von Me & Bär(YCH) am 22. Februar 2001 15:12
: Hallo, grüß Dich,
da stellst Du ja eine recht umfangreiche Frage... ;-))
: Ich dachte eigentlich, dass die Tiere aus dem Ausland untersucht worden sind. Nun habe ich aber erfahren, dass z.B. Herzwürmer gerade bei Welpern erst nach ein paar Monaten nachgewiesen werden können.
Nicht nur bei Welpen, die Inkubationszeit KANN 6-7 Monate dauern und zwar bei allen Hunden. Es sind natürlich nicht nur Hunde betroffen, die im Ausland leben, sondern auch solche, die von ihren Menschen dort mit in den Urlaub genommen werden.
: Welche Krankheiten gibt es, außer Herzwürmer und wie können sich
:solche Krankheiten äußern.
Also, fangen wir mal an:
DIROFILARIOSE (Herzwürmer):
-wird von über 70 Arten von Stechmücken übertragen
-zwischen Stich der Mücke und der entwicklung der Herzwürmer können Wochen bzw. Monate vergehen.
-Nachweis erst nach ca. 6 Monaten möglich
SYMPTOME:
-Gewichtsverlust
-enormer Konditionsabfall
-Husten-, Herz-, Leber-, Nierenprobleme
-Arterien verdicken durch die ständige Reizung dieser
-es kommt zu einer erhöhten Drucksteigerung im Lungenkreislauf
-erhöhte Thrombosegefahr
KRANKHEITSVERLAUF:
-Herzschwäche
-Bauchwassersucht
-Leberschwellung
-Lungenentzündung
-Eisenablagerung im Organismus
-Blutrückstau in die Leber
im Endstadium kommt es zu akutem Nierenversagen
THERAPIE:
-Medikamentöse Behandlung mit arsenhaltigen Medikamenten (toxisch!)
VORBEUGUNG:
-Injektion
-Tabletten
-Spot-On (Stronghold)
LEISHMANIOSE:
-viszerale Leishmaniose (=die Eingeweide betreffend) und
-kutane Leishmaniose (=die Haut betreffend)
-Überträger Phlebotomen (Sandmücken)
-zwischen der Erreger-Infektion und dem Ausbruch vergehen mehrere Wochen, oftmals sogar Monate
SYMPTOME (kutane Form - viszerale tritt bei uns sehr selten , sollte sie Dich trotzdem interessieren, dann sag nochmal Bescheid):
-juckende Hautveränderungen
-Schuppen, Krusten, Knötchen
-Haarausfall und Pigmentierungsstörungen auf dem Nasenrücken, den Ohrmuscheln, den Lidrändern
-Hautveränderungen (hauptsächlich an den Extremitäten)
-Entzündungen im Bereich der Krallen mit Geschwürbildung zw. d. Zehen
-extremes Krallenwachstum
-Fieberschübe
-Anämie
-Schmerzen im Bereich der Bauchregion (durch Leber- und Milzschwellung)
-Lymphknotenschwellung
THERAPIE:
-schwierig und langwierig
-Antimonpräparate (Glucantime)
-Gichtmittel aus der Humanmedizin (Allopurinol)
-über 25 Wochen mit Behandlungspausen
-kann nicht gänzlich geheilt werden, akute Schübe können immer auftreten
VORBEUGUNG:
-Scalibor-Halsband
ERLICHIOSE:
-wird durch Zecken übertragen
-oft gleichzeitige Infektioen mit BABESIOSE
-zwischen Biß und Ausbruch der Krankheit vergehen durchschnittlich zwischen 8 und 20 Tage
SYMPTOME:
akute Phase:
-Dauer 2-3 Wochen
-wird durch die milde Verlaufsform vom Halter oft übersehen
-evtl. eitriger Nasen- und Augenausfluß
-evtl. Krämpfe
-evtl. Lähmung der Hinterhand
-evtl. Fieber (bis 41°C)
-evtl. Lethargie
-evtl. Futterverweigerung
