Ihr gebt mir Rätsel auf! :: Ungereimtes

Ihr gebt mir Rätsel auf!

von Ingrid und Sina(YCH) am 06. April 2001 17:58

Hallo Mina,

ich gebe Dir im Prinzip recht, man kann nicht der ganzen Welt helfen.

Es ging mir hier nur darum, dass teils banale Postings (ich nenne keine Beispiele, weil ich niemanden angreifen möchte) kiloweise Antworten kommen, während auf solche Postings, also die eher negativen, kaum Resonanz kommt. Es war ja nicht das erste Mal, dass mir das auffiel.

Das war es, was mich eher erschrocken hat.

Und bzlg. der Meldung heute morgen, ich sass im Büro, alleine, lass die Mail, mir traten die Tränen in die Augen und ich tat dass, was viele hier tun: Ich postete, weil es irgendwie wieder raus musste. Und hätte mir vielleiht den Trost gewünscht, den andere auch bekommen, wenn sie etwas Negatives bewegt. Aber vielleicht ist das ja auch nicht so rübergekommen.

Ingrid und Sina

von Ingrid und Sina(YCH) am 06. April 2001 18:01

Hallo Nicola,
:
: Wollen wir wetten, dass Du auf dieses Posting mehr Antworten bekommst, als auf das darunter;-)

Das befürchte ich auch, aber irgendwie wäre es auch gut, denn es zeigt ja, dass man sich doch mehr mit auseinandersetzt. Du schreibst ja selbst, Du hättest auch nicht darauf geantwortet.

Es ging mir hier nur darum, dass teils banale Postings (ich nenne keine Beispiele, weil ich niemanden angreifen möchte) kiloweise Antworten kommen, während auf solche Postings, also die eher negativen, kaum Resonanz kommt. Es war ja nicht das erste Mal, dass mir das auffiel.

Das war es, was mich eher erschrocken hat.

Und bzlg. der Meldung heute morgen, ich sass im Büro, alleine, lass die Mail, mir traten die Tränen in die Augen und ich tat dass, was viele hier tun: Ich postete, weil es irgendwie wieder raus musste. Und hätte mir vielleiht den Trost gewünscht, den andere auch bekommen, wenn sie etwas Negatives bewegt. Aber vielleicht ist das ja auch nicht so rübergekommen.

Ingrid und Sina
(die als echte Spanierin gerade mit Begeisterung Tortilla Chips gefressen hat, mit Chili Geschmack!)

von Mina(YCH) am 06. April 2001 18:11

Grüß dich Ingrid,
mit den Erwartungen, das ist so eine Sache. Denn da bist du nun auch wieder zweigleisig. Denn laut deinen Postings hast du Hilfe für Spanien erwartet, doch wirklich hattest du Trost und Anteilnahme für deinen Schmerz erwartet. Und dort liegt nämlich der eigentliche Hase begraben. Wenn du erzählen würdest, man hat deinen Hund misshandelt, vor deinen Augen geschlagen, ohne dass du eingreifen konntest, bekommst du sicher viele Postings von Menschen, die dir in deinem Schmerz helfen wollen. Denn es ist dein Schmerz. Wenn du erzählst, dass in Spanien jemanden auf diese Art und Weise der Hund gequält wurde, kommt die Anteilnahme nicht so rüber, weil man demjenigen die Anteilnahme ja nicht verdeutlichen kann. Natürlich empfindet man beim Lesen Schmerz und Kummer, doch die Bereitschaft zur Anteilnahme zielt natürlich auf denjenigen, der dort in Spanien das mitgemacht hat ... und der postet ja nicht.
Darum denkt und fühlt man seinen Teil. Postet aber nicht. Dein Schmerz über das Posting wurde auf alle Fälle geteilt, doch nicht geschrieben. Das hat aber nichts damit zu tun, dass man weniger oder mehr empfindet über Trauermeldungen, die direkt vom Betroffenen dargebracht werden oder auf Umwegen hier landen. Nur beim einen hat man die Möglichkeit, seine Anteilnahme direkt anzubringen, beim anderen nicht.
Mina

von Tanja D.J. Djebby(YCH) am 06. April 2001 18:12

Hallo Ingrid!

