Diese blöde Ecke. :: Hundeerziehung + Soziales

Diese blöde Ecke.

von Franziska(YCH) am 23. März 2002 18:37

Hi Anke,

: Jetzt versuche ich grade (guck mal bei Rassenverordungen) herauszufinden, was an dem neuen Gesetz so schrecklich sein soll.
: Vielleicht kannst du mir das ja erklären?

An dem Gesetz ist schrecklich, dass immernoch pauschal Rassen als gefährlich eingestuft werden, dass das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung für Hundebesitzer eingeschränkt ist und dass alle Hunde mit über 40 cm Schulterhöhe einem generellen Leinenzwang überall unterliegen. Vielleicht hast du ja schon irgendwo hier im Forum mal gelesen, dass ein Hund, der nie Freilauf und freien Kontakt mit Artgenossen bekommt, fast zwangsläufig "Macken" bekommt, wobei sich diese Macken häufig in aggressivem Verhalten äußern.

Viele Grüße

Franziska

von Anke(YCH) am 24. März 2002 15:23

: Hallo Franziska,
:
: An dem Gesetz ist schrecklich, dass immernoch pauschal Rassen als gefährlich eingestuft werden,

Okay, darüber kann man geteilter Meinung sein. Sicher sind manche Dackel (Beispiel) aggressiver als manche Schäferhunde (Beispiel), aber, eine Dackelschnauze ist trotzdem kleiner als eine Schäferhundschnauze; folglich kann bei einem beißenden Schäferhund mehr passieren als bei einem beißenden Dackel.
Oder?

dass das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung für Hundebesitzer eingeschränkt ist

Das ist nicht in Ordnung, völlig richtig.

und dass alle Hunde mit über 40 cm Schulterhöhe einem generellen Leinenzwang überall unterliegen.

Man hat mir vorhin, bei den Rassenverordnungen geschrieben, dass der Leinenzwang doch nur auf die Wohngebiete (Siedlungsgebiete) beschränkt bleiben soll?

Vielleicht hast du ja schon irgendwo hier im Forum mal gelesen, dass ein Hund, der nie Freilauf und freien Kontakt mit Artgenossen bekommt, fast zwangsläufig "Macken" bekommt, wobei sich diese Macken häufig in aggressivem Verhalten äußern.

Ja, das habe ich auch gelesen. Aber wenn Hunde nur in Wohngebieten (Siedlungsgebieten) angeleint bleiben sollen, hätten sie ja noch die Feldwege. Oder?

Abgesehen war mir schon immer klar, dass ein Hund ordentlich rennen können muss (und schnüffeln etc.), um müde zu werden.
Habe früher den Hund einer Freundin ausgeführt. Und den habe ich wirklich nicht von der Leine gelassen. Ich bin mit ihr gerannt (Schnauzer-Cocker-Mischling), war schwer mitzukommen.

Ich hab sie aber nicht aus Tierquälerei nicht von der Leine gelassen, sondern weil ich nicht sicher war, ob sie auf mich hört. Ob sie im Ernstfall zu mir zurückkommt.

Ausserdem bin ich bei der Rennerei fast in einem See gelandet *g, weil die Hündin gewohnt war, dass sie dort planschen durfte.
Konnte grade noch abbremsen.

Ehrlich: Ich habe nichts gegen freilaufende Hunde.
Aber bei einem Hund von 40cm Schulterhöhe und 20kg Gewicht, wenn der mich anspringt - oder mein Kind -, dann passiert doch mehr (umfallen), als wenn ein kleinerer Hund springt?

Die meisten großen Hunde kümmern sich ja auch nicht um uns.
Und wenn sie vorbeilaufen, laufe ich auch langsam oder bleibe stehen, und gucke interessiert Gras an *g.

Viele Grüße und schönen Sonntag noch

Anke
Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass wäre ein Schäferhund oder eine Deutsche Dogge oder so gewesen ...; aber damit wäre ich auch nicht allein gegangen.

von Franziska(YCH) am 24. März 2002 16:35

Hi Anke,

: Okay, darüber kann man geteilter Meinung sein. Sicher sind manche Dackel (Beispiel) aggressiver als manche Schäferhunde (Beispiel), aber, eine Dackelschnauze ist trotzdem kleiner als eine Schäferhundschnauze; folglich kann bei einem beißenden Schäferhund mehr passieren als bei einem beißenden Dackel.
: Oder?

Ja nun. Ein Dackel kann auch ein Kleinkind töten .. es gibt Fälle, da ist das schon passiert. Und Schäferhunde stehen ja gar nicht auf der Liste, dafür aber einige Rassen, die um einiges kleiner sind als der Schäferhund (nix gegen Schäferhunde, hab selbst einen so nebenbei gesagt).

