Rüde trifft Rüde :: Hundeerziehung + Soziales

Rüde trifft Rüde

von Sandra W.(YCH) am 02. Juli 1998 21:58

Hallo Zusammen,

folgendes Problem habe ich mit meinem 5 Jahre alten kleinen Terriermischling (5 Jahre alt, 7 kg): Bei unseren Spaziergängen passiert es natürlich auch oft, daß wir Rüden treffen. Wenn es Rüden in seiner Größe sind, mache ich mir eigentlich keine Gedanken, weil ich mir denke, daß er sich mit denen schon arrangieren wird. Wenn nicht, hat er kräftemäßig eine Chance und zur Not kann ich auch noch dazwischen gehen. Wenn wir allerdings größere Rüden treffen, habe "ich" Angst um Laurin. Er hat dieses typische Rüdengehabe an sich. Ihr wißt sich was ich meine. Wettpinkeln usw.. Da er inzwischen schon öfter eins auf die Mütze gekriegt hat, ist nun etwas vorsichtiger geworden. Wenn der andere Rüde auf ihn zuläuft, bleibt er entweder stehen oder versucht einen riesen Bogen um den Rüden zu machen. Wenn der andere Rüde stehen bleibt, dann wird Laurin schon selbstbewußter. Es passiert aber auch oft, daß ich von vorneherein der Situation aus dem Weg gehe, in dem ich einfach die Richtung wechsle, sobald ich event. Rivalen sichte. Ich habe allerdings keine Lust ständig auf der Flucht zu sein. Noch zur Info, Laurin ergibt sich, wenn er angegriffen wird.

Wer kann mir ein paar Tips geben, wie ich mit diesem Thema besser umgehen kann.

Grüße Sandra

von Martin + Mirko(YCH) am 06. Juli 1998 11:46

Hallo Sandra

Du hast schon längst erkannt, daß nur Du Deien Einstellung etwas ändern mußt:

: Wenn es Rüden in seiner Größe sind, mache ich mir eigentlich keine Gedanken, weil ich mir denke, daß er sich mit denen schon arrangieren wird. Wenn nicht, hat er kräftemäßig eine Chance und zur Not kann ich auch noch dazwischen gehen.

Kleine Hund sind sehr schnell. Das Dazwischengehen ist bei größeren wesentlich einfacher. Nur der zweite Teil das Trennen....

: Wenn wir allerdings größere Rüden treffen, habe "ich" Angst um Laurin.

Hab ruhig Angst, aber zeige sie nicht. am besten ist es, nichts zu sagen. an der Stimme erkennt der Hund Deinen Zustand.

:Er hat dieses typische Rüdengehabe an sich. Ihr wißt sich was ich meine. Wettpinkeln usw..

Das ist ein wichtiger Punkt. Begebnungen werden mit Markieren beendet. Deswegen sollte man die Hunde bis zudiesem Zeitpunkt nicht beeinflussen. Ich möchte behaupten, daß zwei von drei Raufereien entstehen, weil die Rüden in ihrem Ritual unterbrochen werden. Der Überlegene verläßt das areal zuerst, nicht der Unterlegenen. Das Wegziehen oder Kopf an der Leine Hochziehen löst oft einen sofortigen Angriff aus. Dabei ist der Angreifende nicht "bösartig aggressiv" sondern sauer über die Regelverletzung.

grinning smileya er inzwischen schon öfter eins auf die Mütze gekriegt hat, ist nun etwas vorsichtiger geworden. Wenn der andere Rüde auf ihn zuläuft, bleibt er entweder stehen oder versucht einen riesen Bogen um den Rüden zu machen. Wenn der andere Rüde stehen bleibt, dann wird Laurin schon selbstbewußter.

Dann hast Du einen sehr sicheren Hund. Das Bogenschlagen ist ein wichtiges Detail. an der Leine zwingen wir die Hunde oft zum direkten aufeinander zugehen. Das ist Konfrontation pur, wie im wilden Westen, wenn die Gangs mitten auf der Straße daherkommen. Bei Hunden ist die Größe nur bedingt entscheidend. Die Selbstsicherheit wird durch Haltung demonstriert. Sie zählt.

:Es passiert aber auch oft, daß ich von vorneherein der Situation aus dem Weg gehe, in dem ich einfach die Richtung wechsle, sobald ich event. Rivalen sichte. Ich habe allerdings keine Lust ständig auf der Flucht zu sein. Noch zur Info, Laurin ergibt sich, wenn er angegriffen wird.

