Zucht verhindern? :: Hunde Gesetze + Hundeverordnungen

Zucht verhindern?

von Tanni(YCH) am 03. August 2002 13:55

Hallo!
Gibt es für mich als Privatperson eine Möglichkeit, eine andere Privatperson daran zu hindern, mit ihren Hunden zu züchten?
Ich weiß, daß eine mir bekannte Person zwei Hunde von einem landesweit bekannten Tiervermehrer gekauft hat - mit dem Ziel, mit den Beiden eine "Hobbyzucht" aufzubauen. Die Hunde sind weder charakterlich, noch körperlich in einem solchen Zustand, daß man mit ihnen züchten könnte und auch die Person hat weder irgendeine Ahnung von Zucht, noch die finaziellen und räumlichen Mittel, um die Hunde (+ angedachte Welpen)adäquat zu versorgen!
Ich möchte verhindern, daß ein weiterer Hundevermehrer entsteht!
Gibt es da irgendwelche Möglichkeiten? Kann ich den Tierschutz informieren? Oder den Amtstierarzt? Oder das Ordnungsamt?
Was würdet Ihr raten?
Liebe Grüße, Tanni

von heidrun+C(YCH) am 05. August 2002 09:52

Hallo Tanni!

: Ich möchte verhindern, daß ein weiterer Hundevermehrer entsteht!

Deine Absicht kann ich gut verstehen und finde sie auch lobenswert -
unter den von Dir beschriebenen Bedingungen sowieso.

Aber:

: Kann ich den Tierschutz informieren? Oder den Amtstierarzt? Oder das Ordnungsamt?

Die von Dir angeführten Institutionen können und dürfen erst handeln,
wenn es die Gegebenheiten erfordern - sprich: wenn sich Nachbarn über
Gestank und Lärm beschweren, die Hunde nicht versorgt werden, sich in
schlechter Verfassung befinden etc.

Im Vorfeld jemanden zu alarmieren ist leider sinnlos - da kommt keiner,
kann ja auch nicht. Und selbst wenn gute Gründe vorhanden sind, dauert
es oft sehr lange, bis solchen Menschen das Handwerk gelegt werden kann.
Jedenfalls über den offiziellen Weg.

: Was würdet Ihr raten?

Wenn Du die Möglichkeit hast, mit den Leuten zu sprechen und diese
zugänglich sind, wäre das evtl. ein Ansatzpunkt: Aufklärung betreiben.
Gerne auch auf drastische Weise:
- Folgen von mögl. Krankheiten aufzeigen (HD, ED, PRA etc.)
- dito bei Wesensmängeln (bissig, verhaltensgestört etc.)
- Klarmachen, dass auch "Hunde vermehren" Geld kostet
- Risiken der Trächtigkeit und Geburt aufzeigen

Wenn Du die Leute nicht direkt und selbst ansprechen kannst/willst,
könntest Du ihnen anonym ein Infoblatt in den Briefkasten werfen.

Ist nicht viel, was Du tun kannst und Du bist letztendlich auf die
(wahrscheinlich nicht wirklich vorhandene) Einsicht dieser Person(en)
angewiesen - aber Du hast zumindest nicht dagesessen und zugeguckt,
wie das Elend seinen Lauf nimmt.

Du könntest Dich vorab mit Deinen Bedenken beim örtlichen Tieschutzverein
melden und Dir dann - wenn der "Notfall" eingetreten ist - dort auch
Unterstützung und Hilfe suchen.

Du wirst noch viel Mut und Nerven brauchen, wenn Du da "dranbleiben" willst...

Vor einigen Wochen hatte ich schon mal versucht, Argumente gegen die
private Hundevermehrung (Zucht ist es ja nicht...) zu sammeln -
vielleicht hilft Dir der link weiter.
Ich bekam damals einige sehr nützliche Antworten.

Viele Grüsse
heidrun+C

von Tanni(YCH) am 05. August 2002 18:29

Hi Heidrun!

: Die von Dir angeführten Institutionen können und dürfen erst handeln,
: wenn es die Gegebenheiten erfordern - sprich: wenn sich Nachbarn über
: Gestank und Lärm beschweren, die Hunde nicht versorgt werden, sich in
: schlechter Verfassung befinden etc.
Das sind ja tolle Aussichten! Ich habe schon überlegt, den Vermieter zu informieren. (Die Person lebt auf etwa 70 Quadratmetern zur Miete!). Der weiß bestimmt noch nichts von seinem Glück....!

