Hundeschulen - was sind Eure Erfahrungen? :: Hundeerziehung + Soziales

Hundeschulen - was sind Eure Erfahrungen?

von Anonymus am 25. Februar 2008 12:53
Hallo,
ich bin Mitglied und Vorstandsmitglied in einem Hundeverein, der neben Grundgehorsam auch sportliche Aktivitäten wie Agility und Turnierhundsport für seine Mitglieder anbietet. Der Unterschied zu einer professionellen Hundeschule ist in einem solchen Verein groß. Die Übungsleiter arbeiten alle unentgeldlich und opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um anderen Hundehaltern bei der Ausbildung ihrer Hunde zu helfen. Sie müssen (sofern der Verein einem Dachverband wie z.B. dem DVG angehört) ihre Befähigung durch Seminare erlangen und sich auch weiter fortbilden. Eine Hundeschule kann leider jeder eröffnen, eine Qualifikation oder Ausbildung ist nicht erforderlich. So gibt es mittlerweile einen Boom an Hundeschulen, die teilweise leider nicht empfehlenswert sind. Ein Anfänger mit einem durchschnittlichen Hund, benötigt auch keinen Privattrainer für 30-50 Euro die Stunde um seinen Hund vernünftig auszubilden. Etwas anderes ist das natürlich bei Problemhunden, für die im Gruppentraining leider die Zeit fehlt. Wer mit seinem Welpen von Anfang an die Welpengruppe besucht, danach einen Junghundekurs bzw. Grundkurs belegt, der kann mit seinem Hund bald auch an den normalen Gruppenstunden teilnehmen. Und das alles für einen Jahresbeitrag von 60,- Euro! Vorraussetzung dabei ist natürlich, dass die Tipps der Trainer auch befolgt und im Alltag umgesetzt werden. Wer glaubt, alleine die wöchentliche Gruppenstunde würde den gewünschten Erfolgt bringen, der irrt.
Es gibt auch nicht die Ausbildungsmethode, die für alle Hunde gleichermaßen geeignet ist. Nicht nur die Hunde sind unterschiedlich, auch die Menschen müssen mit der Methode klarkommen und diese auch umsetzen können. Alle Mensch-Hund-Team über einen Ausbildungskamm zu scheren, ist nicht möglich.
Ich habe jedenfalls schon sehr viele Hunde gesehen, die bereits erwachsen und alles andere als gut erzogen waren, als sie zu uns kamen. Im Laufe von vielen Monaten kann man in der Regel eine deutliche Verbesserung sehen und mit dem Erfolg sind dann auch die Halter zufrieden. Nicht jeder möchte mit seinem Hund eine Begleithundeprüfung bestehen, aber ein bestimmter Grundgehorsam macht das Zusammenleben einfacher. Wie man dieses Ziel erreicht ist doch eigentlich egal. Der eine übt mit seinem Hund privat und kriegt das mit Hilfe von Literatur oder durch Erfahrung alleine hin. Der andere braucht die Hilfe eines Trainers, der auf Fehler hinweist und Verbesserungsvorschläge macht. Ob dies in einem Verein oder einer Hundeschule geschieht, ist auch eine Frage des Geldbeutels. Ich persönlich besuche auch heute noch die Gruppenstunden, da es dort in der Pause recht gesellig zugeht und man viele Gleichgesinnte Hundenarren trifft. Auch besteht in der Pause zwischen zwei Übungsteilen die Möglichkeit, sozialverträgliche Hunde miteinander spielen zu lassen.
Ich würde jedem empfehlen, vor der Anmeldung in der Hundeschule oder bei einem Hundeverein ein Probetraining mitzumachen und beim Training der anderen zuzuschauen. Dann merkt man schnell, ob man sich dort gut aufgehoben fühlt.
Gruß Birgit

