Clickern mal anders :: Clickertraining

Clickern mal anders

von Heike(YCH) am 08. Januar 2000 12:46

Hallo Harr, hallo Andreas,

wollte mich nur mal kurz zu Wort melden.

Harr, schaff Dir unbedingt `nen Clicker an. Du weisst sonst echt nicht,
was Dir entgeht.
Damit ist es wirklich ein Riesenunterschied. Ich clickere jetzt erst
seit gestern und der "Erfolg" ist schon fast überwältigend.

: So geht es mir. In allen möglichen Jackentaschen ist einer, im Auto etc.
: Andererseits: Du mußt ihn ja nicht immer dabei haben. Manchmal wird gar nichts geübt und dann rennen wir einfach so durch die Gegend. Obwohl: Praktisch ist es schon, man weiss ja nie, was Hund gerade Tolles anstellt, das man unbedingt einfangen sollte...

Genau !

Viele Grüsse, Heike & Labs


von Reinhold + Ayko(YCH) am 09. Januar 2000 22:48

Erste Frage:

Den Zungenschnalzer habe ich bei Ronja inzwischen konditioniert.
Sobald sie ihn hört, dreht sie sich sofort um und blickt mich an,
denn es gibt dann meist ein Spiel oder ich winke sie her und
wir schnüffeln gemeinsam an einer interessanten Spur im Schnee
oder es fliegt ein Tannenzapfen oder was auch immer ihr/uns
Spass macht bzw. die Situation halt gerade hergibt.

Das ist doch vom Prinzip her nichts anderes als man mit
dem "klassischen" Clicker auch macht, oder habe ich da was übersehen?


Hallo Harr,

den Zungenschnalzer finde ich o.k., aber nur wenn Du damit ein exaktes Timing zustande bringst und der Schnalzer wirklich jedesmal genau gleich klingt, denn davon hängt ganz Vieles ab. Behalte das gut im Auge.

Auf Deine Fragen gab es so viele Antworten. Ich bezweifle, ob Dir dadurch alles klar geworden ist. Ich möchte deshalb versuchen einen äußerst wichtigen Aspekt ins Frage-Antwort-Spiel zu bringen:

Clickertraining besteht aus
verschiedenen Etappen

Diese verschiedenen Etappen darf man auf keinen Fall in einen Topf werfen, denn daraus entstehen die Missverständnisse und das Vorurteil, Clickertraining sei schwer verständlich. ("Clicker ist nur für Akademiker!" und ähnliche Parolen)

Es ist höchst interessant zu beobachten, wer in der jeweiligen Etappe des Clickertrainings der aktive Partner ist, der Trainer oder der Hund. Der aktive Partner startet die Handlungskette. Es ist sehr wichtig, dass man das klar erkennt und auch konsequent danach handelt. Erst wenn man das gelernt und begriffen hat und unterscheiden kann, lösen sich die von Dir hinterfragten Probleme in Luft auf.


Also los gehts:


1. Etappe: Konditionierung des Clickers
---------------------------------------------------------------------------------------------

Hier ist immer der Trainer aktiv !!!!!
Er clickt und gibt zeitgleich die Belohnung

Click --- Belohnung

Das wird solange wiederholt, bis der Hund bei jedem Click freudig
"erwacht" und erwartungsvoll zu Frauchen/Herrchen guckt.

Die Konditionierung hast Du also goldrichtig gemacht,
mit Deinem Zungenschnalzer: 100 Punkte für Dich.

Deine Konditionierungsphase war super erfolgreich,
das erkenne ich eindeutig daran, dass Du schreibst:

"Sobald sie ihn (den "Schnalzer"winking smiley hört,
dreht sie sich sofort um und blickt mich an,"

Das ist vollkommen in Ordnung so!
Prima! Ich sagte schon 100 Punkte.

Wenn Dein Hund im Wohnzimmer pennt und Du schnalzt (clickst) in der Küche und Dein Hund kommt sofort angerannt, dann ist das in dieser Konditonierungs-Etappe absolut o.k. Daran erkenne ich, dass der Clicker gut konditioniert ist.

Das macht nun aber den Clicker noch lange nicht zur Hundepfeife, mit der man den Hund heranpfeift, denn jetzt ist die Konditionierungsphase zu Ende. Ab jetzt wird der Clicker ganz anders eingesetzt. Jetzt ist er zum sekundären Bestärker geworden und damit wird in der zweiten Etappe gearbeitet.

