Schutzhund :: Hundeerziehung + Soziales

Schutzhund

von Nicole(YCH) am 23. September 1999 05:29

Hallo Bine,
bisher habe ich nur Meinungen gehört, die sich nicht für den
Schutzdienst interesieren, ob alle anderen keine "Worte"
statt "Taten" kennen?

Bis denn,
Nicole

von Nicole(YCH) am 23. September 1999 05:51

:hallo dani,
merkst du eigentlich, das Du Dir selber wiedersprichst?
Ließ Dir doch noch mal in Ruhe Deinen Text durch, vielleicht beachtest
Du da mal die Wörter "gnadenlos", "Beutetrieb" und "F-Ärmel".
Zum Thema Triebe und vorallem "Urtriebe" findest Du viel in
den Büchern von "Brunner".
Und selbst Herr M. Müller wiederspricht Dir in dem Buch "Der echte
führige Schutzhund".

Zudem denke ich, das ich keinen gnadenlosenen Hund brauche, da ich sehr
gut in der Lage bin mich selber zu schützen. Hunde die ich ausbilde,
lernen max. das bellen auf Komando. das ist schon beeindruckent für
viele Menschen. Zudem sollte man sich mal auf der Zunge zergehenlassen: Auf dem Platz
hat sich der Hund (lies mal die Antwort von Bine) unterzuordnen, also zu tun
was ich ihm, meist nicht nett, sage. und als dank darf er mich dann
beschützen.Tatzsächlich gehe ich mit Dir an einer Stelle komform: der Schutzhund
sollte dem Diensthund vorbehalten sein. Aber was ist der Diensthund?
Der Hund der im Dienste des landes steht in dem er lebt oder dem
der im komerz. Bereich mit einem Menschen in einer Überwachungs-
und Sicherheitsfirma arbeitet?

Wenn Du schon von Trieben sprichst, dann denk doch mal über den Hund mit seinem
Rudel nach.


Es ist sicher nicht persönlich gemeint, ich komme selber von einem Platz und habe schmerzlich erfahen,
wie schwer es ist neue, andere Dinge im bereich Kynologie zu lernen.

Gruß,
Nicole

von Nicole(YCH) am 23. September 1999 05:56

: Hallo Birgit,
hast du mehr Infos, oder hast Du Dir schon mal ein System zur Ausbildung ausgedacht?

Gruß,
Nicole

von Nicole(YCH) am 23. September 1999 06:17

: : Erst muß man die Argumente für etwas kennenleren um dann dagegen zu sein.
:
:
: Hallo, Antje,
kannst Du mir die Ausbildungsschritte, die DU machst erläutern?

Danke,
Nicole
:

von patrick(YCH) am 23. September 1999 07:08

hallo nicole
mit erstaunen habe ich die antwort von bine gelesen. solche vorgehensweisen bei der ausbildung sollten meiner meinung nach sofort angezeigt werden.
ich selber habe mit meinem dalmatiner-rüden vor ca dreiviertel jahren mit sporthunde-schutzdienst im kv bäderstadt (CH) angefangen und bin seit dem voll dabei. mir macht es riesigen spass und die ungedultigkeit von "Skip" zeigt mir, dass er es ebenfalls kaum erwarten kann bis er auf den platz darf. nebst dem dass "skip" sich so richtig ausstoben kann, hat er angefangen seine zurückhaltendes, ja fast angstliches verhalten gegenüber fremden abzubauen, so dass ich meinem ziel einen treuen, selbstbewussten und gehorsamen! hund zu halten, näher komme.
warum also nicht einmal ausprobieren? wenn es dir und deinem hund spass macht warum soll man dann auf diese sparte des hundesport's verzichten?
also dann viel spass noch beim "hündele"
grüsse patrick

von Antje(YCH) am 23. September 1999 07:56


: kannst Du mir die Ausbildungsschritte, die DU machst erläutern?


Hallo Nicole,

au weia, das ist aber eine schwierige Frage, weil sie eigentlich sehr ins Detail geht. Meinst Du das nur ganz oberflächlich betrachtet?

