Hütehunde, Hüteverhalten :: Hunderassen

Hütehunde, Hüteverhalten

von Silke(YCH) am 23. Juli 2003 07:46

Hi!

: alles was Dein Hund da so praktiziert ist genau das, was wir bei einem Hütehund nicht sehen wollen. Motorroller, Radfahrer bellend zu umkreisen und zu Fall zu bringen ist Jagdspaß und einfach eine Unart die andere Rassen auch gerne täten (wenn man sie ließe).

Weiß nicht - habe ich so bei einem anderen Hund in der Form noch nicht beobachtet. Meggie betreibt das (wenn ich sie lassen würde!!!)sehr "ernsthaft", als hätte sie den "Auftrag" - es war von Anfang an immer der gleiche Bewegungsablauf, als wäre das Verhalten irgendwie "festgelegt".

Wobei ich damit nicht den Eindruck erwecken wollte, daß ich einen unkontrolliert Radfahrer-jagenden, unerzogenen Hund besitze. Das "Wenn man sie ließe" war für mich ein Satz, den ich nicht für erwähnenswert hielt, war vielleicht ein Fehler.

Klar, wenn sie im Stall ihrer eigenen Wege geht, kommt es - wie gesagt - schon mal dazu, daß sie rennende oder radfahrende Leute (meist unsere manchmal etwas zu impulsiven Kid´s) "anhält", aber die kennen das und wissen, daß sie eigentlich in einem Pferdestall sowieso nicht zu rennen oder Rad zu fahren haben. Insofern ist das eine ganz praktische Erziehungsmethode ;-) - und es ist uns immer noch lieber, als wenn ein Pferd sich wegen der Rennerei erschrickt. Wenn ich sehe, daß jemand mit seinem Pferd Probleme hat, leine ich sie natürlich an - genauso, wenn fremde oder zu viele Kinder auf dem Hof sind und ich mich nicht voll auf sie konzentrieren und sie abrufen kann.

: Was ein Hütehund zwischen? den Pferden zu suchen hat ist mir völlig unklar (und ich hoffe, dass es alles Deine eigenen Pferde sind).

Natürlich sind das die Pferde aus unserem Stall! Sie kennen Meggie schon seit sie 8 Wochen alt ist und es hat sich noch niemals (!) eins der Pferde vor ihr erschreckt (eine Stute in der Herde ist sogar auf einem Auge blind). Meggie hat 3 alte, klimpernde Hundemarken am Halsband und die Pferde hören immer, wo sie ist. Wir (Meggie ist nicht der einzige Hund im Stall) lassen unsere Hunde auf der Koppel und dem Hof (natürlich NICHT in Reitbahn oder Halle, es sei denn, es ist gewünscht) immer zwischen den Pferden herumlaufen, so lange sie sich benehmen und wir dabei sind (dürfen natürlich nicht allein auf die Koppel - da hätte Meggie eh kein Interesse dran) - wir wollen weder Pferde, die Angst vor Hunden haben, noch Hunde, die Angst vor Pferden haben oder aggressiv auf sie reagieren.

Meist ignorieren die Pferde die Hunde komplett, es sind aber auch ein paar Exemplare darunter, die mit den Hunden regelrecht schmusen oder spielen und aktiv auf sie zugehen. Ich weiß nicht, was daran so verwerflich sein soll?!? Ich finde das eher positiv und freue mich, daß Pferde und Hunde in unserem Stall so gut miteinander auskommen. Viele Pferdebesitzer unserer Stallgemeinschft sind froh über meinen "Therapiehund" (die anderen Hunde gehen den Pferden eher aus dem Weg), der einigen Pferden nach schlechten Erlebnissen mit Hunden zeigt, daß nicht alle Hunde aggressiv sind. Sogar unser Fohlen hat seine Angst vor Hunden innerhalb von Minuten komplett verloren.

: Ein Hütehund hat sich nicht bei seiner Herde einzuschleimen, sondern er muss sich zum Teil schon recht druckvoll Respekt verschaffen.