von Frieda am 25. Februar 2008 16:35
Huhu Anila,

also mein Hund zählt wohl teilweise bzw. zählte schon zu den Problemhunden. Ist einfach ein aufmüpfiger Rüpel der sich gern mit anderen Rüden gekloppt hat und auch heute gern noch tun würde. Mittlerweile (also er wird in einem Monat 7 und wirklich richtig arbeiten zu ich so seit 5 Jahren, die ersten zwei war ich einfach naiv und faul und das tut mir heute sehr leid) habe ich nur noch wenige Probleme. Er probiert sich ständig aus, soll heißen, Kommandos werden ignoriert und müssen konsequent eingefordert werden und auch sonstige Rangordnungsschwierigkeiten sind an der Tagesordnung. Ich weiss jetzt wie ich damit umzugehen habe und ein NEIN reicht, wenn er mal wieder jemanden anpöbeln will, aber das war ein hartes Stück Arbeit.
Mein Hund hat immenoch so seine Probleme und mag nicht jeden Hund an sich ran kommen lassen, aber wenn ich das sehe geh ich mittlerweile dazwischen. Manchmal mag er auch nicht mehr hören^^, naja dann muss er halt als konsequenz mal wieder etwas Leinentraining über sich ergehen lassen und da ist auch der Dickkopf wieder brav. Ich mag ihn wirklich sehr und er ist super gelehrig, lieb zu Mensch und Tier (selbst Kleingetier) will aber eben auch genau wissen wo sein Platz ist und das ist nicht immer einfach winking smiley.

Und aus den Hundeschulen sind wir halt immer rausgeflogen, weil mein Hund sein schlechtes Verhalten in dieser Gruppensituation natürlich extrem gezeigt hat und ich denke in einer solchen Situation wäre er auch heute noch (und ich natürlich auch) überlastet. Aber das muss auch gar nicht sein. Wir gehen mittlerweile mit einer Gruppe von 4-5 Rüden spazieren und da kommt er super klar. In einer Gruppe von 15 Hunden ist er manchmal im Hundegarten und das alles klappt bis auf kleine Brummeleien super. Er hat echt klasse gelernt mit anderen Hunden umzugehen und von daher... Die blöden Hundetrainer können da sagen was sie wollen, ich habe ihn selber hinbekommen und sehe ihn nicht als Problemhund (hab ich auch damals nicht, er ist ein Mobbingopfer und wurde bereits 7 mal gebissen, Abwehrverhalten fand ich da nicht ungewöhnlich).

So langer Rede kurzer Sinn, schau dir bevor du den Hund hast Hundeschulen und -vereine in deiner Umgebung an und suche dir das raus was zu dir passt...

bye Frieda

von Cabal am 25. Februar 2008 18:19
@Anila
Ich gehe mit Nera privat zu jemandem. Sie macht keine Erziehungskurse sondern arbeitet auf Begleithund hin. Ich bin sehr begeistert von ihrer Trainingsmethode. Wir sind zu sechst in der Gruppe und arbeiten nacheinander. Ich arbeite auf BH1 hin. Haben aber einen Jack Russel in der Gruppe, der auf BH2 hin arbeitet. Obwohl es darum geht, den Prüfungsstandard zu erreichen, wird über Motivation gearbeitet. Bei Nera hats auch schonmal geheissen, als sie total überdreht war, dass es jetzt gar nichts bringt, mit ihr etwas machen zu wollen. Es wurde absolut nicht versucht, den Hund zu irgendetwas zu zwingen.
Ich werde öfters darauf angesprochen, dass ich ja gar nicht in ne Hundeschule müsse. Nera gehorche ja sehr gut. Nun, sicher, ich könnte auch einen Hund erziehen, der noch absolut keinen Grundgehorsam hat. Ich gehe mit Nera in die Hundeschule, weil ich den BH1-Standard erreichen möchte und weil sich immer wieder Fehler einschleichen, auf die man dann aufmerksam gemacht wird. Ich hab z. B. immer wieder eine falsche Körperhaltung. Und da bin ich sehr froh, wenn man mich korrigiert, da ich das ja selbst nicht merke.
Es gibt gewisse Leute, die ich wirklich versuche dazu zu überreden, eine Hundeschule zu besuchen. Ich kanns nicht mehr mitansehen, wie an diesen Hunden rumgerissen wird, wenn sie Fuss laufen sollen. Wie sollen diese Tiere wissen, was sie tun sollen, wenn man ihnen nie beigebracht hat, was der Befehl "Fuss" überhaupt bedeutet? Ich möchte nicht, dass sie wegem Erziehen der Hunde in eine Hundeschule gehen, sondern, damit sie selbst lernen, richtig mit den Tieren umzugehen. Eine Hundeschule ist in meinen Augen dazu da, den Hundebesitzern den richtigen Umgang und die richtige (gewaltfreie) Erziehungsmethode zu vermitteln. Und natürlich nützt es nichts, wenn man mit dem Hund vielleicht eine Stunde pro Woche in die Hundeschule geht und sonst zuhause nicht weiter dran bleibt.