: Man hat mir vorhin, bei den Rassenverordnungen geschrieben, dass der Leinenzwang doch nur auf die Wohngebiete (Siedlungsgebiete) beschränkt bleiben soll?

Wär mir neu.

: Ja, das habe ich auch gelesen. Aber wenn Hunde nur in Wohngebieten (Siedlungsgebieten) angeleint bleiben sollen, hätten sie ja noch die Feldwege. Oder?

Ja klar, aber wie gesagt, wüsst ich davon nix, dass das so ist.

: Ehrlich: Ich habe nichts gegen freilaufende Hunde.
: Aber bei einem Hund von 40cm Schulterhöhe und 20kg Gewicht, wenn der mich anspringt - oder mein Kind -, dann passiert doch mehr (umfallen), als wenn ein kleinerer Hund springt?

Also statistisch gesehen ist die Chance, dass ein Mensch dir oder deinem Kind etwas antut viel höher als das dir ein Hund etwas tut. Ich weiß aber auch, nicht nur statistisch sondern auch aus eigener Erfahrung, dass es viel leichter ist, Angst vor Hunden zu haben, als vor Menschen, besonders wenn man Zeitung liest und fernsieht yawning smiley((. Übrigens zählt ein 40-cm-Hund für mich auch noch zu den "Kleinen", das ist nämlich etwa Zwergpudelgröße. Klar kann da mehr passieren, als bei nem Yorkie aber normalerweise oder besser idealerweise hat der Hund einen Besitzer, der das nicht zulässt. Und genau dort sollten Verordnungen zum Schutz von Menschen vor Hunden ansetzen: Nicht bei der Größe der Hunde sondern bei der Einstellung der Besitzer.

: Die meisten großen Hunde kümmern sich ja auch nicht um uns.
: Und wenn sie vorbeilaufen, laufe ich auch langsam oder bleibe stehen, und gucke interessiert Gras an *g.

Gute Methode ;o))). Meine Hunde werden immer besonders aufmerksam, wenn jemand plötzlich langsamer wird *ömm*. Aber die ham ja auch ne Besitzerin, die ranrufen kann ;o).

Bis dann

Franziska

von Anke(YCH) am 25. März 2002 08:11

Und genau dort sollten Verordnungen zum Schutz von Menschen vor Hunden ansetzen: Nicht bei der Größe der Hunde sondern bei der Einstellung der Besitzer.

Hallo Franziska,

hab' ich ja immer schon gesagt, dass Hunde, die nicht hören, an die Leine sollten. (Sonst hat ein armer Besitzer ja gar keine Chance, seinen Hund zu kontrollieren).

Aber es ist echt Besitzersache; der Hund, mit dem ich mal aneinandergeriet (weil sich seine Besitzerin erst um ihn kümmerte, als er sich für mich interessierte; dabei hatte ich ihr zugerufen, dass ich Angst hätte), war auch nicht so groß.
Dafür hat mich seine Besitzerin angemeckert: "Sie sind selbst schuld, dass ihre Flaschen kaputt sind (kam vom Einkaufen), was springen Sie hier so hysterisch herum."
(Habe noch NIE jemanden angezeigt; aber wenn ich deren Name herausbekommen hätte, wär's soweit gewesen.)

Nunja, kümmerten sich alle Besitzer so um ihre Hunde, dass es ihnen nicht egal wär, ob sie hören oder nicht, hätten wir alle die Probleme nicht.

Gruss Anke

von P.H(YCH) am 26. März 2002 07:37

Tschau Nadine

grinning smileyas mit dem "Wie Luft behandeln" ist wirklich ein guter Tipp, danke :-)) Auch wenn sich meine z.B. bei Katzen in die confused smileyeile hängt?? Einfach weitergehen?


Nein, nur bei solchen Sachen die der Hund neutral bewertet. Das händling an der Leine muß erst gelernt werden, das ist was schwieriges. Der Hund sollte an der Leine sich nicht aggressiver verhalten als sonst. Hat der Hund schon eine Beziehung entwickelt zu irgendwas und das Verhalten ist ungünstig, so muß ich es korrigieren. In die Seile hängen, das ist relativ einfach zu korrigieren, aber das Katzen jagen wenn er frei ist, schon weniger.

: Und seit kurzer Zeit fängt sie wie wild an zu ziehen und zu bellen, wenn sie eine sieht.

Das würde ich meinen auf keinen Fall erlauben.


: Also nur mit meinem Fox, falls sowas mal wäre, aber könnte ich das nicht auch unterbinden?

