von Angela(YCH) am 08. Dezember 2000 09:10
Hallo Anja,
: Ich war bei der Züchterin erstmal nur, um mir überhaupt die Rasse näher kennen zu lernen. Also erstmal noch gar nicht unbedingt, um nach einer speziellen Züchterin zu suchen, sondern jemand aufzusuchen, der auf jeden Fall ein bischen ahnung hat von der rasse und so.
Das bestätigt mich in meiner Meinung, Dir zu empfehlen, Dir auf jeden Fall noch andere Züchter anzuschauen. Wenn Du Dir eine Waschmaschine kaufen willst, gehst Du doch auch in verschiedene Geschäfte und schaust Dir mehrere Fabrikate an, oder ? Sollte es bei einer so weitreichenden Entscheidung, wie bei der Anschaffung eines Hundes, nicht mindestens ebenso sein ?
: Ich glaub, "Dual purpose-Typ" heißt das, oder?
Richtige Dual Purpose-Hunde sind sehr schwer zu züchten, sie sind halt ein Mix aus ein bißchen Show und ein bißche Jagd. Sie sehen meist gut aus, aber nicht gut genug, um bei Ausstellungen Champions zu werden. Sie arbeiten meist ganz gut, aber nicht gut genug, um 1. Plätze bei Prüfungen zu ergattern. Alles in allem ein idealer Familienhund, wenn man keine weitreichenderen Ambitionen mit den Hund hat. Sollte man eher in die eine oder andere Richtung tendieren, wäre es besser, sich einen Welpen zu holen, der aus einer spezialisierten Zucht kommt. Aber so wie es sich anhört, willst Du einen lieben Familienhund, da bist Du dort auf jeden Fall nicht falsch.
: Sie geht mit den Hunden auf Shows, macht aber auch so hundeschule allgemein und auch Dummyarbeit.
Hundeschule zu machen, sagt nicht sehr viel aus. Ich denke, jeder Hundehalter sollte seinem Hund die Benimmregeln beibringen. Ganz besonders die Halter von mittelgroßen bis großen Hunden. Die, die es nicht alleine können, sollten dazu eine Hundeschule besuchen. Dummyarbeit ist speziell für Retriever wichtig. Diesen Hunden liegt es im Blut, Gegenstände zu apportieren. Damit kann man sie richtig schön körperlich und auch geistig fordern.
: Also alle haben halt schon BH ansonsten wieß ich es leider nciht genau, welche Prüfungen noch.
Eine bestandene Begleithundeprüfung sagt nichts über den Erbwert der Mutter aus, denn es ist eine reine Gehorsamsprüfung, die man mit einiger Übung mit jedem Hund machen kann. Wieviele Hunde hat denn die Züchterin ?
: An der Hündin gefällt mir so gut, dass sie super lieb ist, auch total brav ist, einfach einen tollen Charakter!
Wie es auch schon in einem anderen Beitrag erwähnt wurde, sind diese Charaktereigenschaften nicht unbedingt erblich. Klar, eine liebe und sanfte Mutterhündin wird auch ihre Welpen entsprechend erziehen und prägen, aber daß sie brav ist, ist der Erziehung durch die Züchterin zuzuschreiben. Übrigens kenne ich nur wenige Retriever, die diese Eigenschaften nicht haben. Wenn es nur danach ginge, findest Du garantiert woanders eine ebenso nette Züchterin, mit mindestens genauso netten Hunden, die aber dazu vielleicht noch bessere Hüften haben. Labbis sind i.d.R. superfreundliche, liebe und, wenn sie gut erzogen sind, auch sehr brave Hunde.
Lange Antwort, ich hoffe, sie hilft Dir in Deiner Entscheidung weiter. Was ich Dir auch empfehlen kann, geh mal zu den Ausbildungsstunden im LCD oder DRC (Infos über die nächstgelegenen Ortsgruppen gibt es in den Geschäftsstellen) und sieh Dir die dort arbeitenden Hunde an. Vielleicht gefällt Dir ja der eine oder andere ganz gut, dann ist auch schnell der Kontakt zum Besitzer hergestellt. Frag ihn, wo er seinen Hund her hat.
Gruß, Angela