Horror vor Nachbarshund :: Hundeerziehung + Soziales

Horror vor Nachbarshund

von Steffi und Beba(YCH) am 11. Februar 2002 22:32

Hallo zusammen,
Beba und ich haben mal wieder ein Problem....sie ist nun seit 6 Monaten bei mir und mauserte sich von einem verängstigten, scheuen, ernsten griechischen Streuner zu einer spiellustigen, naja, ausserhalb des Wohnzimmers noch nicht so ganz selbstbewussten, aber ausgeglichenen, doch schon wohlerzogenen, jetzt auch erkennbar weissen Schäferhündin mit wunderschönem Fell (dank 2 Monaten BARF)!

Nun unser Problem:
Sie hatte von Anfang an Horror vor anderen Hunden. Ich konnt sie fast nicht halten, wenn ein anderer Hund in ca. 200 m Entfernung zu erblicken war, sie wollte weg. Denke, sie hatte wohl keine Gelegenheit zu einer anständigen Sozialisierung, bzw. verdammt schlechte Erfahrungen in ihrer Jugend hinter sich (weiss ja nicht, ob sie ausgesetzt war oder von Anfang an auf der Strasse lebte)
Das hatte ich in den letzten 5 MOnaten so einigermassen hingekriegt...sie hat sich nur einfach verdammt unwohl gefühlt, wenn dann doch mal ein Hund näher als 1 m herankam. Ich hab halt auch niemanden im Freundeskreis mit einem wesensfesten, gutmütigen Hund, so dass man mal zusammen Gassi gehen könnte. Vor drei Wochen waren wir in Ösiland und da hat sie sich doch sogar (ich was superglücklich)von einem sehr lieben, aber ungeheuer hartnäckigen Retriever zum spielen animieren lassen. Und wie die beiden getobt sind...das war toll. Ich dachte dann, ok, jetzt hat sie die Angst überwunden....Ja und wir kommen nach Hause zurück, gehen nachts nochmal draussen ums Eck hinters Haus (muß dazusagen, dass wir da nie ohne Leine gehen, weil dicke Strasse ziemlich nahe ist) und da kommt wie aus dem Nichts der Schäferhund und irgendwas weissen kleines Kläffendes ums Eck geschossen und fallen über Beba her. Die wusste wohl nicht sich zu verteidigen (hat gequietscht, das obwohl sie nicht mal einen Laut von sich gibt, wenn man ihr auf Pfoten/Schwanz tritt), ich hab den Schäfer angeblafft, Bebas Leine losgelassen und die ist wie ein geölter Blitz davon gestürmt (hat ums Eck auf mich gewartet, aber das wusste ich da noch nicht). Dann kam deren Frauchen (eine, ok ich bin ja normalerwesie nicht so, blonde, laut Aussagen verschiedener anderer nachbarlicher Hundehalter mit ähnlichen Erfahrungen mit der Tante, Schutzhundetrainerin (!), hat ihren Hund in Platz gezwungen und sich mächtig bei mir entschuldigt (sie kannte das Problem meines Hundes bereits)....Beba wollte seit dem nicht mehrauf die Hundewiese. Ich musste nun immer mit Geschirr mit ihr runter, weil ich ihr den Kopf nicht abreissen will, wenn sie auf dem Weg dann plötzlich "eselt".
Nun, langsam wurde das wieder besser mit dem Gasssi ums Haus. Vor zwei Tagen gehen wir wieder nächtens runter und auf dem Weg zurück seh ich die Blondine wieder mit ihren Hunden. Gerade als ich in der Dunkelheit erkenne, dass der Schäfer nicht angeleint ist,erkennt der wohl auch uns und das Spielchen beginnt erneut, nur mit dem Unterschied, dass ich diesmal gesehen habe, das er die Beba so richtig in den Allerwertesten gebissen hat (ok er hat wohl nicht so sehr zugebissen, denn ihr ist zumindest äußerlich nichts passiert,ausser dass sich wohl irgendwie ihre Analdrüsen entleert haben, dem Geruch zufolge). Ichhatte den Schäfer auf seinem Sprint zu uns so angeschrien, dass wohl die komplette Nachbarschaft aus dem Schlaf gerissen wurde - was ich übrigens mit dessen Frauchen dann die nächsten 2-3 Minuten weiterführte....sie wolte was sagen, aber das hat micht nicht wirklich interessiert...bin dann umgedreht und gegangen...mein Hund völlig verblüfft hinter mir her...und jetzt geht da unten gar nichs mher...ich hab einene Esel, der sich wirklich nicht mehr dazu bewegen lässt, auch nur einen Schritt richtung "ums Eck" zu machen.....was tun? Was mach ich mit der Blondine? Soll ich künftig einen Stock mitrunternehmen...nicht wegen dem armen "Schutzhund", sonder um ihr ein paar um die Ohren zu hauen.....sie hat mich mindestens 5 Monate Arbeit mit meinem Hund gekostet.....und vielleicht kriegen wir so irgendwann mal einen Angstbeisser?


