Extreme Vernachlässigung - was tun? :: Was sonst nirgends passt

Extreme Vernachlässigung - was tun?

von Michaela(YCH) am 22. November 2000 18:55

Hallo Ihr,

ich habe ein großes Problem, daß mich einfach nicht ruhig schlafen läßt.

Es handelt sich um die Hunde eines Bekannten. Es ist ein Golden-Pärchen (Rüde 2 Jahre alt, Hündin 1,5 Jahre alt). Er hat die Hunde seit ihrem Welpenalter, allerdings häufen sich in den letzten Monaten die Probleme.

Er ist den ganzen Tag unterwegs, hat beruflich sehr viel zu tun und die Hunde verbringen fast den ganzen Tag allein auf einem eingezäunten Grundstück(ca. 400qm). Sie sind beide sehr lieb und verschmust, machen überhaupt keine Probleme, hören allerdings ohne Leine fast gar nicht, da er sie einfach aus Zeitmangel nicht erzogen hat.
Nun haben die beiden vor ca. 2 Wochen angefangen, sich unter dem Zaun durchzugraben und auf dem Nachbargrundstück alles aufzuwühlen, überall hinzukacken und Unsinn zu machen - aus Langeweile, da er früh morgens gegen 7 Uhr mit ihnen für 1/2 Stunde weggeht und abends erst gegen 21 Uhr wieder kommt.

Ich finde diesen Zustand für die Hunde untragbar und ich habe solche Angst, daß sie mal auf die Straße rennen oder im Feld erschossen werden. Sie liegen mir sehr am Herzen und ich würde alles für sie tun - nur selber nehmen kann ich sie nicht, abgesehen davon, daß er die Hunde wohl nicht hergeben würde, da er sie eigentlich gern hat und sie (sie sind wirklich Prachtexemplare) wohl auch als Statussymbol erworben hat. Die Hündin hat schon 2 mal geworfen (1. mal 11 Junge, jetzt im Sommer 9) und sie ist wirklich ausgepowert. Er will weder den Rüden sterilisieren lassen, noch die Hündin kastrieren, hat aber auch nicht so viel Kontakt zu den beiden, daß er die Läufigkeit bemerken würde.

Ach , ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Für mich grenzt das an Tierquälerei und ich finde es schrecklich!!!

Was kann ich tun?

Besorgte Grüße von Michaela sad smiley



von Gesa & Borderbande(YCH) am 22. November 2000 19:20

Hi Michaela,

ich kann Deine Sorgen verstehen und das Gefühl der Machtlosigkeit ist besonders schlimm, wenn einem die Tiere am Herzen liegen.

Wie wäre es denn, wenn Du ihm vorschlägst, das er ein zwei Schüler, Studenten oder so engagiert, die sich in der Mittagszeit oder am frühen Nachmittag um seine Hunde kümmern, mit ihnen Gassi gehen, spielen, schmusen...

Eine Freundin von mir macht das auch für ein berufstätiges Paar. Die haben zwei "Dogsitter" für ihre beiden Hunde... Sie studiert und kann sich so ein paar Mark dazuverdienen.

Es ist zwar immernoch keine optimale Lösung aber noch besser als die momentane Situation.

Grübelnde Grüße
von Gesa & Borderbande

von heidrun+C(YCH) am 22. November 2000 20:37

Hallo Michaela!

Was Du da beschreibst, klingt reichlich scheusslich :-(
Kann ich verstehen, dass Du Dir Sorgen machst.

Erster Punkt wäre für mich: Hunde "ausbruchsicher" unterbringen, damit ihnen nichts passieren kann und sie auch kein Unheil anrichten können. Male dazu Deinem Bekannten in den buntesten Farben all' die Katastrophen aus, die Dir zum Thema "Hunde abgehauen" in den Sinn kommen. Da ist er seine Statussymbole u.U. schneller los, als er denkt... - evtl. hilft das, um ihn zum Nachdenken zu bewegen. Die beiden langweilen sich und da sie jetzt einen Weg aus dem Grundstück gefunden haben, wird's enorm schwierig oder eher unmöglich, sie auf dem Gelände zu behalten.