Dann hast du ideale Voraussetzungen. Ich selbst ziehe es auch vor, Hunde an Situationen zu gewöhnen, statt sie zu meiden. Der Zufall wird totsicher irgendwann einmal die verhaßte Situation herbeiführen und dann ist der Hund nicht vorbereitet. Man kann auch nicht vermeiden, einem Beißer zu begegnen. Eine gute Übung ist allerdings, den eigenen Hund zum Stehen zu veranlassen (zurückkommen wird er oft nicht wollen), ihn kurz anzuleinen, sich beim anderen Hundehalter zu erkundigen, ob eine Begegnung ohne Leine akzeptiert ist und den Hund wieder loszulassen. So vermeidet man die Reaktion: "An die Leine? Wo hat sie einen Konkurrenten gesehen?"

:Wer kann mir ein paar Tips geben, wie ich mit diesem Thema besser umgehen kann.

Es geht im wesentlichen darum, daß du siehst, andere Hunde sind genauso OK wie deiner. Also Hundekontakte suchen! Probleme löst man nicht, indem man sie vermeidet, sondern indem man sie gezielt und kontrolliert aufsucht.

Anbei noch ein Bild von Mirko, wie er im Alter von einem Jahr von einem 13 Jahre alten Yorkie-Rüden gestellt und kontrolliert wird.


von isabelle(YCH) am 06. Juli 1998 14:12

Hallo Martin und Mirko

Aehnlich ergeht es mir. Nur ist es bei mir und meinem Hund anders rum. Ich habe einen grossen Rüden der sich leider nicht allzugut mit kleinen Rüden versteht. Eine gute Zeit lang liefen die Begegnungen mit den kleineren friedlich ab. Manchmal begrüsse er sie, manchmal liess er sie auch wieder links liegen. Aber plötzlich änderte sich das ganze, als ein kleiner Zwerschnautzer meinem Hund an die Kehle sprang. Er wehrte sich natürlich, liess den anderen aber sofort wieder los. Seitdem begegne ich den Kleinen immer mit einer gewissen Skepsis, da ich Angst habe mein Hund attackiere Sie.

Du schreibst an Sandra:
grinning smileyu hast schon längst erkannt, daß nur Du Deien Einstellung etwas ändern mußt:
:Hab ruhig Angst, aber zeige sie nicht. am besten ist es, nichts zu sagen. an der Stimme erkennt der Hund Deinen Zustand.
Das weiss ich aber bei den Kleinen braucht es so wenig und sie sind verletzt, was ich ja auch nicht möchte.

grinning smileyas ist ein wichtiger Punkt. Begebnungen werden mit Markieren beendet. Deswegen sollte man die Hunde bis zudiesem Zeitpunkt nicht beeinflussen. Ich möchte behaupten, daß zwei von drei Raufereien entstehen, weil die Rüden in ihrem Ritual unterbrochen werden. Der Überlegene verläßt das areal zuerst, nicht der Unterlegenen. Das Wegziehen oder Kopf an der Leine Hochziehen löst oft einen sofortigen Angriff aus. Dabei ist der Angreifende nicht "bösartig aggressiv" sondern sauer über die Regelverletzung.
Bei gleichgrossen Rüden achte ich immer darauf, dass ich meinen Hund nicht abrufe, sondern gehe einfach weiter und es passiert nichts.

::Es passiert aber auch oft, daß ich von vorneherein der Situation aus dem Weg gehe, in dem ich einfach die
Richtung wechsle, sobald ich event. Rivalen sichte. Ich habe allerdings keine Lust ständig auf der Flucht zu sein.
grinning smileyann hast du ideale Voraussetzungen. Ich selbst ziehe es auch vor, Hunde an Situationen zu gewöhnen, statt sie zu meiden. Der Zufall wird totsicher irgendwann einmal die verhaßte Situation herbeiführen und dann ist der Hund nicht vorbereitet. Man kann auch nicht vermeiden, einem Beißer zu begegnen. Eine gute Übung ist allerdings, den eigenen Hund zum Stehen zu veranlassen (zurückkommen wird er oft nicht wollen), ihn kurz anzuleinen, sich beim anderen Hundehalter zu erkundigen, ob eine Begegnung ohne Leine akzeptiert ist und den Hund wieder loszulassen. So vermeidet man die Reaktion: "An die Leine? Wo hat sie einen Konkurrenten gesehen?"
:
Ich habe jetzt angefangen meinen Hund einfach nicht mehr zu den kleinen Rüden hinzulassen. Aber vielleicht hast Du ja für mich auch einen kleine Tip, wie ich mit dieser Situation umgehen soll.