Hilfe...
Grüße
Steffi und Beba

...und jetzt gehen wir dann gleich mal wieder "ums Eck"...

von Pat(YCH) am 12. Februar 2002 08:50

hei
dazu kann ich nur eines sagen:
ich hab hier einen hund,der war mal lustig mit anderen hunden,aber nach mehrmaligem zusammenbeissen ist er argwöhnisch,ängstlich und reagiert über.kann ich ihm nicht verdenken.
er würde gern spielen mit fremden,traut sich dann aber in letzter konseq. doch nicht,zeigt seine gefühle an und die fremden reagieren aggressiv usw.du siehst,iinzwischen ist auch ein freundlicher fremdhund
nicht mehr positiv.das ist sehr schade.
er hat gottseidank genug hundekumpels,die kontakte mit fremden hunden ausgleichen-aber seit dem letzten vorfall kommt mir kein hund mehr so nahe,daß er die chance hätte,das weltbild der kleinen wieder völlig zu ruinieren.ich könnte bei jedem neuen zwischenfall wieder mit dem halter reden,doch das hilft meinem hund nicht.ích könnte auchabwarten,obs nun knallt oder doch nicht,doch auch das ist keine lösung.
ohne pfefferspray geh ich keinen schritt mehr.sorry für die anderen,aber der meinige steht mir näher.bitteln und betteln half nix,also geht es jetzt halt so.spass macht das keinen,aber solange hinter jeder ecke was leinenloses ransprintet und 2 km dahinter herrchen oder frauchen........
die alternative wäre,ich gehe im keller täglich 150 runden mit dem hund,das kanns aber auch nicht sein.
ich habe pro woche mindestens 2-3 solcher begegnungen.bisher geht mit anbrüllen und drohen,aber der nächste,dem das nicht imponiert,hat pech.
bei gesprächen bei solchen begegnungen kommen wir auch auf das thema abwehr,die reaktion ist immer" das können sie nicht tun,der hund kann doch nix für....".weiss ich.doch meiner auch nicht,und ta und schmerzen und behandlung machen aus ihm keinen freundlicheren hund.jeder der empörten würde in die luft gehen,würde seiner zusammengebissen.und direkt zum anwalt rennen.mach ich nicht,aber ich nehme mir das recht mich zu wehren-für meinen hund.wir sind kein freiwild für freilaufende hunde.und meine kleine keine beisswurst.

gruss pat

von steffi und Beba(YCH) am 12. Februar 2002 09:28

Hallo pat,
schön, dass Du geantwortet hast. Ich kann Deine Meinung nachvollziehen. Ich hab trotzdem immer noch die Hoffnung, dass die Nachbarin zumindest nach dem lautstarken Zwischenfall neulich nachts nun doch ein wenig drauf achtet, den Hund bei uns in der Gegend nicht freilaufen zu lassen. Ich hab auch ein Pfefferspray zuhause, das ich nachts immer mit mir runtrage, wenn's mal ins Gelände geht. Doch das hab ich eher zu meiner eigenen Selbstverteidigung dabei.....bei Hunden wirkt das Zeugs abscheulich Riechorgan-verätzend...kann dem Hund für den Rest seines Lebens fürchterlich zum Krüppel machen...und kann ja auch meinen eigenen Hund treffen....ich denke als Drohung ist das schon geeignet aber anwenden würd ich's trotzdem nicht wollen...ausser vielleicht im aüßersten Notfall...