In der 1. Etappe, der Konditionierungsphase, hat der Hund gelernt: Auf "Click" folgt etwas Tolles.
Jeder Hund braucht nur einmal in seinem Leben auf den Clicker konditioniert werden.
Wer regelmäßig mit dem Hund clickert, braucht die Konditionierung nie mehr zu wiederholen, denn bei jeder Arbeit mit dem Clicker wird die Konditionierung aufrechterhalten. Sie erlischt bei richtiger Clickerarbeit nie.

Alles klar ????
Oder noch Fragen ?????
Nein ??




Gut so, denn jetzt geht es weiter zur:


2. Etappe: Bestätigen mit dem Clicker
------------------------------------------------------------------------------


In der zweiten Etappe muss der *Hund* lernen *aktiv* zu werden !!!!!

Der Trainer wird passiv, d.h. er reagiert nur mit C&B.


Auch hier liegst Du goldrichtig, denn Du hast erkannt, dass jetzt etwas Anderes kommt, nämlich eine andere Art, den Clicker (Schnalzer) einzusetzen.

Du schreibst nämlich:

Nächste Frage:
Am schwierigsten finde ich den Übergang von der unmittelbaren
Belohnung (Schnalz = Herrchen hat was interessantes) zur
zeitlich ja mitunter recht weit hinausgeschobenen Belohnung,
die auf den sekundären Bestärker folgt.


Es ist kein schwieriger Übergang. Es ist eine a n d e r e Etappe des Trainings. Das m u s s man begreifen, dann sind Deine Fragen beantwortet. Aber nicht nur Du, sondern auch Dein H u n d muss das begreifen, denn das ist das Entscheidende in dieser zweiten Etappe. Ich werde erklären warum und wie das geht.


Nimm Dir eine einfache Übung vor, auf keinen Fall Fußlaufen oder Down oder Apportieren, nimm eine einfache Übung wie "Sitz" oder "Platz" oder "Zeigestock mit der Schnauze" berühren vor.

Ich ziehe als Einstiegsübung aus gutem Grund und aufgrund vieler Erfahrungen Übungen vor, bei denen der Hund etwas berühren muss. Beim "Sitz" z.B. berührt er mit dem Popo den Fussboden, bei "Platz" berührt er ihn mit dem Brustkorb und beim Touchstick berührt er mit der Schnauze den blau-weißen Stoff an der Stockspitze.


Bleiben wir beim Beispiel "Sitz":

Wenn der Hund sich hinsetzt, clickst Du genau in dem Moment, wo der Hundepopo den Boden berührt. Wichtig ist, dass Dein Timing wahnsinnig exakt ist. Es muss für einen außenstehenden, ahnungslosen Beobachter so aussehen, als hätte Dein Hund am Popo einen angeklebten Clicker und beim Berühren des Bodens macht es "Click".

Nach dem Click kommt die Belohnung, wobei jetzt Click und Belohnung nicht mehr zeitgleich kommen müssen, wie in der ersten Etappe. Zwischen "Click" und Belohnung darf jetzt eine Zeitspanne von etlichen Sekunden liegen, die der Hund mit seiner Vorfreude problemlos überbrückt.

Wiederholst Du das exakt-getimte Click bei jedem Hinsitzen, dann wird Dein Hund schnell begreifen, dass er zum *aktiven* Partner geworden ist! Er merkt (der eine Hund früher der andere später!):

"Wenn ich mich hinsetze macht es "click".

Jetzt beginnt sein Explorationsverhalten, der Hund wird jetzt aktiv (!!!!), das heißt er erforscht die Zusammenhänge selbst. Er setzt sich ganz bewußt wiederholt hin um Dich zum "clickern" zu bringen. Das ist der ganz entscheidende Punkt: Der Hund muss merken, dass *er* der aktive Partner im Geschehen ist. *Er* startet nun die Handlungskette. Alles geht von seinem Willen aus. Ist Deine Belohnung etwas, was ihn sehr stark motiviert, dann wird er jetzt seine erfolgreiche Aktion (Hinsitzen) ständig wiederholen:

Aktion des Hundes --- Click --- Belohnung

Achte darauf, dass der Hund jedesmal wieder aufstehen muss, um sich seinen Belohnung abzuholen, denn nur dann, wenn er zwischendurch aufsteht, kann er sich auch wieder hinsetzen (logisch !).

