Risiken bei Rüden-Kastration? :: Gesundheit & Hund

Risiken bei Rüden-Kastration?

von Me & Bär(YCH) am 21. Februar 2001 12:26

Hallo alle miteinander,

nach langem hin und her hab ich mich jetzt dazu durchgerungen unseren Rüden kastrieren zu lassen. Ich bin ehrlich: ICH HALTE ES NICHT MEHR AUS, seit nunmehr 10 Wochen habe ich im Umkreis von uns über 10 läufige Hündinnen von denen ich meinen Rüden fern halten muß (und auch will).

Hormonspritze hält gerade mal 14 Tage an, dann geht das Drama von vorne los. Ein homöopatisches Mittel, dass mir meine Vet empfohlen hat unterdrückt das ganze zwar etwas, aber sobald er dann draußen eine Spur gefunden hat ist schluß - zwar kann ich ihn mittlerweile zurückrufen, aber das ist mir in der Zeit dann raußen zuviel Streß und er läuft an der Flexi...
Seit gestern stellt er das Fressen ein und wenn er dann mal ausnahmsweise alleine in den Garten will, steht er draußen und heult wie ein Wolf die ganze Siedlung zusammen ;-).

Ich würde nun gerne von den Haltern von anderen Rüden (kastriert?) wissen, wie es mit den Risiken einer Kastration beim Rüden aussieht (Narkoserisiko ist klar) und wie es bei Euren Rüden so abgelaufen ist.

Wie lange muß der Hund geschont werden, wie lange habt ihr eine Halskrause drangelassen bzw. wie habt ihr ihn vom Belecken der Wunde abgehalten? Wie lange hat es gedauert, bis das Verhalten des Hudnes sich geändert hat?
Und das Wichtigste: GIBT ES JEMANDEN DER DIE KASTRATION BEREUT HAT???

Ich weiß, viele Fragen! Aber ich würde Euch trotzdem für zahlreiche Erfahrungsberichte danken, weil es für mich echt keine leicht Entscheidung ist, sondern ich irgendwo immer noch mit mir ringe (weil ich es ja nicht zuletzt nur aus egoistischen Gründen machen lassen möchte: Danit er nicht mehr ständig fiept und draußen wie ein aufgescheuchtes Huhn rumläuft)...

Vielen, vielen Dank,

Me & Bär (der "sie" noch hat ;-))

von Steffi & Anhang(YCH) am 21. Februar 2001 13:02

: Hallo :-)

Wir mußten unseren Rüden Chris mit ca. 6 Jahren aus ges. Probl.
(Prostata ) kastrieren lassen. Sein Verhalten hat sich nicht geändert.
Auch seine Abneigung gegenüber Rüden ist bis heute gleich geblieben.
Chris ist ein Schäferhund und es gab/gibt keinerlei Fellveränderungen.
Auch ist er nicht "FETT" geworden ( obwohl er jetzt zusätzlich mit
seiner Schulter behindert ist ). Hündinnen ist er eh nie besonders
nachgestiegen ;o), daher kann ich darüber nichts berichten.
Die OP verlief normal, er brauchte keine Halskrause und war am nächsten
Tag wieder fit. Das einzige NEGATIVE ist, daß er nun für andere
Rüden nicht mehr "männlich" riecht und viele ihn besteigen wollen.
Was er als Raufer nicht gerade toll findetyawning smiley(

Taco wurde im Dez. 2000 kastriert. Ihm haben wir ein altes T-Shirt
übergezogen, damit er sich nicht leckt. Aber die rasierten Stellen
haben ihn mehr gejuckt als die Wunde selber. Die OP wurde ohne
Komplikationen durchgeführt und er war am nächsten Tag wieder fit.
Allerdings habe ich ihm für 10 Tage ( bis zum Fädenziehen ) den Ball
entzogen, damit er nicht beim Fangen "grätscht"....
Langzeiterfahrungen bei Taco gibt es noch nicht, aber grundsätzlich
ist die Kastration beim Rüden eine Routinesache ( für den TA ) und
für den Hund schnell vergessen.
Ich würde die K. immer einer Spritze vorziehen !

Alles Gute für Euch

Steffi & Anhang ~ 2 Kastraten + 1 Kastratin yawning smiley)

von Gaby(YCH) am 21. Februar 2001 13:22

Hallo Me,

mein Hund hat seine Familienjuwelen mit sechs Jahren wegen Prostataproblemen verloren.

Wichtig: Nur die Hoden werden entfernt, der leere "Beutel" bleibt dran - damit ist der Schnitt kleiner und die OP nicht so groß.

Eine Woche bis 10 Tage, dann werden die Fäden gezogen.
Der TA damals hat nur Silberpuder draufgetan, in der Nacht oder wenn mein Hund sich außerhalb meines Blickfeldes verzogen hat, hatte er einen leichten, dünnen Maulkorb aus Plastik getragen. Ansonsten reichte ein "Laß das", "Hör auf" oder "Pfui".

Alles wunderbar verheilt.

Veränderung gab es keine, auch nicht im Temperament. Nur heiße Hündinnen findet er zwar nach wie vor toll, aber nicht mehr SOOO toll.

Bereut habe ich es nicht, weil die Alternative irgendwann Prostatakrebs hätte heißen können. Der "Rüdenkatarhh", diese berühmten Tröpchen, ist übrigens auch verschwunden.

