Körpersprache - was sagt ihr dazu? :: Hundeerziehung + Soziales

Körpersprache - was sagt ihr dazu?

von Melli und Sammy(YCH) am 14. Januar 2003 16:20

Hallo Inge!

: Ich denke, man kann das mit dem menschlichen Lächeln vergleichen:

Ein wirklich guter Vergleich!
Und gleich noch eine Frage: gibt es so etwas wie den "wedelfaulen Hund", sprich einen Hund der prinzipiell weniger seinen Schwanz als Stimmungsbarometer gebraucht als viel mehr Mimik, Akustik, Gesamtkörperhaltung, etc. oder hängt die Häufigkeit des Wedelns IMMER davon ab ob dem Hund genügend Gründe (bzw. Konflikte) zum Wedeln geliefert werden?

: Ein tatsächlicher aggressiver Hund kann diese Warnung schon mal weglassen und gleich angreifen - ist aber eher die unschöne Ausnahme.

Ich hatte das eher auf den Polizeihund bezogen: müssen wir die Polizeihunde jetzt zu den unschönen Ausnahmen rechnen?? Ich hätte die Polizeiarbeit als Spiel für die Hunde ausgelegt und nicht mit Offensivangriff gleichgesetzt, wie Morris es tut.

liebe Grüße
Melli und Sammy

von Geli & Willi(YCH) am 15. Januar 2003 10:44

Hallo,

nur zu den "Schuldgefühlen". Die ängstliche Reaktion kann auch einfach vom Zustand der Wohnung abhängen. D. h. Hund hat gelernt, wenn Chaos herumliegt, werde ich geschimpft, egal wann das entstand. Hat abe nix mit schlechtem Gewisen zu tun, sondern mit der Situation.

Tschöö

Geli & Willi

von Inge + BC(YCH) am 15. Januar 2003 16:53

Hallo Melli,

: Und gleich noch eine Frage: gibt es so etwas wie den "wedelfaulen Hund", sprich einen Hund der prinzipiell weniger seinen Schwanz als Stimmungsbarometer gebraucht als viel mehr Mimik, Akustik, Gesamtkörperhaltung, etc. oder hängt die Häufigkeit des Wedelns IMMER davon ab ob dem Hund genügend Gründe (bzw. Konflikte) zum Wedeln geliefert werden?

Hihi - "wedelfauler Hund", klasse Beschreibung! Ja, tatsächlich kann man beobachten, dass manche Hunde deutlich stärker und öfter wedeln als andere. Ich denke, dafür gibt es vermutlich zwei Erklärungen: zum einen sind natürlich Hunde Individualisten, genau wie Menschen, und so setzen sie ihre Körpersprache auch sicher unterschiedlich stark ein. Zum anderen kann man aber auch beobachten, dass das Wedeln von der Rasse beeinflusst wird. Es ist z.B. bekannt, dass extrem kurz kupierte Hunde eher dazu neigen, mit dem gesamten Hinterteil zu wackeln, wenn sie sich freuen, als dies bei unkupierten Hunden der Fall ist. Ich habe festgestellt, dass meine DSH durchweg weniger heftig mit der Rute wedeln, als es meine jetzigen Dalmatiner machen. Gerade Dalmis sind auch bekannt dafür, dass sie bei großer Freude "grinsen", d.h. die Zähne ganz extrem fletschen, was für Nicht-Kenner der Rasse oft sehr bedrohlich aussieht. So hat halt jeder Hunde/jede Rasse ihre Eigenarten in der Körpersprache. Allgemein kann man wohl sagen, dass sehr selbstbewußte Hunde eher "wedelfaul" sind, denn da das Wedeln, wie gesagt, auch häufig als Beschwichtigungsgeste eingesetzt wird, findet man diese Form des Schwanzwedelns vermehrt bei wenig dominanten Hunden.


: : Ein tatsächlicher aggressiver Hund kann diese Warnung schon mal weglassen und gleich angreifen - ist aber eher die unschöne Ausnahme.
:
: Ich hatte das eher auf den Polizeihund bezogen: müssen wir die Polizeihunde jetzt zu den unschönen Ausnahmen rechnen?? Ich hätte die Polizeiarbeit als Spiel für die Hunde ausgelegt und nicht mit Offensivangriff gleichgesetzt, wie Morris es tut.

