@Anila
Mein erster Hund war Rocky, ein Schäfer-Mix (D.Schäfer x Collie). Er hatte bereits guten Grundgehorsam. Zuerst hütete ich ihn nur, da war er 2 Jahre alt. Im Alter von 2,5 Jahren hab ich ihn dann übernommen. Ich weiss, dass er als Welpe im Tierheim war und mind. zwei Besitzer vor mir hatte. Er war ein so toller Hund. Aber er hatte Leinen-Aggression und mochte keine Rüden. Ich muss noch sagen, dass ich Glück hatte und es nach dem Kastrieren besser wurde. Leider ist Kastration keine Garantie, dass ein Rüde umgänglicher wird. Rocky war recht unsicher. Begegneten wir einem unsicheren oder ängstlichen Hund, wurde der laut bellend von Rocky weg gejagt. Da fühlte er sich stärker, weil er ja selbst so unsicher ist. Mit ihm hab ich doch recht viel bei seinem Verhalten erreicht. Ich habs so hinbekommen, dass ausser ein Knurren an der Leine oder ein umrunden des anderen Rüden, wenn er frei war, nichts weiter vorfiel. Damit konnten wir gut leben.
Der Deutsche Schäfer verträgt es eher, wenn man ihn hart anpackt als der Collie. Der Collie ist sehr sensibel. Wobei ich auch für den Schäfer diese Erziehungsmethode nicht gut finde.
Den Wissensstand hatte ich nach einem Junghundeerziehungskurs und zwei Erziehungskursen in einer privaten Hundeschule. Ich hab aufgehört, Literatur über Erziehung zu lesen, da ich mich mit Vielem nicht anfreunden konnte. Man entwickelt seinen eigenen Erziehungsstil. Deswegen hab ich mich auch, bis auf dieses, bei keinem Hundeforum angemeldet, da ich Diskussionen über die "richtige" Erziehung, bez. dass man mir ne Erziehungsmethode aufschwatzen möchte, nicht will. Ich gehe viel an Seminare um neue Erkenntnisse zu bekommen. Ich war letztes Jahr an der Hundemesse. Dort war ich an einem Vortrag von Anton Fichtlmeier. Ich bin total begeistert von seiner Erziehungsmethode. Er hat auch zwei Bücher rausgebracht: "Grunderziehung für Welpen" (das hab ich; ist bis jetzt mein einziges Buch über Erziehung) und "Der Hund an der Leine" (werd ich mir noch kaufen). Falls es Dich interessiert: [
www.fichtlmeier.de] Seine Vorträge sind sehr Interessant!
Ich hab so oft eine falsche Körperhaltung. Da bringt es gar nichts, wenn ich versuche am Hund "rumzumachen" dass er schöner "bei Fuss" sitzt, obwohl er so schief sitzt, weil ich ihm das über meine Körperhaltung signalisiere. (Ich bin zu oft zum Hund abgedreht und merke das nicht selbst.) Deswegen gehe ich auch in die Hundeschule, dass man mir das sagt. Rocky brauchte damals ja keine Hundeschule, ging mit ihm aber trotzdem, da er so Spass an den Übungen hatte. Mir ist auch wichtig, dass der Hund gerne mitarbeitet. Mit Nera möchte ich noch Agility beginnen, aber nur plauschhalber und nicht prüfungsmässig.
