Ärger mit dem Jagdpächter :: Hunde Gesetze + Hundeverordnungen

Ärger mit dem Jagdpächter

von Sabine(YCH) am 17. Februar 2001 12:48


Hallo,

ich habe gerade sehr viel Wut im Bauch, werde aber trotzdem versuchen, mein Problem sachlich darzustellen. Folgendes hat sich zugetragen : ich bin mit einer Bekannten und deren Hund auf einer Wiese (landwitschaftl. Nutzfläche, kein Wald in unmittelbarer Nähe) und habe dort trainiert. Hielt da ein Auto und ein Herr in Jägerkluft stieg aus.
Er :"Was machen Sie hier?"
Ich : "Wir üben"
Er : "Nehmen Sie sofort den Hund an die Leine!"
Ich: "Warum ? Es besteht hier kein Leinenzwang !"
Er: (wird wütend) "Dies hier ist Jagdgebiet und ich bin hier Pächter, es ist MEIN Jagdgebiet!"
Ich: "Dies ist eine Wiese und hier besteht kein Leinenzwang!"
Er: "Im Wald ist Leinenzwang!"
Ich: "Ja, aber hier ist kein Wald! Kommen Sie bitte mit, ich habe im Auto die HVO und das Waldgesetz, danach richten wir uns!"
Er (brüllend) : "So, sie bekommen eine Anzeige, ist das Ihre Wiese ?"
Ich: "Nein, aber Ihre auch nicht, wer sind sie überhaupt, ich möchte gerne wissen, wer mich anzeigen will!"
Er: "Ich bin der Amtsdirektor ...!" (Au backen voller Fettnapf) geht wütend zum Auto;
Ich : "Warten Sie bitte ich möchte mit ihnen reden!"
Er: "Verschwinden Sie hier, in der ordnungsbehördlichen Anordnung steht es, es besteht Leinenzwang auf jagdlich genutzten Flächen in der Gemeinde!"
Ich: " Das stimmt nicht, ich habe beim Leiter des Ordnungsamtes nachgefragt, nach seiner Auskunft besteht KEIN weitergehender Leinenzwang als in besagten Gesetzen festgelegt ist!"
Damit fuhr er wütend ab.
So , ich werde also am Montag beim Ordnungsamt noch mal nachfragen.
Zur Vorgeschichte :
Ich wohne im Land Brandenburg. Ich habe mir das Landeswaldgesetz ausgedruckt, also insbes. die Definition der Waldgebiete. Dazu zählt betroffene Wiese nicht.
Ich war beim Leiter der hiesigen Genossenschaft, die hier sämtliche Nutzflächen von den Eigentümern gepachtet haben, weil ich auf der Suche nach einem Stück Land war, um mit Hunden zu trainieren. Er hätte mir auch besagte Wiese gegeben, weil es feuchtes Land ist und dort nur Sauergräser wachsen. Ich habe aber ein Stück bekommen (genau gegenüber) wo schon ein Zaun gezogen ist, ich bin aber gerade dabei, es nutzbar zu machen (übermannshohes Gras).
Nun zu meinen Fragen :
1. Wird eine Wiese automatisch zum Waldgebiet, nur weil ein Jäger es jagdlich nutzt ?
2. An wem zahlt er seine Jagtdpacht, d.h. wer legt fest, welche Flächen jagdlich genutzt werden dürfen ?
Im brandenburger Jagdgesetz steht : Leinenzwang richtet sich nach dem Waldgesetzt.
Muß ich mir das gefallen lassen ?
Es gibt keine Hundeauslaufgebiete in Land Brandenburg, in der Gemeinde selbst besteht kein Leinenzwang, aber es kann doch nicht sein, das hier auf dem Land die Hunde weniger Bewegungsfreiheit haben als in der Stadt ?
Irgendwo ist immer Wald oder jagdlich genutzte Wiese .

Sabine

Nun nehme ich an dieser Typ bildet sich ein, eine Wiese,

von Jana L + P(YCH) am 17. Februar 2001 16:13

Hallo Sabine,

wohne ebenfalls im Land Brandenburg. Im Wald ist genereller Leinenzwang - aber das weißt du ja. Auf Wiesen und unbebauten Feldern dürfen Hunde laufen, wenn sie sich nicht innerhalb einer Ortschaft befinden, wo Leinenzwang gilt. Obwohl sich der Leinenzwang im allgemeinen auf bebaute Gebiete beschränkt. Die Jagdpacht muss an den Besitzer bezahlt werden. Bei einer Versammlung zum Thema Hundehaltung erklärten der Leiter des Ordnungsamtes und der Förster, dass Jagdpächter nicht weisungsberechtigt sind (auch im Wald nicht). Sie können sehr wohl darauf hinweisen, dass dort Leinenzwang herrscht, aber sie dürfen dies nicht erzwingen. Die anwesende Jägerschaft war empört! Die fühlen sich (nicht alle, aber viele) wie kleine Könige.

