Hallo Zusammen,

lese jetzt seit einer Woche im Clicker-Forum und habe beschlossen zu clickern, meine Bücher werde ich morgen kaufen und dann erst mal lesen, denn ich habe noch viele Fragen. Aber eine Frage beschäftigt mich sehr.

Ich habe gelesen das eine Frau mit dem Clickertraining ihrem Hund das Fressen von der Straße abgewöhnt hat. Wie geht so etwas ?? Meine Labbi-Hündin frisst auch alles und ich weiß nicht wie ich es ausser mit Pfui oder nein unterbinden soll. Ihr schreibt mal soll clicken wenn Sie es von alleine machen. Gibt Ihr keinerlei Befehle ?? Und wenn wie ?? Per Zeichen oder Sprache ??

Für ein paar Tipps vorab wäre ich Euch super dankbar da ich heute abend viel Zeit zum lesen habe.

Danke Gruß Marion & Luna

Hallo,

das ist schön, dass du anfangen willst.

: Ich habe gelesen das eine Frau mit dem Clickertraining ihrem Hund das Fressen von der Straße abgewöhnt hat. Wie geht so etwas ?? Meine Labbi-Hündin frisst auch alles und ich weiß nicht wie ich es ausser mit Pfui oder nein unterbinden soll. Ihr schreibt mal soll clicken wenn Sie es von alleine machen. Gibt Ihr keinerlei Befehle ?? Und wenn wie ?? Per Zeichen oder Sprache ??

Allererste Grundregel ist : Konzentriere dich auf das, was dein hund tun soll und nicht, was er nicht tun soll.
Also : Nicht , wie gewöhne ich ihm das Fressen von der Strasse ab , sondern : wie bringe ich ihm bei, dass er dicht bei mir blebt, dass er mich oft anschaut, dass er sich an mir orientiert ....
Ich selbst habe einen Labbi, und der hat als Junghund wirklich alles aufgenommen, brechwürg.
Jetzt ist er 17 Monate alt, irgendwelcher dreck, pferdeäpfel usw, interessieren ihn nicht mehr. Ich kann noch nicht mal sagen, wie ich das geschafft habe.
Statt dass er auf ständicger Futtersuche ist, orientiert er sich an mir, denkt darüber nach, mit welchem Verhalten er einen Click bekommen könnte. Natürlich kommt es vor, dass er was findet. Wenn ich nah genug dran bin, kann ich NEIN sagen bevor er es nimmt. Das ist kein Problem. Wenn er es schon hat, kann ich AUS sagen, dann spuckt er es aus - meistens. Wenn er es nicht ausspuckt, weiß ich, dass ich mehr üben muss unde ärgere mich - über MICH . Hätt ich mal so getan, als würde ich mich für seinen Fund nicht interessieren. Das war nämlich mein Problem, mein igittigitt aufschrei hat ihn alarmiert, hatte zu tun, das wieder raus zu bekommen. Coolness ist gefragt, immer und überall.
Sabine

: Für ein paar Tipps vorab wäre ich Euch super dankbar da ich heute abend viel Zeit zum lesen habe.
:
: Danke Gruß Marion & Luna

Hallo Sabine,

erst einmal vielen Dank für die schnelle Antwort. Eine Frage hab ich aber noch. Als Du angefangen hast mit dem Training hast du trotzdem
draussen nein und pfui gesagt wenn Dein Hund was aufnehmen wollte ??
Oder ignoriert man das Fehlverhalten völlig ?? Mein Hund frißt leider auch Kot zwischendurch (schon alles versucht das zu verhindern )und da sie schon Würmer hatte ohne ende und Darmbakterien möchte ich das schon gerne unterbinden.

Natürlich kommt es vor, dass er was findet. Wenn ich nah genug dran bin, kann ich NEIN sagen bevor er es nimmt. Das ist kein Problem. Wenn er es schon hat, kann ich AUS sagen, dann spuckt er es aus - meistens. Wenn er es nicht ausspuckt, weiß ich, dass ich mehr üben muss unde ärgere mich - über MICH .

Leider macht Sie es bei mir zu 80% nicht, das ist auch der Grund warum ich gerne clickern möchte, es wird ja gesagt man bekommt ein besseres Verhältnis zum Hund und der Hund zu mir.

Welchen Trick hast du mit Deinem Hund als erstes Erfolgerlebnis ??

Danke Dir schon mal für Deine Antwort.

Grüße Marion & Luna

Hallo,

: erst einmal vielen Dank für die schnelle Antwort. Eine Frage hab ich aber noch. Als Du angefangen hast mit dem Training hast du trotzdem
: draussen nein und pfui gesagt wenn Dein Hund was aufnehmen wollte ??

Erst mal eine (*g*) Gegenfrage :
wie alt ist deine Hündin ?
wohnt ihr eher ländlich oder in der Stadt ?
wenn ihr unterwegs seit : ohne / mit leine ?
Belohnst du sie , wenn sie kommt ?
Wie belohnst du sie ?
Kommt sie zuverlässig ?
Was machst du, wenn sie nicht (sofort ) kommt ?
Wie oft rufst du, ehe sie kommt ?


: Oder ignoriert man das Fehlverhalten völlig ??

Fehlverhalten kann man nicht ignorieren.

Aber :
Fange zuerst an, die Schuld am Fehlverhalten an dir zu suchen und nicht beim Hund.
Wenn sie nicht zuverlässig kommt, gehört sie an die (lange) Leine.

Aber beantworte mal meine eine Frage (breitgrins), dann wer ich dir detailierter antworten, ok ?