: Und bzlg. der Meldung heute morgen, ich sass im Büro, alleine, lass die Mail, mir traten die Tränen in die Augen und ich tat dass, was viele hier tun: Ich postete, weil es irgendwie wieder raus musste. Und hätte mir vielleiht den Trost gewünscht, den andere auch bekommen, wenn sie etwas Negatives bewegt. Aber vielleicht ist das ja auch nicht so rübergekommen.

Ich saß auch eben allein hier in meiner Küche als ich Dein Posting las, ich habe sofort meine Hunde zu mir gerufen und mich durch ihren Anblick und ihre Gegenwart getröstet, aber was soll ich Dir sagen? Wie soll ich Dich trösten?
Erzählt jemand etwas, das man ändern kann, z.B. dämliche Spaziergangtreffen, hatte ich auch schon, es tut gut sich auszukotzen, vielleicht auch ne andere Meinung zu hören, aber was soll man zu SOWAS sagen? Welche andere Meinung soll es da geben?? Welche Worte könnten trösten oder aufbauen?

Ich denke nicht, daß eine mangelnde Anzahl von Postings mangeldes Interesse widerspiegeln!

Es ist erschütternd und es wird nicht besser, wenn man möglichst viel darüber schreibt!

Liebe aufmunternde Grüße
Tanja

von Me & Bär(YCH) am 06. April 2001 18:25

Hallo Mina,

: mit den Erwartungen, das ist so eine Sache. Denn da bist du nun auch wieder zweigleisig. Denn laut deinen Postings hast du Hilfe für Spanien erwartet, doch wirklich hattest du Trost und Anteilnahme für deinen Schmerz erwartet. Und dort liegt nämlich der eigentliche Hase begraben. Wenn du erzählen würdest, man hat deinen Hund misshandelt, vor deinen Augen geschlagen, ohne dass du eingreifen konntest, bekommst du sicher viele Postings von Menschen, die dir in deinem Schmerz helfen wollen.

Nein, das glaube ich nicht: Hätte Ingrid aber ein Foto (wie das von dem unten angegebenen Link) von dem gequälten Tier mit in das Posting gesetzt, DANN wären Reaktionen gekommen: Ich glaube nämlich, dass sich niemand so recht vorstellt, was in dem Moment mit dem Tier passiert ist - und das INTERESSIERT scheinbar auch niemanden.

Ich habe auf das Posting von Ingrid erst nach einer Stunde reagiert, weil ich immer wieder am heulen bin: Weil ich einen Hund neben mir liegen habe, dem evtl, ähnliches hätte passieren können....
Und wenn man sich anstelle des ANONYMEN Tieres mal das eigene vorstellt, mit all seinen Eigenheiten (z. B. Angst vor bestimmten Situationen, oder absolutes Vertrauen zu einem Menschen) und dann die Situation einfügt: Der Hund vertraut Dir absolut und Du nimmst ein Messer in die Hand und schneidest ihm Fellfetzen aus der Haut und stichst ihm die Augen aus - wie es in Spanien täglich von den eigenen Haltern getan wird - dann sieht die Sache ganz anders aus....

Und ich denke auch ein uns anonymer Hund hat trotzdem etwas Achtung verdient und hat die selben Schmerzen und Leiden durchlebt, wie unser Hund es in einer ähnlichen Situation getan hätte...und deshlab hab ich heute morgen einfach geheult und hab ne Zeit gebraucht mich zu sammeln...

Und dann lies mal die Antwort von Nebenbeibemerkt an mich bei Ingrids Posting: Da vergleicht irgendeine Matschbirne (entschuldige den Ausdruck aber was besseres fällt mir im Moment dazu nicht ein) eine Kastration mit Grausamkeit etc....
Solche Menschen sind für mich einfach nicht ernstzunehmende Provokateure, die mit sensiblen Themen scheinbar gar nicht umgehen können.