Zweiter Punkt, genauso wichtig (!): Die Hündin UND der Rüde sollten BEIDE unbedingt kastriert werden! Wenn sie abhauen, kann der Rüde in der gesamten Umgebung für Nachwuchs sorgen und dass die Hündin mit 1,5 Jahren schon zweimal geworfen haben soll, finde ich eine Riesensauerei! Deshalb gehe ich auch davon aus, dass hier unkontrolliert Welpen in die Welt gesetzt werden. Kein halbwegs seriöser Züchter lässt eine Hündin in dem Alter überhaupt schon decken, geschweige denn, zweimal! Sind die beiden denn wenigstens HD-/Ed-geröngt? Auf PRA untersucht? Alles Dinge, die für die Zucht beim GR Voraussetzung sind, sollen die Welpen Papiere vom Verband bekommen. Auch hierzu solltest Du Deinem Bekannten in den schillerndsten Farben darstellen, was mit den vielen überzähligen Welpen in Tierheim z.B. geschieht, wie schrecklich es ist, einen kranken Welpen grosszuziehen, um ihn doch früh zu verlieren. Wie beschissen ('tschuldigung) Welpenbesitzer mit nicht optimal aufgezogenen und sozialisierten Welpen dransind etc. Er hat doch gar keine Zeit, um sich um die Mutter und die Kleinen zu kümmern und Trächtigkeit und Geburt können für die Hündin durchaus mit erheblichen Gefahren verbunden sein - nur weil das bisher "gutgegangen" ist, muss das nicht weiterhin so sein!

Ich könnte hier noch einiges aufzählen, das mich an Deinem Bericht schaudern lässt, aber das soll ersteinmal reichen.

Ganz ehrlich, für mich grenzt das nicht an Tierquälerei, es IST Tierquälerei.
Wenn Du Deinem Bekannten nicht wirklich erfolgreich den Kopf waschen und zurechtrücken kannst, dann melde ihn wenigstens (und wenn es anonym ist) beim Tierschutzverein. Die können wahrscheinlich auch nicht viel machen, aber ein Versuch ist es allemal wert - den Hunden zuliebe.

Für die Hunde wäre es das Beste, sie kämen so schnell wie möglich da 'raus. Der fehlende Sozialkontakt zum Menschen kann die beiden durchaus noch zu einem "Problempaar" werden lassen, in gewisser Hinsicht sind sie es ja schon.

Nimm' Deinen ganzen Mut zusammen und versuche bitte, dieser Art der Hundehaltung ein Ende zu machen. Ich finde es grossartig, dass Du Dir überhaupt 'nen Kopf darum machst und nicht einfach wegschaust - also sei bitte mutig, ich drücke Dir die Dauemn!
Wenn das Ganze irgendwie weitergeht, wäre es schön, Du würdest Dich mal wieder melden.

Liebe Grüsse
heidrun+C

von Merlino(YCH) am 22. November 2000 21:30

Hallo, Michaela!

es IST Tierquälerei!
und wenn ich lese, daß eine Hündin, die 1,5 jahre alt ist, also in einem Alter, wo sie gerade das 1. Mal gedeckt werden dürfte, schon 2 (!!!) Würfe gehabt hat, dann ist dieser Typ für mich einfach nur ein gewissenloser Hundevermehrer!!! Der gehört angezeigt und dem gehören die Tiere weggenommen!
Jedes Mal, wenn die Hunde ausgerissen sind, Polizei, Ordnungsamt und Tierheim verständigen!

Wer zusieht, wie Hunde einfach produziert werden ohne Kontrolle, macht sich am späteren Elend der Tiere in einem Tierheim mitschuldig...

Gruß
Merlino

von Wilma(YCH) am 22. November 2000 22:15

:
: es IST Tierquälerei!
: und wenn ich lese, daß eine Hündin, die 1,5 jahre alt ist, also in einem Alter, wo sie gerade das 1. Mal gedeckt werden dürfte, schon 2 (!!!) Würfe gehabt hat, dann ist dieser Typ für mich einfach nur ein gewissenloser Hundevermehrer!!!

Hallo Merlino,

gebe Dir da zwar recht. Aber für eine Anzeige wg. Tierquälerei oder gar die Wegnahme der Tiere reicht das noch lange nicht.
Da müßten sie wirklich schon dauernd ausreißen, vielleicht einen Unfall verursachen oder so. Oder Lärm machen, damit sich Nachbarn beschweren.

Ich seh da wenig Möglichkeiten, wenn man den Typ nicht irgendwie überzeugen kann und der scheint ja sehr stur zu sein. Und zudem kann man mit Goldenwelpen immer noch Geld machen, vor allem wenn man dann noch eine Hündin hat, die so fruchtbar ist.
Eine der vielen Situationen wo man letzlich machtlos ist es sei denn, es gibt dort einen wirklich guten Tierschutzverein, die bereit wären mal mit dem Besitzer zu reden.
Nachdenkliche Grüße
Wilma

von Merlino(YCH) am 23. November 2000 16:53

Hallo, Wilma!

Hunde, die frei rumlaufen, werden eingefangen und ins Tierheim gebracht. wird schon mal aktenkundig. und wenn das jeden tag ist und der Typ sie jeden Tag abholen muß, kostet wohl auch was, wird sich was ändern...
ansonsten geb ich dir Recht, unsere tierschutzgesetze gehen einfach nicht weit genug!
Gruß
Merlino

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