Hallo, Anja, Lara und Leo,
Ich danke Dir ganz herzlich, auch im Namen der Hunde, für Dein feinsinniges Posting und die viele Zeit, die Du Dir für uns genommen hat
))
Das habe ich ehrlich sehr gerne gemacht.
: : Mit Erleichterung habe ich Deine Nachricht gelesen, denn nach mancher Antwort schwante mir schon Übles.
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: Oh? Nein, nein, keine Angst
) Ich liebe meine Hunde über alles und gehe für sie, wenn's nötig ist, über Leichen
) Ich bin nur in manchen Situationen sehr entnervt. Aber an meinen Hunden habe ich das noch nie rausgelassen. (Höchstens an meinen Balkonpflanzen )
Ich hatte da am ehesten die Sorge, dass das Ende der Geduld die konventionellen Vorgehensweisen erstmal sehr verlockend erscheinen läßt.
: Seit ich Leo habe, läuft er an einer 10 Meter Flexi-Leine und mit Brustgeschirr. Er hatte auch schnell raus, wann die 10 Meter zu Ende sind. Das Geschirr hat nicht nur den Vorteil, dass er keinen Ruck im Halswirbelbereich spüren muss, es gibt ihm auch ein gutes Körpergefühl und eine gewisse Sicherheit. Er war ja, als ich ihn bekam, "Dreibeiner" und die Stütze, die ich ihm mit dem Geschirr oft beim Treppensteigen oder beim Sprung aus dem Auto geben konnte, hat ihn innerlich ebenfalls gestärkt.
Du hast ihn also erstmal auch körperlich gesundgepflegt, ja, auch bei solchen Aktionen ist ein Geschirr eine große Hilfe. Und diese Zeit der Pflege hat sicher auch geholfen, dass er lernen konnte, dir zu vertrauen, oder?
: Hast Du eine Homepage, auf der man Deine Bande mal bewundern kann? Es würde mich sehr interessieren, wie die Burschen aussehen, mit denen Du diese Erfahrungen gemacht hast
)
Oh, ich muss Dich leider enttäuschen, ich habe nun auf meine alten Tage noch gelernt, wie ich hier e-mails verschicken kann, aber eine homepage meiner Hunde habe ich nicht. Ich habe auch keine Photos von ihnen, viele kamen ja als ältere Hunde zu mir, sie lebten nicht mehr so lange wie die Welpen, die ich von Geburt an erlebt habe, klar, aber alle Hunde leben in meinem Herzen und in meiner Erinnerung ewig weiter. Und so will ich es auch mit den Hunden halten, die jetzt bei mir leben. Ich habe noch nichtmal einen Photoapparat...
: Ach ja, Photos von Lara und Leo habe ich gestern ins aktuelle Fotoalbum hier im Forum gestellt
)
Ich versuche mal, mich dorthin durchzuhangeln, ok?
: dass ich so im Alltag angefangen habe, die kleinen Fortschritte irgendwann zu übersehen. Wie unfähr von mir - habe Leo dann auch gleich mal ganz feste durchgeknuddelt und mich entschuldigt
)
Du arbeitest doch mit Bachblüten, gönne Dir selber doch auch mal eine Portion Impatiens, ernsthaft.
: Das, was Du über das große, eingezäunte Gelände geschrieben hast, fand ich unglaublich interessant! Sowas zu finden, wird sehr schwer werden, aber ich habe diese guten Tips gleich heute mal auf unserer "Stammwiese" angewandt - irre erfolgreich (Du hast was gut bei uns!!
)):
Vielleicht habt Ihr irgendwo einen großen Sportplatz, wo Du Dich "verstecken" und warten kannst?
: Es kam ein Schäferhund.
Ich habe meine Freundin gebeten, ihre Hunde zurückzuhalten, die gewöhnlich erstmal andere Hunde begrüßen. Mein Hintergedanke war, dass Leo, sollte er beißen wollen, nun ganz alleine zu dem GROSSEN BÖSEN WOLF rennen musste.
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: Er preschte auch gleich los. Nach 3 Hopsern schaute er zurück, wo der Rest der Musketiere bleibt, doch keiner war hinter ihm. Er stoppte plötzlich und beschnüffelte so laaaaalalaaa einen Grashalm, als sei es der einzigste Grasbüschel der Welt. Er sah aus, als würde er denken "Hach, Du süßer kleiner Schäferhund
) Ich sehe Dich nicht und Du siehst mich nicht. lalala...)
