Hilfe, mein Hund wird zum Angstbeißer! :: Hundeerziehung + Soziales

Hilfe, mein Hund wird zum Angstbeißer!

von AndreaL(YCH) am 28. Juni 2003 18:02

Hallo!
Ich habe am15. März schon mal geschrieben von einer Beißerei, in die meine Hündin verwickelt wurde.Nur zur Erinnerung: Ich war mir ihr spazieren und eine Staffhündin hat sie böse angegriffen.
Seitdem hat sich das Verhalten meiner Hündin grundlegend verändert. Wir hatten nie Probleme mit Beißereien und sie war immer friedlich. Inzwischen ist es aber so, dass kleine Kabbeleien (damit meine ich kurze und ohne Verletzung stattfindende Streitereien) Standard werden. Sie beißt sich nicht mit jedem Hund, aber es kommt zu Auseinandersetzungen, sobald sie auf Hunde trifft, die genauso unsicher sind wie sie. Vor ca. 2 Wochen bin ich mit Lisa unterwegs gewesen und wir sind leider zum zweiten Mal ohne Vorwarnung angegriffen worden (Besitzer öffnete Gartentor, Hund stürzte sich auf Lisa und griff sie sofort an. Sie hat sich übrigens nicht gewehrt!!!).
Jetzt scheint ihr Verhalten ganz durcheinander zu sein. Heute hatte sie auf dem Hundeplatz zwei kleine Streitereien. Zwar waren diese Hunde sehr eigen in ihrem Verhalten, aber die anderen Hunde kommen ja schließlich auch damit klar.
Ich bin völlig fertig. Ich habe von Welpenalter an versucht einen sozial verträglichen Hund zu bekommen und jetzt ist alles umsonst gewesen. Zwar verträgt sie sich mit ihren „alten“ Bekannten, aber alles Andre sehe ich eher skeptisch. Wir treffen viele Hunde, mit einigen spielt sie, aber meistens ist ihr die Lust auf andere Hunde vergangen und sie knurrt.

von Yvonne und Luna(YCH) am 28. Juni 2003 18:55


Hallo Andrea

Ich habe dein vorheriges Posting nicht gelesen, darum einige Fragen. Wie alt ist deine Hündin??? Hat sie sich vorher immer gut mit anderen Hunden vertragen??
Ich kann dir nachfühlen, ich habe auch eine Hündin zu Hause die, weil sie ein paarmal angegriffen wurde, jetzt unsicher und komisch auf Hunde reagiert. Es war auch so, dass die Hunde angerannt kamen und sie platt machten, also ohne vorheriges schnüffeln. Rannrennen, angreiffen, kämpfen. Jetzt ist jeder Hund der eine ähnliche Grösse hat wie meine und angerannt kommt, für sie potentiell gefährlich und sie will ihm entgegenstürmen und ihn bremsen. (Angriff ist die beste Verteidigung). Ich habe sie soweit im Griff, dass ich ihr sagen kann, lass den Hund und sie weicht aus, aber wenn einer ums Eck kommt und ich sehe ihn nicht und der rennt auf Luna zu, dann wird laut. Sehr zum erstaunen des anderen Hundes der ev. nur spielen wollte. Aber das merkt Luna nicht mehr, für sie ist das ein Agriff. Bei kleinen Hunden übrigens nicht, die ignoriert sie.
Bachblüten könnten helfen, oder eine langsame Annäherung an der Leine, mit vorheriger Absprache des anderen Halters. Ich habe Luna einige Zeitlang nicht mehr anderen Hunden ausgesetzt und bin nur mit bekannten Hunden spazieren gegangen um ihr auch wieder Vertrauen zu geben, es hat bei ihr geklappt, sie kann einigermassen entspannt mit Hunden umgehen, die sich ihr langsam nähern oder die hundliche Sprache perfekt beherrschen. Stürmische Hunde mag sie immer noch nicht und ich denke auch nicht dass sie die je wieder mag.
Ich sage immer, lieber keinen Hundekontakt als noch mehr schlechten. Sie hat ihre Freunde und ihre Gassibegegnungen die sie immer mal wieder sieht und das genügt. Es stresst!!

Grüsse
Yvonne und Luna

von Andrea(YCH) am 28. Juni 2003 20:09

: Hallo Yvonne!
Lisa ist jetzt 2 1/2 und hat sich vorher über jeden Hund gefreut und mit jedem Hund gespielt.
Worüber ich auch so unsagbar wütend bin ist, dass mein Hund durch andere Hundebesitzer im Grunde aabsichtlich versaut wurde. Mein Hund war bei beiden Angriffen an der Leine und kontrollierbar. Andere Hundebesitzer haben ihre Hunde ohne diese unter Kontrolle zu haben auf meine Hündin losgelassen. Sie hat sich beide Male nicht gewehrt und die Folge ist, dass sie jetzt in meinen Augen problematisch ist. Ich habe immer viel mit ihr und anderen Hunden unternommen und es war toll.
Ich war mit ihr vor einigen Wochen in NMS zur Hundeschau und sie stand echt unter Stress. Auch Hundestrand ist scheinbar nicht mehr drin. Keiner der Hunde durfte ihr zu nahe kommen.
Und nur,weil andere Leute nicht auf ihren Hund achten können.
Das macht mich so wütend. Und wie viele Hundebesitzer treffe ich, die nicht den Sinn daran erkennen ihren Hund anzuleinen, obwohl sie wissen, dass ihr Hund NICHT verträglich ist.
--Naja, jetzt gehöre ich ja auch zu der Gruppe mit den unverträglichen Hunden (und das macht micht so wütend!!)
LG, Andrea
PS: Tschuldigung, aber ich bin so wütend und traurig zugleich!

von Susanne & Zasko(YCH) am 28. Juni 2003 21:48

Hallo Andrea,

: Worüber ich auch so unsagbar wütend bin ist, dass mein Hund durch andere Hundebesitzer im Grunde aabsichtlich versaut wurde. ...Und nur,weil andere Leute nicht auf ihren Hund achten können.
: Das macht mich so wütend. Und wie viele Hundebesitzer treffe ich, die nicht den Sinn daran erkennen ihren Hund anzuleinen, obwohl sie wissen, dass ihr Hund NICHT verträglich ist.
: Naja, jetzt gehöre ich ja auch zu der Gruppe mit den unverträglichen Hunden (und das macht micht so wütend!!)