: Wenn Du die Möglichkeit hast, mit den Leuten zu sprechen und diese
: zugänglich sind, wäre das evtl. ein Ansatzpunkt: Aufklärung betreiben.
: Gerne auch auf drastische Weise:
: - Folgen von mögl. Krankheiten aufzeigen (HD, ED, PRA etc.)
: - dito bei Wesensmängeln (bissig, verhaltensgestört etc.)
: - Klarmachen, dass auch "Hunde vermehren" Geld kostet
: - Risiken der Trächtigkeit und Geburt aufzeigen
Oh, das habe ich schon getan! Ich habe sie darauf hingwiesen, daß sie keine Ahnung von Zucht hat (was sie bestritt, denn sie hatte schonmal einen Wurf...), HD und ED sind ihr egal (sie weiß nicht, was das ist. So wie ihre Hunde aussehen- lauftechnisch- gibt es da sowieso einiges zu operieren in ein paar Monaten.). Die mangelnde Wesensfeste ihrer Hunde erkennt sie gar nicht (die Hunde brechen sogar zusammen, wenn neben ihnen jemand hustet!). Sie meint, Geld würde schon wieder reinkommen- sie würde die Welpen halt verkaufen. Ich habe ihr auch gesagt, daß gerade bei einer jungen Hündin, die so schwächelt wie ihre, eine Trächtigkeit/Geburt kein Zuckerschlecken wird, aber sie meinte, das sei eben alles ein natürlicher Vorgang, der ja von moderner Medizin unterstützt werden könne- das würd schon alles glatt gehen.
Wenn Du mich fragst: die will nur Geld machen, indem sie billige Hunde kauft, die soweit großzieht, bis sie geschlechtsreif sind und die beiden dann miteinander verpaart, um dann die Welpen teurer zu verkaufen als ihre eigenen Hunde waren!

:
: Du könntest Dich vorab mit Deinen Bedenken beim örtlichen Tieschutzverein
: melden und Dir dann - wenn der "Notfall" eingetreten ist - dort auch
: Unterstützung und Hilfe suchen.
Okay, das werde ich tun. Ich werde auch mal mit ihrem TA sprechen (ich kenne ihn recht gut) und werde ihn auf das Problem aufmerksam machen.

: Vor einigen Wochen hatte ich schon mal versucht, Argumente gegen die
: private Hundevermehrung (Zucht ist es ja nicht...) zu sammeln -
: vielleicht hilft Dir der link weiter.
: Ich bekam damals einige sehr nützliche Antworten.
Danke! Werd gleich mal reingucken!

Liebe Grüße, Tanni

von Brigitte(YCH) am 06. August 2002 11:48

: Das sind ja tolle Aussichten! Ich habe schon überlegt, den Vermieter zu informieren. (Die Person lebt auf etwa 70 Quadratmetern zur Miete!). Der weiß bestimmt noch nichts von seinem Glück....!

Hallo Tani,
das dürfte der erfolgversprechendste Ansatz sein. Schilder dem Vermieter in den schillerndsten Farben, was Welpen alles anfressen, verpieseln, zusammenheulen, dass sie evtl. garnicht verkauft werden (können), jeden Nachbarn anspringen, 10 mal am Tag durchs Treppenhaus rein- und rausgetragen werden müssen, vor's Haus scheißen......

und dem zukünftigen Züchter mach mal eine "Rechnung" auf, dass er evtl. auf einigen Hunden sehr lange sitzen bleibt, und die fressen ihm schon so einiges vom "Erlös" der verkauften wieder weg, finanziell also eine Rechnung gegen null, emotional und arbeitsmäßig ständiges putzen, angefessene Teppiche, zerkautes Mobiliar, Kauf von Spielzeug) aber ein absolutes minus.
Und versuch noch, jeden potientellen Welpenkäufer abzufangen. Ggfls. auch mal durch eine einmalige Anzeige in der Zeitung; in etwa so:
der verantwortungsvolle Mensch kauft nur Welpen aus einer anerkannten Zuchtstätte, die in der Aufzuchtphase optimale Bedingungen erfüllen kann, Hundevermehrer gibt es ja schon genug, wie man an den vollen Tierheimen sehen kann....
Viel Glück
Brigitte

von Elke R.(YCH) am 08. August 2002 06:01

:
: und dem zukünftigen Züchter mach mal eine "Rechnung" auf, dass er evtl. auf einigen Hunden sehr lange sitzen bleibt, und die fressen ihm schon so einiges vom "Erlös" der verkauften wieder weg, finanziell also eine Rechnung gegen null, emotional und arbeitsmäßig ständiges putzen, angefessene Teppiche, zerkautes Mobiliar, Kauf von Spielzeug) aber ein absolutes minus.

Hi Brigitte

Du gehst da von der putzigen Voraussetzung aus, daß sich ein "Vermehrer" auch um seine Welpen kümmert - in der Regel schaut es bei diesen Leuten allerdings so aus, daß die Welpen bis zur 6. Woche in einem gekachelten Vorzimmer aufwachsen, das 2-3 mal am Tag gemoppt wird. Spielzeug ist nicht, spezielles Futter noch weniger, tä. Betreuung schon gar nicht. Und mit 6-7 Wochen - ab in die Tierhandlung. SO macht man Gewinn mit Welpen. Und solchen Leuten kannst Du weder mit der finanziellen Belastung, noch mit dem nicht verkaufen können beikommen. Da wird man schon am ehesten mit dem Vermieter eine Chance haben.

Liebe Grüße

Elke

von Iris + Berny(YCH) am 20. August 2002 09:05

Es gibt im Netz eine echt gute Seite die Leuten das "züchten" ausreden will (ist auf englisch).
Ist echt zu empfehlen.

Grüße,
Iris und Berny

Der Link führt zur Virtual Breeding Seite ("Züchten", nach dem Motto "Das kann euch alles passieren"winking smiley, über "Info" kommt man dann zur generellen Info-Seite

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