Hi Attila,
ich schließe mich der Meinung von Robert an. Die Haltung des Hundes ist miserabel - aber deswegen würde ein Hund nicht ohne Vorwarnung so massiv zubeißen. Ich vermute tatsächlich auch, dass es schlichtweg ein Unfall war.
Kleines Beispiel von meinen Hunden: ich weiß, dass die Wissenschaft immer noch darüber streitet, ob Hunde wirklich träumen können. Man sagt, zum Träumen gehört ein Ich-Bewußtsein und Hunden wird unterstellt, sie hätten keines, weil sie sich nicht im Spiegel erkennen. Halte ich für Blödsinn, denn der Hund ist nun mal kein "Augentier" wie der Mensch. Vielleicht definieren sich Hunde eher über ihren Geruch? (Schließlich bestehen auch Kinder unter 2 Jahren den Spiegeltest nicht, aber alle Eltern werden bestätigen können, dass Kleinkinder sehr wohl träumen...)
Wie auch immer - ich denke, wir alle können bestätigen, dass unsere Hunde träumen. Zuckende Pfoten etc. zeigen dies mehr als deutlich!
Gehen wir also davon aus, dass Hunde träumen, so dürfen wir auch davon ausgehen, dass sich ihre Trauminhalte ähnlich wie unsere auf Erlebtes beziehen. Und damit kann man getrost davon ausgehen, dass Hunde sowohl angenehme als auch unangenehme ("Albträume"
haben.
Was nun meine Hunde angeht: die Kleine hat ganz offensichtlich immer nur "schöne" Träume. Wann immer sie träumt, wedelt sie so heftig mit der Rute, dass ich mir jeden Teppichklopfer sparen kann :-)))
Ganz anders die Große: ich weiß nicht warum, aber sie wird anscheinend sehr häufig von Albträumen geplagt (naja, vielleicht empfindet sie es subjektiv ja ganz anders...). Jedenfalls sind ihre Träume nicht nur deutlich heftiger als bei der Kleinen - sie strampelt regelrecht mit den Läufen - sondern sind auch stets von ausgeprägtem, tiefkehligem Knurren begleitet, wobei sie die Lefzen hochzieht und die Augen völlig verdreht.
Das entscheidende Moment besteht darin, wie die Hunde reagieren, wenn man sie während des Träumens versehentlich berührt. Die Kleine, mit ihren "schönen" Träumen, ist dann sofort hellwach, freundlich, fröhlich - also keine Probleme. Wehe aber, man berührt die Große während eines Albtraums: sie springt wie von der Tarantel gestochen auf, knurrt wild um sich, ist ganz offensichtlich ein, zwei Sekunden lang völlig desorientiert. Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass sie in einem solchen Moment nicht auch mal zuschnappen würde!
Und damit sind wir bei dem Golden Ret Deines Bekannten. Ich vermute, dass der Biss genau auf so eine Weise zustande kam, und nix mit Rangordnung zu tun hat (obwohl es bei der Haltungsweise des Hundes sicher ganz allgemeine Rangordnungsprobleme geben kann). Ich würde daher den Hund nicht wegsperren, aber ihm nicht mehr erlauben, im Bett zu schlafen. Nicht als Strafe, sondern als Vorsichtsmaßnahme.
Aber ehrlich gesagt würde ich an Deiner Stelle dem Bekannten raten, für den Hund einen guten neuen Halter zu suchen...
Gruß
Inge + BC