Zu Herrn Schwizgebel
von andreas(YCH) am 23. April 2003 08:39
hallo zusammen,
nachdem auf Basis der jeweiligen glaubensbekenntnisse hin- und her diskutiert wurde, möchte ich einfach einmal herrn schwizgebel als den immer wieder angeführten befürworter der Verwendung von e-geräten selbst zu Wort kommen lassen. möge sich der geneigte leser selbst ein Bild machen:
schwizgebel versucht (in schizgebel: hunde aktivieren, 1999) die stromeinwirkung in unangenehme und angenehme reizsetzung zu unterteilen:
zur verwendung von strom als unangenehmem strafreiz:
"wenn der unangenehme reiz während der ausführung der kommandierten reaktion des hundes beginnt, wirkt er als strafreiz. Nach mehrerern solcher erfahrungen wird der hund das kommando immer langsamer und schließlich gar nicht mehr befolgen."
"trotz unterschieden ist damit zu rechnen, dass beutefangverhalten durch strafreize nicht nachhaltig beeinflusst werden kann. viele hunde, die mit äusserst schmerzhaften elektrishen reizen konfrontiert werden, verfolgen nach kurzer zeit erneut flüchtende objekte. andere sind selbst mit hohen stromintensitäten nicht an der Jagd zu hindern. ich erinnere mich an einen roten cockerspaniel, der beim verfolgen von autos starke elektische stimulationen von 10 sekunden dauer hinnahm, ohne auch nur die geringsten anzeichen von hemmung zu zeigen."
"bei der verwendung als strafreiz gilt es als sicher, dass exzessiv eingesetzter strom zu den erwähnten negativen Asuwirkungen führt."
"das gegenteil tritt ein, wenn der unangenehme reiz gemäss dem prinzip des fluchtlernens zwischen dem kommando und dem beginn der reaktion des Hundes einsetzt. der Hund ist bestrebt, durch schnelles ausführen des kommandos den reiz zu beenden."
Zur Verwendung von Strom als angenehmem Reiz:
"allgemeine gilt, dass je lebhafter und spritziger der hund sich während des trainings zeigt, desto höher die optimale reizstärke ist."
"die bestimmung der optimalen reizintensität erweist sich in der tat in der praxis allerdings als eine äusserst delikate angelegenheit, da es sich nicht um eine konstante größe, sondern um eine variable handelt, die durch eine vielzahl von faktoren bestimmt wird."
"außerdem SCHEINT es bei hunden der gleichen rasse und des gleichen geschlechts individuelle unterschiede in der sensibilität gegenüber mechanischen wie auch elektrischen reizen zu geben".
"die im verlaufe des trainings wiederholte bestätigung der bewältigungsfähigkeit führt zu innerer sicherheit, die VERMUTLICH die beurteilung eines reizes hinsichtlich der qualitäten unangenehm/angenehm beeinflusst"
"die aufgabe des trainers besteht darin, .. durch variieren der reizstärke die otimale Stimulation zu finden. als indikator dient dabei das ausdrucksverhalten des hundes. minimale Veränderungen in richtung submissives verhalten (schwanz senken, kopf senken, ohren nach hinten legen) oder leichte hemmungen zeigen an, dass die stimulation ... zu hoch ist und beim hund zu unangenehmem empfinden führt. die zu treffende massnahme besteht in einer intensitätsminderung..."
"dieses austarieren von spiel und reizintensität erweist sich als derart delikat, dass selbst ein erfahrener und gut beobachtender Trainer nicht immer mit optimaler stimulation arbeitet. ab und zu kommt es vor, dass er den Hund zu schwach stimuliert oder ihn einem zu starken reiz aussetzt... Im zweiten fall wird die stimulation vom hund als unangenehm empfunden...der hund ist bereit, sich vor der unangenemen einwirkung zu schützen."
zur "überoptimalen stimulation" schwizgebels, mit der dieser problemhunde "therapieren" will, soll hier nichts mehr weiter ausgeführt werden.
dritte möglichkeit der stromeinwirkung, die in der vergangenen diskussion genannt wurde:
die Stromeinwikrung kündigt eine Belohnung an. In diesem falle würde sie als sekundärer destärker fungieren. Dazu braucht man aber schlichtweg keinen Strom.
sofern es nur um ein "nicht-unangenehmes kribbeln" geht: dies ist problemlos zu erreichen durch ein vibrierendes halsband, ähnlich wie dies jedes x-beliebige mobiltelefon tut. Das entsprechende halsband ist längst entwickelt und auf dem markt. dennoch werden die bekannten stückzahlen an e-geräten verkauft.
warum wohl?
andreas