von Kaya(YCH) am 28. Juni 2002 02:24
Hallo!
: ich habe einen Hund gekauft der privat zu vermitteln war. Der Hund sollte keinerlei mängel haben und noch nie auffällig gewesen sein(laut verkäufer) leider stellt sich aber nach 3 tagen heraus das der hund serwohl aggressiv ist und wollte mich und meinen mann beißen. da ich zwei kleine kinder habe mußte der hund sofort wieder weg.die alten besitzer nehmen in jedoch nicht wieder und die kosten die ich durch den kauf des hundes hatte will man mir auch nicht ersetzen. kann mir jemand helfen was ich jetzt tun kann? muß der alte besitzer den hund wieder nehemen? ein vertrag besteht in dem er mir auch versichert das der hund keine gewährsmängel hat.
Wenn die Leute den Hund nicht zurücknehmen, dann spricht das nicht gerade für sie. Von daher können durchaus auch ihre Aussagen über den Hund falsch sein. Aber auch ein Hund, der bis dahin noch nie auffällig war, kann in einem neuen Umfeld aggressiv reagieren, wenn er mit einer
Situation überfordert ist.
Meine Hündin war mal eine Woche bei einer Bekannten in der WG, weil ich von der Uni aus einen Kurs besucht habe. Im Nachhinein muß ich mir selber die Schuld geben, denn ich habe die Bekannte völlig falsch eingeschätzt. Es klappte auf jeden Fall überhaupt nicht, meine Hündin (ziemlich dominant) hat die Leute nicht akzeptiert, obwohl sie sich vorher kennengelernt hatten. Sie biß beim Anleinen wild um sich, ließ keine Leute mehr in die Wohnung, ging auf die Mitbewohner los, wenn die ihrem Futternapf zu nahe kamen - es war die reinste Katastrophe.
Als ich zurückkam, fand ich ein paar vollkommen genervte Leute und einen total verstörten Hund vor. Der Hund brauchte zwei Wochen, bis er wieder normal war - nie wieder habe ich ihr so etwas angetan. Der Witz an der Sache: Alles, was die Leute mir erzählten, hatte sie bei mir noch nie gemacht.
In den dreizehn Jahren, die ich sie hatte, hat sie nicht ein einziges Mal nach mir gebissen. Sie hat auch nie einen anderen Menschen angegriffen, hörte hervorragend, war absolut zuverlässig - ich dachte, die reden von einem fremden Hund. Aber sie hatte dort einen Rudelführer gesucht und keinen gefunden. Also hat sie selbst die Führung übernommen - aber wohlgefühlt hat sie sich nicht in dieser Situation.
Zum Vertrag: "Gewährsmängel" ist ein nettes Wort, aber ich weiß nicht, was ein Richter da genau darunter verstehen würde. So etwas wie Koppen oder Dämpfigkeit beim Pferd, wo man einen rechtlichen Anspruch auf Rücknahme hat, wenn das verheimlicht wurde, ist Beißen halt nicht.
Allerdings habe ich auch ein bißchen Bedenken in bezug auf die Situation bei Euch daheim. Wer einen (älteren?) Hund von privat holt, ohne vorher mindestens ein paar Spaziergänge mit dem Hund gemacht zu haben, um den Charakter kennenzulernen, der ist schon etwas unvorsichtig. Und auch das schnelle "Der Hund muß wieder weg!" klingt irgendwie nicht nach einem Haushalt, der sich wirklich mit dem Phänomen "Hund in der Familie" auseinandergesetzt hat.
Wenn der Hund allerdings noch jung sein sollte, dann wäre die Situation sowieso anders. Dann würde ich sagen, Hund schnellstmöglichst an jemanden weitervermitteln, der Ahnung von Hunden hat, das Geld unter "Lehrgeld" abbuchen und bitte keinen weiteren Hund "ausprobieren" - es sei denn, er ist von Steiff.
Kann sein, daß ich Euch jetzt ganz furchtbar unrecht tue - bei der kurzen Beschreibung und den wenigen Informationen mutmaße ich halt mal wild drauf los. Wenn ich ganz falsch liege, kannst Du ja mal noch genauer beschreiben, wie Ihr zu dem Hund gekommen seid, was für eine Rasse, Geschlecht, Alter er hat, was genau passiert ist, was das für Leute sind, wo er her ist, ...
Grüße, Kaya