Wassersuche noch Rettungshundearbeit? :: Rettungshunde

Wassersuche noch Rettungshundearbeit?

von suchhunde(YCH) am 20. August 2001 21:23

Vor zig Jahren ARGE mit dem Ziel gemeinsame PO - Resultat ARGE aufgelöst.
Danach BAG, gleiches Ziel seit Jahren - Resultat ziemlich tot.
Derzeit IRO, gleiches Ziel seit Jahren - Resultat in Deutschland ziemlich tot.
Resultat gesamt - Ziel weiterhin in unabsehbarer Ferne........
Kleiner Lichtblick derzeit AG Ost - aber auch da kriselt es schon.


Zum Thema "fremde" Staffeln im Einsatz: es ist und bleibt unprofessionell verbandsfremde Staffeln nicht zu alarmieren.

1.
Der Einsatz von RH ist nur deswegen sinnvoll weil mit weniger Kräften in kürzerer Zeit ein gleich großes Gebiet abgesucht werden kann als ohne RH. Dieser Zeitfaktor wird von JEDER RHS den Behörden gegenüber immer wieder betont - und gleichzeitg im Einsatz zunichte gemacht. Allein durch die Alarmierung weiter entfernter verbandseigener RHS anstatt näher liegender verbandsfremder RHS wird durch den Faktor Anfahrtszeit jegliche Zeitersparnis zunichte gemacht.

2.
Mit dem Argument man wisse nicht wie "gut" die anderen RHS seien, bzw. sie seien anders ausgebildet, sagt man gleichzeitg daß man keinerlei Informationen über die anderen RHS hat und die Emtscheidung nur auf Mutmaßungen basiert. Zudem weiß man auch nicht wie "gut" z.B. die FFW, die DRK Ortsgruppe, die Polizei ist bei denen man im Leben nicht auf die Idee kommen würde zu sagen "ihr dürft hier nicht suchen weil das unsere Aufgabe ist.

3.
Es gibt keinen Ersatz für die nicht alarmierten Staffeln. Und das heißt ganz einfach - entweder wird in einem Gebietsteil erst garnicht gesucht oder die Suche dauert logischerweise mit weniger Teams entsprechend länger. Mit der zur Verfügung stehenden Anzahl an Teams läßt sich nun mal nur ein bestimmtes Gebiet in einer bestimmten Zeit absuchen und irgendwann sind diese Teams einfach platt. Andere Staffeln wären hier die Möglichkeit die Gebiete abzusuchen die man selber nicht schafft - somit absolut kein logischer Grund vorhanden andere nicht zu alarmieren.

4.
Sicherlich will niemand dafür gerade stehen müssen wenn der Vermisste überlaufen wird - sicherlich will aber auch niemand dafür gerade stehen müssen wenn der Vermisste verstarb weil man zuwenige Teams hatte und deswegen zu spät gefunden hat. Ganz abgesehen davon besteht auch beim besten Team die Gefahr zu überlaufen, genauso wie jeder Notarzt nicht jeden retten kann. Wenn keine 150% gegeben wurden ist das ein Problem, wenn 150% gegeben wurden und trotzdem alles zu spät war, dann muß man es so akzeptieren.

5.
Es spielt absolut keine Rolle wer den Vermissten findet - aber es spielt eine Rolle ob er gefunden wird. Es geht bei all dem überhaupt nicht um uns als Einzelnen - es geht alles nur um einen Einzelen, den Vermissten.
Es wird auch nie so gehen, daß derjenige der Entscheidungen trifft gegen alles abgesichert ist. Jeder Einsatz birgt ein Risiko und zu meinen Entscheidungen muß ich so oder so stehen, egal wie das Resultat letztendlich aussieht, eine Sicherheit habe ich nie.
Die Verantwortung wird allerdings durch die bestehenden Verordnungen der Verbände (die ganz genau aussagen welcher Verband jeweils alarmiert werden darf und welches nicht) dem EL abgenommen, weil er sich wider besseren Wissens ganz einfach auf diese berufen kann und somit aus dem Schneider ist. Gleiches gilt natürlich auch für die Situationen wo die PD ganz einfach mal auf den Tisch haut und ein Machtwort spricht und selber regelt, daß die Rettungsdienstgesetze eingehalten werden.


Eine Änderung sehe ich nicht weil innerhalb der RH keinerlei Interesse an einer Zusammenarbeit besteht und aus im voherigen Beitrag genannten Punkten.


suchhunde

von Helmuth(YCH) am 21. August 2001 07:10


:
: Zum Thema "fremde" Staffeln im Einsatz: es ist und bleibt unprofessionell verbandsfremde Staffeln nicht zu alarmieren.
:

: 2.
: Mit dem Argument man wisse nicht wie "gut" die anderen RHS seien, bzw. sie seien anders ausgebildet, sagt man gleichzeitg daß man keinerlei Informationen über die anderen RHS hat und die Emtscheidung nur auf Mutmaßungen basiert.