Bei meinem Ayko konnte ich in diesem Stadium förmlich sehen, wie in seinem Kopf die Glühbirne aufleuchtete, die auf dem Clicker aufgedruckt ist !!!! Der kleine Setter (damals 6 Monate alt) war von jetzt auf nachher wie verwandelt. Das ist wirklich ein ganz zentraler Punkt im Clickertraining. Das muss nicht nur der Trainer begreifen, sondern auch der Hund!

Ich liebe Wiederholungen:
Wichtig !!!!!! Ab jetzt ist der Hund aktiv !!!!!
Und der Trainer reagiert nur noch mit C&B..
(in den späteren Etappen ändert sich das Rollenspiel wieder).


Mein Setterchen war damals mit 6 Monaten so aktiv, dass mir fast unheimlich wurde. Er hätte die "Sitz"-Übung sooft wiederholt, bis er das ganze Hühnchen in kleinsten Portionen gefressen hätte, wenn ich die Sache nicht abgebrochen hätte..

Wer an dieser Stelle Probleme hat, weil sein Hund nicht kapiert, dass er der aktive Partner ist, der muss sein Timing überprüfen lassen. Das Überprüfen kann auch die Oma machen. Aber es sollte eine zweite Person machen. Stimmt das Timing nämlich nicht wahnsinnig exakt, dann vergiss es. Dann kommt Dein Hund niemals zur entscheidenden Erkenntnis, dass seine Aktion das "Click" auslöst.

Jetzt kommen wieder die Zweifler: "Bei meinem Hund funktioniert das aber trotzdem nicht!"

Klar funktioniert das nicht bei jedem Hund! Warum???? Weil oft die Motivation fehlt.
Ein Hund der täglich mit Schnepfenleber und Steaks gefüttert wird, der denkt nicht daran, für ein Stück Trockenfutter die Pfote krumm zu machen. Ein Hund der immer und zu jeder Tageszeit eine volle Futterschüssel zur Verfügung hat, der wird die Pfote für ein winziges Leckerchen auch nicht krumm machen.

Die wichtigste, tragende Säule beim Clickern ist die Motivation. Der Hund muss *wollen* und wir müssen wissen, wie wir ihn am besten dazu bringen, dass er will. Ohne eine Super-Motivation läuft gar nichts im Clickertraining.

Dann kriegt der Hund eben eine Woche lang Schmalkost-Trockenfutter und beim Clickern gibt es dann Schnepfenleber oder Hühnchenfleisch oder Romadur oder Sandfischchen oder was auch immer. Es muss jedenfalls etwas sein, was den Hund zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Wer das nicht schafft, der kann das Clickern vergessen.

Du schreibst:

Zur Zeit ist es nämlich so, dass Ronja wenn sie in meiner Nähe ist
und ich schnalze, weil ich ein bestimmtes Verhalten bestätigen will,
plötzlich nach vorne stürmt, hochspringt oder sonstwas
veranstaltet, weil sie es vor lauter Vorfreude kaum
erwarten kann.
Irgendwas habe ich wohl doch übersehen.

Nein, Du hast nichts übersehen, auch das ist alles goldrichtig. Wiederum 100 Punkte für Dich, denn nach dem Click darf der Hund machen, was er will. Lass Dir das nicht madig machen. Es kann Dir nichts Besseres passieren, als dass Dein Hund beim Click (=Schnalzer) überschwengliche Vorfreude an den Tag legt. Ich sehe darin eine super-erfolgreiche Vorarbeit Deinerseits!

Deine Handlungskette ist perfekt: Der Hund agiert, Du bestätigst mit dem Zungenschnalzer und der gut konditionierte Hund zeigt einen Begeisterungssturm. Bravo! Ich sagte schon: 100 Punkte. Genauso muss es sein, es könnte gar nicht besser sein.


Soweit so gut ----
aber nun kommt die alles entscheidende Frage:

Hat Dein Hund auch begriffen, dass *er* der aktive Partner ist?
Hat er kapiert, dass das "Click" eine Folge seiner Aktion ist?
Versucht er jetzt schon die bestätigte Handlung von sich aus freiwillig zu wiederholen????????

