David Dikeman :: Hundeerziehung + Soziales

David Dikeman

von Sabine S.(YCH) am 14. Februar 2001 17:18

Lieber P.H.,

:

: Findest Du dein Verhalten fair, gegen über deinen Trainingskollegen? Du trainierst auf einem Schäferhundeplatz, mit dem Du zufrieden zu sein scheinst und bezeichnest dann diese als vorsintflutlich.

Die, die ich bisher in meiner Umgebung kennengelernt habe, mit Ausnahme dieses einen (übrigens ein SVÖ-Platz) bezeichne ich als vorsintflutlich und dabei bleibe ich auch.
Lies doch mal die Meldung von Anke und Rico, die hat meine Äußerung so verstanden, wie sie gemeint war.

Ich erzähl dir nur mal kurz ein Beispiel: Voraussetzung für die Rettungshundeausbildung, die ich mit meiner Kleinen mache, ist die BH.
Ich habe mich also auf mehreren SV-Plätzen erkundigt, ob ich als Externe (Berner werden nicht in den Verein aufgenommen) die Prüfung mitmachen könnte. "Ja, was denn? Mit sooo einem Hund? Die BH mit Schuß? Nein, also, bei uns nicht..." So, oder ähnlich lauteten die Antworten.

Von einem Platz bin ich mal geflüchtet, als ich gesehen habe, wie ein Hund, der sich vor seinem HF unterwürfig auf den Rücken rollte, von diesem in den Bauch getreten wurde und der Trainer nicht eingriff.

Gut, solche Negativ-Beispiele kann man sicher auch unter anderen Dachverbänden erleben, aber hier bei mir hält der SV das Monopol und man hat keine andere Möglichkeit, wenn man Hundesport machen (oder auch nur die BH ablegen) will.


: Bei uns in der Schweiz, ist es nicht selten, dass ein Berner bei uns trainiert oder beisst. Ich kenne viele Schäferhundevereine, in denen auch Berner arbeiten. Gegenüber all denen finde ich dein Verhalten noch unfairer.

Über die habe ich doch kein Wort verloren!

: Bei uns in der Schweiz, kann es sein, dass sich ein Verein öffnet oder auch nicht. Das heisst, dass mit allen Rassen gearbeitet wird oder nur mit Schäferhunden. Das kommt oftmals darauf an, ob noch andere Hundeclubs in der Umgebung sind, die auch gut arbeiten. Dann will man diesen nicht Konkurrenz machen und denen die Mitglieder abwerben, in dem man den Verein öffnet.

Das ist bei mir hier leider nicht der Grund, denn wie ich oben schon geschrieben habe, gibt es nur SV-Plätze. Und die Schäferhundler wollen da möglichst unter sich bleiben und sich nicht in Karten schauen lassen.
Vielleicht haben sie auch Angst, daß ich ihnen mit meinem Bettvorleger die Leistungsstatistik vermiesen könnte. Eine vollkommen unbegründete Befürchtung, kann ich dir versichern!



Bei einigen Vereinen ist es so, dass Hunde von anderen Vereine nur bei uns beissen, weil sie keinen guten Figuranten haben, oder andere Gründe, wie der Lärm usw. es verunmöglichen, das auf ihrem Platz gebissen wird. Nicht selten ist dort dann auch ein Berner dabei, der übrigens nicht nur ein treuer Familien-Hund ist, sondern wenn er gut ernährt wir, das heisst wenn dein Mampfhund nicht soviel Fressen darf wie er möchte, dann auch sehr gute Gebrauchshunde sind, mit guten Schutzdienst-Eigenschaften.



Mensch, P.H., für diese Äußerung verzeihe ich dir fast alles!! ;-)
Ich habe heute schon unter der Rubrik "Ruhige Hunderasse gesucht" einen Stab für den Berner als Gebrauchshund gebrochen und mich wacker gegen Leute geschlagen, die das Bild vom schwerfälligen Couchpotato malten.

Ich mache übrigens keinen Schutzdienst mit meiner Hündin, obwohl sie sich dafür eignen würde und es ihr einen Riesenspaß macht. Aber ich will nicht, daß sie da bei der Rettungshundearbeit beim Revieren mal was verwechselt und dann dem Opfer im Arm hängt. Auf dem SVÖ-Platz trainiere ich hauptsächlich UO.


:
: Ich will nicht sagen, dass jeder Schäferhundeplatz gut ist, nein das sind vielleicht höchstens 20 Prozent. Aber auf anderen Plätzen ist das auch nicht besser. Wir haben eine lange Tradition und deshalb ist es auch möglich, dass gewisse Plätze etwas vorsintflutlich Wirken. Das es auch bei uns Mitglieder gibt, die ihr Verhalten bessern könnten, das bestreite ich auch nicht.

Siehst du, und das gleiche sage ich auch! Ich weiß nicht, wieviele Schäferhundplätze es in Europa gibt. Ich kenne 4 davon und von denen kannst du 3 getrost vergessen! Dann stimmt ja auch deine Prozentangabe in etwa....;-)


: Also bitte mach den Schäferhunde-Verein nicht pauschal schlecht, sondern denke an die Mitglieder, mit denen Du trainierst und die Du pauschalisierest.