Liebe Grüße
Steffi

von Pat(YCH) am 12. Februar 2002 10:22

Ich hab trotzdem immer noch die Hoffnung, dass die Nachbarin zumindest nach dem lautstarken Zwischenfall neulich nachts nun doch ein wenig drauf achtet,

hei
die hoffnung hatte ich auch,aber nun ist schluss.sie hat sich nämlich nicht erfüllt.

Ich hab auch ein Pfefferspray zuhause, das ich nachts immer mit mir runtrage, wenn's mal ins Gelände geht. Doch das hab ich eher zu meiner eigenen Selbstverteidigung dabei

da werden sie dir aber dann den prozess machen,so lächerlich das ist.

.....bei Hunden wirkt das Zeugs abscheulich Riechorgan-verätzend...kann dem Hund für den Rest seines Lebens fürchterlich zum Krüppel machen..

ein biss an die falsche stelle kann einen hund auch dazu machen.

.und kann ja auch meinen eigenen Hund treffen..

sicher.deshalb sollte man es nicht nur mit rumtragen,sondern sich zuvor damit befassen.ich bin kein spass-sprüher,oder hundehasser,aber mir fiel nichts anderes mehr ein.

..ich denke als Drohung ist das schon geeignet aber anwenden würd ich's trotzdem nicht wollen...ausser vielleicht im aüßersten Notfall...

für nichts anderes habe ich es.
gruss pat
:

von Simone Lissy & Hank(YCH) am 12. Februar 2002 11:25

Hallo Steffi,

hast Du nicht die Möglichkeit, mit der Frau ein klärendes Gespräch zu führen? Natürlich ohne Hund. Wenn Du ihr mal persönlich Dein Problem erklärst, ohne dabei ihren Hund und Ihre Person anzugreifen, könntet Ihr Euch vielleicht auf einen Kompromiß einigen (verschiedene Gassigehzeiten, Hunde an der Ecke an die Leine,...). Bevor Du schwerere Geschütze auffährst, wäre das einen Versuch wert. Schließlich sind wir alle nur Menschen...

Außerdem möchte ich Dich gerne noch etwas aufmuntern...
Meine Hündin kam frisch aus dem Tierheim zu mir und flüchtete in der Anfangszeit panisch vor allen Hunden (die ängstliche Dame mit dem Chihuaha auf dem Arm war auch irritiert, als meine "gefährliche" Wuchtbrumme vor ihrem "Schätzle" flüchtete...). Nach kurzer Zeit flüchtete sie nicht mehr irgendwo hin, sondern zu mir. Der erste Fortschritt. Der nächste Schritt: sie warf sich bei jedem Hund sofort auf den Rücken und blieb zitternd solange liegen, bis dieser wieder weg war. Dann trafen wir (auch) auf eine Schäferhündin, die leider gerne ängstliche Hunde mobbte...Lissy war völlig aus dem Häuschen, raste panisch weg, die andere verfolgte sie knurrend, warf sie um und duckte sie solange immer wieder, bis ihre Besitzerin sie endlich wieder einfangen konnte. Das passierte innerhalb von 3 Wochen bestimmt 5 Mal. Ich war jedes Mal zu weit weg, um mit der Frau reden zu können. Also bin ich um die gleiche Zeit ohne Hund dorthin, habe sie abgepaßt und normal mit ihr geredet. Dabei kam raus, daß sie genauso hilflos ist wie ich. Wir einigten uns auf verschiedene Gassizeiten. Lissy hatte nur einen kurzen Rückfall und durch den Umgang mit vorsichtigeren Hunden entwickelte sie sich nicht zum Angstbeißer, sondern wurde mit der Zeit ein Hund, der im Umgang mit anderen Hunden sehr souverän ist und sich Situationen anpassen kann. Vor kurzem haben wir diese Hündin wiedergetroffen. Die beiden sind zwar nicht die "besten Freundinnen", aber sie haben sich freundlich begrüßt, und jeder ging dann seines Weges.
Mit anderen Hunden, die sich nicht mit meiner vertragen, und bei denen die Besitzer nicht von selbst auf die Idee kamen, ihren Hund anzuleinen, habe ich übrigens auch - freundlich- geredet. Wir grüßen uns jetzt immer freundlich und die Atmosphäre ist viel entspannter.