Wenn ja, dann hast Du es geschafft, dann leuchtet die Clicker-Glühbirne schon in seinem Kopf.




Wenn nein, was tun?

1. Exaktes Timing ist das Allerwichtigste

2, Eine ganz einfache Übung wählen, bei der der Hund etwas berühren muss.

3. Nur eine einzige Aktion der Hundes bestätigen, zum Beispiel immer nur "Sitz".
Zu diesem Zeitpunkt bitte nicht kunterbunt Aktion A, Aktion B, Aktion C usw. bestätigen,
sondern konsequent nur bei einer Aktion A (z.B. "Sitz"winking smiley bleiben. Klar, das leuchtet ein.

3. Reizarme Umgebung aufsuchen, nicht beim Spaziergang das Clickern beginnen,
sondern zuhause in den vier Wänden, wo keinerlei Ablenkung herrscht.
Der Hund muss sich voll auf das Geschehen konzentrieren, damit in ihm die
Clickerglühbirne angeht und er den entscheidenden Durchblick kriegt.

4. Eine hohe Motivation erzeugen. Jeder kennt seinen Hund am besten.
Jeder weiß, womit er seinen Hund zu Begeisterungsstürmen hinreissen kann.
Deshalb ist Schnepfenleber leider nur ein Beispiel unter vielen.
(ein unerschwingliches noch dazu).

5. Warten auf einen geeigneten Zeitpunkt. Irgendwann am Tage hat jeder Hund
eine Phase, wo er von Frauchen/Herrchen etwas will. Hier besteht bereits
eine Motivation, die man verstärken und ausnutzen kann.


Melde Dich wieder, Du umschiffst nämlich gerade die entscheidende Klippe und wir wollen wissen, wann Du es geschafft hast: Begreift Dein Hund, dass *er* der *aktive* Partner ist. Wiederholt er von sich aus freiwillig die von Dir mit dem Schnalzer (Clicker) bestätigte Übung??????

Ja oder nein ???????


Viele Grüße
aus Deutschlands Wildem Südwesten
Reinhold + Ayko


von Heike(YCH) am 10. Januar 2000 11:39



:Melde Dich wieder, Du umschiffst nämlich gerade die entscheidende Klippe und wir wollen wissen, wann Du :es geschafft hast: Begreift Dein Hund, dass *er* der *aktive* Partner ist. Wiederholt er von sich aus freiwillig :die von Dir mit dem Schnalzer (Clicker) bestätigte Übung??????

:Ja oder nein ???????


Hallo Reinhold, hallo Harr,

da ich auch seit ein paar Tagen clickere, möchte ich kurz berichten wie schnell meine Kleine "verstanden" hat, dass sie etwas "tun" muss.

Zuerst habe ich sie mit dem Clicker bekannt gemacht. Das ging sehr schnell (ein echter Labi ist ja sooo verfressen)

Nun versuche ich schon seit ewigen Zeiten der Kleinen das Bellen auf Kommando beizubringen. Jedesmal wenn sie gebellt hat (kommt sehr sehr selten vor) habe ich sie tüchtig gelobt usw. Und obwohl unsere Hunde z.B. "Sitz" und "Platz" auch durch Loben + Lecker gelernt haben, , hatte ich beim Bellen keinen Erfolg.

Jetzt war ich also am Freitag mit der Kleinen im Garten und sie fängt auf einmal an zu bellen (im Garten nebenan spielten die Ziegen verrückt) und ich gab ihr für jedes Bellen ein C&B. So weit - so gut.

Am Samstag wollte ich dann in Ruhe mit ihr im Haus anfangen zu clickern.
Anfangen wollte ich mit dem Stab. Ich lege also die Leckerchen auf den Couchtisch, nehme den Clicker und den Stab. Die Kleine steht vor mir und bellt ! Das war das erste Mal, dass sie im Haus -ohne besonderen Grund- gebellt hat und ich wollte schon freudig ein FEIN ausrufen, habe
es mir dann aber noch rechtzeitig verkniffen. Jetzt wollte ich ja was anderes. Ich sage also FALSCH.
Ich halte den Stab in der Hand und die Kleine kommt neugierig und schnüfftelt an dem Teil. C&B.