Unterbinden könntest Du das nicht, denn die "Kämpfe" finden zum Teil auf einer Basis statt, die wir nicht einmal richtig deuten können. Du kannst höchstens Richtlinien setzen, sagen so weit dürft ihr gehen und dann ist Schluß.

:Bisher sind die zwei ein Herz und eine Seele und ich habe das Gefühl jeder ist ein bisschen Boss, gibts sowas? Wenn :nicht, dann hat mein Rüde ihr auf jeden Fall den Boss überlassen...

Ja so was gibt es. Das ist wie bei uns, ich setzte mich dort durch, wo es mir wichtig erscheint und meine Frau dort, wo es für sie wichtig ist. Ist ihr was wichtig und mir nicht, dann finde ich die Energie nicht, mich dort durchzusetzen.

Wer wirklich der Boß ist, das siehst Du erst, wenn beiden das gleiche sehr wichtig ist. Mein Rudelführer ist der, der am ruhigsten ist, wenn möglich jedem Konflikt aus dem weg geht, am angenehmsten ist und auch der, der am liebsten zu anderen Hunden ist. Eigentlich das Gegenteil von dem ist, wenn einer schreibt "er hätte einen dominanten Hund und deshalb ist er schwer zu erziehen." Man sieht es an ganz kleinen Sachen, zum Beispiel legt er sich zu einer Hündin, wenn diese einen Knochen hat und schläft daneben. Jeden anderen würde sie vertreiben, er darf es. Raufereien hat er keine, er steht über so was. Ich sah aber auch noch keinen, der ihn angriff, er ist sehr selbstsicher in der Art und hat sehr gute Nerven. Da kommt mir ein Beispiel in den Sinn, als er 8 Monate alt war. Ich ging mit einem Kollegen spazieren, der hatte einen guten Sporthund der aber immer seine Dominanz an anderen Hunden testen musste. Also er kam zu meinem 8 Monate alten Hund und er drückte ihn mit dem Kopf zu Boden. Meiner gab gleich nach, kämpfte nicht gegen das drücken, testete in dem Augenblick nicht seine Stärke. Als der andere aber aufhören wollte und seinen Kopf hob, marschierte meiner einfach in den 7 jährigen Hund hinein und stellte seinen Kopf über den anderen. Das paßte diesem natürlich nicht und der drückte meinen wieder hinunter. Worauf sich dieses Spiel ein paar mal wieder holte. Am Schluß kroch der andere davon, seine Nerven waren zu schwach, er konnte eigentlich den Druck, den er am Anfang ausübte nicht stand halten. Ein Rudelführer sollte eine gute innere Sicherheit haben. Raufer, oder ungehorchsame Hunde, das sind nicht unbedingt Rudelführer, das sind Hunde die nicht erzogen wurden. Ich sah schon manchen solchen Hund, die dann ein Angst Pipi machten, wenn es ein wenig Nerven gebraucht hätte. Trifft meiner auf einen anderen Rudelführer, dann gibt es nicht zwingend einen Kampf. Es kann sein, dass sich beide aus dem Weg gehen, oder dass es ausgetestet wird. Wenn es getestet wird, dann ist es immer ein Nervenspiel, welcher am Schluß durch die Körpersprache ein Demutszeichen gibt. Diese Testerei kann sehr schnell gehen.
Zudem ist eine Hündin Rüden Beziehung speziell. Die Hündin ist meistens der Boß. Für uns sieht das auf jedenfalls meistens so aus, wenn es auch nicht zwingend so ist. Sie setzt sich durch, ist relativ aggressiv, das weil sie weiß, dass der Rüde sie nicht beißt. Beißt er trotzdem eine Hündin, dann ist sie meistens sehr weit gegangen, oder der Rüde ist ein geistiger Krüppel.
Dazu auch ein Beispiel: Früher wohnte ich mal in einem umgebauten Zweifamilien-Bauernhaus. Mein Nachbar hatte eine Hündin und ich einen Rüden. Diese Hündin plagte richtiggehend meinen Rüden. Er durfte nicht in den Garten wenn sie dort war usw. Oftmals schnappte sie nach ihm. Ich dachte immer, gibt er denn nie zurück, läßt er sich alles gefallen.
Einmal gab er zurück, sie schnappte ihn auf der Seite in die Lende, es tat ihm Wehe, es gab eine kleine Rauferei und die Hündin sprang davon. Danach hatte sie 4 Wochen solche Angst, dass sie nicht mehr in den Garten wollte. Später als sie wieder kam, stellte sie sich wieder über meinen Rüden. Sie durfte einfach ein gewisses Mass nicht überschreiten, dann war alles gut. Dieses Mass ist bei einem sehr hoch angelegt, beim anderen tiefer.

Gruß P.H


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