von Corinna(YCH) am 09. Juli 2003 09:24
: Hallo,
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: mein einjähriger Rüde akzeptiert die Vorherrschaft meines Sechsjährigen in Bezug auf Spielzeug, Begrüßung, Türen gehen, Sofabenutzung etc. voll.
Akzeptiert er das auch DIR gegenüber?
Seit ein paar Wochen terrorisiert er ihn aber vor der Abendfütterung. Ich lasse die Hunde nach Einlaß in den Hausflur absitzen, reinige die Pfoten und gebe sie dann frei. Der Kleine (sehr temperamentvoll) rast die Treppe hoch, stellt sich im Wohnungseingang in Position und fällt den langsamer nachfolgenden Großen, der das alles weitgehend ignoriert, mit Gebrüll an.
Warum rennen Deine Hunde vor die Treppe hoch? Sollten da nicht beide warten und Du gehst vor?!?
Das brüllende Hundeknäuel wälzt sich in Richtung Küche (nur der kleine brüllt), dann versucht der Kleine den Großen vom Futterständer abzudrängen.
Das würde ich nicht zulassen, und es ist als "Rudelchef" Deine Pflicht dort einzugreifen!
Er wirkt dabei völlig außer sich und ist, obwohl sonst führig, nur schwer unter Kontrolle zu bringen. Habe ich das geschafft, kann ich den völlig verwandelten Hund minutenlang vor der Futterschüssel ruhig absitzen lassen, direkt neben dem Großen.
Wenn es da funktioniert, warum fängst Du nicht direkt an der Haustür damit an?
Ich habe mich nun entschlossen, die Situation durch "totale Kontrolle" zu entschärfen, mit Absitzen auf der Treppe, Abliegen im Flur, Großer kriegt im Beisein des Kleinen zuerst sein Futter...
Ich würde das nicht druch Absitzen oder Abliegen regeln... Es gehört einfach zum Hundeknigge, dass man nicht kopflos an Herrchen/Chef vorbei ins Zuhause rennt. Er hat sich also generell hinter Dir zu halten.
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: Oder sollte ich das genaue Gegenteil praktizieren und mich in die offensichtlichen Rangordnungsprobleme der Hunde nicht störend einmischen?
Wer ist denn der Rudelführer? Der hat solche Dinge zu regeln! Oder soll es der "Kleine" werden?
Zementiere ich mit der Bevorzugung des Großen eine Situation, die sich ohne Eingreifen vielleicht durch einen Machtwechsel vom phlegmatischen Älteren zum temperamentvollen Junghund sowieso klärt?
Mit einem Jahr ist der Jüngere noch lange lange nicht erwachsen (im Kopf). Ich denke mal, dass er rebelliert und will nun seine Grenzen testen. Und Dein älterer Hund wartet wahrscheinlich auf eine Reaktion vom Boss... Ist auf jeden Fall bei mir immer so (Kombination: 10 Monate/Rüde, 13 Jahre/Rüde - aber fit, könnte sich eigentlich selber wehren, macht er aber nur, wenn ich nicht da bin, ansonsten bin ich dafür zuständig!)
Viel Spaß beim "Regeln", fühle mit Dir ;-)
Corinna