Genau, im Einsatz zählen Fakten und nicht Mutmaßungen, obe eine bestimmte Gruppe einsatzfähig ist!

Zudem weiß man auch nicht wie "gut" z.B. die FFW, die DRK Ortsgruppe, die Polizei ist bei denen man im Leben nicht auf die Idee kommen würde zu sagen "ihr dürft hier nicht suchen weil das unsere Aufgabe ist.

Jein, man kann aber der Gesamt-EL versuchen klar zu machen, wo die Grenzen einer Suchkette ist, und wo die Vorteile von RH sind.

: 3.
: Es gibt keinen Ersatz für die nicht alarmierten Staffeln.

Richtig, was für Probleme sich selbst almierende Einsatzkräfte als "Katastrophentouristen" in Enschede verursacht haben, dürfte ja bekannt sein, die Konsequenzen ebenfalls!!

:
: 4.
: Sicherlich will niemand dafür gerade stehen müssen wenn der Vermisste überlaufen wird - sicherlich will aber auch niemand dafür gerade stehen müssen wenn der Vermisste verstarb weil man zuwenige Teams hatte und deswegen zu spät gefunden hat. Ganz abgesehen davon besteht auch beim besten Team die Gefahr zu überlaufen, genauso wie jeder Notarzt nicht jeden retten kann.

Ich würde aber auch kein AiP´ler bei mir eine Nierentransplantation durchführen lassen.

Wenn keine 150% gegeben wurden ist das ein Problem, wenn 150% gegeben wurden und trotzdem alles zu spät war, dann muß man es so akzeptieren.

100% reichen mir!
:
: 5.
: Es spielt absolut keine Rolle wer den Vermissten findet - aber es spielt eine Rolle ob er gefunden wird. Es geht bei all dem überhaupt nicht um uns als Einzelnen - es geht alles nur um einen Einzelen, den Vermissten.

Vollkommen richtig. Deshalb Qualität vor Quantität.
Das Risiko zu Sterben istf für einen Vermissten höher, wenn er überlaufen wird und Tage später gefunden wird, als wenn er 2 Stunden später gefunden wird!!!!!

: Die Verantwortung wird allerdings durch die bestehenden Verordnungen der Verbände (die ganz genau aussagen welcher Verband jeweils alarmiert werden darf und welches nicht) dem EL abgenommen, weil er sich wider besseren Wissens ganz einfach auf diese berufen kann und somit aus dem Schneider ist.

Gilt nicht für alle Verbände (Ist vielleicht beim DRK so?)

Bis dann,
Helmuth

von suchhunde(YCH) am 21. August 2001 08:46

"Gilt nicht für alle Verbände (Ist vielleicht beim DRK so?)"

Diese Vorgaben gibt es beim DRK, ASB, JUH und auch beim BRH (zumindest in BW).
Im BRH muß die Zusammenarbeit einer einzelnen RHS des BRH mit anderen Verbänden erst von der Delegiertenversammlung des BRH abgesegnet werden (wobei Zusammenarbeit den Einsatz, Ausbildung und gemeinsame Übungen umfasst). In BW ist z.B. die Zusammenarbeit mit verbandsfreien Staffeln untersagt (laut BRH).
Ähnliche Regelungen finden sich auch in den anderen Verbänden, eine "Logik" die sich selber ad absurdum führt und mit Sicherheit irgendwann einmal ein Menschleben kosten kann.


suchhunde


von Martin(YCH) am 21. August 2001 19:30

Hallo,

ich würde gerne andere Staffeln nachalamieren aber leider kenne ich den Ausbildungsstand der Hunde und weiß das bestimmte Staffeln trotz mehrmaliges durch die Prüfung rauschens ungehemmt mit ihren Hunden in den Einsatz gehen. Und dies ist kein Einzelfall. Selbst in den Auslandseinsatz kamen teilweise Hunde, die in Ihrem Leben noch niemals Trümmer gesehen haben geschweige denn eine Prüfung abgelegt haben.

Bei manchen Staffeln scheint mehr das Motto zu herrschen: Dabei sein ist
alles. Hauptsache unsere Organisation hatte wieder einen Einsatz (je spektakulärer desto besser).

Wir gehen teilweise nur mit 2 - 3 Hunden in den Einsatz, obwohl ich mindestens 5 von unseren teilgeprüften Hunden mehr zutraue als denen anderer besagter Staffeln. Aber bevor sie Ihre abschließende Prüfung nicht bestanden haben werden sie auch nicht eingesetzt. Würden alle Staffeln in unseren Umkreis so handeln, dann würde nicht eine Staffel mit 10 unerfahrenen Hunden losziehen sondern 5 Staffeln mit jeweils 2 - 3 und auf die könnte man sich dann auch verlassen.

