Ist das wirklich so bei der BH? :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Ist das wirklich so bei der BH?

von Moni+Rudel(YCH) am 02. Oktober 2002 06:19

Hi Inge!
:
: Als Grundvoraussetzung für eine sportliche Laufbahn, bei der ja ganz andere Dinge von Bedeutung sind - z.B. exakte Ausführung der Kommandos - könnte man ja statt der BH eine Gehorsamsprüfung einführen, die dann in etwa der jetzigen BH entspricht, aber die sollte dann auch nicht mehr "Begleithund"-Prüfung heißen, denn mit einem Begleithund hätte das wenig zu tun (es gibt bekanntlich nicht wenige Hunde, die im Sport super sind, aber ihren HF nicht so ohne weiteres z.B. in ein Restaurant "begleiten" können...).
:

Genau das hat der VDH mit dem "Hundeführerschein" versucht und ganz ehrlich: Das was ich davon gesehen habe ist in 12 Übungsstunden (die der VDH vorschreibt) nicht zu schaffen. Das ist eine abgespeckte BH-Prüfung, bei der der Hund auch auf Entfernung ins "Platz" oder "Sitz" zu bringen ist.

Wer seinen Hund auf verschiedene hundesportliche Weise führt, weiß wie schwer das ist -- und das sollen die Teilnehmer mit ihren mehr oder weniger erzogenen Hunden in 12 Stunden schaffen? Neben dem üblichen "Fuß-Sitz-Platz-Bleib".

Utopisch.

Grüßle
Moni

von Tanja(YCH) am 02. Oktober 2002 07:06

Hi Martin,
:
Und wenn ein hund auf FUSS meideverhalten gelernt hat, ist das so wie der tisch, der stuhl heisst.

In diesem Punkt hast du schon recht. Es kann durchaus (ungewollte) Kommandos im täglichen Alltag geben (wenn ich dich richtig verstanden habe), die der Hund zum Beispiel auf dem Platz mit Meideverhalten erwidert.
Ich habe momentan auch so einen Fall, wo einer meiner Hunde auf ein bestimmtes Kommando mit Meiden reagiert. Diese Situation ist nur durch schlechte Erfahrung im Alltag gekommen.
Hier habe ich mir auch öfters überlegt, würde ich ein anderes Kommando nehmen, hätte ich weniger Probleme. Aber ich muß jetzt eben das Unangenehme, daß er mit dem Kommando verknüpft langsam rausnehmen. Das dauert, aber es geht.

: Und wie oft merken menschen gar nicht, dass hunde tatsächlich worte in einem gesprochene satz an einen menschen als kommando interpretieren und ausführen. Ich beobachte das öfter, nur die hundehalter merken es, dank anderer aktivität überhaupt nicht.

Gut, speziell auf mich bezogen trifft das nicht zu. Da ich ja 5 Hunde habe, kann es nicht angehen, daß sich jeder Hund bei jedem Kommando angesprochen fühlt.
Von daher muß ich für zu Hause und beim Spaziergang sowieso drauf achten, daß von Anfang an jeder Hund das Kommando nur in Verbindung mit seinem Namen ausführt. Das klappt wunderbar. So trainiere ich das von klein an und ich kann mit zwei Hunden trainieren und zum Beispiel einen ablegen und mit dem anderen Übungen machen.
Wenn ich dann den einen Hund abrufe: Name Hiieer, dann kommt auch nur dieser Hund.
Auf dem Platz kann ich den Namen weglassen, da ich ja nur den einen Hund dabei habe und es funktioniert absolut problemlos.

: Was lernt der hund? SITZ kann SITZ heißen oder auch nicht. Er beginnt nach seiner motivation zu interpretieren. Das ist eigentlich nicht das, was wir wollen.

Da muß ich Moni voll Recht geben. Ich kenne keinen, wo das ein Problem darstellt (will aber natürlich nicht sagen, daß es das nicht gibt).

: Das fairste für eine prüfung wäre, dass der hundehalter dem richter eine liste mit den verwendeten kommandos gibt, an die er sich dann aber auch zu halten hat. Ich glaube nicht, dass damit ein richter überfordert wäre.
:
Sicher, da hast du schon Recht. Da aber die BH Grundvoraussetzung für viele andere Prüfungen ist, halte ich das nicht für sinnvoll.
Hier sollte man dann wirklich eine separate, anerkannte Prüfung kreieren, die auf die Alltagstauglichkeit anspricht und wo man eigene Kommandos verwenden kann.

Viele Grüße
Tanja
:
:

von Tanja(YCH) am 02. Oktober 2002 07:25

Hi Melly,
:
: Weil das Wort auch "abgedroschen" wird wenn er es hört und nicht zwangsläufig darauf reagiert. Es sollte doch eigentlich so sein, dass der Hund auf ein "Platz" in jeder Tonlage, Situation unverzüglich reagiert. Warum sollte er also auf ein an meine Tochter gerichtetes "geh auf deinen Platz" nicht reagieren? Richtig: weil er für sich entscheidet ob denn nun ER angesprochen wird oder nicht.

Ich hab`s oben schon Martin erklärt: bei mir reagiert wirklich kein Hund im Alltag auf ein (unbewußt) gesprochenes Kommando.
Bei 5 Hunden geht das nicht, daß ich irgendwas sage und alle kommen angerast. Das lernen sie bei mir von klein an.

Allerdings muß ich sagen, daß ich hier vielleicht zu arg "hundesportlerisch" denke. Zu Hause gibt es bei mir kein Sitz, Platz usw., da sage ich dann z.B. Setz dich mal hin.
Die Kommandos verlange ich von meinen 100%ig und zu Hause haben sie einfach mehr Freiheiten.