Dann war sie erstmal verwirrt. Sie ging zum Couchtisch und schnüffelte an den Leckerchen. FALSCH!
Sie bellte wieder. FALSCH! Sie holte einen Ball. FALSCH. Dann kam sie wieder -eher zufällig- an den Stab. C&B.
Danach setzte sie sich hin und erschien noch mehr verwirrt. Ich konnte förmlich sehen, wie sie "dachte" . Sie sitzt also und denkt - geht dann eher zögernd an den Stab und stubst ihn an- C&B.

Bingo - das war`s. Von da an konnte ich den Stab hinhalten oder hinlegen wo immer ich wollte,die Hündin lief hin und stubste das Teil an.

Ich bin total begeistert, mit welcher Freude meine Kleine bei der Sache ist. Wenn sie den Stab nur sieht, dann fängt sie schon an zu wedeln. Es macht richtig Spass.

Nun stehe ich zwar erst ganz am Anfang und bin auch noch ziemlich planlos - aber ich werde bestimmt nichts Anderes mehr machen.

Auf diesem Weg möchte ich mich ganz herzlich bedanken bei:
Reinhold : Deine Katze hat bei MIR den CLICK ausgelöst
Thomas: wie gesagt, so ganz nutzlos war es nicht...
und natürlich auch bei Martin (ohne Deine Einführung und Deine div. Antworten hätte ich keinen Anfang gefunden) und auch bei Klaus und allen anderen, die durch ihren unermüdlichen Eifer immer wieder versuchen, die Sache verständlich zu machen.

Viele Grüsse, Heike & Labs



von Harr und Ronja(YCH) am 10. Januar 2000 15:44

Hallo Reinhold,

: den Zungenschnalzer finde ich o.k., aber nur wenn Du damit ein exaktes
: Timing zustande bringst und der Schnalzer wirklich jedesmal genau gleich
: klingt, denn davon hängt ganz Vieles ab. Behalte das gut im Auge.

ich find's halt einfach saupraktisch! Gestern z.B. ging's zur Oma und
ich hatte meine kleine Tochter an rechten Hand und in der linken
einen Beutel mit dem üblichen Kram, den sie unbedingt
ihrer Oma zeigen musste (:-))))
Da kam ein uns bekannter Hund (mit Halter natürlich) entgegen
und Ronja blickte mich wie üblich an. "Schnalz" und "Nick" (ich
nicke mit dem Kopf als Zeichen "OK, du darfst"winking smiley.
Wenn ich in solch einer Situation erst nach dem Knackfrosch
kramen müsste, würde ich ihn bestimmt irgendwann gar nicht mehr
mitnehmen (da bin ich kein Stück besser als mein Hund...)

: 2. Etappe: Bestätigen mit dem Clicker
: Der Trainer wird passiv, d.h. er reagiert nur mit C&B.
:
: Ich ziehe als Einstiegsübung aus gutem Grund und aufgrund vieler
: Erfahrungen Übungen vor, bei denen der Hund etwas berühren muss.

Hab's mit zwei Übungen probiert (jeweils in unterschiedlicher Umgebung):

1. Pfote geben (im Wohnzimmer)
2. Fuss gehen (draussen)

Ich schildere Dir jetzt mal den genauen Ablauf:

zu 1.) "Gib Pfötchen":

- hab mich vor sie hingestellt und nix gemacht. Sie sass brav vor mir.
- irgendwann kam der "Milchtritt", also Pfote hoch.
- in diesem Moment C und danach B
- sie hat das dann mehrere Male selbständig gemacht und es gab
von mir immer C und B.
- dann habe ich mich daran erinnert wie Neuronale Netze funktionieren
und das Signal eingeführt (sonst wird's ja langweilig), also:
Signal ("Gib Pfötchen"winking smiley, warten auf Pfote, dann sofort C + B.
Das ganze mehrmals.
- Dann Signal weggelassen (so lernen zumindest neuronale Netze das Signal, d.h.
gezielt einen Fehler herbeiführen): es kam die Pfote, aber von mir
kein C + B, weil kein Signal. Ronja hat ziemlich dumm geschaut.
(ratter ratter...)
- das ganze abwechselnd: Signal, und wenn Pfote und C+B.
Kein Signal, kein C+B.
- am Ende hat sie richtig auf das Signal gewartet, bevor die Pfote kam.
Ich denke deshalb, sie hatte es zu diesem Zeitpunkt "verstanden".