Leider schadet diese Einsatzgeilheit auch allen anderen Staffeln und sorgt nicht gerade für mehr Anerkennung bei Polizei und Feuerwehr.

Ich hoffe auf Besserung und mehr Selbstkritik bei den RH'lern.

Viele Grüße
Martin

von Hugo(YCH) am 01. September 2001 12:43

Hallo jetzt muß ich mich doch in die laufende Diskision einmischen, nachdem hier viele RH'ler beleidigt werden mit gewissen Äuserungen...
Wenn es um Profilierungssucht geht sollte man mal auf die Homepage von suchhunde.de gehen, das hat auch etwas damit zu tun.Auch die Staffel aus Freiburg beteiligte sich mit dem Schreiber Suchhunde am Katastrophentourismus in der Türkei und reist kreuz und quer durch die BRD+Ch auf der Suche nach Einsätzen.Der Erfolg bleibt weitgehend aus.
MfG
Hugo



Hallo,
:
: " und genau das ist das Hauptproblem und wie sich das je ändern soll, ist mir schleierhaft."
:
: Es wird sich nicht ändern, man muß damit leben, daß RH zu einem Sammelbecken der Profilierungssüchtigen geworden ist. Um die Opfer geht es schon lange nicht mehr, die sind höchstens noch dazu da um den Zeitungsartikel in die Vitrine zu hängen oder um ins Fernsehen zu kommen.
: Profis meiden die ehrenamtliche RH Arbeit in zunehmendem Maße, weil sie nicht die Verantwortung dafür übernehmen wollen, daß das Überleben der Vermissten schon lange nicht mehr vom Können abhängt, sondern viel mehr von der Verbandspolitik und dem Ich Denken der Einzelnen. Die idellen Ziele und Vorgaben sind nur hohles Geschwätz zur Täuschung der Öffentlichkeit und um Spenden zu kriegen.
:
: Die Handvoll derer, die RH immer noch im eigentlichen Sinn machen, sind nur noch dabei, weil sie die Oma XY nicht einfach ihrem Schicksal überlassen wollen und sie auf Verdeih und Verderben den RHS ausliefern wollen. Bis auf die Anfänger im RH Wesen, die glücklicherweise noch nicht so weit pervertiert sind wie die Alteingesessenen, herrscht nur Ich, Ich, Ich.
: Ich allein habe das Recht die Oma zu finden - nur Ich bin fähig dazu - nur Ich will die Belohnung (Finden) für all die so entsetzlichen Entbehrungen des Übungsalltagstags und der wahnsinnigen Aufopferung für andere bekommen, weil Ich etwas besonderes bin und trotzdem von allen verkannt werde.......
:
: Wenn schon jemand anderer die Oma finden muß, dann höchstens einer aus der eigenen Staffel (aber nur einer den Ich auch mag, sonst bin ich auch wieder eifersüchtig). Und wenn wir zuwenige sind - egal wir brauchen die anderen nicht, die nehmen uns nur was weg (naja sagen wir lieber die taugen nichts, hört sich besser an). Wenn wir trotzdem durch Gesetze gezwungen werden noch mehr zum Suchen dazu zu holen, dann nur welche aus dem eigenen Verband. Und wenn doch Verbandsfremde dazu geholt werden (Sauerei sowas) dann doch bitte beim Gesamt EL - hier: Ich bin zuständig - Ich habe das Sagen - im Zeitungsbericht aber mit Nachdruck Wir wurden als erste alarmiert usw. usw. usw.
:
: Aber was nutzt das alles.
:
: Es gibt nur zwei Möglichkeiten:
: Aufhören und die Oma ihrem Schicksal überlassen oder den Kopf einziehen und Prügel kassieren von allen Seiten, ständig gefrustet sein und sich gegen ständige Anfeindungen wehren - um die Oma nicht allein zu lassen.
:
: Ändern wird sich das in Deutschland nicht, weil RH absolut nichts mehr mit RH zu tun hat.
:
:
: ciao suchhunde
:
:

von Dogman(YCH) am 01. September 2001 20:26

Okay Hugo, dann rück mal mit deiner Arbeit heraus!
Was immerhalb der Rettungshundearbeit ist dein Ansinnen!

Weiss du was mich k... das an, mein Einsatz, mein Erfolg....
Und ich spreche aus Erfahrung, denn im der Abteilung "Nächstenhilfe" in der ich tätig war, war es auch nicht besser.
NEID vor Koopertation - die Leidtragenden sind im Endeffekt die, die eigentlich unsere Hilfe erwarten.

Sch... Spiel...

Dogman

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