von Susanne & Zasko(YCH) am 20. August 2003 10:47
Hallo Simone,
: Mein Hund ist jetzt etwas über ein Jahr alt, und müsste eigentlich im Herbst, seine Auffrischimpfung bekommen. Als Welpe wurde er Grundimmunisiert (also 2x geimpft) und zwar mit einer 5-fach Impfung. Schon im ersten Lebensjahr hatte sie mehrmals Zwingerhusten und nun leichte bleibende Schäden am Kehlkopf. Ich denke mittlerweile, dass es sich um einen Impfschaden handelt...
+ Ist es vertretbar, den Hund GAR NICHT MEHR gegen Zwingerhusten und Leptospirose impfen zu lassen??
Bist du sicher, dass der Hund überhaupt gegen Zwingerhusten geimpft wurde??? In der 5-fach Impfung steckt normalerweile Parvovirose, Staupe, Hepatits, Leptosspirose und Tollwut. Mit Zwingerhusten ist's 'ne 6-fach Impfung. Zwingerhusten verbreitet sich unter nicht geimpften Hunden sehr schnell, hat es erst mal einer, ist sehr schnell die gesamte Hundepopulation einer Gegend erkrankt. Allerdings sind die meisten Hunde dauerhaft immun, wenn sie einmal wirklich an Zwingerhusten erkrankt waren. Das sie es gleich mehrfach gehabt haben soll, ist äußert merkwürdig. Stellt sich also zusätzlich die Frage: War es wirklich Zwingerhusten, was sie hatte?
Und weshalb glaubst du, dass es ein Impfschaden ist?
: + Ist es vertretbar, den Titer von Staupe, Parvo und Hepatitis überprüfen zu lassen und dann mehrere Jahre nicht mehr impfen zu lassen, auch wenn der Hund viel auf dem Hundeplatz ist??
Das Problem bei der Titerbestimmung ist, dass leider für einen vollständigen Impfschutz nicht nur der Antikörpertiter entscheidend ist, den ein Tier hat, sondern auch weitere Abwehrmechanismen auf der Basis von Immunzellen eine Rolle spielen. Und diese können - soweit ich weiß - noch nicht bestimmt werden. Somit ist ein hoher Antikörpertiter k e i n Garant dafür, dass das Tier nicht erkrankt.
Deshalb verlangen die Länder, die die strengen Tollwut-Auflagen haben, ja auch nicht nur den Nachweis des Antikörpertiters, sondern zusätzlich die jährliche Auffrischungsimpfung. Die Titerbestimmung dient hier quasi nur dazu, nachzuweisen, dass das Immunsystem auf die Impfung reagiert hat.
Kommt dein Hund also viel mit anderen Hunden zusammen (Hundeplatz, Tuniere, etc.) würde ich ihn auf alle Fälle jährlich gegen Tollwut, Leptospirose und Parvovirose impfen lassen. Früher (so bis vor 10 Jahren) hat man gegen Staupe und Hepatitis grundsätzlich nur alle 2 Jahre geimpft. Ich glaube nicht, dass es da mehr Impfdurchbrüche gab als heute und/oder das die heutigen Impfstoffe schlechter sind. Also sollten da alle zwei Jahre genügen. Allerdings kommt es auch auf die Bestimmungen an, viele Hundeplätze, Veranstalter etc. verlangen die jährliche Impfung der Hunde.
Bei Tollwut solltest du wegen der gesetzlichen Bestimmungen auf jeden Fall jährlich impfen. Nur dann gilt dein Tier vor dem Gesetz als geschützt. Ansonsten kommt das Tier bei einem Kontakt mit einem Tier, bei dem Tollwut-Verdacht besteht, in Quarantäne und kann im schlimmsten Fall sogar getötet werden.
Bezgl. des Zwingerhustens kommt es mit der Impfung darauf an, ob der Hund nun wirklich an Zwingerhusten erkrankt war, dann ist er normalerweise für den Rest des Lebens immun und braucht nicht mehr geimpft zu werden. Allerdings schreiben auch hier viele Vereine, Veranstalter etc. die Impfung vor, sonst würden ihnen wahrscheinlich viele Leute erzählen, dass die Hunde schon mal Zwingerhusten hatten.
Viele Grüße
Susanne & Zasko