingerichtet, diese Ausmessungen machen zu können und die meisten TAs wissen nicht mal auf was sie schauen müssen, da bin ich fangs oftmals besser informiert.
:
Da kennst Du mich aber schlecht. Ich gehe zum Röntgen prinzipiell zu Dr. Köppel in Bruck an der Mur. Wer "Die Technik der Hundezucht" von Dr. Fleig und "Die Hüftgelenksdysplasie des Hundes" von Sylvia M. Linnmann kennt, wird wissen, dass er ein absoluter Fachmann auf dem Gebiet ist.
Zu "irgendeinem" Tierarzt würde ich zum Vorröntgen auch nicht gehen.


: Ich habe oft gegenteilige Erfahrung gemacht, vorröntgen gut, Hauptröntgen schlecht. Ich kenne jetzt viele Hunde, bei denen das so passiert ist. Aber es gibt auch das Gegenteil und natürlich auch, dass sich nicht viel verändert. Aber was ist die Konsequenz aus dem Röntgen. Dass man den Hund einschläfert, wenn es schlecht ist? Dass man den Hund mit ruhigem Gewissen belasten darf? Ich denke das wäre bei Marie nicht gegeben, dann wäre es nur für die Beruhigung der Nerven des

Wenn man zu einem guten Tierarzt geht, sollte es schon einigermaßen aussagekräftig sein. Vor allem interessanterweise zu dem frühen Zeitpunkt. Später ist das scheinbar wieder anders.

Hundeführers und für diese müsste man dem Hund eine gefährliche Narkose machen, Röntgenstrahlen über ihn ergehen lassen und der Hundeführer 200 Euro bezahlen. Das ist der Preis nicht wert, in einem solchen Fall.
:
Tja, das muß sowieso jeder für sich entscheiden. Bei Dr. Köppel kostet das Vorröntgen inkl. Kurznarkose (wo es in den 10 Jahren, in denen er das macht, noch keinen EINZIGEN Zwischenfall in dieser Form der Narkose gegeben hat - ist nicht mit der Narkose zu einer OP vergleichbar) ca. 94 Euro. Bei einem 2. Tierarzt, der auf dem Gebiet auch viel Erfahrung hat kostet es exkl. Narkose gar nur 15 Euro.
200 Euro halte ich für sehr übertrieben.
Bei Dr. Köppel kostet das gesamte Röntgen inkl. Schulter + Ellbogen und Endbefund, der vom Zuchtverband anerkannt ist, ca. 150 Euro.

Auch Gruss
Karin

: Gruss P.H

von Karin M.(YCH) am 14. April 2003 06:38

Hallo Antje!

: : Der ideale Zeitpunkt, um bei einem Junghund das Vorröntgen zu machen,
: : liegt in der 16.-20. Woche.
:
: Gerade das halte ich für Blödsinn. Röntgen vor dem 6. Lebensmonat hat so gut wie keine Aussagekraft. Die Knochen müssen doch erst ausmieralisieren, vieles, was "da" ist, ist bei so jungen Hunden gar nicht auf dem Röntgenbild zu sehen.

Dann lies bitte "Die Hüftgelenksdysplasie des Hundes" von Sylvia M. Linnmann. Da sind viele interessante Untersuchungen und Studien der letzten Jahrzehnte zusammengefasst und daraus geht eindeutig hervor, dass das sehr wohl Sinn macht - wenn der Tierarzt sich auskennt.


Kenne zwei Fälle, wo Junghunde nach dem 5. bzw. 6. Monat vorgeröngt worden sind und die Prognose war in beiden Fällen "schwere HD", bei dem jüngeren Hund wurde sogar das Eisnchläfern empfohlen. Die beiden ansonsten vielversprechenden Junghunde wurden daraufhin an Nicht-Sportler abgegeben und nach Vollendung des 1. Lebensjahres Hauptgeröngt. Der eine bekam a1 (der, bei dem das Einschläfern empfohlen wurde) und der andere a2 (bei uns sind Hunde bis a3 zuchtfähig).