Der "Angriff", wie er von Dienstgebrauchshunden oder auch Sporthunden ausgeübt wird, ist ja eine anerzogene Übung, kann insofern nicht mit dem "Normalverhalten" ohne Einflussnahme durch einen HF verglichen werden. Mit ein wenig Geschick kann man einem Hund ja auch beibringen, auf Kommando die Zähne zu fletschen (wichtig für "schauspielernde" Hunde à la Kommisar Rex). Deswegen droht der Hund ja in dem Moment nicht wirklich, sondern spult eine gelernte Übung ab.

Allerdings sollte man die Arbeit von Diensthunden und Sporthunden schon unterscheiden. Für einen Sporthund sollte die Auseinandersetzung mit dem Helfer tatsächlich Spiel sein (ist leider durch falsche Ausbildung oftmals nicht so, darüber wurde ja schon viel diskutiert). Bei echten Diensthunden dagegen muss auch oft, wenn nicht sogar meistens, über die Wehr ausgebildet werden, denn ein echter Täter wird sich ja dem Hund gegenüber nicht fair verhalten, wie es der Schutzdiensthelfer sollte. D.h., der Hund muss auch dann seinen Job erfüllen, wenn er auf massive Gegenwehr stößt. Das ist dann für den Hund mit Sicherheit KEIN Spiel mehr!

Gruß
Inge + BC

von Melli und Sammy(YCH) am 16. Januar 2003 17:37

Hallo Inge!

Erstmal danke für deine Antworten!

: Ich denke, dafür gibt es vermutlich zwei Erklärungen: zum einen sind natürlich Hunde Individualisten

Wie wahr, wie wahr...

: Allgemein kann man wohl sagen, dass sehr selbstbewußte Hunde eher "wedelfaul" sind

Das hab ich mir fast gedacht! Terriercharakter eben und zwar so richtig klischeehaft smiling smiley
Da fällt mir etwas auf: hat das Zulassen und Suchen von Körperkontakt nicht auch mit "Dominanz" bzw. "Charakterstärke" zu tun? Wenn ich Nachbars fast schon aufdringlich freundlichen Golden mit Sammy vergleiche...
Sammy sucht von sich aus so gut wie NIE Körperkontakt. Was er gern hat, ist Kontaktliegen (geht auch großteils von ihm aus), aber um gestreichelt und gekrault zu werden ergreift er kaum die Initiative, was nicht heißt dass er es nicht genießen würde wenn ich's dann mal tu.

: Der "Angriff", wie er von Dienstgebrauchshunden oder auch Sporthunden ausgeübt wird, ist ja eine anerzogene Übung, kann insofern nicht mit dem "Normalverhalten" ohne Einflussnahme durch einen HF verglichen werden.

Das wars eigentlich auch schon. Mir schmeckte der Vergleich (bzw. die Ebene) einfach nicht.

liebe Grüße
Melli und Sammy

von silke +anton(YCH) am 19. Januar 2003 13:09

Hallo,
über die einzelnen Fragen wurde ja schon viel gutes geschrieben.
Ich möchte eigentlich nur noch meinen "Senf" bezüglich Sachbücher u.ä. hinzu geben.
Ein wenig befällt mich bei vielen Büchern, Publikationen, Methoden usw. immer wieder mal der Verdacht, dass man einfach mal etwas schreiben oder sagen muß (evt. auch erfinden) was möglichst anders ist als das, was es schon immer gab. (Und wenn man einem altbekannten Kind nur einen anderen klangvollen Namen gibt).
Ich habe schon eine unzählige Anzahl von Hundesachbüchern verschlungen und bin auf sooo viele widersprüchliche Meinungen gestoßen, dass ich nur zu dem Schluß kommen kann, dass leider vieles wirklich dazu dient, "anders" zu sein. Wenn man ein Buch schreibt, über das was eigentlich alle wissen, kann man ja kaum Geld damit verdienen... Und es schreibt wohl niemand ein Buch nur aus purem Spaß am Schreiben. Somit, unterstelle ich einfach, werden auch gerne "aufsehenerregende" Theorien vertreten. (z.B. der ausschließlich konfliktbeladene Wedelschwanz, was doch ziemlicher Humbug ist, insbesondere wegen der Ausschließlichkeit)
Trotzdem ist es schön und interessant, dass es viel Literatur gibt und ich will hiermit nicht sagen, dass alles schlecht ist, was geschrieben wird. Man wird aber letztendlich nicht drum herum kommen, sich immer seine eigene Meinung zu alldem zu bilden und seine eigenen Erfahrungen zu sammeln.
Grüße s+a

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