Mensch, klasse, er kennt also Beschwichtigungsgesten, darauf kannst du doch noch viel aufbauen.
: Ich bin mit Lara vom Pfad ab mitten in die Wiese gelaufen und habe ein Mauseloch gesucht. Dann hab ich Leo gerufen, als hätte ich das größte Mauseloch Nürnbergs entdeckt und: er kam!!! *click* und super Leckerli!
"Anja best Leithündin of the world", hat er vielleicht gedacht, und Du teilst die Beute sogar noch mit ihm!
: Lara entdeckte den Schäferhund und wuffte. Nun rannte Leo wie wild zu ihm ihn, bremste 5 Meter vor ihm ab, schaute sich wieder um, keiner da. Der Schäferhund ging schwanzwedelnd auf ihn zu, Leo spitzte die Schnauze, als wolle er unschuldig pfeifen, brummte nur ganz leise und auf einmal standen beide einträchtig nebeneinander
)) Selbst, als ich mich nun mit Lara näherte, waren alle 5 Hunde friedlich am Schnuffeln und Wedeln
)) HURRAAAAAAA
Was bleibt mir, außer: ehrlich ganz herzliche Glück-Wünsche!!! zu schreiben.
: Hm, tja... Hast Du eventuell auch zu folgender Frage einen Tip?
: Meine Eltern wohnen im hohen Norden weit von uns entfernt. Ich bin dort ca. 4 Mal im Jahr zu Besuch. Meine Mutter liebt Katzen über alles und möchte nach dem Tod ihres geliebten Katers vor einem Jahr wieder eine Katze zu sich holen. Doch sie sagt, mein Besuch sei ihr wichtiger und mit Leo müsse sie eben auf diesen Wunsch verzichten. (meine Lara hat mit Katzen kein Problem) Ich sagte ihr, dass Leo dann eben einen Maulkorb tragen müsse, falls ich es bis dahin noch nicht geschafft habe, das Katzenproblem in den Griff zu bekommen. Ich lehne Maulkörbe jedoch von jeher vehement ab. Hast Du eine bessere Idee?
Ich glaube nicht, dass Leo dann die Zeit über einen Maulkorb tragen muss, ich teile Deine vehemente Ablehnung.
Wie lange bist Du denn dann jeweils bei deinen Eltern? Katzen haben ja den großen Vorteil, dass sie nicht so extrem "rudelgebunden" sind wie Hunde, es wäre doch sicher auch möglich, für die Zeit, in der Du Deine Eltern besuchst, zu verabreden, dass die Katze z.B. für einen Teil der Zeit in einem anderen Raum untergebracht wird, und für einen anderen Teil der Zeit nimmst du Leo an eine kürzere Leine, so dass er nicht zu der Katze gehen kann und sich nicht mit der Flexileine im Raum verheddert. Über Nacht wirst du doch sicher ohnehin beide Hunde mit zu Dir in's Zimmer nehmen, und dann bleibt die Tür halt zu (notfalls die Klinke falsch herum anschrauben, denn auch manche Katzen sind Weltmeister im Türenöffnen). Und mit der Zeit kannst du Leo nach reichlich Auslastung sicher auch dazu bringen, dass er eine Zeitlang selig bei Dir liegenbleibt und nicht dauernd "auf dem Sprung" ist, um die Katze zu fangen. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass er nicht doch in die alte Verhaltensweise zurückfällt, und ihn angeleint lassen, aber das ist sicher ein angenehmerer Kompromiß, als ihm einen Maulkorb umzulegen, denn den wird er sicher nicht so sehr mit der Katze, sondern eher mit dem Umfeld assoziieren und sich dann bei diesen Besuchen sehr unwohl fühlen. Wenn ich Freunde mit Katzen besuche und einen meiner Katzenjäger mithabe, ist das "der Hund bleibt an der Leine, solange die Katze im Raum ist", ein brauchbarer Kompromiß. Klar ist der Hund nicht gerade begeistert, aber so ist es zumindest stressfreier für alle Beteiligten. Und vielleicht lernt Leo sogar dadurch, dass er zusieht, wie Lara sich gegenüpber Katzen verhält, dass im Haus lebende Katzen nicht als "Zwischendurchmahlzeit" gedacht sind. Das kann ich Dir allerdings nicht versprechen, aber es kann sein. Mein Laika hat irgendwann sehr genau unterschieden zwischen "das ist der Kater von Thorbens Enkel, der lebt im Haus und soll nicht gefressen werden" und "diese Katze rennt durch den Wald, die soll ich zwar nicht jagen, aber sie sieht doch sehr verlockend aus". Und ein vollkommener Verzicht Deiner Mutter auf eine Katze wäre ja auch sehr schade, wenn Ihr Euch entfernungsbedingt so selten seht.
