Tips für einen Cross-over Hund :: Clickertraining

Tips für einen Cross-over Hund

von Manu(YCH) am 05. Februar 2000 14:19

Hallo an alle!
Ich hab mittlerweile wirklich schon sehr viel über den Clicker gelesen und daraufhin beschlossen, damit zu beginnen (Cross-over Trainer-,und Hund). Nur leider hab ich das Gefühl, nicht von der Stelle zu kommen. Jetzt würd mich mal interessieren, was ich falsch mache.
Hier die Infos: mein Hund (Rüde kastriert, 6j) kam vor 2,5 Jahren aus dem Tierheim zu mir. Nach einiger Zeit tauchten Probleme auf: schnappen auf Fremde (hat allerdings eine recht gute Beißhemmung), toben an der Leine, melden wie ein Irrer. Nach genauestem Studium und der Erkenntnis, daß ich einige Fehler gemacht habe, sind wir jetzt auf dem besten Weg in die richtige Richtung (ist aber ein anderes Thema).
Nun zum Clicker: nach Konditionierung beginne ich nun mit der Übung "Mich anschauen" (Grund: er ist sehr ängstlich und daher auch wenig konzentriert; auf der Straße schaut er ständig hektisch herum und ich würde ihn in dieser Situation mehr auf mich konzentrieren). Habe das folgendermaßen begonnen: jedesmal wenn er hergeschaut hat Click + Belohnung (allerdings nur zuhause), als ich das Gefühl hatte, er hats verstanden, seinen Namen dazugesagt. Jetzt Name - gewünschte Aktion - Click und Belohnung. Nur leider funktioniert das nur zu ca. 60% und im Freien beinahe gar nicht. Meine Frage: hab ich zu früh das Wort etabliert (wenn ja, kann ich diesen Fehler noch ausbessern).
Über einige Tips und Korrekturvorschläge würde ich mich sehr freuen (bitte sagen, falls Ihr weitere Infos braucht).
Liebe Grüße
Manu und Chester

von Sonja und Vegas(YCH) am 05. Februar 2000 16:13

:Nur leider funktioniert das nur zu ca. 60% und im Freien beinahe gar nicht.

Hallo Manu,
ich denke, daß Du bisher im großen und ganzen alles richtig gemacht hast. Das Problem ist, daß Hunde nur sehr schwer verallgemeinern können. Nur weil ein Kommando im Wohnzimmer "funktioniert", heißt das noch lange nicht, daß das auch in der Küche, geschweige denn im Freien auch so ist.
Du darfst die Ablenkung nur ganz langsam steigern und bei neuen Situationen mehr oder weniger von vorne anfangen. D.h., versuche das Kommando zuerst nur dann zu geben, wenn Du Dir sicher bist, daß Dein Hund Dich in der nächsten Sekunden sowieso anschaut. Wenn er dann schaut: C/T. Dann versuche als nächstes, das Kommando zu geben, wenn er nicht abgelenkt ist, z.B. wenn ihm langweilig ist. Wenn das sitzt, kannst Du langsam die Örtlichkeiten verändern, d.h. Wohnzimmer, Küche, Garten, usw., wobei Du evt. wieder ganz von vorne anfangen mußt. Verändere langsam alles: Deinen Gesichtsausdruck, Deine Körperhaltung, etc.
Es ist wirklich erstaunlich, wie enorm Hunde auf Wechsel reagieren. Ich bin gerade dabei, mit meiner Süßen Positionswechsel (Sitz, Platz, Steh) auf die Entfernung zu üben. Im Wohnzimmer klappt das wunderbar. In der Küche schaut sie mich nur fragend an. Ich könnte mich jedesmal wegschmeißen vor Lachen, wenn ihr Gesicht sagt: "Ich glaube nicht, daß das Steh auch hier funktioniert, Frauchen, aber ich probier´s trotzdem mal."
Nur Geduld, und viel Spaß beim Üben.
Sonja und Vegas

von Carola Seelig(YCH) am 07. Februar 2000 19:57

Hallo Manu,

:... Nach einiger Zeit tauchten Probleme auf: schnappen auf Fremde (hat allerdings eine recht gute Beißhemmung), toben an der Leine, melden wie ein Irrer. Nach genauestem Studium und der Erkenntnis, daß ich einige Fehler gemacht habe, sind wir jetzt auf dem besten Weg in die richtige Richtung (ist aber ein anderes Thema).:

Oh nein, das ist überhaupt kein anderes Thema. Es ist sehr gut, wenn Du Fehler deinerseits, die wahrscheinlich zur Verstärkung der ungewünschten Verhaltensweisen Deines Hundes beigetragen haben, erkannt hast und Du sie auch wirklich konsequent abgestellt hast, wenn nicht, dann kommst Du vielleicht im Bereich des Sozialverhaltens nicht so recht vom Fleck.

Überprüf das nochmal so für Dich.
Wie es aussieht, ist der Hund sehr unsicher und sein Schnappen und sein wildes Gebelle und Gehopse sind Folge dieser Unsicherheit. Da mußt Du in sehr kleinen Schritten vorgehen und ich denke da war schon ein Hopser drin, der dazu geführtz hat, dass Dein Hund unter Ablenkung eben noch nicht auf seinen Namen reagiert.

Wenn Du das Anschauen verstärken möchtest, würde ich dabei nicht nur einfach seinen Namen als Hörzeichen verwenden. Den hört er doch in vielen Zusammenhängen, da kann er gerade in Ablenkung schwer verknüpfen, dass es nun gerade ums anschauen geht, zumal er es vielleicht gleich wieder zu Hause üben kann und dann sowieso etwas dafür bekommt.