@Yvonne
Da hat Dein Ari ja was mitgemacht. Ich höre immer wieder von solchen Trainingsmethoden speziell in Schäfer-Clubs. Ein Collie ist nunmal kein Deutscher Schäfer. Ich hatte mit Nera auch schon sehr Pech mit der Wahl der Hundeschule. Die Leiterin, das war auch privat, hatte einen Rottweiler, der sehr gut gehorchte. Es wurde dort sehr viel mit Druck gearbeitet. Nach dem was dort war, ist es auch kein Wunder, dass ich nun so lange habe, bis mir Nera aportiert. Ich bin leider viel zu lange in dieser Hundeschule geblieben. Einen Collie kann man auf diese Art wirklich kaputt machen.

@Merve
Ein Hund auf dem Sofa ist nur ein Problem, wenn der Hund den Besitzer nicht als Chef akzeptiert. Sonst spielts doch wirklich keine Rolle, ob der Hund sich aufs Sofa legt. Voraussetzung ist natürlich immer, dass der Hund sich runter schicken lässt. Bei meiner Mutter (sie züchtet) dürfen alle drei Hunde aufs Sofa. Sie hat keinerlei Rangordnung- oder Dominanzprobleme. Nera durfte am Anfang bei mir auch aufs Sofa. Sie ist eine unsichere Hündin. Ein Hund braucht das, dass man ihm sagt, wo sein Platz im Rudel ist. Er fühlt sich nicht wohl, wenn man ihm keine Grenzen setzt und er deswegen das Gefühl hat, er müsse die Chef-Position übernehmen. Da eben Nera so unsicher ist, musste ich ihr ihren Platz klar zeigen, um ihr Sicherheit geben zu können. Für Nera hiess es, sie darf nicht mehr aufs Sofa. Es war ja eigentlich mehr als Test gedacht, ob sich etwas an ihrem Verhalten ändert. Ich war nicht schlecht erstaunt, als ich feststellte, dass sie mir, seit sie nicht mehr aufs Sofa darf, nicht mehr auf Schritt und Tritt in der Wohnung nachlief.

@Frieda
Aber gerade für so einen Hund wäre es wichtig, dass man mit ihm eine Hundeschule besuchen kann. Verstehe ich nicht, dass Du deswegen rausgeflogen bist. Ein Problem kann man nur beheben, wenn es der Hund zeigt. In Deinem Fall hätte der Leiter auf das Problemverhalten Deines Hundes eingehen müssen. Wenn man wegen sowas nicht teilnehmen darf, sorry, finde ich das keine gute Hundeschule.
Aber hast es wenigstens selber in den Griff bekommen. Supi! smiling smiley

Cabal smiling smiley

von Anila am 25. Februar 2008 20:10
Hallo,

@Cabal: Woher hast du denn dein Wissen? Hast du viel gelesen und danach trainiert? Oder von Anfang an mit einer Privatperson zusammen? Nur die Hundeschule und zu Hause nicht mehr weiterüben... ich denke auch, das kann nicht funktionieren. Das mit der Körperhaltung finde ich auch total spannend. Ist Nera dein erster Hund? Hast du vielleicht schon mal irgendwo geschrieben - aber ich weiß es leider nicht mehr. Immer wieder lese ich von Euch, dass manche Hundeschulen zu sehr auf eine bestimmte Rasse spezialisiert seien. Das lese ich auch aus deiner Antwort an Yvonne raus - die von Yvonne beschriebenen Methoden kämen oft bei Hundeschulen, die Schäferhunden vorwiegend besucht werden, vor. Ich glaube, eigentlich wäre es ganz schön, wenn die Hundeschulen sich tatsächlich für bestimmte Kurse auf einzelne Rassen beschränken und auch spezialisieren würden. Was meint Ihr? Welche Hunde züchtet deine Mutter?