Tja, dann war der vorröntgende Tierarzt wohl unfähig - soll vorkommen.... Oder die Hunde hatten lockere Hüften und durch eine gute Muskulaturentwicklung den Befund verbessern können!? Aber von scheinbar schwerer HD bis zu a1 bzw. a2 - klingt schon sehr seltsam.

:
: Vorröntgen würde ich nur, wenn Verdachtsmomente bestehen, oder aber der Hund bei Nichtzuchtfähigkeit etc. abgegeben werden würde. Dann ist es für alle Beteiligten natürlich besser, man weiß das relativ früh.
:
Das ist es eben auch. Ich würde mir vom Vorröntgen nie einen exakten Befund erwarten, der dann beim Hauptröntgen auch so ist. Aber es ist ein Richtwert - und wenn der Tierarzt was von seinem Fach versteht, sollte er da schon sagen können, ob der Hund einmal Probleme kriegt oder nicht. Und das genügt den "normalen" Hundehaltern ja meist schon.

Liebe Grüße
Karin


: Viele Grüße
:
: Antje

von Antje(YCH) am 14. April 2003 07:33

Hallo Karin,

: Dann lies bitte "Die Hüftgelenksdysplasie des Hundes" von
: Sylvia M. Linnmann....

Oftmals gehen Theorie und Praxis getrennte Wege...


: Tja, dann war der vorröntgende Tierarzt wohl unfähig....

Mit solchen Behauptungen wäre ich vorsichtig. Ich selbst habe eine Hündin im Alter von 7 Monaten von einem absoluten Spezialisten (Fachtierarzt für kleintiere, spezialisiert auf Hunde, eienr der fähigsten TA die ich kenne) vorröntgen lassen und die Prognose war " a3, wenn Du Glück hast", d.h. Übergang von leichter zu mittlerer HD. Einjährig beim Hauptröntgen erhielt die Hündin dann a1 (= HD-frei). Was noch nicht ausmineralisiert ist, kann der beste Tierarzt der Welt nicht auf dem Röntgenbild haben.


: Das ist es eben auch. Ich würde mir vom Vorröntgen nie einen
: exakten Befund erwarten, der dann beim Hauptröntgen auch so
: ist. Aber es ist ein Richtwert - und wenn der Tierarzt was von
: seinem Fach versteht, sollte er da schon sagen können, ob der
: Hund einmal Probleme kriegt oder nicht. Und das genügt den
: "normalen" Hundehaltern ja meist schon.

Aber was hat das Vorröntgen für einen Sinn, wenn man keine Konsequenzen daraus zieht? Einen 6 Monate alten Hund sollte man körperlich nicht stark belasten, egal ob seine Hüfte zu diesem Zeitpunkt gut aussieht oder weniger gut. Werde ich den Hund nicht abgeben aufgrund einer HD kann ich mir das Vorröntgen folglich schenken. Da mach ich dem TA nur die Taschen mit voll.

Viele Grüße

Antje

von Michaela(YCH) am 15. April 2003 22:38

Hi Antje!
Vielen Dank für deine interessante ausführliche Antwort. Vielleicht habe ich dabei auch einfach nur Vorurteile. Freunde von uns haben eine einjährige DSH-Hündin mit schwerer HD. Ich bin bei dem Thema etwas empfindlich, weil ich sehe, wie viel es an Leid für die Tiere und Geld für die Halter kostet. Dass die Feststellung von HD sicher nicht immer genau erfolgt kann ich mir dann bei deinen Ausführungen schon vorstellen.
Vor ca. 20 Jahren haben wir unseren Briard damals direkt aus Frankreich geholt, da es in Deutschland kaum Züchter gab. Weil es ein vielversprechender Rüde war, hatten wir der Züchterin versprochen ihn auszustellen. Das waren damals unsere ersten Erfahrungen mit: wenn man keinenkenntdereinenkennt dann wird man, sprich Hund, nix. Näheren Einblick in die Verflechtungen des ganzen Züchterklüngels haben wir dann mit unserem Hovawart bekommen. Da kann man sich schon sehr gut vorstellen welche Hunde auf keinen Fall HD haben können!
Hast du mal das Buch über HD gelesen in dem die Methode des Röntgens zur sicheren Feststellung angezweifelt wird? Ich weiß nicht mehr genau wie es hieß, in diesem Frühjahr sollte doch eigentlich eine Neuauflage oder so ähnlich erscheinen. Wenn ich es finde poste ich den Titel.