: : Da er bisher wahrscheinlich keine Signalwörter kennengelernt hat, ist sein Kopf in dem Bereich sicher noch recht frei. Haben die anderen Halter versucht, ihm sowas beizubringen?
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: Versucht bestimmt, aber gemacht hat er's nicht . Er hat gestern zum ersten Mal an der Straße auf mein Kommando Sitz gemacht
)) "Komm" versteht er auch sehr gut. Über Deine Idee mit dem Finnisch musste ich dann schon sehr schmunzeln. Sehr originell!
Wenn er "komm2 kennt, bring ihm noch "tschüß" bei, wenn Du magst. Ich habe viel Hunde erlebt, die auf "komm" zwar gucken, auch wenn sich der Mensch abwendet, aber bei "tschüß" wissen sie, dass es ernstgemeint ist und die Entfernung schon deutlich ihr Sicherheitsziel überschritten hat.
Ich hab's in den Städten oft beobachtet, ich weiß nicht, warum, aber es wirkt "Wunder".
: Ich lebe in einem kleinen "Kopfsteinpflasterörtchen" in der Nähe von Nürnberg direkt im Zentrum und laufe gerade mal 2 Minuten bis auf nächste Feld, 5 Minuten bis zm Wald. Eine ideale Hundegegend.
Gibt es da nicht auch einen netten Förster, der Euch mal in eine absolut wildsicher eingezäunte, etwas ältere Schonung läßt, damit Du mit Leo das "Wiederkommen im unübersichtlichen Gelände" etwas erweitern kannst?
Natürlich muß auch der Jagdpächter mitmachen, aber manchmal ist sowas im ländlicheren Bereich doch möglich. Fällt mir gerade so ein, Freunde von mir machen sowas öfter, sie freundeten sich angesichts ihrer jagdbegeisterten Hunde ziemlich zuerst mit dem Jäger des Ortes an, nicht, weil sie die Jagd tollfinden, sondern ihren Hunden zuliebe, die zwar jagen, aber nicht wildern.
: Freilaufende Katzen gibt es zu genüge, doch die einzige, die wir regelmäßig treffen, ist der Kater meiner Freundin.
Na, da habt Ihr doch gleich einen armen Kandidaten zum Üben, damit Leo dann bei den Besuchen bei deinen Eltern schon damit vertraut ist, dass er im Haus auch mal angeleint bleibt.
:Leo war, bis zu unserem Erlebnis letzte Woche, stets an der Leine, auch im Haus. Dieses Unglück war einfach Pech. Ich hätte besser aufpassen müssen, wo er hinrennt. Da die Hundetür auf der Terasse nicht verschlossen war, ist er einfach reingesaust.
Wirf's Dir nicht vor, zum Glück lebt der Kater ja noch, und Leo's Nase mußte auch nicht wieder zusammengeflickt werden, und nun weißt Du, was Du machen kannst.
Und natürlich kannst Du ihm das Verhalten bei "Kater in Sicht" auch verclickern. Relativ ruhig bleiben, wenn Kater in Sicht: C+B
Ruhig bleiben, wenn... C+B
Kurz zu Dir schauen, obwohl... C+B
Länger zu Dir schauen, obwohl... C+B
Ganz kurz sitzenbleiben, obwohl... c+B
Sogar mal einen Moment hingelegt, obwohl... C+B
Und immer so weiter, Du verstehst sicher, was ich meine.
Ob er jemals sein B mit dem Kater teilen wird, weiß ich nicht, aber auch das kann ja sein, ihr habt ja noch viele Wege offen.