Ich habe neulich geträumt, ich hätte mir einen Golden Retriever vom Züchter geholt. War aber leider eher ein Alptraum. Der kam, nachdem ich an vielen Stellen von unseriösen Züchtern und davon gelesen habe, dass das wieder zu vermehrtem Auftreten der Hüftdysplasie geführt habe. So ein mieser Züchter muss das wohl in meinem Traum gewesen sein. Die Mutterhündin war nicht anwesend, es gab auch nur noch einen einzigen Welpen, und der sah leider nun ganz und gar nicht knuffig aus, wie ein Golden-Welpe, sondern es war eigentlich ein völlig unproportioniertes, richtig dickes Baby, mit dem Gesicht eines vielleicht 8jährigen Jungen auf dem dicken Hals. Also Disney hat bei diesem Traum gewiß nicht Pate gestanden. Ich wollte aber unbedingt einen Hund (ich surfe zuviel im Hundeforum;-))) und dachte, vielleicht verwächst sich das noch. Das einzig hündische waren übrigens Raubtierzähnchen, über die dieses Wesen verfügte. Als ich - immer schön nach 2 Stunden, wie ich es gelesen habe - das Welpen-Mensch-Baby wickeln wollte, sah ich, dass der Züchter ihm auch noch eine dicke, fette Vogelspinne auf den Rücken tätowiert hatte - und da war ich dann vollends davon überzeugt, dass ich beim falschen Züchter gelandet war. Ich war ganz erleichtert, dass beim Aufwachen nicht neben mir so ein Welpe in einem Kistchen lag!


@Birgit: Dann wäre es möglicherweise gut, drauf zu achten, dass der Verein wenigstens Mitglied im DVG ist. Ich glaube, wenn ich jetzt eine Hundeschule suchen müsste, würde ich darauf achten oder mir ansonsten zeigen lassen, welche Seminare der oder die Trainerin besucht hat. Und ich würde gerne eine Stunde auch ohne Hund (und somit ohne Ablenkung) besuchen wollen.

Na ja, ist ja noch nicht soweit - aber die Qualitätsunterschiede können ja beträchtlich sein. Aber wie du schon sagst: Es gibt auch unterschiedliche Methoden, und nicht alles passt für jeden. Ich denke mehr und mehr, dass Probestunden und erstmal Zugucken ganz wichtig sind.


@Frieda:
Vermutlich waren die Hundeschulen für deinen Hund auch Streß pur, wenn er 7 Mal gebissen wurde.

Wenn du jetzt so zurück blickst, hättest du es denn vermeiden können, dass dein Hund 7x gebissen wurde? Und wenn ja, was hättest du denn anders gemacht? Oder glaubst du, er wurde gebissen, weil er zu dreist war und das war er vielleicht, weil er anfangs nicht erzogen wurde?

Viele Grüße
Anila

von Frieda am 25. Februar 2008 21:58
Huhu,

@cabal: Ja genau deswegen bin ich aus der Schule raus geflogen. Der sei schwer verhaltensgestört und würde in ihr Konzept nicht rein passen. Das lastet mir heute noch an, in Form von anderen Hundebesitzern die mich beschimpfen und ihre Hunde anleinen und meinen dumm anmachen... Total dämlich... Klar sollte man gerade bei solchem Verhalten Hilfe bekommen, aber für 30 Euro die Stunde konnte ich nunmal keinen Trainer bezahlen... Aber mit viel Internetrecherche, Zeit die ins Land gegangen ist, regelmäßig viele Hunde treffen außerhalb seines Reviers, Konsequenz und Einfühlungsvermögen klappt es nun sogar mit blonden großen Rüden^^.

@Anila: vermeiden hätte ich einzelne Angriffe auf meinen Hund, auf jeden Fall, mit dem Wissen von heute.
Aber einzelne waren nicht zu vermeiden, ich habe bereits eine schlechte Erfahrung mit ich gehe zwischen zwei Hunde um meinen zu schützen, als Folge habe ich zwei schöne große Narben am Bein, deswegen bin ich da sehr vorsichtig geworden.
Wenn ein Hund über den Zaun springt und sich direkt auf deinen Hund stürzt kannst du das nicht verhindern, wenn zwei große Rüden aus dem Nichts erscheinen und sich auf deinen Hund schmeißen kannst du nichts machen...
Auf jeden Fall hatten einige Beißattacken auch was mit seiner schlechten Sozialisierung (die schon vom Züchter herrührt) und Erziehung am Anfang zu tun. Wobei Erziehung weniger. Auch wenn er häufig der Aggressor war, waren es meist die anderen Hunde die nicht an der Leine waren und dann zubissen. Mein Hund hat bis heute keinen gebissen und hat auf ein Aus von einem Kampf abgelassen. Er war einfach ein super Rüpel und auch heute habe ich dank dummer Hundebesitzer noch schlechte Elebnisse und einzelne selbstverschuldete Dinge kommen auch dazu (Hund nicht an Leine und nicht mitbekommen, dass ein anderer mit Leine kommt, weil rumgealbert...). Aber sowas passiert und gehört dazu. Nur wenn andere Hunde sich auf einen stürzen ihn blutig beißen, nicht mehr loslassen und der Besitzer dann noch sagt tja, hätten sie ihren mal von der Leine gemacht dann wäre das nicht passiert (haha ich weiss schon warum der Hund an der Leine ist und warum ich mit manchen Hunden kein Kontakt wollte). Ich kann also ein Lied davon singen.