Nö, muß er (in diesem Fall) nicht. Mein Hütehund soll nicht hüten, genausowenig, wie jeder Jagdhund jagen soll. Und ich habe meinen Hund durchaus so gut erzogen, daß sie sich bei "Streitigkeiten" nicht einmischt oder versucht zu hüten, wenn ich es nicht will. Trotzdem zeigt sie manchmal die Verhaltensweisen (und erzähl´ mir nicht, daß man das komplett "abwürgen" könnte), die ich beschrieben habe - deshalb dieser Thread.

: Bei Deinem Hund sehe ich einfach nur den Spaß an der Action - (den ich allerdings nicht gerne sehe)

Das mag sein. Ist ja auch i.O., wenn dabei kein anderes Tier und kein Mensch belästigt wird. Wie gesagt, einige der Pferde (und auch die Kinder!) spielen gerne und ohne Angst mit ihr (wenn sie sie beim Rennen anhält, weil sie denkt, nun wird wieder gespielt, entschuldigen sie sich manchmal sogar bei ihr "Ups, Meggie, Du hast ja recht, sorry!" *ggg*) - warum soll ich das unterbinden? Ist doch ganz normal, wenn man mit einem Hund seinen Anlagen entsprechend spielt - oder würdest Du das auch nicht gern sehen, wenn ein Retriever eine Einkaufstasche trägt oder in jede Pfütze springt, nur weil das nun mal gerade nicht während einer ernsthaften Jagd passiert und dem Hund "nur" Spaß macht?

: P.S. am liebsten sind mir die Hütehundebesitzer die ernsthaft behaupten ihr Hund würde nicht jagen -- nein - er versucht nur die Rehe zu Frauchen zu hüten.

Ist mir auch klar, daß das ein Fragment der Jagdsequenz ist und damit auch ein Jagdverhalten. Auch ein Hütehund muß jederzeit abrufbar sein (das Reh kann ja nicht wissen, was der Hund von ihm will). Was mein Hund allerdings nicht macht, ist Stöbern, Fährten suchen, in Mäuselöchern buddeln, Tiere angreifen die nicht flüchten, im Wald abhauen usw.. Durch einen Wildpark läuft sie jedenfalls wie durch eine Kunstausstellung *gähn*... und in dieser Hinsicht ist es mir schon sehr recht, einen Hütehund zu besitzen, auch wenn er nicht hüten soll.

Gruß, Silke

von Dodo(YCH) am 23. Juli 2003 07:20

Hallo Silke
: Angeregt durch einen anderen Thread würde mich mal interessieren, wie sich das Hüteverhalten bei Euren Hütehunden so zeigt.

-- beim Ersten (Benny, Collie) und Zweiten (Richy, Aussie) habe ich kaum Verhalten entdeckt, wo ich sagen würde, das ist typisch Hütehund. Richy verfolgt keine Radfahrer, Jogger, kreist keine Personen oder Tiere ein, zwickte nie die Kinder in die Fersen (beim Spiel mit anderen Hunden macht er das auch nicht), bellt keine Leute/ Tiere an, umkreist auch die Familie beim Spaziergang nicht. Jagen tut er, aber hauptsächlich seinen Ball, ab und an geht er einer Kanickelspur nach (Rehe oder andere Tiere sind hier eher selten anzutreffen), aber das finde ich normal, es gibt auch Stellen, da hoppeln die Kaninchen vor ihm weg, und es interessiert ihn nicht. Bei Benny war es genauso.
Dodo und Richy

von Silke(YCH) am 23. Juli 2003 08:05

Hi!

: -- beim Ersten (Benny, Collie) und Zweiten (Richy, Aussie) habe ich kaum Verhalten entdeckt, wo ich sagen würde, das ist typisch Hütehund. Richy verfolgt keine Radfahrer, Jogger, kreist keine Personen oder Tiere ein, zwickte nie die Kinder in die Fersen (beim Spiel mit anderen Hunden macht er das auch nicht), bellt keine Leute/ Tiere an, umkreist auch die Familie beim Spaziergang nicht.

Weißt Du, aus was für einer Linie Richy ist? Arbeits- oder Showlinie? Soweit ich weiß, ist Meggie ein Mix aus beidem (Vater Show und Arbeit, Mutter Arbeit).

