Hallo liebes Forum!

Meine Julie ( Border Collie/Münsterländer ) ist jetzt 10 Wochen alt und mit ihrer Familie (also im Prinzip meiner Schwester, meiner Mutter und mir) kommt sie sehr gut klar. Nur vor anderern hat sie Angst. Die ersten Tag hat sie sich noch mit dem Freund meiner schwester vertragen (der auch dabei war, als wir sie abgeholt haben und sie zeigte keinerlei Anzeichen von Angst). Doch nun wird es immer schlimmer. Die erste woche ist sie wenigstens noch einmal zum Schnüffeln hingegangen, wenn sie dann auch gleich wieder zu mir gekommen ist, doch das ist jetzt auch vorbei. Julie weicht total zurück und bellt auch. Ich habe nie versucht sie zu Menschen zu zwingen ( also Hintragen usw ), wenn sie nicht wollte, dann wollte sie nicht. Bekannte haben zwar versucht sie zu locken, doch darauf reagiert sie nur sehr selten! Ich habe sie auch nie bestätigt wenn sie sich vor Angst hinter mir versteckt hat oder so. Ich habe jetzt natürlich Angst, dass sie zu einem Angstbeisser wird! Könnte das passieren?
Gestern war sie zum ersten Mal in der Welpenschule und dort ist sie auch auf andere Menschen zugegangen, aber zu Hause: keine Chance!
Fühlt sie sich nicht sicher genug in meiner Gesellschaft?
Wie kann ich sie ein wenig sozialisieren? Oder sol ich sie einfach einen Bogen machen lassen?
Danke für eure Ratschläge!

Alice

Hallo Alice,

: Wie kann ich sie ein wenig sozialisieren? Oder sol ich sie einfach einen Bogen machen lassen?
: Danke für eure Ratschläge!
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Lass sie in Ruhe, ganz einfach. Und sag deinen Bekannten, dass sie sie ebenfalls in Ruhe lassen sollen. Nicht locken, nicht beachten, so tun, als sei Hundi nicht da. Wenn dein Hund wirklich ganz allein von sich aus Kontakt aufnehmen will, dann ist es okay. Ansonsten ist sie für Fremde tabu. Auch wenn diese Fremden eure Bekannten sind. Während eines Besuchs etc. wird irgendwann die Neugier vor der Unsicherheit überwiegen. Hundi wird zu einer der ihr fremden Personen hingehen, etwas schnuppern. Hundi aber in dem Moment immer noch nicht beachten. Wenn Hundi etwas länger an einer Hand rummschnuppert, dann mal leicht anfangen nur mit den Fingerspitzen unterm Kinn zu kraulen. Aber wirklich nur die Fingerspitzen bewegen. Und Hundi dabei immer noch nicht ansehen, geschweige denn anreden. Sage den Leuten, sie sollen Hundi nur so nebenbei anfangen zu kraulen, so als würden sie gar nicht bemerken, dass Hundi überhaupt da ist. Dann langsam mit der Hand weiter am Kinn entlang Richtung Ohren wandern. Ohren kraulen lieben die meisten Hunde. Wenn Hundi weg will, sofort lassen. Nicht versuchen festzuhalten. Ist derjenige an den Ohren angelangt, mal ein ganz kurzes freundliches Lächeln Richtung Hund. Aber nur kurz, 1-2 sec.
Viele junge eher unsichere ängstliche Hunde können es nicht ab, wenn Fremde sie direkt ansprechen bzw. sich direkt an sie wenden. Das sind manchmal einfach auch Phasen, die vorübergehen. Schau Dir mal kleine Kinder an, wenn Erwachsene sie direkt ansprechen. Wie viele wenden sich da mit einem verlegenen, schüchternen Grinsen im Gesicht ab.

Ich bezweifle übrigens, dass deine Hündin zu einem Angstbeisser wird. Eines solltest Du aber beachten. Lass sie nie so in die Enge treiben, dass sie irgendwann im Angriff die beste Verteidigung sieht. Denn dann könnte unter Umständen dieser Fall doch eintreten. Die meisten Leute weichen nämlich dann instinktiv zurück. Und da das die erste Reaktion ist, die auf das Verhalten des Hundes folgt, wird normalerweise diese Reaktion verknüpft. Euer Geschimpfe etc. kommt dann idR zu spät. Die Verknüpfung "steht" dann schon.

Gruss Cindy

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, genauso würde ich es probieren, kann Cindy da nur vollkomen zustimmen. Ich wünsche viel Erfolg.
MfG
Karsten und Gizmo