Ich kann das sehr gut nachvollziehen, ich gehöre wie Yvonne und du zu dieser Gruppe. Ich war und bin genauso wütend wie du. Man kann mit viel Training (Bogenlaufen, langsam Abstand verkürzen), Kontakt zu bekannten Hunden, vorsichtiger, langsamer Kontakt nach Absprache zu ruhigen, verträglichen Hunden, etc. einiges erreichen, zumindest, dass Hund an der Leine sich ruhig an anderen Hunden vorbeiführen lässt. Aber das kostet unheimlich Zeit, Mühe und Nerven. Und auch bei Zasko hört alles denken auf, sobald ein fremder Hund direkt und schnell auf ihn zugelaufen kommt und er schaltet auf Abwehrbellen und -knurren. Und ihn freilaufend mit anderen Hunden kontakten lassen geht auch nicht mehr.

Es ist vielleicht nur ein schwacher Trost, aber du bist beileibe nicht allein mit dieser Problematik.

Liebe Grüße
Susanne & Zasko

von Yvonne und Luna(YCH) am 29. Juni 2003 18:34


Hallo Andrea

Lass deinem Frust nur freien Lauf, ich denke Susanne und ich verstehen dich nur zu gut. Meine Hündin hatte auch eine super Sozialisierung mit einem tollen Züchter, Welpengruppe, Junghunde, Erziehungskurs, Agility, Dummyarbeit und jetzt neu Flyball. Kennt sie die Hunde ist alles gut und sie ist super verträglich aber einen fremden Hund lässt sie nicht an sich ran. Nur mit Leine da geht es gut, denn da gebe ich ihr Sicherheit und sie kann ohne Probleme Kontakt aufnehmen. Oder eben mit ganz super Hunden die "richtig" sprechen können. Es ist versch.....! Ich kann es dir nachfühlen, meine Hündin ist auch erst 4.5 jahre alt und mit 2 Jahren hats angefangen, nach diesen Erlebnissen. Vorher war alles gut und sie mochte jeden Hund. Ich versuche jetzt halt so viel wie möglich mich mit bekannten Hunden zu treffen, ist sicher auch ein Grund warum ich so viel sportliche Arbeit mit ihr mache, denn da kennt sie die Hunde und hat Vertrauen, denn mit einem ihr bekannten Hund hatte sie noch nie Probleme nur mit Fremden.

Grüsse und halt die Ohren steif.

Yvonne und Luna

von Fenja(YCH) am 30. Juni 2003 11:01

Hallo Andrea!

Auch ich schliesse mich meinen Vorrednerinnen an. Ich habe eine 2.5 Jahre alte Harzer Fuchs Hündin (Fenja). Wir hatten riesen Pech mit der Welpengruppe und in der Junghundphase mehrere (2 und die haben ausgereicht) Zwischenfälle bei Spaziergängen.
Sie zeigt deutliche nach vorne gerichtete Angstaggression: Angriff ist die beste Verteidigung!
Auch hier wie bei Luna, nur Hunde, die auf sie zurennen und kein deutliches Ausdrucksverhalten zeigen. Da geht sie ohne mit der Wimper zu zucken drauf los.
Es besteht überhaupt kein Problem, bei angeleinten, ruhigen Hunden, Hunden mit viel Calming Signals und kleinen Hunden. Und natürlich ihr bekannten Hunde.
Ersteinmal hatte sie aber auch nach den oben genannten Zwischenfällen, deutliche Probleme mit allen Hunden.
Auch ich habe den Kontakt mit fremden Hunden abgebrochen (was ich allerdings immer noch mache), bin mit ihr bekannten, souveränen Hunden spazieren gegangen, habe Hundebegegnungen (ohne Kontakt) so positiv wie möglich gestaltet (Leckerchen, Spiel), so dass eine Verknüpfung anderer Hund = super, jetzt kommt was Besonderes, entstand.
Habe alternativ Verhalten angeboten, Sitz, Platz, Schau' usw, sie für ruhiges Verhalten gelobt.

Ich habe keinen Druck auf sie ausgeübt, oder sonstige Zwangsmaßnahmen, welche bei Angstaggression sowieso nach hinten los gehen.

Sie ist durch dieses "Training" nicht geheilt, dafür waren die Erlebnisse in der Welpen/Junghundphase zu prägend, aber gut zu kontrollieren und einschätzbar.

Auch jetzt noch lasse ich auf Spaziergängen keinen Kontakt mehr mit fremden Hunden zu. Was ich auch ehrlich nicht für schlimm halte. Sie kennt so viele Hunde, bei uns im Verein, wenn ich auf Agilityturniere und Obedienceprüfungen bin, mit dennen sie auch Kontakt und keine Probleme hat.

Ich hoffe ich konnte dir einwenig Mut machen.
Laß' den Kopf nicht hängen, auch du wirst mit deinem Hund den richtigen Weg finden.

Liebe Grüße
Heike und Zickenmonster Fenja (lieben Gruß an Yvonne und Luna)



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