Aber ich kann als Schlussfolgerung nur sagen: Mein Hund bzw. alle Hunde sind von grundauf friedliche, Harmonie suchende und durchaus umlernbare Wesen. Der Mist der passiert ist, die vermasselte Sozialisierung und die mangelnde Erziehung am Anfang sind nun FAST vergessen. Und trotz einiger unerfreulicher Dinge, die aber immer und mit jedem Hund passieren, ist er ein gut erzogener, durchaus sozialer, Familienhund geworden.

bye Frieda

(p.s.: und wenns klappt auch bald ein Schulhund, der Kindern beibringt wie man sich gegenüber Hunden richtig verhält yawning smiley))

von Cabal am 26. Februar 2008 04:04
@Anila
Mein erster Hund war Rocky, ein Schäfer-Mix (D.Schäfer x Collie). Er hatte bereits guten Grundgehorsam. Zuerst hütete ich ihn nur, da war er 2 Jahre alt. Im Alter von 2,5 Jahren hab ich ihn dann übernommen. Ich weiss, dass er als Welpe im Tierheim war und mind. zwei Besitzer vor mir hatte. Er war ein so toller Hund. Aber er hatte Leinen-Aggression und mochte keine Rüden. Ich muss noch sagen, dass ich Glück hatte und es nach dem Kastrieren besser wurde. Leider ist Kastration keine Garantie, dass ein Rüde umgänglicher wird. Rocky war recht unsicher. Begegneten wir einem unsicheren oder ängstlichen Hund, wurde der laut bellend von Rocky weg gejagt. Da fühlte er sich stärker, weil er ja selbst so unsicher ist. Mit ihm hab ich doch recht viel bei seinem Verhalten erreicht. Ich habs so hinbekommen, dass ausser ein Knurren an der Leine oder ein umrunden des anderen Rüden, wenn er frei war, nichts weiter vorfiel. Damit konnten wir gut leben.
Der Deutsche Schäfer verträgt es eher, wenn man ihn hart anpackt als der Collie. Der Collie ist sehr sensibel. Wobei ich auch für den Schäfer diese Erziehungsmethode nicht gut finde.
Den Wissensstand hatte ich nach einem Junghundeerziehungskurs und zwei Erziehungskursen in einer privaten Hundeschule. Ich hab aufgehört, Literatur über Erziehung zu lesen, da ich mich mit Vielem nicht anfreunden konnte. Man entwickelt seinen eigenen Erziehungsstil. Deswegen hab ich mich auch, bis auf dieses, bei keinem Hundeforum angemeldet, da ich Diskussionen über die "richtige" Erziehung, bez. dass man mir ne Erziehungsmethode aufschwatzen möchte, nicht will. Ich gehe viel an Seminare um neue Erkenntnisse zu bekommen. Ich war letztes Jahr an der Hundemesse. Dort war ich an einem Vortrag von Anton Fichtlmeier. Ich bin total begeistert von seiner Erziehungsmethode. Er hat auch zwei Bücher rausgebracht: "Grunderziehung für Welpen" (das hab ich; ist bis jetzt mein einziges Buch über Erziehung) und "Der Hund an der Leine" (werd ich mir noch kaufen). Falls es Dich interessiert: [www.fichtlmeier.de] Seine Vorträge sind sehr Interessant!
Ich hab so oft eine falsche Körperhaltung. Da bringt es gar nichts, wenn ich versuche am Hund "rumzumachen" dass er schöner "bei Fuss" sitzt, obwohl er so schief sitzt, weil ich ihm das über meine Körperhaltung signalisiere. (Ich bin zu oft zum Hund abgedreht und merke das nicht selbst.) Deswegen gehe ich auch in die Hundeschule, dass man mir das sagt. Rocky brauchte damals ja keine Hundeschule, ging mit ihm aber trotzdem, da er so Spass an den Übungen hatte. Mir ist auch wichtig, dass der Hund gerne mitarbeitet. Mit Nera möchte ich noch Agility beginnen, aber nur plauschhalber und nicht prüfungsmässig.
Meine Mutter geht ja mit zwei von ihren drei Hunden auch in eine Hundeschule. Ihr geht es darum, etwas mit den Hunden zu machen, sie zu beschäftigen. Sie züchtet seit 2000 Kurzhaar Collies. In der Schweiz gibts nur drei Züchter dieser Rasse. Nera ist auch aus ihrer Zucht. Ich muss aber sagen, dass Nera kein richtiger Kurzhaar Collie ist. Früher durften Lang- und Kurzhaar gekreuzt werden, das ist nicht mehr erlaubt. Wenn aber zwei Kurzhaar-Eltern zusammentreffen, die beide von früher noch das Langhaar-Gen in sich haben, kann es so etwas Halb-Langhaariges wie Nera geben. Bis jetzt war Nera die Einzige bei meiner Mutter, die so rausgekommen ist. Meine Mutter hat nun ihre Jüngste zum erstenmal gedeckt. Aus dieser Verpaarung könnte es auch eine Nera geben. Ich hoffs jedenfalls sehr, da ich ja wieder einen zweiten Hund möchte und mir diese Tiere sehr gefallen. (Für mich hat der Kurzhaar zu kurze Haare und der Langhaar ist mir oft zu wuchtig im Fell.) Da ich ja einen Collie oder Collie-Mix möchte, muss ich mich mit dem MDR1-Gendefekt auseinandersetzen, der leider beim Collie verbreitet ist. Die Hündin meiner Mutter und der zukünftige Vater wurden beide getestet und haben diesen Defekt nicht. Nera ist Träger, aber das macht nichts, da für sie keine Gefahr besteht und ich nicht mit ihr züchten werde. Ein Hund mit diesem Defekt kann z. B. nicht mehr aus der Narkose aufwachen (gab da so nen Fall, wo eine Hündin, ich glaub, die war keine zwei Jahre alt, bei einem Routine-Eingriff bei der Narkose starb). Für so ein Tier sind auch bestimmte Medikamente gefährlich. Oder wenn der Hund Pferdeäpfel frisst, wo vorher das Pferd entwurmt wurde, könnte den Hund bereits töten. Infos gibts hier: [de.wikipedia.org]