Ich wünsche Dir noch viel Glück mit Deiner Hündin, eine Resozialisation kann zwar manchmal länger dauern und mit Rückfällen verbunden sein, aber es lohnt sich!

Viele liebe Grüße,
Simone, Lissy und Hank (dessen (Re)Sozialisationsgeschichte lief leider noch schlechter, aber das ist eine andere Geschichte...)

von Yna(YCH) am 12. Februar 2002 11:26

Hi Steffi!

Solche Geschichten kennt wohl jeder. Leider. Entweder aus der einen oder aus der anderen Perspektive, manchmal auch aus beiden. Ich habe auch einige unschöne Begegnungen hinter mich gebracht. Bei uns war es eine ganze Gruppe von Hunden, die immer wieder auf den Feldern fremde Hunde gehetzt haben. Meinen konnte ich nach so einem Spaß mal von der Bundesstraße einsammeln. Gespräche haben in dem Fall überhaupt nichts gebracht. Mir wurde netterweise ans Herz gelegt, dass ich meine Hunde doch anleinen solle, wenn die weglaufen. Aha, sehr freundlich. ;-) Und zeugt von wahrem Einblick in die Vorgänge. Jetzt haben die hetzenden Hunde einen anderen zerlegt, zum Glück nicht meinen, aber es war absehbar wie das Amen in der Kirche. Ende vom Lied ist Maulkorb und Leine für zwei der Hunde, aber glaub mal nicht, dass der Rest der Halter schlauer geworden ist.
Versuch trotzdem mit der Frau zu reden. Gerade im Dunkeln ist es unangebracht einen Hund freilaufen zu lassen, wenn ich selber überhaupt nicht mehr einschätzen kann was sich nähert oder nicht, wenn dieser Hund nicht absolut zuverlässig ist. Solche Attacken können passieren, auch ohne Fahrlässigkeit. Nach dem zweiten Mal allerdings musst nicht du die Konsequenzen ziehen, sondern die andere Halterin.
Wenn sie nicht komplett mit dem Schädel aufgeschlagen ist, dann wird sie das begreifen. Erklär ihr das ganz ruhig und sachlich. Unruhe in solchen Situationen (auch bei den Beißereien!)machen einen Hund noch viel unsicherer, Menschen macht es trotzig und manchmal leider beschränkt!
Für dich, als Möglichkeit der Abwehr, gibt es neben Pfefferspray auch noch die Alternative der Wasserpistole. Die sollte nicht zu klein sein, damit auch ordentlich Wasser rauskommt. Außerdem musst du auch das Treffen üben, so blöd das vielleicht auch sein mag! :-) Füll die Pistole mit einem Wasser-Zitronensaft-Gemisch und ordentlich auf die Nase zielen, falls der Schäfer mal wieder unfreundlich bei euch vorbeischauen sollte. Und wenn du dazwischen gehen willst dann schnapp dir den anderen Hund am Schwanz, aber das würde ich mir in eurem Fall ganz genau überlegen und wahrscheinlich eher lassen. Wie weit entfernt ist denn die Halterin bei den Attacken? Akzeptiert der Hund denn die Signale deiner Hündin (oder sendet sie eventuell auch die falschen aus?).

Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Lösung und hoffe, dass Beba wieder Mut fasst! Und was die Hundekontakte betrifft, versuch es doch mal übers Netz jemanden zu finden, der regelmäßig mit euch geht und einen freundlichen Hund hat. Habe ich auch schon gemacht, jemanden gefunden und wir gehen immer noch gerne und regelmäßig miteinander.

Bis dann,
Yna (die auch zwei Südländer-Pappnasen beheimatet!/siehe Link)



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