Ich erzähle nur, was ich gesehen habe. Übrigens auch die guten Erfahrungen!

:
: Übrigens kann ich dir das umgekehrte auch erzählen. Es gibt Schäferhundebesitzer, die von kynologischen Vereinen ziemlich forsch abgewiesen wurden. Oder die bei einem Kurs schlecht behandelt wurden, nur weil sie einen Schäferhund haben. Das ist alles Hans was Heini, oder besser gesagt, überall gleich.

Ja, aber als Schäferhundler wird man wenigstens vom SV freundlich aufgenommen, da können einem die anderen schnurz sein.
Mit meinem Berner müßte ich ja förmlich um Einlass betteln, nein danke.


Vielen Dank für Deinen Buchtip, sowas ist immer interessant. Nicht alles was alt ist, ist unbedingt schlecht. Und was heute als das Non-Plus-Ultra in der Hundausbildung gilt, wird vielleicht in 10 oder 15 Jahren belächelt. Ich bin schon alt genug, um diese Erfahrung gemacht zu haben. Deshalb bringt es auch nichts, irgendwelchen Hundegurus nachzulaufen, egal ob sie Dikeman, Most, Lind oder Pryor heißen. Aber man kann sich von jeder Methode das rausziehen, was auf den eigenen Hund und auf einen selbst passt.
Ich kenne einen älteren SV-Trainer, der immer unheimlich auf den ganzen neumodischen Kram schimpft und mit den Leuten herumbrüllt. Aber wenn man ihn mit seinem Hund beobachtet, dann merkt man, wie er sich in ihn hineinversetzt und ihn für ungeübte Beobachter fast unsichtbar motiviert und auch, wie er seinen Hund mag.
Das sind für mich die echten Könner.


In diesem Sinne schöne Grüsse in die Berner-freundliche Schweiz
(und reg dich nicht immer gleich so auf!)
Sabine S.
:

von P.H(YCH) am 14. Februar 2001 19:48

Tschau Sabine

Ich habe noch eine Frage, habt ihr nur Schäfer-Vereine in Deutschland?
Bei uns sind wir eher in Unterzahl, gut bei euch gibt es wohl mehr DSH als bei uns. Ich bin überzeugt davon, dass sich auch in Deutschland, über kurz oder lang, die Schäferhunde-Plätze öffnen müssen.

Zum Berner, der ist wirklich ein guter Gebrauchshund und gleichzeitig eines der treusten Wesen die es gibt. Einen lieberen Hund als der Berner gibt es schon gar nicht und sie haben ein super Wesen. Wenn jemand ein Berner schon mal bei der Arbeit gesehen hat, dann fällt ihm sehr schnell auf, dass er einiges flinker ist, als er aussieht.

Kurz gesagt, der Berner ist ein super Hund, der für alles zu gebrauchen ist und eine BH schaft der noch längst, auch einen SCH3 und er wird gut erzogen, sicher die Möglichkeit haben, ganz vorne mitzulaufen. Zudem ist der Berner einer der besten Wachhunde, so lieb er zur Familie ist, so gut beschützt er diese auch. Nicht umsonst haben viele Bauern in den Bergen, einen Berner, der ist Robust, hat keine Probleme mit anderen Tieren und bewacht den Hof sehr gut.

Also mit dem Berner hast Du dich richtig entschieden.

Gruss P.H

von Sabine S.(YCH) am 15. Februar 2001 08:54

Hallo P.H.,
:
: Ich habe noch eine Frage, habt ihr nur Schäfer-Vereine in Deutschland?
: Bei uns sind wir eher in Unterzahl, gut bei euch gibt es wohl mehr DSH als bei uns. Ich bin überzeugt davon, dass sich auch in Deutschland, über kurz oder lang, die Schäferhunde-Plätze öffnen müssen.

Es gibt bei uns auch andere Dachverbände, die Übungsplätze mit verschiedenem Schwerpunkt (Schutz, Fährte, Agility, Breitensport...) betreiben. Wie nun genau das zahlenmäßige Verhältnis der Plätze in Deutschland ist, weiß ich nicht.
Ich kann hier nur von meiner Gegend (ich wohne in der bayerischen Provinz, nahe der österreichischen Grenze) sprechen und hier herrscht eindeutiges SV-Monopol. Wenn man sich für Agility o.ä. interessiert, gibt es eigentlich gar keine Möglichkeit.
Ich fahre über die Grenze zu einem SVÖ-Platz, wo meiner Meinung nach gut gearbeitet wird und man auch mit einem Berner ernst genommen wird.

Ich glaube auch, daß sich bei uns in absehbarer Zeit auch auf den Schäferhundplätzen in punkto Ausbildung und Offenheit etwas tun muß. In den Ballungszentren wird das schon vorgelebt, dort ist die Konkurrenz größer und man muß sich Gedanken machen, wie man die Leute hält. Aber hier in Bayern gehen die Uhren etwas anders...

Grüße von Sabine S.



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