: : Und bitte, reduziere Deinen "Schmuseknubbel" jetzt nicht auf "Katzenkiller"
: Diesen Satz hänge ich mir übers Bett! Habe mich richtig geschämt, als ich das gelesen habe. Denn in der Wut übersieht man in der Tat schnell alles Positive und denkt nur "*'&*Ü%&$§"Q !!!!!!!!" Und es ist wirklich wahr, dass Leo, wenn man sich erinnert, wie er sich vor 7 Monaten verhalten hat, schon große Fortschritte gemacht hat!
)
Nun hast du ja wieder Raum in Deinem Kopf und in Deinem Herzen, um Leo als "Gesamt-Lebewesen" wahrzunehmen. Ich weiß nicht mehr, wieviel überflüssiges Brennholz ich gehackt habe, wenn's mal wieder scheinbar nicht weiter ging, ich glaube, das gehört dazu, und das Wichtigste ist, dass es sich gefahrlos entlädt, nicht am Tier, nicht an anderen Menschen, nicht in Willkür. Und da hast Du doch durch das Forum einen klasse Weg gefunden.
Ab nächste Woche geht es dann auch auf den Hundeplatz
) Denn auch Lara braucht mal wieder eine Generalüberholung in gutem Benehmen.
Clickert Ihr dort? Ansonsten paß auf, dass Ihr Euch nicht mit (zuviel) Schrott aufladet, aber das kennst Du ja sicher alles selbst, und so, wie's klingt, sind Deine beiden Hunde eigentlich recht offen für die Umwelt.
Lara ist ja unsere kleine Politesse (wie meine Freundin immer sagt). Sie hat sich das von ihrer liebsten Hundefreundin abgeschaut (cooles Team, die zwei).
Oh, ein "Hündinnen-Minirudel", ja, das kann arg zickig sein.
Gestern rennt sie wieder mal auf eine Hündin zu, stellt sich im 5 cm Abstand vor deren Nase hin und kreischt schon wieder. Der Hündin war' diesmal zu bunt. Sie schnappte sich Lara am Kragen und scheuchte sie im Kreis, die Schnauze immer in Laras Genick. Als die beiden auch nach Zurufen nicht aufhörten, ging ich mit Leo (an der Leine) mit einem forschen Schritt auf die andere Hündin zu und schaute sie an. Ihre Augen wurden riesengroß, sie dachte wohl "Hilfääää!" und ließ los. Lara hatte keinen einzigen Kratzer, noch nicht einmal Speichel im Genick. Die andere Hündin hätte nicht fairer sein können!!!
Aber vorsicht, nicht alle Hunde sind so gut sozialisiert wie die, die ihr da getroffen habt, und es wäre doch auch schade, wenn Lara einen "Knacks" bekommt, weil sie mal an den falschen gerät. Aber da findet Ihr sicher einen Mittelweg.
Trotzdem ist es sicher für Deine beiden Hunde wichtig, dass sie erfahren durften, dass Du deine "Leithündin"-Position auch in diesem Bereich lebst und Lara "gerettet" hast. Sei nur vorsichtig, dass Lara nicht anfängt, sich vor jedem Hund so aufzubauen und sich dann darauf zu verlassen, dass du sie schon da rausholst, nach dem Motto "Anja ist so groß und stark, die gräbt mich auch problemlos unter zwei ausgewachsenen Riesenhunden wieder aus". Aber dass die Ausbildung des einen Hundes "leidet", wenn ein zweiter, sehr bedürftiger dazukommt, ist sicher auch "normal".
: Bachblüten übrigens verwenden wir alle schon seit Jahren
) Schüßlersalze sind übrigens auch klasse und wirken noch schneller bei physischen Defiziten. :O)
Wenn Du diese beiden schon kennst, erweiterst Du's vielleicht irgendwann noch um Heilpflanzen? Aber das ist ein anderes Thema, obwohl ich finde, dass positiv bestärken und sanft heilen gut zusammenpassen.
: Anja, Lara und Leo (der Dir für Dein Verständnis dankt)
Es ist nicht nur Verstehen, es ist viel mitfühlen, mitschwingen, mich auf das Abenteuer einzulassen, die Welt mal "mit den Augen des Hundes zu sehen", und das habe ich sehr früh lernen dürfen, mit geduldigen Menschen und Hunden um mich herum.
Euch dreien viel, viel Freude miteinander, viel Glück mit den "Katzenübungen", und eine schöne gemeinsame Zeit
Viele Grüße von
Thorben