:: Natürlich kommt es vor, dass er was findet. Wenn ich nah genug dran bin, kann ich NEIN sagen bevor er es nimmt. Das ist kein Problem. Wenn er es schon hat, kann ich AUS sagen, dann spuckt er es aus - meistens. Wenn er es nicht ausspuckt, weiß ich, dass ich mehr üben muss unde ärgere mich - über MICH .
:
: Leider macht Sie es bei mir zu 80% nicht, das ist auch der Grund warum ich gerne clickern möchte, es wird ja gesagt man bekommt ein besseres Verhältnis zum Hund und der Hund zu mir.

Ja, das stimmt.
Aber verlange niemals von einem Hund etwas da draussen, was noch nicht mal zu Hause (unter Kontrolle ) klappt. Da macht man sich nur zum Löffel.

: Welchen Trick hast du mit Deinem Hund als erstes Erfolgerlebnis ??

Ich hab mit ihm von Welpe an geclickert.
Das erste, was er konnte, war "sitz".

Nun ist er 17 Monate alt und mir stehen nur noch Schweißperlen auf der Stirn.
Doch ich werd beweisen,dass es möglich ist, mit einem schwerstpubertierenden Rüden die Clickerregeln nicht in vergessebheit geraten zu lassen.

Grüße an Luna von Oscar

Sabine

Hallo Sabine
: Erst mal eine (*g*) Gegenfrage
: wie alt ist deine Hündin ?

Knappes Jahr alt ist sie jetzt.

: wohnt ihr eher ländlich oder in der Stadt ?

In der Stadt wohnen wir.

: wenn ihr unterwegs seit : ohne / mit leine ?

An den Straßen mit Leine im Park oder auf´m Feld ohne Leine.

: Belohnst du sie , wenn sie kommt ?

Ja natürlich entweder mit Worten oder Leckerchen ganz unterschiedlich.

: Wie belohnst du sie ?

Mit Leckerchen überwiegend.

: Kommt sie zuverlässig ?

Das wäre zu schön um wahr zu sein. Ich würde sagen zu 80% kommt sie sofort wenn ich sie rufe.

: Was machst du, wenn sie nicht (sofort ) kommt ?

Ich hocke mich hin und rufe nochmal dann kommt sie eigentlich immer und in Ausnahmefällen wenn sie dann nicht kommt drehe ich mich um und gehe dann kommt sie immer.

: Wie oft rufst du, ehe sie kommt ?

in der Regel ein bis zwei mal.


: : Oder ignoriert man das Fehlverhalten völlig ??
:
: Fehlverhalten kann man nicht ignorieren.
:
: Aber :
: Fange zuerst an, die Schuld am Fehlverhalten an dir zu suchen und nicht beim Hund.
: Wenn sie nicht zuverlässig kommt, gehört sie an die (lange) Leine.
:
: Aber beantworte mal meine eine Frage (breitgrins), dann wer ich dir detailierter antworten, ok ?

Aber verlange niemals von einem Hund etwas da draussen, was noch nicht mal zu Hause (unter Kontrolle ) klappt. Da macht man sich nur zum Löffel.

Zu Hause wartet sie bis ich ihr das okay zum fressen gebe, sie würde in der Küche nie nen Krümel vom Boden aufheben ohne mich zu fragen aber draussen klappt das leider nicht.

Sodele ich hoffe ich habe alles beantwortet. Danke dir für deine Hilfe,

Grüße von Marion & Luna

Liebe Marion,
ich bin auch noch ein Clicker-Neuling und kann dir nur zu dem Entschluss gratulieren, denn schon jetzt merke ich, wie die "innere Einheit" mit meiner Hündin durch das Clickern wächst.

Bis sie etwa ein halbes bis dreiviertel Jahr alt war, hat sie auch ALLES ins Mäulchen geschoben, was auf der Straße so rumlag. (Am ekligsten war neben Erbrochenem und Exkrementen ein benutztes Kondom...) Mit Pfui und so weiter war da wenig auszurichten. Die Wende kam, als sie sich auf einem Spaziergang eine eindeutig menschliche Kackwurst reinschob, und ich so angeekelt war, dass mein "Pfui" nicht genervt klang, sondern einfach aus tiefstem Herzen kam. Das Teil flog wie von Zaiuberhand aus ihrem Maul, und hätte ich sie damals schon entsprechend belohnt, als sie dann sofort zu mir kam, würde es heute wahrscheinlich noch besser laufen.
Heute ist sie zwei, und vielleicht schon von daher nicht mehr an allem so interessiert. Sie versucht zwar gelegentlich, mich auszutricksen (sie erspäht Brötchenreste immer vor mir, tut dann erst ganz uninteressiert, um in einem günstigen Moment blitzschnell zum Objekt ihrer Begierde zu kommen), aber nach dem damaligen "Schreck-Pfui" reicht heute das Wort ganz normal gesproichen, und sie lässt (fast zu 100%...) alles wieder fallen.

Wahrscheinlich ist das wie bei dem berühmten Abbruchsignal, wenn der Hund einmal begriffen hat, dass ein Signal wirklich ernst gemeint ist, dann kapiert er es auch. Und neben aller Ekligkeit kann es ja schließlich auch extrem gefährlich sein, wenn der Hund Verbotenes aufnimmt, deshalb denke ich, dass auch für diesen Fall ein Abbruchsignal wirklich wichtig ist.

Dass man das ganze dann noch dadurch verstärken kann, dass man das erwünschte Verhalten (z.B. zu dir hinsehen) clickert und belohnt, weiß ich ja bisher auch nur theoretisch, aber wie gesagt, meine ersten Anfänge machen mir da viel Mut.

Viele Grüße
Suse