subklinische Phase (6-9 Wochen nach der Infektion):
-erstreckt sich über Monate bis hin zu JAHREN
-bei einigen Hunden relativ milde Symptome
-bei anderen heftige Reaktionen mit Blutungen, Anämie und Gewichtsverlust
chronische Phase:
-blasse Schleimhäute
-blutiger Stuhl
-innere Blutungen
-Blutungen der Schleimhäute
-diese Symptome zeigen 50% der betroffenen Hunde
-bei einigen Fällen Schwellung der Lymphknoten und Milzschwellung
-Schwellungen im Bauchbereich
-Zusatzinfektionen
BEHANDLUNG:
-medikamentöse Behandlung
-Allgemeinzustand des Hundes und Stadium der Erkrankung ist ausschlaggebend für einen Erfolg der Behandlung
VORBEUGUNG:
-Vermeidung des Zeckenbisses durch
-Halsbänder
-Spot-Ons
BABESIOSE (Piroplasmose):
-Übertragung durch Zecken
-Sporozoiten befallen die roten Blutkörperchen des Hundes
-Inkubationeszeit zwischen Biß und Ausbruch durchschnittl. 10 Tage bis 3 Wochen
SYMPTOME:
-ÄUSSERST VARIABEL!!!
-schlechtes Allgemeinbefinden
-hohen Fieber (bis 42°C)
-Mattigkeit, Schwäche
-blasse bis gelbliche Schleimhäute
-Apathie
-rot oder grünbraun verfärbter Harn
-Milzvergrößerung
-Anämie
-Nierenversagen
-junge Hunde sind von der akuten Phase besonders stark betroffen, bei ihnen können u.a. zusätzlich lebensbedrohliche Gerinnungsstörungen auftreten
-immer wieder auftretende Fieberschübe und Konditionsverlust können Anzeichen für eine chronische Verlaufsform sein
bei manchen Hunden treten zudem auf:
-Störungen des ZNS (Lähmungen, Bewegunsstörungen,Krampfanfälle, Verdauungs- und Kreislaufbeschwerden)
BEHANDLUNG:
-medikamentös
-im frühen Stadium erfolgversprechend
-Lähmungserscheinungen können verbessert bzw. sogar vollständig kuriert werden
VORBEUGUNG:
-Vermeidung des Zeckenbisses durch
-Halsbänder
-Spot-Ons
-in Frankreich ist ein prophylaktisches Mittel in Tablettenform erhältlich
-in einigen europ. Ländern wird ein Impfstoff eingesetzt
: Können Krankheiten auch erst nach Jahren auftreten, bzw. ausbrechen ?
Siehe oben!
:
: Ich habe meinen Ouzo (aus Kreta) nun schon 16 Monate und er ist bis auf seinen empfindlichen Magen-Darmtrakt eigentlich gesund. Ich hoffe, dass das so bleibt, aber Vorsicht ist die Muter der Porzelankiste.
Ich würde Dir auf jeden Fall empfehlen Leismaniose und Dirofilariose JETZT und nochmals nach 6 Monaten zu testen!!
Das kostet zwar etwas Geld, aber im frühen Stadium kann dem Hund wesentlich besser geholfen werden!!!
Bär kommt auch aus Thailand und ich habe ihn sofort in Deutschland untersuchen lassen, dann nochmal nach 3 Monaten und dann nochmal als er 7 Monate in Deutschland war: Ich war sehr darauf bedacht, die Krankheiten dann zu "erwischen" wenn man noch gut heilen, bzw. lindern kann....Im März 2000 hatten wir dann die Gewissheit, dass BÄR vollständig gesund ist. Das wünsche ich Dir auch für Ouzo!!!
Wenn Du noch Fragen hast, dann frag einfach. Bei Bedarf kannst Du mich gerne auch privat anmailen...
Anbei noch ein interessanter Link zum Thema.
Liebe Grüße,
Me & der Thai-Bär
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