Ich denke, es ist zwingend erforderlich, die Ablenkungen für Deinen Hund
bei seiner momentanen Verfassung sehr klein zu halten und die Konzentration auf Dich wirklich verläßlich zunächst ohne Ablenkung zu trainieren und diese in ganz kleinen Schritten steigern, verhält er sich ruhig kannst Du clicken, auch wenn er dich nicht unbedingt anschaut, vielleicht solltest Du entspanntes Verhalten generell verstärken, zuerst ohne, dann unter allmählich steigender Ablenkung.

Den Clicker würde ich mal in Verbindung mit dem Targetstick konditionieren.
Ich finde, damit ist es hundertprozentig sicher, dass der Hund die Bedeutung des Clickers erkennt: er berührt von sich aus das knubblige Ende eines Stabes: Cu.T usw. Mit dieser- ich sage mal- "Hilfsaufgabe",
*fängst* Du die Konzentration Deines unsicheren Hundes förmlich ein, damit er die eigentliche "Aufgabe", sich gelassen in verschiedenen Ablenkungen
an Deiner Seite zu bewegen, leichter lösen kann. Wie das mit dem Stab funktioniert, ist weiter unten schon behandelt worden- ich merk mir leider die Positionen nicht, sorry.

Wissen mußt Du allerdings, dass dies nicht in 2 Wochen zu schaffen ist, für dauerhafte Verbesserungen solltes Du auch an Zeiträume über mehrere
Monate denken(vielleicht kommt daher Dein Eindruck , du stehst auf einem Fleck).

Wichtig ist, dass Du selbst auf Chester den Eindruck machen mußt, als wärest Du die Inkarnation der Ruhe und Gelassenheit, denn Du bist seine Orientierung, eine hippelige oder nervöse Reaktion deinerseits zum falschen Zeitpunkt(z.B. wenn Chester gerade selbst am turnen, toben oder schnappen bist) und du bist um Deinen bisherigen Fortschritt gebracht.
Also bleib geduldig. Viel Erfolg und berichte mal wie es weitergeht.


Viele Grüße

Carola



von Manu(YCH) am 08. Februar 2000 16:43

Hallo!
Erstmal Danke!
Unsicherheit spielt bei Chester eine ganz große Rolle. Die Sache mit selber Ruhe ausstrahlen bin ich grad fleißig am üben :-). Du hast vollkommen recht, nur leider bin ich erst vor Kurzem auf Vieles draufgekommen (aber besser spät als nie). Über den Target-Stick werd ich mich mal ausführlich informieren.
Was seine Aufmerksamkeit beim Hören seines Namens betrifft: ich habe (seit ich genauer Bescheid weiß) aufgehört, seinen Namen zu verwenden, wenn er nicht direkt angesprochen wird (wenn wir Menschen über ihn sprechen, verwenden wir ein Codewort), damit er merkt, daß er zuzuhören hat, wenn sein Name genannt wird. Meinst Du, ich solle dennoch ein anderes Kommando (zB Watch me - Englisch macht sich immer gut, denn das läßt sich aus dem allgemeinen Gelaber leicht raushören) verwenden, oder ist der Name unter oben genannten Umständen ok?
Es kann sein, daß ich etwas ungeduldig bin (einer meiner großen "Vorzüge"winking smiley, aber das soll nicht heißen, daß ich aufgebe. Es sind ja Fortschritte zu sehen. Ich arbeite viel mehr an mir selber als am Hund (obwohl sooo schlimm war ich auch wieder nicht *g*)
Auf jeden Fall werde ich Dich über unsere Erfolge auf dem Laufenden halten.
Bis dahin liebe Grüße
Manu
: Hallo Manu,

von Carola(YCH) am 08. Februar 2000 20:03

Hallo Manu,

:... erst vor Kurzem auf Vieles draufgekommen (aber besser spät als nie).:
Ja genau und es ist NIE zu spät

: Über den Target-Stick werd ich mich mal ausführlich informieren.:

das lohnt sich bestimmt.
: Meinst Du, ich solle dennoch ein anderes Kommando (zB Watch me - Englisch macht sich immer gut, denn das läßt sich aus dem allgemeinen Gelaber leicht raushören) verwenden, oder ist der Name unter oben genannten Umständen ok?:

Andere Frage: Wenn Du "Chester" benutzt, damit der Hund Dich anschaut, welchen Namen hat dann der Hund?
Wie rufst Du ihn heran, dann namenlos?
Ich denke, es ist einfacher für Handlungen einzelne Hörzeichen zu wählen.
Übrigens könnt Ihr im allgemeinen Gespräch schon den Namen des Hundes benutzen, er merkt genau, ob er direkt angesprochen wird oder nicht. Wie gesagt, die Sache mit der Beiläufigkeit ist gerade bei einem unsicheren, hippeligen Hund sehr wichtig. Je mehr man sich angestrengt bemüht, alles richtig zu machen, um so mehr kann man mitunter den Eindruck gewinnen, das Verhalten verschlechtert sich sogar.

: Ich arbeite viel mehr an mir selber als am Hund:

Das wird der Schlüssel zum Erfolg!!


: Auf jeden Fall werde ich Dich über unsere Erfolge auf dem Laufenden halten.
: Bis dahin liebe Grüße

Beiläufige Grüße

Carola

von Manu(YCH) am 09. Februar 2000 14:16

Hallo!
Ich rufe ihn hauptsächlich "namenlos". Aber Du hast recht, ich verwende doch öfter seinen Namen. Ich werds jetzt mit Watch me versuchen, allerdings hat es heute schon sehr gut funktioniert, daß er mich angeschaut hat..ca. 15 sek., also es gibt doch Fortschritte.
Ich werde jetzt das Kommando etablieren und den Ablenkungsgrad ganz langsam steigern.
Danke für deinen Rat
Manu

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