Ansonsten hab ich noch den gleichen Hund...;-))

Grüßlis, Gaby

von Gitta(YCH) am 21. Februar 2001 14:19

Hallo Me,
ich habe meinen Rüden mit gut einem Jahr kastrieren lassen, nicht wegen der läufigen Hündinnen im Umfeld, sondern weil wir noch eine Hündin haben wollten. Ich bereue das heute sehr :-(((
Nach der OP hat mein Hund richtig gelitten und lag nur noch auf seiner Decke und das fast eine Woche. Besucher hat er völlig ignoriert, Fremde waren ihm gleichgültig - für einen Hovawart absolut untypisch!! Die Halskrause habe ich ihm erspart, dafür trug er meine alten T-Shirts: eines von vorne angezogen und eines von hinten und in der Mitte zusammengeknotet oder mit einer Binde umwickelt (je nach Shirt-größe), sah aus als ob er einen Body trägt *g*
Mein Hund hat nach der Kastration viel weicheres Fell bekommen, er muß viel häufiger gebürstet werden, weils sonst - vor allem an den Hosen - verfilzt. Sein Grundumsatz hat sich verändert, d.h. er bekommt wesentlich weniger Futter als vorher. Vom Verhalten anderer Hunde ihm gegenüber, fällt mir auf, daß Rüden ihn "nicht mehr ernst" nehmen, also ihn auch versuchen zu besteigen. Ich bilde mir manchmal ein, daß er das gleiche Problem hat, weil er manchmal anderen Rüden hinterherrennt und versucht sie zu besteigen.
Der einzige Vorteil der Kastration: ich muß nicht aufpassen, wenn unsere Hündin läufig ist. Er versucht es zwar auch, aber bei ihm tut sich nix, er ist sozusagen impotent.
Bei meinem nächsten Rüden werde ich nicht mehr so vorschnell kastrieren lassen, aber das kommt wohl auch immer auf die Situation an. Was Du schilderst, also ein liebeskranker Hund, kann bestimmt ganz schön nervig sein.
Ich hoffe Du bist jetzt nicht total irritiert, aber bei mir ist es halt mit dem Kastrieren nicht so doll gewesen.

Liebe Grüsse
GITTA




von Sabine & Pelle(YCH) am 21. Februar 2001 14:22

Hallo Ihr zwei,
Wir haben Pelle vor einem Jahr im Alter von gut zwei Jahren aus demselben Grund, den Du angibst, kastrieren lassen: es war über 8 Wochen lang nicht auszuhalten. Ich finde das übrigens nicht egoistisch, da der Hund ja selbst auch darunter leidet, wenn er nicht darf. ;-)
Die OP ist problemlos verlaufen (auch wenn ich deswegen fast gestorben bin *lach*). trichter hatte er gar keinen, obwohl er zu den Nagetieren gehört. Ich habe ihn, wenn er "nackt" war, keine Sekunde aus den Augen lassen können. Ansonsten trug er ein Nachthemd, den Saum ins Halsband eingefädelt, den Schwanz durch das Kopfloch, die Hinterläufe durch die Ärmel - und jede Öffnung wurde mit Klebeband zugeklebt, damit er nicht an die Wunde kommt. Hat dann auch ganz gut geklappt. Einen Tag nach der OP war er wieder fit. Allerdings habe ich ihn bis zum Fädenziehen an der Leine behalten und anderweitig beschäftigt, da Pelle ein furchtbar stürmischer Draufgänger ist. War aber auch kein Problem. Er ist weder fett noch träge geworden, kommt mit Rüden genauso wie vorher klar. Bestiegen wird er selten. Und wenn doch, wartet er bewegungslos ab, bis der "Depp" absteigt und spielt dann mit ihm. Er ist genauso unbändig wie vorher, allerdings wesentlich ausgeglichener und schmusiger. Vor der Kastration war er ständig "kränkelnd", seither waren wir außer zum Impfen nicht mehr beim TA. Ob das mit der Kastration zusammenhängt, weiß ich nicht (er ist extrem sensibel - und vielleicht, weil er ausgeglichener ist und nicht mehr so viel Streß wegen Hündinnen hat?). Der einzige Nachteil: er tröpfelt seitdem ab und zu mal. Das kommt wohl bei ganz wenigen Rüden nach der Kastration vor. Das haben wir aber mit Bachblüten ganz gut in den Griff bekommen.
Fazit: ich würde Pelle jederzeit wieder kastrieren lassen und habe es noch keine Minute bereut - ich würde sagen, er auch nicht. ;-)
Viel Glück, wie auch immer Du Dich entscheidest! Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mich auch gerne direkt anmailen.
Herzliche Grüße
Sabine & Pelle (der "sie" nicht mehr hat *ggg*)
Apropos: der Hodensack wurde bei ihm übrigens ebenfalls gelassen, so daß der Schnitt nur mit drei Stichen genäht werden mußte. Sieht erst schlimm aus, weil das Säckchen ganz leer und traurig zwischen den Beinchen baumelt. Da mußte ich dann doch schlucken. Aber nach kurzer Zeit zieht es sich zusammen und wird wesentlich kleiner.



von Gaby(YCH) am 21. Februar 2001 14:23

Hi Gitta,

sag mal, was Du beschreibst, könnte doch auch was mit dem Alter bei der OP zu tun haben? Ein Hovi ist doch recht spätreif und mit einem Jahr nicht ganz "fertig", oder?

Ich bin der Meinung, das man auf keinen Fall zu jung kastrieren sollte, denn je älter das Tier, desto ausgereifter die Entwicklung.

Oder wie siehst Du das?

Grüßlis, Gaby

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