Antikörperaufbau nach Geburt :: Hundezucht & Hundeaufzucht

Antikörperaufbau nach Geburt

von Karin(YCH) am 09. Oktober 2002 07:49


Hallo,

habe von einer Bekannten gehört, daß sie ihren Welpen immer direkt nach der Geburt ein Mittel spritzt um Antikörper aufzubauen. Ist das nicht Unsinn, da die Welpen Antikörper durch die mütterliche Milch schon mitbekommen?
So etwas wäre doch wohl nur nötig, wenn die Mutterhündin keinen ausreichenden Impfschutz hätte, oder?
Was meint ihr dazu?
Karin

von Cindy(YCH) am 09. Oktober 2002 07:58

Hallo Karin,

: habe von einer Bekannten gehört, daß sie ihren Welpen immer direkt nach der Geburt ein Mittel spritzt um Antikörper aufzubauen. Ist das nicht Unsinn, da die Welpen Antikörper durch die mütterliche Milch schon mitbekommen?
: So etwas wäre doch wohl nur nötig, wenn die Mutterhündin keinen ausreichenden Impfschutz hätte, oder?
:

Dieses Mittel ist vermutlich nicht dazu da, Antikörper aufzubauen (also Impfung). Das Immunsystem der Welpen ist kurz nach der Geburt noch nicht so weit, selbständig einen Immunschutz aufzubauen. Das Mittel enthält Antikörper, also passive Immunisierung. Ob das notwendig ist, gute Frage. ME ist es bei einer gesunden Hündin mit intaktem Immunsystem, intakter Milchproduktion und ausreichender Immunität gegen die diversen Erkrankungen nicht notwendig, zusätzlich AK zu verabreichen. Die Welpen bekommen übrigens AK über die Muttermilch nur innerhalb der ersten Stunden mit der sog. Kolostralmilch, und nicht die gesamte Säugeperiode über. Sollte der Wurf extrem gross ausfallen, so dass Gefahr besteht, dass die Welpen aufgrund der Anzahl nicht genügend Kolostralmilch bekommen, oder sollte es Komplikationen geben, so dass die Welpen überhaupt keine Kolostralmilch bekommen können, sähe die Sache wieder etwas anders aus. Dann wäre es vielleicht sinnvoll, eine passive Immunisierung durchzuführen. Aber mE sollte das im Einzelfall und nicht generell geschehen.

Gruss Cindy

von Tanja(YCH) am 09. Oktober 2002 07:53

Hi Karin,
:
: habe von einer Bekannten gehört, daß sie ihren Welpen immer direkt nach der Geburt ein Mittel spritzt um Antikörper aufzubauen. Ist das nicht Unsinn, da die Welpen Antikörper durch die mütterliche Milch schon mitbekommen?
: So etwas wäre doch wohl nur nötig, wenn die Mutterhündin keinen ausreichenden Impfschutz hätte, oder?

So was wurde uns beim letzten Züchtertag von einem langjährigen Züchter geraten.
Ich habe darüber mit meinem Tierarzt gesprochen und er meinte:

Originalzitat Tierarzt (nicht daß mich einer lyncht): "wer solche Mittel gibt, der muß eine hohe Welpensterblichkeitsrate haben.
Bei "ordentlichen Züchtern" ist das absolut unnötig.
Die das geben, wissen schon warum."

Viele Grüsse
Tanja

von Margot(YCH) am 09. Oktober 2002 09:15

Hallo Karin,

: habe von einer Bekannten gehört, daß sie ihren Welpen immer direkt nach der Geburt ein Mittel spritzt um Antikörper aufzubauen.
: Ist das nicht Unsinn, da die Welpen Antikörper durch die mütterliche Milch schon mitbekommen?

Naja - die Antikörper die die Welpen durch die Muttermilch bekommen wirken lediglich gegen Infektionen mit deren Erregern die Mutterhündin schon einmal konfrontiert war - egal ob sie daran erkrankt ist oder nicht, oder eben geimpft.

Eine Hündin mit extrem vielen Umweltkontakten (z.B. Hundeplatz,
Ausstellungen oder Turniere) kann ihren Welpen sicher mehr mitgeben als eine die immer ziemlich isoliert zu hause lebt.

Ich habe heuer meinen Welpen z.B. ebenfalls ein derartiges Präparat injizieren lassen, da ich mit ihnen als sie 10 Tage alt waren übersiedeln mußte - in ein Haus in dem vorher auch Hunde gelebt haben, und damit eine Keimflora vorhanden war, die überhaupt nicht einzuschätzen war.

: So etwas wäre doch wohl nur nötig, wenn die Mutterhündin keinen ausreichenden Impfschutz hätte, oder?

Der Impfschutz meiner Mutterhündin war sicher ausreichend, die Umweltkontakte und Konfrontation mit Erregern verschiedenster Art auch
- nur es gibt weit mehr Krankheitserreger die für Welpen gefährlich werden können und dann gibt es eben Situationen wo man einfach auf "Nummer sicher" gehen sollte.

Falls ein Züchter dieses Medikament routinemäßig bei jedem Wurf einsetzt würde ich zumindest einmal nachfragen warum.

Es gibt allerdings auch das Gerücht, dass die Welpen, die dieses Präparat injiziert bekommen haben einen besseren Impfschutz nach der Impfung aufbauen - ich konnte nur leider darüber noch keine Arbeiten finden.

Grüße
Margot+Foxies+Dalmis

von Antje(YCH) am 09. Oktober 2002 10:11

Hallo Karin,

Du meinst sicherlich diese "Paraimmunitätsinducer". Z.B. Inge Hasen empfiehlt in ihrem Buch über Hundezucht, dieses Zeug prophylaktisch bei jedem Wurf einzusetzten. Meiner Meinung nach ein absoluter Blödsinn, außer es liegt ein Ausnahmefall (wie bei Margot) vor.

Man muß als Züchter irgendwie den goldenen Mittelweg gehen. Wenn man eine hohe Welpensterblichkeit in seiner Zucht hat, sollte man sich Gedanken machen über die Ursachen, und nicht einfach die Syptome bekämpfen. Mit solchen Maßnahmen schützt man nicht nur die Welpen, sondern behindert andererseits, daß deren Organismen sich funktionsfähig entwickeln. Allergien etc. spielen heute ja nicht nur beim Menschen inzwischene eine große Rolle...

Viele Grüße

Antje

von Anke(YCH) am 14. Oktober 2002 14:41

Hallo Karin!
Denke, das Mittel was du meinst ist Baypamun?!
Das Mittel kann prophylaktisch angewedet werden, ist aber auch sehr teuer. Wer viele Hunde hat und viel Besuch (ob mit oder ohne Hund) dem ist es durchaus anzuraten, die Welpen damit nach der Geburt zu versorgen. Ein normaler Magen- Darmvirus reicht aus, um einen Welpen zu töten, und wer seine Mutterhündin mit Welpen nicht in "Quarantäne" stecken möchte, dem kann ich dieses Mittel wirklich nur empfehlen, da ein Welpe (wie ein Kleinkind) erst mal Antikörper aufbauen muß und kein voll funktionierendes Immunsystem hat.
Es wir auch viel in der Pferdezucht eingesetzt und das mit sehr gutem Erfolg.
LG
Anke

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