Eine Lanze für den Affenpinscher"" :: Hundegeschichten

Eine Lanze für den Affenpinscher""

von Gaby mit Beira(YCH) am 20. August 2001 09:50


Es ist nur natürlich und es sollte eigentlich selbstverständlich sein, daß der eigene Hund, egal, ob Mischling oder Rasseexemplar, der beste und schönste ist - darum ist es an sich müßig, von einer bestimmten Rasse oder Mischung zu „schwärmen". Trotzdem will ich es hier einmal als „rasse- (und mischlings-) erfahrene Hundefrau" tun. In einer Zeit, wo - bedingt durch Fernreisen und eine allgemeine internationale Orientierung - die exotischsten Hunderassen bei uns vertreten sind, will ich von einer alten deutschen Rasse berichten, die mich im täglichen Zusammenleben immer wieder auf’s neue begeistert: es ist der Affenpinscher. Schon sein Name ist „komisch", klingt merkwürdig bis negativ und verschafft ihm deshalb sicher wenig Freunde. Leute, die noch nie von ihm gehört haben, fühlen sich veralbert, wenn sie uns auf unseren schwarzen „Yorkiemix" hin ansprechen und wir ihnen sagen, daß es eine Rasse mit diesem Namen ist. In Fachbüchern ist wenig über ihn zu finden; die zugehörigen Abbildungen sind in den meisten Fällen wenig aussagekräftig. Erstaunte Feststellungen wie: „was, daß ist ein Affenpinscher? So niedlich sind die? In dem Buch, was ich habe, sehen sie aus wie ein - und dann, je nachdem: „Monster", „Wischmop" und dgl. „Schmeicheleien", sind an der Tagesordnung. Nach dem Tode unserer Mini-Zwergschnauzerdame hatten wir beschlossen, keinen dritten Hund mehr zu unseren beiden Rhodesian Ridgebacks zu nehmen - zwei Hunde sind optimal usw. usw... Stimmt ja auch alles - nur - der „Bodendecker" fehlte einfach. Natürlich hatte ich mich schon lange vor Trixis Tod doch mit dem Thema „Nachfolgerin" befasst - auch, wenn es eigentlich keine mehr geben sollte. Sie sollte nicht oder nur wenig größer sein als Trixi (die mit nur 28 cm wirklich ein Mini-Zwergschnauzer unter Maß war), aber genauso beherzt und pfiffig wie diese. Sie sollte aber optisch nicht zu sehr an Trixi erinnern. So war ich dann eben auf den Affenpinscher gekommen. Im Januar hatte ich Kontakt zu einem netten Züchterehepaar aufgenommen; die Hündin, die an sich Babies bekommen sollte, war aber „leergeblieben". Dann kam jener schlimme 25. März: Trixi war tot und unser Haus trotz der beiden „Großen" leer. Heulend hatten wir Trixi beerdigt, heulend saßen wir auf der Couch. Unsere Ridgebacks waren ungeheuer einfühlsam und zärtlich. ... Der Entschluß, es bei zwei Hunden zu belassen, dauerte ein paar Stunden. Dann rief ich bei den Affenpinscherzüchtern an. Nein, Welpen hätten sie keine, aber eine erwachsene Hündin wäre zu haben. Also, am Sonntag um 16.30 Uhr ins Auto gesetzt und vom Ruhrgebiet in die Eifel „gedüst", Affenpinscher ansehen. Manchmal muß man einfach verrückt sein. Und dann kam sie: Xelina. Freundlich „quietschten" wir ihren Namen „Xeeliinah"!!! - und sie? sie, die seit sie bei uns ist und sicher vorher auch nicht anders war, nämlich Fremden gegenüber sehr, sehr distanziert, sie kam mit ihren Vorderpfötchen auf unsere Knie, zeigte ein - es ist keine Übertreibung - charmantes, einnehmendes „Lachen", indem sie ihr Mäulchen öffnete und die weißen Zähnchen und die rosa Zunge sehen ließ. Dazu ertönte ein lustiges, leises Grunzen. Ja, sie hatte uns ausgesucht und im Sturm erobert. Glücklich fuhren wir mit unserem neuen Familienmitglied nach Hause. Der Ridgebackrüde war sofort genauso begeistert wie wir, die Hündin eher skeptisch. Diese Skepsis hielt auch noch eine Weile an; vor allem schien es Beira hart anzukommen, wenn aus Trixis Schlafhöhle, der sie sich erwartungsvoll näherte, dieses fremde, neue Wesen kam. Inzwischen hat sich unsere RR-Dame aber gut an Xelina gewöhnt, sie akzeptiert es sogar, wenn sich die Kleine zu ihr auf die Decke legt..--- Aber eigentlich wollte ich ja vom Affenpinscher schreiben... Nun ja: Affenpinscher sind die lustigsten, zärtlichsten, offensten, wachsamsten und ... und ...und...Herzensdiebe der Welt. Fremden gegenüber mißtrauisch und sehr distanziert, an anderen Hunden mäßig bis gar nicht interessiert. (Was sicher auch Erziehung ist). Entgegen der Literatur sind sie auch nicht auffällig bellfreudig, ihr Gebell läßt sich gut „in den Griff kriegen", ihre Stimme ist ein verhaltenes „Au, Au, Au", „Aff, Aff, Aff". Es sind lustige Kobolde von bezauberndem Wesen, und, wenn sie nur ein bißchen hübsch gepflegt und zurechtgemacht sind, von pfiffigem Aussehen. Wenn die Kopfhaare ein wenig eingekürzt werden und einen Blick auf die hellwachen, dunklen Augen freigeben, weiß man, mit welcher Hundepersönlichkeit es man zu tun hat. Es wäre wünschenswert, wenn diese Rasse ein wenig mehr Popularität erlangen würde (die schädliche „Karriere" als Modehund möge ihr erspart bleiben). Affenpinscher sind die idealen Hunde für Leute, die einen kleinen, robusten Begleiter mit geringem Jagdtrieb suchen; sie sind eine echte Alternative zu den kleinen Terrierrassen, ohne diesen an Temperament nachzustehen.
Also - „eine Lanze für den Affenpinscher"!

von Claudia aus Buchholz(YCH) am 21. August 2001 10:11

Hallo Gaby,
offensichtlich ist Xelina eine Herzensbrecherin!!!!!
Liebe Grüße
Claudia mit Ben (dem kuhfarbenen Border-Mix aus Marokko)

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