Tschüss und Danke,
isabelle

von Sandra W.(YCH) am 06. Juli 1998 20:50

Hallo Martin,

grinning smileyas ist ein wichtiger Punkt. Begebnungen werden mit Markieren beendet. Deswegen sollte man die Hunde bis zudiesem Zeitpunkt nicht beeinflussen. Ich möchte behaupten, daß zwei von drei Raufereien entstehen, weil die Rüden in ihrem Ritual unterbrochen werden. Der Überlegene verläßt das areal zuerst, nicht der Unterlegenen. Das Wegziehen oder Kopf an der Leine Hochziehen löst oft einen sofortigen Angriff aus. Dabei ist der Angreifende nicht "bösartig aggressiv" sondern sauer über die Regelverletzung.

Komischerweise habe ich oft nicht das Gefühl, daß das Markieren eine Begegnung beendet. Eher habe ich den Eindruck, daß sich das steigert. So nach dem Motto, mal sehen wie weit ich gehen kann.

Wenn Laurin etwas größer wäre, hätte ich vielleicht nicht so eine Angst um ihn. In unserer Gegend gibt es überwiegend große Hunde. Wenn sich Laurin mit denen (oder umgekehrt) in die Wolle kriegt, hat er halt kräftemäßig keine Chance. Vor kurzem habe ich eine Story gehört, wo ein Yorkie Rüde von einem Schäferhundrüden im Genick geschüttelt wurde. Der Yorkie starb an Genickbruch. Das ist sicher eine drastische Geschichte und sehr unglücklich gelaufen. Die Sicherheit das nichts passiert kann mir natürlich keiner geben.

Oft habe ich leider auch schon die Erfahrung gemacht, daß Besitzer großer Hunde recht wenig Verständnis zeigen für Besitzer kleiner Hunde. Wenn mein Hund 5 mal so groß ist, wie der der mir entgegenkommt, kann ich natürlich ziemlich locker bleiben, oder ? Und den Spruch "Meiner macht nichts", den habe ich auch schon oft gehört und bin 2 Minuten später eines besseren belehrt worden.

Grundsätzlich werde ich versuchen Deine Ratschläge anzunehmen. Mal sehen wie es weitergeht. Wenn es Dich interessiert, werde ich berichten.

Das Bild von Deinem Mirko mit dem Yorkie ist wirklich Klasse!

Grüße Sandra

von Anke(YCH) am 06. Juli 1998 22:55

Hallo Martin,

ich denke auch, daß es am besten ist die Hunde, nach kurzer Absprache mit dem jeweiligen Zweibeiner, zusammen zu lassen. Dann passiert in der Regel nichts gravierendes. Doch leider treffe ich bei uns in der Gegend immer mehr Leute, die meinen ihre Hunde müssen Pazifisten sein, die beim ersten Haarsträuben schon Krisen kriegen und bei einem harmlosen Kommentkampf zwei sozialisierter Rüden hysterisch reagieren. Hat dann einer von beiden einen kleinen Kratzer am Ohr, dann ist der andere als Bestie abgestempelt. Zumal die meisten Kratzer erst entstehen, wenn die Zweibeiner vorzeitig ins Geschehen eingreifen.

So geschehen mit unserer Judy. Immer wenn wir Cora treffen, machen beide Mädels ein Höllenspektakel und kugeln sich über den Boden, nix passiert, könnte fast ein Ritual sein (sie machen es nur in dieser Kombination nie mit anderen Hunden) und anschließend gehen sie friedlich zusammen spazieren. Beide Zweibeiner halten vielleicht auftretende Kratzer für normal, sollen die dollen Vierbeiner doch machen was sie wollen. Nur am ersten Weihnachtstag haben wir blöden Zweibeiner gemeint, die Damen könnten sich doch zur Feier des Tages mal wie solche benehmen. Schon war es passiert, Cora trägt jetzt partiell Glatze, Judy hatte eine Zerrung, beides nicht der Rede wert. Doch immer wenn wir andere Hundehalter trafen kam die Frage was passiert sei, beide Parteien erzählten das selbe, Dummheit der Menschen nichts weiter. Trotzdem wurden beide Hündinen jetzt von vielen argwöhnisch beobachtet und über die Buschtrommel hörte man dann, sie seien als Beißer bekannt. Völliger Blödsinn. Zum Glück ist das Gerede abgeflaut. Ich mag mir gar nicht vorstellen der Unfall wäre bei der ersten Begegnung passiert und Coras Herrchen einer von den Hysterikern, da hätte ich mir einen neuen Park suchen können.

Zum Glück gibt es Leute wie Coras Herrchen und welche, die unsere Hunde von klein auf kennen und als friedlich einstufen. Den bekannten Hysterikern weiche ich aus, es gibt ja andere Hunde, mit denen unsere ihre Sozialkontakte pflegen können.

Ciao Anke

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