Zuerst die Voraussetzungen (rasseunabhängig): Gesunder Hund, nicht zu groß, nicht zu klein, mit guten triebmäßigen Voraussetzungen. Jegliche Arbeit mit trieblich nicht geeigneten Hunden oder Hunden, die die körperlichen Voraussetzungen nicht erfüllen, halte ich für Tierquälerei!

In jeder Sparte (Fährte, Unterordnung, Schutzdienst) muß zuerst ein Trieb gefördert werden, der später zur Ausbildung als Triebziel genutzt werden kann (in der Regel Beutetrieb), d.h. der Junghund wird in erster Linie triebmäßig gefördert: Futterfährten, Beutearbeit im Schutzdienst, "richtiges" Spielen als Vorbereitung zur Unterordnung.

Z.B. komme ich beim Fährtesuchen völlig ohne "Zwang" aus, bis der Hund das Verweisen der Gegenstände lernt. Bis dahin kann er u.U. bereits eine SchH3-Fährte korrekt absuchen, was allein über Triebarbeit erreicht wird. Dabei bedeutet für den Hund "Zwang" ja bereits, daß er durch das Platz-Kommando am Gegenstand am Weitersuchen gehindert wird, denn er will ja sein Triebziel befriedigen.

Im Schutzdienst läuft es ähnlich, wobei diese Sparte wohl die ist, in welcher beim Hund die größte Triebzielbefriedigung erreicht wird. Hier ist wichtig, daß der Junghund IMMER das Triebziel "Beute" erreicht, denn jegliche Arbeit im Wehrbereich verursacht in diesem Alter unsichere Grifftechniken, die sich der Junghund einprägt und die später bei Prüfungen ganz gehörig entwertet werden. Ein falscher Aufbau im Schutzdienst ist nicht mehr rückgängig zu machen!

Auch in der Unterordnung sind die Zeiten vorbei, in denen Hunde, die "unter der Grasnarbe" gingen, voll bewertet wurden. Also auch hier: Trieb, Trieb, Trieb. Nur der korrekt und FREUDIG arbeitende Hund erhält volle Punkte und somit wird bereits im Aufbau des Junghundes Wert gelegt auf eine gewisse Grundschnelligkeit. Die wiederum wird erzeugt durch Arbeit mit Beuteobjekten (Ball, Beißwurst) oder Futter.

Im Hinblick auf Zwangseinwirkungen ist zu sagen, daß sie nur in dem Rahmen erfolgen können, wie auf der anderen Seite ein Triebziel dagegen gesetzt werden kann. Ein unbeteiligt dasitzender Hund, der in dem Moment gar kein Triebziel hat, wird vielleicht bei einem Ruck am normalen Halsband schon aufjaulen, während der gleiche Hund einen Ruck am Stachelhalsband ignoriert, wenn er z.B. den Schutzärmel haben oder ein Reh jagen will.

Deshalb sind alle Einwirkung, die bei der Ausbildung eines Hundes eingesetzt werden (müssen), genau abzuwägen und abhängig vom Triebziel des Hundes (welches wiederum abhängt von seinem Junghundaufbau und seiner natürlichen Triebveranlagung). Einen Hund mit wenig Trieb (egal, ob angeboren oder anerzogen oder gerade situationsbedingt) darf ich nie so hart korrigieren wie einen Hund mit großer Triebmotivation. Hat ein Hund nur wenig Trieb auf der Fährte, reicht evtl. ein zu hartes Platz-Kommando am Gegenstand, um ihm die Lust am Weitersuchen zu nehmen, während einen anderen nicht einmal das Stachelhalsband beeindruckt. Hier heißt es auch, mit den "Trieben des Hundes zu spielen", z.B. bei ersterem die Motivation zu erhöhen (Suchen nur, wenn er Hunger hat), beim zweiten die Motivation etwas zu drosseln (Suchen dann, wenn er satt ist).

Wie gesagt, das ist ein ganz kompexes Thema und auch alleine aus Büchern nicht zu erlernen. Hier hilft nur die Arbeit in einem GUTEN Verein (den man, zugegeben, manchmal etwas suchen muß).

Viele Grüße

Antje





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