: Jagen tut er, aber hauptsächlich seinen Ball, ab und an geht er einer Kanickelspur nach (Rehe oder andere Tiere sind hier eher selten anzutreffen), aber das finde ich normal, es gibt auch Stellen, da hoppeln die Kaninchen vor ihm weg, und es interessiert ihn nicht.

DAS macht Meggie überhaupt nicht - ich glaube, sie weiß gar nicht, daß sie ne Nase hat *ggg*. Sie findet nicht mal einen Frolic im Gras *grmpf*. Ball jagen tut sie allerdings auch. Wenn sie aber nicht mitbekommt, wo der Ball gelandet ist, sucht sie meist erfolglos, auch wenn es ein weithin sichtbarer knallgelber Ball ist. Das ist also nicht wirklich ihr Ding *g*

Grüßle, Silke

von Silke(YCH) am 23. Juli 2003 08:13

Hi!

: Treffen wir z.B. auf einen Hund, der mit einem Radler bzw. Jogger kommt, dann "verfolgt" er den Hund, bis der stehenbleibt. Nun wird kurz geschnuppert und das war es dann. Sobald der andere Hund stehen geblieben ist, ist er offensichtlich nicht mehr so interessant.

... insbesondere, wenn es kleine Hunde sind *g* - die werden meisterhaft ignoriert ("Warum zum Teufel bin ich gerade hierher gelaufen?!?"winking smiley

: Früher war das noch viel ausgeprägter, doch inzwischen kann ich ihn trotz Hund, der mit Radler/Jogger kommt, bei mir halten, weil das für ihn sicherer ist. Nicht jeder Radler mag anhalten.

Wohl wahr ;-) Ich hab das aber inzwischen auch ganz gut im Griff - man muß es nur rechtzeitig sehen, daß sich was "anbahnt", aber das ist bei Jagdhunden ja sicherlich auch nicht anders.

: Schließlich wird Kid im August 5 Jahre alt !!!! Früher war das eine schwierige Situation für mich, die nur mit Leine klappte. Ohne Leine war er damals nicht zu halten ....

Meggie auch nicht. Mensch, hat die manchmal geschrieen und gezerrt. Irgendwo hinzugehen, wo sich etwas schnell bewegt, war unmöglich. Jetzt ist sie 2 1/2 Jahre alt und schon vieeeel ruhiger *puh*.

: Bestimmt liegt es daran, dass die Wäller halb aus Briards, halb aus Aussies bestehen ;-)

Ich weiß - eine Freundin von mir wird sich auch einen Wäller zulegen. Soweit ich weiß, hat sie schon mit einem Züchter Kontakt aufgenommen, wird wohl Ende des Jahres losgehen. Sie hatte vorher einen Deutsch-Drahthaar von der Straße - ich glaube, der Wäller wird wie eine Wohltat sein *ggg*...

In unserer Hundeschule war auch ein Wäller, blue-merle mit Briard-Fell. Oberschick und total knuffig mit seiner schwarzen Knubbelnase ;-)

Weißt Du, wie sich das Hüteverhalten des Briards von dem des Aussies unterscheidet?

Grüßle, Silke

von Dodo(YCH) am 23. Juli 2003 08:25

Hi
: Arbeits- oder Showlinie?
-- Arbeitslinie. Vielleicht liegt es bei Richy daran, das er stark auf mich bezogen ist, er ist mein Schatten, und behält mich immer im Auge, macht selten was ohne in meiner Nähe zu bleiben. Beim Ball suchen hat Richy Ausdauer, er geht doch nicht ohne seinen heißgeliebten Ball weiter, nö, das geht nun wirklich nicht, schöne Nasenarbeit für ihn, da wir nicht fährten.
Dodo
Wenn dich ein Bild interessiert, ich hab eins am 10.07.2003 hier reingesetzt.

von Silke(YCH) am 23. Juli 2003 08:54

: Wenn dich ein Bild interessiert, ich hab eins am 10.07.2003 hier reingesetzt.

Oh, wie schick! Er hat auch so ein kurzes Köpfchen, sehe ich das richtig? Würde richtig gut zu meiner Meggie passen ;-)

Grüßle, Silke

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