Viele Grüße
Michaela

von Antje(YCH) am 16. April 2003 05:17

Hallo Michaela,

meinen ersten DSH mußte ich wegen Hüftgelenksluxation einschläfern lassen, im Alter von 7 Monaten. Ich weiß, wie man sich fühlt, wenn der TA aus der Dunkelkammer kommt und sagt "Den lassen wir besser gar nicht wieder aufwachen!". Seitdem hatte ich noch einen Hund mit mittlerer bis schwerer HD, diese Hündin hat aber zeitlebens keine klinischen Symptome gezeigt, d.h. von ihrer schlechten Hüfte wußte man nur durch das Röntgen.

Trotzdem bin ich nicht der Meinung, daß man nur noch Hunde mit absolut sauberen Hüften zur Zucht einsetzen sollte, so wie es einige Leute, die sich aber mit der Zucht noch nie genauer befaßt haben, immer wieder fordern. Man züchtet nicht nur Hüften, sondern Hunde. Neben dem Hüftbefund gibt es noch an die hundert andere Parameter, die abgecheckt werden müssen an einem Hund. Und ein Hund, der in anderen Dingen über dem Durchschnitt liegt, kann, auch wenn er in Bezug auf die Hüfte ein Grenzfall ist, enorm wichtig für die Zucht sein. In Verbindung mit Zuchtpartnern, die in Bezug auf die Hüfte ausgleichen können.

Aber ich weiß, was Du meinst. Gedankenloses Verpaaren ohne Sinn und Verstand, i.d.R. nur darauf ausgerichtet, einen Schönheitssieger zu züchten, koste es was es wolle. Und dabei bewußt zu riskieren, daß (auch) Hunde mit schwerster HD oder anderen Problemen dabei heraus kommen. Finde ich auch nicht O.K. Bei jedem Wurf kann sich der Züchter vorab nie sicher sein, daß ihm die Genetik keinen Streich spielt, aber man kann mit entsprechender Zuchtplanung das Risiko minimieren.

In Bezug auf Kammerer: In einem hat er recht, nämlich daß HD und andere Skeletterkrankungen AUCH von der Fütterung beeinflußt wird. Allerdings bin ich der Meinung, daß ebenso die Genetik ihren großen Teil dazu beiträgt und auch anderweitige Aufzuchtbedingungen (Bewegung, Haltungsbedingungen etc.). Insofern könnte ein Hund, den ein Aufzüchter HD-frei oder als Grenzfall aufzieht, bei einem anderen Aufzüchter eine mittlere HD haben und umgekehrt, wobei es auch immer von der Auswertungsstellen der einzelnen Zuchtverbände abhängt, welcher Hund denn nun eigentlich HD hat und welcher nicht.

Viele Grüße

Antje

von Michaela(YCH) am 16. April 2003 21:56

Hi Antje!
Danke für deine sachliche Antwort. Es fällt positiv auf, dass du immer sachlich bleibst und fundierte Ratschläge gibst. Gerade in diesen anonymen Foren findet man auch oft verbale Entgleisungen, man kann sich ja so schön hinter seinem Nicknamen verstecken.

Bis hoffentlich bald mal wieder
Viele Grüße
Michaela

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