@Frieda
Ich hatte auch schon den Fall, dass ich jemandem mit nem Deutschen Schäfer begegnet bin, dessen Hund sich wie ne Sau an der Leine aufführte. Ich hab Nera zu mir gerufen, sie aber nicht angeleint, da ich das nicht notwendige finde, wenn sie an meiner Seite am anderen Hund vorbei läuft. Ich wurde angemotzt, ich solle den Hund anleinen. Das fand ich sowas von daneben. Nera hatte ich "bei Fuss", sie hat den tobenden Hund nichtmal angeschaut. Es ist nicht mein Problem, wenn der seinen Hund nicht im Griff hat. Genau solche Leute kann ich nicht ausstehen. Ich vermute, dass der Hund nie von der Leine gelassen wurde. Kein Wunder, dass der dann so ein Verhalten an den Tag legt.

Quote :
Original geschrieben von Frieda
Nur wenn andere Hunde sich auf einen stürzen ihn blutig beißen, nicht mehr loslassen und der Besitzer dann noch sagt tja, hätten sie ihren mal von der Leine gemacht dann wäre das nicht passiert (haha ich weiss schon warum der Hund an der Leine ist und warum ich mit manchen Hunden kein Kontakt wollte).
Etwas vom Ersten, was man lernt, ist, dass der Hundehalter, der den Hund frei hat, sich nach dem richten muss, der den Hund angeleint hat. Es gibt halt Situationen, wo man den Hund nicht rennen lassen kann (Wald, Verletzung etc.). Es ist unverantwortlich, seinen frei laufenden Hund zu einem angeleinten Hund zu lassen. Man muss schliesslich Rücksicht aufeinander nehmen!
Wenn Rocky und Nera angeleint waren (z. B. in der Stadt), bin ich immer zur Seite ausgewichen, wenn ein anderer Hund an der Leine daher kam. Ich hörte dann immer: "Er macht nichts." Aber dass meine Hunde etwas machen könnten, auf die Idee kam niemand. Eigentlich lässt man ja angeleinte Hunde nicht zueinander. Bei Nera halte ich mich auch nicht so daran, da sie sich in der Regel benimmt. Bei Rocky war das tabu.
Ich war neulich bei einer Züchterin. Die hat ihre Welpen bis zur Abgabe ausschliesslich in der Wurfbox. Die dürfen sich nichtmal frei in der Wohnung bewegen und von Sozialisierung kann da keine Rede sein. Meiner Meinung nach sind bei diesen Hunden Probleme vorprogrammiert.

Cabal

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