Liebe Grüße (ins sonnige Kalifornien),
Me & Bär

von Gaby(YCH) am 06. April 2001 18:39

Hallo Ingrid,

weißt Du, ich denke, es ist einfacher und effektiver, wenn jeder in seinem unmittelbarem Umfeld hilft.

Was nutzt eine Patenschaft für einen einzigen Hund in Spanien, wenn es dort so viele gibt?

Aber wenn ich hier in ein Tierheim gehe und mit drei Hunden spazierengehe, wenn ich hier Anzeigen gegen Tierquäler mache, wenn ich hier Leuten mit Problemen helfe usw., dann helfe ich hier effektiv.

Das klingt jetzt vielleicht ein wenig sarkastisch, ist es aber nicht.
Jeder hat seine eigenen Möglichkeiten, zu helfen - und die sehen unterschiedlich aus.
Jeder setzt andere Prioritäten - und die sehen bei jedem anders aus.

Ich könnte mich gar nicht entscheiden, wogegen ich mehr kämpfen würde - gegen Pelztierhaltung, Massentierhaltung, gegen das Elend in Spanien, Thailand, Italien, die Hundekämpfe, die Stierkämpfe, die Tiertransporte - es ist einfach zuviel, was da passiert.

Und ich für mich persönlich habe beschlossen, das es viel mehr nutzt, wenn ich mich in einem begrenztem Umfeld, dafür aber 100%tig, einsetze, als wenn ich an allen Ecken irgendwie ein bißchen was tue.

Ich sags mal so: Wenn ich im Monat 100 DM erübrigen kann, nutzt es mehr, wenn ich die einem Tierheim zur Verfügung stelle als mehreren einen kleineren Betrag.

Und so überlasse ich die "Sache" Spanien Leuten, die halt dort andere Möglichkeiten haben, die dort effektiver helfen können. Sei es, weil sie öfter dorthin fliegen und dadurch Flugpatenschaften übernehmen können, sei es, weil sie dort Kontakte haben, um ein Tierheim aufzubauen.

Man muß im Kleinen anfangen. Und vor manchen Dingen muß ich einfach mehr oder weniger die Augen verschließen, weil ich sonst vor lauter Hoffnungslosigkeit und Entsetzen kaputtgehen würde.

Du hast Deine Priorität Spanien - ich habe meine Priorität Hundeverordnung und deren Opfer. Und selbst da engagiere ich mich größtenteils in meiner unmittelbaren Umgebung - weil ich da viel mehr bewirken kann.

Und ehrlich gesagt, gerade mit Organisationen, die im Ausland helfen wollen, muß man sich sehr genau beschäftigen, weil es genug "Tierfreunde" gibt, die zum schlechten Ruf beigetragen haben. Da werden Hunde ohne Gesundheitskontrolle rausgekarrt, da werden Hunde hierhergeschafft, um in einem deutschem Tierheim zu versauern - das ist auch nicht besser. Und da helfe ich lieber dem deutschem Tierheim, Hunde zu vermitteln, damit wieder Platz für andere, vielleicht sogar spanische Hunde ist.

Ich bin der Meinung, das ich nicht die Augen vor dem Elend unmittelbar vor meiner Haustür die Augen verschließen kann, um weiter entfernt zu helfen. Erstmal muß ich hier aufräumen, damit ich den Blick weiter richten kann.

Und solange es hier so viel Elend gibt, für das sich keiner interessiert, weil die spanischen Hunde es noch schlechter haben, kümmere ich mich lieber hier darum, das Elend zu bekämpfen.

Da kannste mich jetzt für erschlagen, aber das ist meine Einstellung.

Und dem Hund in Deinem Posting wird nicht mehr geholfen, wenn wir hier jetzt darüber diskutieren, statt dem nächstem deutschem Massenzüchter das Handwerk zu legen. Er hat das Leiden schon hinter sich - unzählige andere haben es noch vor sich.

Grüße, Gaby

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