von Daniela(YCH) am 09. Januar 2002 12:59
: Hallo Rettungshundler!
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: Wie seid ihr zu Euren Übungsgebieten gekommen, und wie habt ihr das Fallenproblem gelöst?
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: Wie ist das eigentlich bei einem Einsatz?
: Muß ich meinen Hund in ein Gebiet mit Jagdfallen schicken, oder kann ich darauf bestehen, daß die Dinger vorher abgebaut werden?
: (Wobei das aus Zeitgründen meist gar nicht möglich ist, oder?)
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Hi Sarah,
bislang haben wir noch kein Problem mit Schlagfallen (Schwanenhälse etc.) gehabt (die zum größten Teil auch verboten sind, aber das ist meines Wissens Landesrecht). Allerdings habe ich schon Hunde erlebt, die in solche Dinger getreten sind und anschließend ziemlich übel aussahen, so daß sie kurz vor der Amputation standen.
Unsere Übungsgebiete bekommen wir auch nur über den persönlichen (guten) Kontakt zu Jägern und Förstern bzw. Gemeindeverwaltungen. Besonders in Gegenden, wo wir schon im Einsatz waren, sind die zuständigen Stellen meist nicht abgeneigt, uns dort üben zu lassen. Allerdings versuchen wir, den Wildbesatz nicht zu häufig zu belästigen, und in der Schonzeit (oder wenn Treibjagden stattfinden bzw. davor) gehen wir halt nicht dorthin. Je mehr Ausweichmöglichkeiten man hat, desto seltener muß man immer dasselbe Gelände nutzen. Wir sind dadurch in der glücklichen Lage, daß wir jedes Gelände theoretisch maximal 4 mal im Jahr besuchen bräuchten und doch jedesmal woanders sind. Das kommt auch den Hunden zu Gute!
Ein Waldstück haben wir selbst gepachtet (ehem Bw-Depot), ein anderes ist privat und eingezäunt (beide praktisch wildfrei), die beiden können wir auch während der Schonzeit nutzen, sooft wir wollen.
Im Einsatz hatten wir auch noch nie Probleme mit Jägern (oder gar Fallen), nur einmal lief eine Treibjagd in einem angrenzenden Wald, da fuhren dann Polizei und Feuerwehr die Waldwege ab. Zum Glück wurde die Person schnell gefunden, so daß sich ein Stoppen der Treibjagd (Lautsprecherdurchsagen) erübrigte. Je nach Landesjagdrecht ist es übrigens nicht erlaubt, auf gekennzeichnete RH zu schiessen. Deswegen haben unsere Hunde bei der Arbeit stets die Kenndecke (reflektierend, Aufschrift, Glöckchen, Blinki) an. Eine Garantie ist das aber nicht...
Wir lehnen selbstverständlich einen Einsatz ab, wenn in dem besagten Gebiet gerade gejagt wird. In eine laufende Jagd zu geraten, ist lebensgefährlich für Hund und Mensch, auch ein Grund, immer den zuständigen Jagdpächter zu kontaktieren, bevor die Hunde in den Einsatz gehen. Wegen der Ortskenntnis versuchen wir bei größeren Einsätzen sowieso immer, den Jäger/Förster an die Einsatzstelle zu holen. Die haben oft auch hervorragendes Kartenmaterial.
Wenn man weiß, daß Fallen ausliegen, ist es vielleicht sinnvoller, sich die Lagestellen genau kennzeichnen zu lassen (Karte) und diese Bereiche mit den Hunden auszusparen und stattdessen ohne Hund abzusuchen (das kann der Jäger dann ja auch tun (in Begleitung von Fw-Helfern z.B.), der weiß genau, wo die Dinger liegen).
Aber wie gesagt, damit hatten wir noch nie Probleme, weder im Training noch im Einsatz. Die Gefahr, die von Wildschweinen ausgehen kann, ist dabei viel häufiger; und weil Schwarzwild hier überall in Massen vorkommt, dürften wir gar nicht mehr in den Einsatz gehen... manche Risiken sind halt unvermeidbar!
LG
Daniela