Hund bleibt immer halben Meter zurück :: Hundeerziehung + Soziales

Hund bleibt immer halben Meter zurück

von Harald(YCH) am 24. Juni 1999 08:54

: Es ist überhaupt kein gutes Zeichen, wenn mein Hund hinter mir läuft und somit der Erstkonfrontation mit Fremdem aus dem Wege geht. Im Gegenteil - ein Hund, der in seiner Rudelposition sicher und gefestigt ist, zeigt ein gesundes Voranstreben.
: Möchte mal wissen, was euch zu der Überzeugung treibt, daß dies in irgendeiner Weise positiv sei.
:

Hallo Daniel,

klingt interessant. Bitte erläutere das mal genauer!
Ich glaube nämlich auch, dass das kein gutes Zeichen ist,
denn er wirkt dabei etwas unsicher (Ohren angelegt, Kopf
geduckt, Rute schlapp, schaut mich an, als ob ich ihn
gerade zusammegestaucht hätte).
Allerdings kommt er schon nach vorne,
sobald sich da was tut, d.h. er geht der "Konfrontation"
nicht aus dem Weg.

von Daniel(YCH) am 24. Juni 1999 15:25

Hallo, Harald

Ich gehe mal davon aus, daß der Hund kein sonderliches Führervertrauen hat und früher u.U. ziemlich gepresst wurde. Das "Problem" kannst Du aber als solches nicht durch Aufmunterung, etc. wirklich beheben. Hier wäre eine komplette Neuorientierung des Hundes vonnöten, welche dann aber auch zusätzlich zu einer verstärkten Bindung, besserem Gehorsam und mehr Selbstsicherheit des Hundes führt.

Das Nachwatscheln ist auf jeden Fall kein Verhalten, was von überschwänglicher Lebensfreude zeugt. Oftmals sind Hunde, die Dieses zeigen, Kompensationsaggressiv.
Weiß leider nichts Weiteres über den Hund, deshalb kann ich auch nichts Weiteres schreiben.

Viele Grüße

Daniel

von Harald(YCH) am 24. Juni 1999 17:43

: Ich gehe mal davon aus, daß der Hund kein sonderliches Führervertrauen hat
: und früher u.U. ziemlich gepresst wurde.

Hmm...
passt das vielleicht zusammen mit der Beobachtung, dass er
immer einen ziemlichen Durchfall bekommt, wenn ich ihn
am Tag zuvor "zusammenstauchen" musste?

: Das "Problem" kannst Du aber
: als solches nicht durch Aufmunterung, etc. wirklich beheben.
: Hier wäre eine komplette Neuorientierung des Hundes vonnöten, welche
: dann aber auch zusätzlich zu einer verstärkten Bindung, besserem
: Gehorsam und mehr Selbstsicherheit des Hundes führt.

Wenn ich das richtig verstehe: dem Hund kleine Aufgaben geben,
die sein Selbstvertrauen stärken?

: Das Nachwatscheln ist auf jeden Fall kein Verhalten, was von
: überschwänglicher Lebensfreude zeugt.

Wäre ja auch verständlich nach 18 Monaten Zwingerhaft...

: Oftmals sind Hunde, die Dieses zeigen, Kompensationsaggressiv.

Das würde auch passen: er verhält sich an manchen Tagen ohne
ersichtlichen Grund sehr aggressiv -- nicht mir gegenüber, aber
z.B. gegenüber anderen Hunden oder Autos oder er schüttelt einfach
einen Ast zu Tode. Meinst Du das mit "kompensationsaggressiv" ?

: Weiß leider nichts Weiteres über den Hund,
: deshalb kann ich auch nichts Weiteres schreiben.

Ich weiss leider auch kaum was über ihn.
Die Sauerei ist ja nicht so sehr, dass er im Tierheim
gelandet ist, sondern dass die Leute ihn einfach ausgesetzt
haben. Deshalb haben wir keine Ahnung über seine Vorbesitzer
und wie er gehalten wurde.

Mich würde interessieren, wo Du Dein Wissen her hast. Klingt
alles jedenfalls ziemlich plausibel und fundiert.
Irgendein Buchtip?

Gruss,
Harald.

von Iris und ERIC(YCH) am 24. Juni 1999 21:43

Hallo Harald!

: : Das Nachwatscheln ist auf jeden Fall kein Verhalten, was von
: : überschwänglicher Lebensfreude zeugt.

Auch mein total normales Temperamentsbündel geht oft direkt hinter mir her oder hinter uns,
wenn gerade auf der Wiese "nichts los" ist und er vielleicht auch vom Toben etwas "geschafft" ist,
d.h. wenn die anderen Hunde herumschnüffeln oder Löcher graben.
Da wir Menschen auf so einer Art Trampelpfad gehen, schließt sich ERIC uns an,
da er dann nicht so viel Gestrüpp ins Fell bekommt, also reine Bequemlichkeit.

Außerdem ist ein Bobtail normalerweise immer mit seinem Herrchen/Frauchen durch eine Art unsichtbares Band verbunden,
so daß er sich sowieso nie so weit entfernt. Gottseidank!!
An der Flexileine nutzt er auch den letzten Millimeter, da er ja weiß,
daß Frauchen am anderen Ende hängt und ihm nicht verlorengehen kann.

Also gibt es sicher viele Gründe für ein direktes Hinterhergehen, es muß kein negativer Grund sein.

Bei Moritz könnte es vielleicht auch sein, daß er Dich nicht verlieren möchte.
Und wenn er vorausläuft, müßte er sich ja dauernd nach Dir umdrehen, um Dich nicht aus den Augen zu verlieren.

Wenn ich mal stehenbleibe, dauert es nicht lange, bis sich ERIC umdreht
und entweder zu mir zurückkommt oder auf mich wartet.
Das alles gilt aber nicht, wenn er eine läufige Hündin "in der Nase hat".
Dann geht er nämlich einfach auf der Spur weiter und hört überhaupt nicht mehr.

Ich könnte mir denken, daß man bei Moritz manchmal nur rätseln kann.
Wie soll der arme Junge denn "Normalverhalten" zeigen können bei seiner Vorgeschichte?!?!

Viele Grüße von
Iris und ERIC

von Harald(YCH) am 25. Juni 1999 12:09

: An der Flexileine nutzt er auch den letzten Millimeter, da er ja weiß,
: daß Frauchen am anderen Ende hängt und ihm nicht verlorengehen kann.

Ich benutze auch eine 10m-Flexleine, aber die könnte ruhig
nur 5m lang sein -- Moritz nutzt sie praktisch nie aus.
Manchmal rückt er mir so dicht auf die Pelle, dass entgegenkommende
Spaziergänger denken, ich würde ihn am Halsband führen!

: Ich könnte mir denken, daß man bei Moritz manchmal nur rätseln kann.
: Wie soll der arme Junge denn "Normalverhalten" zeigen können bei seiner Vorgeschichte?!?!

Es ist schon alles sehr seltsam.
Lebensfreude versprüht er jedenfalls nicht gerade.

Neulich hatte ich mal die Gelegenheit, mit einem "normalen"
Altdeutschen Schäfer-Rüden zu gehen. Leute, war das ein
Unterschied! Nach kurzem Kennenlernen konnte ich mit ihm
wunderbar auf der Wiese richtig ausgelassen spielen.

Das stimmt einen schon sehr nachdenklich...

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