Liebe Grüße - Jana, Liza & Plastic

von Christiane und Nico(YCH) am 28. Februar 2001 19:05

Hallo Sabine!
Es muß doch zu erfahren sein ob diese Wiese in Jagdpacht ist oder nicht.
Bei uns sind die allermeisten Wiesen in privater Hand, NICHT verpachtet - warum auch eine Wiese an einen Jäger verpachten?( dann eher an meinen Hund zum Mäusejagen) ich meine aber darüber kann eine Gemeinde Auskunft geben. Bin gestern auch auf einer Wiese von einem Jogger niedergebrüllt worden das mein Hund an die Leine gehört weil Leinenzwang sei, der Hund ein Kampfhund sei, auf der Liste stehe und im übrigen bekäme ich gleich eine Anzeige und wenn er ein Messer mithätte wäre die ganze Sache schon geregelt.
Manche wollen eben nur zoffen - nur weil sie der Hund ohne Leine stört und sie eben nicht wissen was Sache ist,aber ihren Frust loswerden wollen.
- besagte Wiese gehört zu einem Bauern der selbst ein paar Hunde hat und
nix dagegen wenn man dort läuft.
- Leinenzwang bei uns innerhalb bebautem Gebiet
- der Hund zwar ein Dobermann aber eben in unserem Bundesland nicht auf der Liste
Soweit zur Wahrheit - ich würde mich erkundigen wem das Gelände gehört und wer es eventuell gepachtet hat oder bewirtschaftet. Wenn ich nicht aus dem Ort wäre hätte mich die ganze Sache auch verunsichert.(und wenn es nicht jagdpacht ist würde ich heimtückischer BLitz mal eben den richtigen Pächter fragen ob er schon weiß das ihm seine Wiese abhanden gekommen ist ...." grins" )
Grüßle
Christiane und Nico

von Anke + Rico(YCH) am 01. März 2001 07:50

Hi Christiane,

: warum auch eine Wiese an einen Jäger verpachten?

Weil es Geld bringt? Weil der Jagdpächter für entstandenen Wildschaden aufkommen muß (in "unserem" Revier haben die Sauen auf den Wiesen einen Totalschaden verursacht, da aber zum Staatsforst gehörige Wiesen darf Vater Staat blechen). Bei uns sind eigentlich alle Wiesen und Felder an Jäger verpachtet. Aber das heißt ja nicht, dass sie da jedem so einfach den Zutritt verwehren dürfen.

viele Grüße
Anke + Rico

von Antje(YCH) am 01. März 2001 08:02

Hallo Anke,

: Bei uns sind eigentlich alle Wiesen und Felder an Jäger verpachtet.

Die Gemarkungen werden ja im Ganzen zur Jagd verpachtet, einzelne Flächen werden nur herausgenommen, wenn sie z.B. lt. Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet gekennzeichnet sind.


: Aber das heißt ja nicht, dass sie da jedem so einfach den Zutritt
: verwehren dürfen.

Die Sache ist nur die, daß z.B. Wiesen in einer bestimmten Zeit des Jahres lt. Bundesnaturschutzgesetz nur zur landwirtschaftlichen Nutzung und zur Jagd betreten werden dürfen. Weia, ist schon lange her, daß ich das mal gelernt habe... Ich glaube, in der Zeit vom 15. März bis Ende September. Der Bauer darf also im Sommer eigentlich noch nicht einmal selbst "zur Erholung" über seine Wiese spazieren, sondern nur aus landwirtschaftlichen Gründen... Wenn Du dich mit dem betreffenden Bauern gut stehst, kann Dir nix passieren, Du kannst ja in seinem Auftrag nachgeschaut haben, wie sich das Gras beim Wachsen anhört. Aber wenn der Jagdpächter meckert und der Bauer nicht hinter Dir steht, hast Du lt. Gesetz schlechte Karten, weil Du einfach nix auf der Wiese zu suchen hast, zumindest im Frühjahr/Sommer, Du und Dein Hund könnten ja z.B. Bodenbrüter störten.

Viele Grüße

Antje

von Christiane und Nico(YCH) am 01. März 2001 18:09

Hallo Anke!
Bei uns bearbeiten die Landwirte ihre Wiesen noch selbst - es gibt eh mehr Obstwiesen wie " nur " Wiesen. Gemeinden verpachten wohl Flächen, die Privatleute hier sind noch sehr darauf bedacht ihr Eigentum in Familienhand zu behalten - da wäre jeder Pächter einer zuviel.Vielleicht sind wir auch eine Ausnahme - weil wir eben ein Gebiet sind mit vielen kleinen Flächen die immer noch privat genutzt werden, ein paar größeren Landwirten, die aber meist Felder haben. Mag an der dörflichen Struktur liegen, für uns als Hundebesitzer ist es ein prima Gebiet um mit dem Vierbeiner stundenlang zu laufen. Auch scheinen die Jagdpächter ein anderer Schlag zu sein - hundefreundlich in der Mehrzahl.Wald ohne Leine, bei uns noch machbar, vorher eben ein kurzer Plausch mit dem Jäger der einem extra ein Zettelchen macht wenn Drückjagd ist, nur das man an dem Tag nicht aus Versehen in den Wald geht.
Das gibt es eben auch noch.Wildschweine eher im Wald - der ist aber auch zum großen Teil in privater Hand , wir haben unseren nach dem Sturm wochenlang aufgeräumt - und soviel ich vom Schwiegervater weiß, ist der nicht verpachtet, dafür gibts keine Mark bei Wildschäden...Bei uns ist alles irgendwie noch in kleine Parzellen geteilt und die Leute " hüten " ihr Eigentum wie den Augapfel.So sind die Schwaben, ich halte es nicht immer für einen Nachteil, bauen wir doch selbst Obst und Gemüse auf eigenen Feldern an, da weiß man was man hat, und dem Wuffel schmeckt´s auch, wie man bei der Apfelernte sehen konnte.Daher mein Gedankengang - ich kenne aber auch riesige Flächen die der Gemeinde gehören - bin im Osten groß geworden, und da ist es sicher so wie Du schreibst.
Grüßle aus dem privaten Schwaben
Christiane und der freilaufende Nico

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