Brustgeschirr für Selbermacher :: Hunde Zubehör & Accessoires

Brustgeschirr für Selbermacher

von Walther(YCH) am 06. April 1999 09:37

Hallo,
ich möchte keine Frage, sondern einen Tip loswerden:
Hundegeschirre sind zwar in 1000 Ausführungen im Handel erhältlich, aber trotzdem kann es sich lohnen, eines selbst zu nähen:
- Wenn Ihr Geld sparen wollt,
- wenn Euch Selbermachen Spaß macht und Ihr Euch gerne mit Unikaten umgebt,
- wenn das Geschirr Eurem Hund wirklich perfekt passen soll,
- wenn es haltbarer sein soll als die "Käuflichen".
Auslöser war für mich die Erfahrung, daß in unserer Welpengruppe viele Hunde in Geschirren herumlaufen, die trotz Verstellmöglichkeiten erbärmlich schlecht sitzen und deren weich-glänzendes Nylonmaterial ziemlich anfällig gegen Zug und Abrieb zu sein scheint. Ich wollte unserem Eurasier etwas Besseres gönnen, fand jedoch in den hiesigen Zoohandlungen nicht das, was ich mir vorstellte, und habe mir daher eines gebastelt.

Man benötigt ein paar Meter Gurtband (20mm: 2,- DM/m, 25mm: 2,50 DM/m), zwei 25mm-Clickschnallen (2,50 DM/St.), drei verschweißte Stahlringe (ca. 30mm; -,60 DM/St.) und einen Scherenkarabiner (4,50 DM/St.) sowie Polyesterzwirn zum Nähen. Gurtband und Schnallen gibt es als Rucksackzubehör in Outdoor- und Trekking-Läden, Ringe und Karabiner im Eisenwarengeschäft.
Das Gurtband läßt sich recht einfach und schnell mit der Nähmaschine nähen, wenn man die Fadenspannung straff stellt und nicht Baumwoll-, sondern stabilen Polyesterzwirn verwendet. Beim Nähen muß man das Bandende zweimal umklappen (so daß die Schnittkante verschwindet), genauso wie bei den Hosenbeinkanten Eurer Jeans. Für die Leine habe ich an den Scherenkarabiner drei Meter 20mm-Gurtband genäht und dessen anderes Ende zu einer 60cm langen Schlaufe umgelegt und festgenäht, die man sich auch einmal umhängen kann. Die Leine ist also 2,40m lang. Das Geschirr besteht aus einem Halsriemen, Brust- und Rückenstück und einem Bauchriemen (der aber nicht den Bauch, sondern den unteren Bereich des Brustkorbs umschließt). Den Halsriemen bilden zwei 20mm-Gurtstücke, deren Enden an zwei Stahlringen festgenäht sind, so daß sie einen Kreis bilden. Am einen Ring wird der Brustgurt (20mm) angenäht, an dessen anderem Ende ein längeres Stück 25mm-Gurtband (= der Bauchgurt) so festgenäht wird, das dessen Enden ein gleichschenkli-ges "T" bilden. Auf jedes dieser Enden schiebt man je eine Hälfte der beiden Clickschnallen, und zwar die mit den federnden Widerhaken. Die T-Enden werden umgenäht, damit die Schnallenhälften nicht herausrutschen können. Am anderen Ring des Halsgurtes wird der Rückengurt (20mm) angenähnt, der ebenfalls T-förmig in ein Stück 25mm-Band übergeht, an dessen Enden die beiden anderen Hälften der Schnallen (die mit den röhrenartigen Aufnahmen) festgenäht werden. In denjenigen Umschlag des Rückengurtes, der am 25mm-Band angenäht wird, legt man den dritten Stahlring ein; an diesen wird später die Leine gehängt. Wer mag, kann wie ich den Umschlag des Rückengurtes am Halsring zu einer Schlaufe ausbilden, in der die Hundemarke klappersicher eingenäht wird. (Ich HASSE rasselnde und klingelnde Hundemarken). Fertig! Mit Anprobieren, Anpassen und Ändern dauerte die ganze Sache einen verregneten Nachmittag.

Vorteile meines Eigenbaus:
- Die gesamten Materialkosten für Geschirr und Leine betragen etwa zwanzig Mark und sind damit äußerst niedrig.
- Das Geschirr zeigt auch nach drei Monaten heftigster Belastung noch keine Abnutzungserscheinungen an Material und Nähten.
- Das Fell hat trotz des etwas festeren Bandes keinerlei Schaden genommen; man sieht unserm Hund nicht an, das er draußen immer ein Geschirr trägt.
- Der Bauchgurt ist stufenlos einstellbar; alle anderen Gurte sind leicht einzeln zu ersetzen, falls der Hund "herauswächst". (Auf weitere Verstellmöglichkeiten habe ich verzichtet, damit die Glätte der Bänder nicht von vielen Plastikknuppeln unterbrochen wird.)
- Es hat Spaß gemacht und war weniger kompliziert als meine Anleitung.
- Das Geschirr sitzt wie angegossen und stört den Hund überhaupt nicht. (Wenn ich es in die Hand nehme, bricht er in Jubel aus, weil´s dann ´rausgeht.)
Nachteile:
- Das Gurtband gibt es nur in schwarz (wollte ich aber sowieso).
- Mein Geschirr ist kein schickes Markenprodukt.
- Es macht Arbeit.
Fazit: Zur Nachahmung empfohlen!

So, das war´s! Tschüß,

Walther

von Kathi(YCH) am 15. April 1999 13:22

: Hallo,
: ich möchte keine Frage, sondern einen Tip loswerden:
: Hundegeschirre sind zwar in 1000 Ausführungen im Handel erhältlich ...

Hallo,

tolle Idee!!!!
Mein Tip: Flachband (Gurtband) und Schlauchband (noch weicher! und haltbarer) gibt es in vielen Farben und verschiedenen Breiten. Erhältlich im Schlittenhundezubehör-Versand z.B. LDR.

home.t-online.de/home/ldr.hundesport/ttt.htm


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