Meine Mutter geht ja mit zwei von ihren drei Hunden auch in eine Hundeschule. Ihr geht es darum, etwas mit den Hunden zu machen, sie zu beschäftigen. Sie züchtet seit 2000 Kurzhaar Collies. In der Schweiz gibts nur drei Züchter dieser Rasse. Nera ist auch aus ihrer Zucht. Ich muss aber sagen, dass Nera kein richtiger Kurzhaar Collie ist. Früher durften Lang- und Kurzhaar gekreuzt werden, das ist nicht mehr erlaubt. Wenn aber zwei Kurzhaar-Eltern zusammentreffen, die beide von früher noch das Langhaar-Gen in sich haben, kann es so etwas Halb-Langhaariges wie Nera geben. Bis jetzt war Nera die Einzige bei meiner Mutter, die so rausgekommen ist. Meine Mutter hat nun ihre Jüngste zum erstenmal gedeckt. Aus dieser Verpaarung könnte es auch eine Nera geben. Ich hoffs jedenfalls sehr, da ich ja wieder einen zweiten Hund möchte und mir diese Tiere sehr gefallen. (Für mich hat der Kurzhaar zu kurze Haare und der Langhaar ist mir oft zu wuchtig im Fell.) Da ich ja einen Collie oder Collie-Mix möchte, muss ich mich mit dem MDR1-Gendefekt auseinandersetzen, der leider beim Collie verbreitet ist. Die Hündin meiner Mutter und der zukünftige Vater wurden beide getestet und haben diesen Defekt nicht. Nera ist Träger, aber das macht nichts, da für sie keine Gefahr besteht und ich nicht mit ihr züchten werde. Ein Hund mit diesem Defekt kann z. B. nicht mehr aus der Narkose aufwachen (gab da so nen Fall, wo eine Hündin, ich glaub, die war keine zwei Jahre alt, bei einem Routine-Eingriff bei der Narkose starb). Für so ein Tier sind auch bestimmte Medikamente gefährlich. Oder wenn der Hund Pferdeäpfel frisst, wo vorher das Pferd entwurmt wurde, könnte den Hund bereits töten. Infos gibts hier: [
de.wikipedia.org]
@Frieda
Ich hatte auch schon den Fall, dass ich jemandem mit nem Deutschen Schäfer begegnet bin, dessen Hund sich wie ne Sau an der Leine aufführte. Ich hab Nera zu mir gerufen, sie aber nicht angeleint, da ich das nicht notwendige finde, wenn sie an meiner Seite am anderen Hund vorbei läuft. Ich wurde angemotzt, ich solle den Hund anleinen. Das fand ich sowas von daneben. Nera hatte ich "bei Fuss", sie hat den tobenden Hund nichtmal angeschaut. Es ist nicht mein Problem, wenn der seinen Hund nicht im Griff hat. Genau solche Leute kann ich nicht ausstehen. Ich vermute, dass der Hund nie von der Leine gelassen wurde. Kein Wunder, dass der dann so ein Verhalten an den Tag legt.
Quote :
Original geschrieben von Frieda
Nur wenn andere Hunde sich auf einen stürzen ihn blutig beißen, nicht mehr loslassen und der Besitzer dann noch sagt tja, hätten sie ihren mal von der Leine gemacht dann wäre das nicht passiert (haha ich weiss schon warum der Hund an der Leine ist und warum ich mit manchen Hunden kein Kontakt wollte).
Etwas vom Ersten, was man lernt, ist, dass der Hundehalter, der den Hund frei hat, sich nach dem richten muss, der den Hund angeleint hat. Es gibt halt Situationen, wo man den Hund nicht rennen lassen kann (Wald, Verletzung etc.). Es ist unverantwortlich, seinen frei laufenden Hund zu einem angeleinten Hund zu lassen. Man muss schliesslich Rücksicht aufeinander nehmen!
Wenn Rocky und Nera angeleint waren (z. B. in der Stadt), bin ich immer zur Seite ausgewichen, wenn ein anderer Hund an der Leine daher kam. Ich hörte dann immer: "Er macht nichts." Aber dass meine Hunde etwas machen könnten, auf die Idee kam niemand. Eigentlich lässt man ja angeleinte Hunde nicht zueinander. Bei Nera halte ich mich auch nicht so daran, da sie sich in der Regel benimmt. Bei Rocky war das tabu.
Ich war neulich bei einer Züchterin. Die hat ihre Welpen bis zur Abgabe ausschliesslich in der Wurfbox. Die dürfen sich nichtmal frei in der Wohnung bewegen und von Sozialisierung kann da keine Rede sein. Meiner Meinung nach sind bei diesen Hunden Probleme vorprogrammiert.
Cabal