Ich finde es besser, eindeutiger, einfacher und leichter nachvollziehbarer wenn der Hund eben NICHT lange überlegen muss von wem denn jetzt die Rede ist sondern er einfach weiss dass das "Au Pied" nur ihm gelten kann und keinem anderen - dementsprechend zuverlässig wird dann auch die Ausführung. Und ganz ehrlich gesagt: ich stelle meinen Befehlen eigentlich nie den Namen des Hundes voran...

Den Namen voran stellen mache ich nur zu Hause. Auf dem Platz ist das nicht notwendig, da ich dann ja nur mit einem Hund trainiere. Wenn ich spazieren gehe und mehrere Hunde dabei habe:
sollen alle Platz machen, sage ich Platz und alle liegen.
Soll einer herkommen, die anderen liegen, sage ich "Gero Hier", die anderen Platz und gebe den anderen noch ein Stopzeichen mit der Hand.
Die Sichtsignale brauche ich auch nur bei mehreren Hunden.
Also meine Hunde können sehr wohl unterscheiden, ob ein Kommando an sie gerichtet ist, oder nicht.
:
: Wenn ich rufe/rief "Julia, Komm!" kommen/bzw. kamen Hund und Kind (besser gesagt: der Hund kam immer, bei Julia haperts noch*g*). Wenn ich sage "Setz dich hin!" setzen sich Hund und Kind. Das "Setz" ist nicht mal sooo ähnlich mit dem "Sitz", trotzdem erkennt Sammy eine Parallelität und bietet mir sofort das Sitz an - wahrscheinlich aufgrund der betonung.

Hihi, wenn ich zu Hause meiner Tochter rufe, kann ich sicher sein, daß nicht ein einziger kommt :-).
Aber wie gesagt, zu Hause gibt es bei mir andere Kommandos. Für Herkommen dann: Name, komm mal her und wenn alle kommen sollen, rufe ich entweder Alle mal herkommen oder Schmackos :-).
Sie haben das aber von klein an so gelernt.

Im Grunde genommen ist es eigentlich nichts anderes, wie die von dir erwähnten Kommandos in anderer Sprache.
Ich habe für den Alltag eine andere Sprache für meine Hunde entwickelt, wie für Hundeplatz und Spaziergang.
Natürlich kann es auch mal vorkommen, daß zu Hause ein Pflichtkommando gegeben wird (zum Beispiel Aus).
Aber das kommt sehr selten vor und wird dann auch ausgeführt.
Ich weiß was du meinst und im Prinzip umgehe ich dieses Problem ja von klein an.
:
: Aber WARUM? Da beginnt doch das ganze wieder von vorn! Wozu die selben Kommandos?

Na weil hier eben Wettkämpfe durchgeführt werden und man will für alle Teilnehmer gleiche Bedingungen schaffen.
Ist im Grunde genommen bei jeder Sportart so. Ich kenn mich jetzt im Sport nicht so aus, aber wenn z.B. einer im Weitsprung sagt, er würde lieber an diesem Punkt abspringen, als an dem vorgeschriebenen, es zähle im Endeffekt ja nur die Weite und nicht der Absprungpunkt, dann hat er schon recht, aber es gibt eben gleiche Bedingungen.
:
Viele Grüße
Tanja
:

von Moni+Rudel(YCH) am 02. Oktober 2002 07:35

Hi Tanja!

Wunderbar erklärt! Bei uns läuft´s auch so.

Es gibt ein: "Leg dich hin!", dann hat der Hund freie Wahl wohin er sich legt, hauptsache er wuselt mir nicht um die Beine herum.
Oder:"Komm mal her!" Für dringliche fälle ein "Daher!" ein "Langsam!" für das *schlampige-bei-fuß*

Wird geübt, so gibt es die passenden PO-Hörzeichen und sind wir fertig gibt´s ein "OK!" und alle beide dürfen wieder durch die Felder sausen.

Grüßle
Moni

von Martin + Mirko(YCH) am 02. Oktober 2002 08:35

Grüß Dich Tanja,

: Hier sollte man dann wirklich eine separate, anerkannte Prüfung kreieren, die auf die Alltagstauglichkeit anspricht und wo man eigene Kommandos verwenden kann.

Aber genau als das wird ja die BH in der öffentlichkeit immer verkauft ...

tschüß Martin & Mirko (ein leben ohne BH)

von Tanja(YCH) am 02. Oktober 2002 09:56

Hi Martin,
:
: Aber genau als das wird ja die BH in der öffentlichkeit immer verkauft ...

Ja, aber du weißt doch, wie das ist. Man sollte mal wissen, wer wann die BH "erfunden" hat.
Jedenfalls denke ich nicht, daß der ursprüngliche Sinn der gleiche wie heute ist. Zumal damals die Problematik mit der Alltagstauglichkeit eine ganz andere als heute ist.

Und warum was Neues machen? Wer macht es? Das macht alles Arbeit und man muß sich Gedanken machen. Es ist doch viel einfacher, die bestehende BH dafür zu verwenden.

Wenn es nach mir ginge, könnte man das Ding abschaffen.

Aber es hat auch in Bezug auf die Alltagstauglichkeit etwas Gutes:
glaubst du, daß der Hund eines "Hardcore-Schutzdienstlers" jemals eine Stadt sehen würde, wenn es die BH als Vorausseztung nicht gäbe? :-)
:
Viele Grüße
Tanja (leider mit BH)
:

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