Hallo Sylvia,
ich habe deinen Beitrag gelesen und gedacht: das gibt´s doch gar nicht! Unser dreijähriger Setter ist ebenfalls als Welpe in den Kopf gebissen worden (mit 8 Wochen) und wir hatten so einige Probleme mit ihm. Er konnte nicht alleine sein (nicht mal in einem anderen Raum), ohne ein Wolfsgeheul anzustimmen, er ist unglaublich anhänglich und wahnsinnig aktiv. Vor gut einem Jahr haben wir uns gedacht, so geht das nicht weiter, der Hund hat uns 24 Stunden am Tag gefordert! Da haben wir uns überlegt, ob vielleicht ein zweiter Hund ihm helfen würde. Auch unser Hund hat Probleme mit anderen Hunden, allerdings nur an der Leine (da flippt er total aus), ist ansonsten aber ein total lieber Kerl.
Wir hatten auch unsere Bedenken, ob er sich mit einem Artgenossen verstehen würde. Obwohl wir auch überlegt haben, uns einen zweiten Hund aus dem Tierheim zu nehmen (ich muss Sam da prinzipiell sicher Recht geben), hatten wir schlichtweg Angst, mit einem zweiten "Problemhund", falls der zweite auch einer wäre, völlig überfordert zu sein.
So haben wir uns wieder für einen Welpen der gleichen Rasse entschieden, auch weil wir wußten, dass Setter besonders kinderlieb sind und eigentlich auch ein sehr ausgeglichenes Wesen haben (zwar temperamentvoll beim Spielen, aber ansonsten eher ruhig).
Wir haben es absolut nicht bereut. Die beiden verstehen sich super. Ich denke, dass liegt auch daran, dass wir einen Welpen genommen haben, da war die Rangordnung von vorneherein klar (kann natürlich noch mal ausgestestet werden). Die positiven Effekte waren: die beiden toben und spielen und unser Großer ist endlich ausgelastet (was wir mit noch so viel Spazierengehen und Spielen mit ihm nicht geschafft haben).( Das heißt natürlich nicht, dass wir die beiden jetzt sich selbst überlassen. Es macht auch viel mehr Spaß, mit zwei Hunden zu spielen und zu sehen, wie sich um das Spielzeug kabbeln etc.)
Außerdem jault er nicht mehr, wenn wir in einem anderen Raum sind bzw. die Hunde alleine im Garten sind (war früher undenkbar!). Für uns war der zweite Hund, übrigens auch ein ganz lieber, aber eben "ausgeglichener" Setter, wie ein Geschenk. Das Problem an der Leine hat der Große immer noch. Deshalb müssen wir jetzt mit ihm auch zur Hundeschule. Aber man kann wieder Freude am Zusammenleben mit ihm haben. Also, lange Rede, kurzer Sinn: ich würde dir - aus meiner Erfahrung heraus - zu einem zweiten Hund raten. Man kann eigentlich nicht sagen, dass es nun unbedingt dieselbe Rasse sein muss und sicher käme auch ein Hund aus dem Tierheim in Frage, aber ich würde dann versuchen, entweder einen sehr jungen Hund (ist natürlich schwierig), oder einen ganz ausgeglichenen Hund zu nehmen (auf jeden Fall müssen sich die beiden im wahrsten Sinne des Wortes über längere Zeit "beschnuppern"
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Also eben keinen Hund, der genauso alt ist, denn dann geht es ja auch wieder um Rangordnungsprobleme und das könnte Bens Verhalten noch verschlimmern.
Liebe Grüße
Geli, Sunny und Kaine