von ClaudiaII(YCH) am 22. April 2002 11:07
Hallo Sandra,
also bevor ich Gefahr einer fernfehldiagnose laufe möchte ich Dir gleich vorweg raten, eine professionelle Hundeschule aufzusuchen, da wird man Dir am besten helfen können.
: es handelt sich um einen Briard von 6 Jahren. Ich habe ihn seit dem er ein Welpe ist. Er ist vom Verhalten eher unsicher, setzt diese Unsicherheit aber leider ab und zu nach vorne um. Er mag andere Hunde auf seine Art, allerdings kann ich ihn erst von der Leine lassen wenn er sich beruhigt hat ansonsten jagt er die anderen Hunde und kneift ihnen in die Flanken, er ist dann so übermütig das er viel zu rauh ist.
Das hat meiner Meinung nach nichts mit Unsicherheit zu tun. Der Briard ist ein (zumeist auch noch sehr dominanter...) Lagerhund und das Kneifen ist ein Überbleibsel vom Schafe treiben. Und die Hysterie würde ich jetzt so aus der Ferne als mangelnde Disziplin beurteilen.
Wieso hat Dein Freund es denn so weit kommen lassen in dem "Spiel"? Man erkennt doch i.d.R. schon vorher, wann das Faß kurz vor dem Überlaufen ist, und nachdem Du es ja auch so beschrieben hast war es wohl keine spontane Attacke sondern hat sich allmählich aufgebaut. Vielelicht das nächste Mal vorher alle Antennen ausfahren und auf die Stimmung des Hundes eingehen und ihn rechtzeitig in die Schranken weisen.
Unser vorheriger Briard war absolut agressiv anderen Hunden gegen+ber, und so besuche ich jetzt von Anfang an mit meinem Baby-Briard eine Welpengruppe. Der Trainer hat mir bswp. gesagt, ich soll auf Zieh-, Zerr- und Ballspiele mit ihm verzichten, da dieses Verhalten beim Briard so seinen angeborenen Hütetrieb noch zusätzlich unterstützt udn fordert. Verzichtet doch auch auf diese Art von Spiele. Ab jetzt nur noch Schmusespiele. Für seine Auslastung geht besser Fahrradfahren oder joggen oder bladen, so wird seine Lauffreudigkeit ausgelastet (als Lagerhund wurde in der ursprünglichen Zucht Wert auf seine Lauf-Ausdauer gelegt, es steckt also immernoch in ihm drinnen).
: Angst hat er vor anderen Hunden nicht, diese aber dafür vor ihm da er halt so wild ist. Ich habe selber noch zwei Hunde, die vom Verhalten sehr sozial sind, mit denen er sich sehr gut versteht.
: Er ist generell oft knutterig, sprich wenn ér abends vor dem Fernseher liegt und eines meiner anderen Tiere nervt ihn dann knurrt er vor sich hin, aber es bleibt beim knurren. Er ist halt draussen oft ziemlich hyperaktiv, da er als Briard ein Kopfhund ist vermute ich das ihm tagsüber manchmal langweilig ist und er sich draussen dann quasi seiner angestauten Energie zu entledigen versucht.Meine alte Hündin mag nicht mehr so spielen und der Nachwuchs ist noch zu jung, denke aber das er in einem halben Jahr ein adäquater Spielpartner sien wird so das er so die Möglichkeit hat seiner Energie etwas abzubauen.
Denke nicht, daß das die richtige Auslastung für ihn ist. Unterstützt seine Lauffähigkeit und Lauffreudigkeit, das lastet ihn bestimmt besser aus.
: Von Fremden Personen mag er generell meistens nicht angefasst werden, er ist wohl sowas wie "Kopfscheu" (er hat keine negativen Erfahrungen gemacht dieses Verhalten ist seit Welpenalter so und hat sich nur teilweise abbauen lassen).
Auch typisch Briard :-)
Das hat nichts mit kopfscheu zu tun und negative ERfahrungen hat er somit gemacht, als Du ihm als Welpen schon nicht entsprechend viele Kontakte aufgebrummt hast, und er das so von früh auf gelernt hat. (Wobei manche Leute es ja sogar ihrem Hund antrainieren, zu fremdeln...)
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: Ausbildungsmäßig hat er die BH, leider haben wir auf unserem HP keine Sportgeräte, die ihn neben der Unterordnung denkmäßig beschäftiegen könnten (soll sich aber demnächst ändern).
Geht schwimmen, radeln, solange Ihr ihn nicht Agilitymäßig auslasten könnt, wäre mein Tip.
Ein eingiermaßen trainierter Briard läuft locker um die 100 km am Tag, müssen wahrscheins nur noch Herrchen und Frauchen trainiert werden :-)
Alles Gute Euch
Claudia