Gangwerk / Passgang :: Gesundheit & Hund

Gangwerk / Passgang

von Martin + Mirko(YCH) am 29. Juni 1999 08:18

Grüß Euch Reinhold und Holger,

: : Kann es sein, dass Paßgänger diesen Trick mit dem Schräglaufen nicht gelernt haben? :-))))
:
: Das ist eine interessante Theorie! In bin 'mal gespannt, ob dazu noch jemand was beitragen kann.

das ist es mit sicherheit nicht. mirko z.b. beherrscht alle gangarten. beim schrägen trab hat er den vorteil, daß er gleichzeitig mit der tiefen nase an der entsprechenden wegseite geruch aufnehmen kann. er kann sowohl nach links als auch nach rechts schräg traben.
den paß benutzt er eher, um schnell an ein (weiter entferntes) ziel zu kommen, etwa das jagdgebiet oder aber, wenn er gelangweilt vor sich hin trottet. dann werde ich schon mal "mitfühlend" angesprochen. smiling smiley)

tschüß martin & mirko

von Sonja(YCH) am 29. Juni 1999 08:45

Ich hatte 'Tölt' immer nur im Zusammenhang mit Pferden (Isländer, glaub' ich, gehört). Kannst Du, nur um meine Neugier zu befriedigen, erklären wie das geht? Danke, Holger.

Oooh, da fragst Du mich was. Ich habe nämlich nicht nur einen Islandhund, sondern auch 2 Islandpferde... (Ja, ich weiß, gehört wahrscheinlich nicht hierher, aber immerhin ist der Bobtail der einzige Hund, der Tölt gehen kann.)
Also, der Tölt ist ein 4-Takt in 8 Phasen, wobei sich Ein- und Zweibeinstütze abwechseln. Lateral und diagonal, deshalb hat der Tölt keine Schwebephase und ist -beim Pferd!!!!!!!- für den Reiter bequem zu sitzen. Die Fähigkeit zum Tölt ist angeboren und außer dem Isländer haben nur wenige Pferderassen diese Gangart. Wobei sich der Tölt auch von Pferd zu Pferd unterscheidet. Manche Isländer haben eine Gangartenverschiebung zum Paß oder zum Trab hin (was unerwünscht, aber meistens durch den Reiter korrigierbar ist), manche gehen gar keinen Tölt. Die Geschwindigkeit kann sich vom Schritt- bis zum Renntempo steigern.
Viele Grüße
von Sonja


von Reinhold + Ayko(YCH) am 29. Juni 1999 19:39

Gangarten, Trabformen, Passgang


Dieses Thema stößt anscheinend doch auf größeres Interesse. Ich habe mal in meinem Bücherschrank geschmökert und kompakte Informationen über Trabformen und Passgang gefunden.

Alle Hunderassen zeigen vier Gangarten: Schritt, Trab, Galopp und
Sprung. Wer seinen Hund mit dem Fahrrad begleitet, kann diese
vier Gangarten sehr schön beobachten.

Im Ullstein Hundebuch von Dr. Ulla Schultz-Roth, (Ullstein
Berlin, Frankfurt / Wien) fand ich einen kompakten Überblick
über die Gangarten des Hundes.


Dr. Ulla Schultz-Roth unterscheidet beim Hund allein
vier verschiedene Formen des Trabs:

1. natürlicher Trab ("Zotteltrab"winking smiley

2. geworfener Trab

3. geschwungener Trab

4. übereilter Trab


Sie schreibt:

"Von den vier Trabformen ist der natürliche Trab oder Zotteltrab
diejenige Gangart, die den Hund am wenigsten ermüdet, die also am
längsten durchgehalten werden kann."

und weiter:

"Der natürliche oder Zotteltrab strengt den Hund am wenigsten an.
Die diagonalen Schenkel werden nicht ganz gleichzeitig vorwärts
bewegt, sondern der Vorderfuß wird etwas früher hochgehoben und
wieder aufgesetzt als der Hinterlauf, so daß beide Trittsiegel
aufeinander liegen.

Von den quadratisch gebauten Hunden mit kurzem Rücken und steiler
Beinstellung wird der geworfene Trab bevorzugt, bei dem sie die
diagonalen Gliedmaßenpaare gleichzeitig bewegen. Zwischen dem
Abstoßen des einen und dem Aufsetzen des anderen Beinpaares
schwebt der Körper einen Augenblick in der Luft.

Beim geschwungenen Trab bleibt der Körper bei ebenfalls
gleichzeitiger Aktion des diagonalen Beinpaares immer mit zwei
Läufen auf dem Boden. Dabei wird der raumgreifende Hinterlauf
innen bzw. außen vor den noch fußenden Vorderlauf der gleichen
Seite gestellt. Dadurch liegt die Längsachse des Körpers etwas
schräg zur Laufrichtung. Dies ist die Trabart der Vorstehhunde
und anderer Rassen mit längerem Rücken.

Der schnellste, aber auch am meisten ermüdende Trab ist der
übereilte Trab, bei dem ebenfalls der Hinterlauf vor den
Vorderlauf gesetzt wird; er berührt aber etwas eher den Boden als
der diagonale Vorderlauf. Da sich das andere Beinpaar in diesem
Moment schon vom Boden gelöst hat, berührt dann nur das eine Bein
den Grund.

Im Schritt wie im Trab legen viele Rassen gelegentlich zur
Abwechslung einige Passgangphasen ein. Dabei werden beide
Gliedmaßen einer Seite gleichzeitig gehoben, der Körper also
jeweils von zwei rechten oder zwei linken Läufen getragen. Es
entsteht ein seitlich schaukelnder Gang, dem jede Eleganz fehlt.
Deswegen wird diese Gangart von den Züchtern nicht gern gesehen."

Zitat Ende

Angenommen ich hätte einen Junghund mit Passgang, dann würde ich mit Hilfe des Fahrrads konsequent eine andere Gangart mit ihm üben. Das Fahrrad hat den Vorteil, dass ich mich völlig problemlos allen (mittleren) Geschwindigkeiten des Hundes exakt anpassen kann. Ich kann damit die Geschwindigkeit ganz feinfühlig so lange variieren, bis der Hund einen harmonischen Trab zeigt. Dann behalte ich diese Geschwindigkeit über längere Strecken bei in der begründeten Hoffnung, dass dieser Bewegungsablauf beim Hund zur Gewohnheit bzw. Normalität wird. Ich habe auch schon erfolgreich verbale Kommandos für die verschiedenen Gangarten bei meinen Settern eingeführt.

Achtung !!! Junghunde keinesfalls beim Radfahren überfordern. Skelett, Muskeln, Sehnen und Bänder sind im Wachstum !!! Das Fahrrad darf auf keinen Fall dazu dienen, vom Hund plötzlich, von heute auf morgen, eine erhöhte Laufleistung abzufordern.


Dr. Ulla Schultz-Roth schreibt:

"............für die Entwicklung des Junghundes ist ausreichendes
Traben die wichtigste Gangart. Das kleine Tier kann man im
Dauerlauf angeleint neben sich hertraben lassen, für den
mittelgroßen bis größeren Hund ist das Training neben dem Fahrrad
die beste Gewähr für optimale Entwicklung und Gesundheit."


Reinhold + Ayko

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