Am nächsten Morgen dann die Kontrolle (im Flur, d.h. anderer Ort):
"Gib Pfötchen" und wie aus der Pistole geschossen kam die Pfote
und von mir C + B.

Frage: war das bis jetzt richtig so?

Nun kann natürlich sein, dass sie das Signal schon vom Vorbesitzer
kannte. Deshalb mache ich jetzt das gleiche noch Mal mit einem
Stock (also Stock mit der Nase berühren) und berichte dann morgen.
Da bin ich mir ziemlich sicher, dass es neu für sie ist.


zu 2.) "Bei Fuss"

- immer wenn sie sich neben mir an meiner linken Seite befindet,
gibt's ein C + B (B = der Taschenlampe, alias dem "Das Lichttier"
hinterhersprinten)
- das machen wir jetzt schon ein paar Tage lang so, allerdings hat
sie, glaube ich, etwas ganz anderes dabei gelernt:
C+B gibt's nämlich nur auf der linken Seite. Wenn sie vorne
auf mich wartet und ich gehe extra links an ihr vorbei (sie ist dann
also rechts), geht sie von selbst hinter mir herum auf die linke Seite
und sprintet los.
- das macht sie inzwischen absolut perfekt.
- manchmal läuft sie schon mehrere Sekunden links neben mir und
wartet auf den Click, aber das ist noch nicht sicher reproduzierbar,
also eher Zufall.


: Jetzt kommen wieder die Zweifler: "Bei meinem Hund funktioniert
: das aber trotzdem nicht!"

Ich zweifle keine Sekunde an der Methode, denn neuronale Netze
funktionieren prinzipiell ähnlich. Einzig bei der Einführung des
Signals gibt's noch einen kleinen Unterschied (hängt mit der
Zeitkomponente, d.h. Reihenfolge und dem Begriff "Bedeutung"
zusammen. Umgangssprachlich: "man versteht die Dinge nur,
wenn man versteht wie sie entstanden sind"winking smiley.
Aber wahrscheinlich liegt das daran, dass neuronale Netze
eben nur ein sehr unvollkommenes Modell für das natürliche
Vorbild sind -- Gott sei Dank! :-))))

: Hat Dein Hund auch begriffen, dass *er* der aktive Partner ist?
: Hat er kapiert, dass das "Click" eine Folge seiner Aktion ist?
: Versucht er jetzt schon die bestätigte Handlung von sich aus freiwillig zu wiederholen????????

Bin mir noch nicht sicher. Mehr weiss ich es erst nach der Übung
mit dem Touchstick. Eigentlich kann man das doch erst sagen,
wenn der Hund auf diese Weise bereits mehrere Übungen gelernt hat, oder?


In diesem Zusammenhang habe ich noch eine weitere Frage:

Sollte man nicht ein Signal einführen, anhand dessen der Hund
erkennen kann, dass es jetzt mit dem Clickertraining losgeht
bzw. wann Schluss ist?

Es gibt nämlich durchaus Zeiten, da verlange ich von meinem
Hund, dass er mich in Ruhe lässt (z.B. wenn ich am Schreibtisch
im Büro sitze und arbeite). Das hat Ronja auch absolut begriffen.
Auf der einen Seite bin sozusagen immer ich derjenige, der
zur Aktivität aufruft bzw. die Initiative ergreift (ich bestimme,
wann es rausgeht, wohin gelatscht wird, etc...). Auf der anderen
Seite soll der Hund aber beim Clickertraining den Spiess ja
gerade rumdrehen, d.h. mich zu etwas bringen.
Meiner Meinung nach sollte man deshalb dem Hund ganz klar sagen,
wann er "am Ruder" ist.

Was meinst Du dazu?


Viele Grüsse und vielen Dank für Deine Unterstützung!
Harr.

(ebenfalls aus dem wilden Südwesten...)

von Reinhold + Ayko(YCH) am 10. Januar 2000 22:40

Reinhold schrieb:

:: den Zungenschnalzer finde ich o.k., aber nur wenn Du damit ein exaktes
:: Timing zustande bringst und der Schnalzer wirklich jedesmal genau gleich
:: klingt, denn davon hängt ganz Vieles ab. Behalte das gut im Auge.

Harr schrieb:
: ich find's halt einfach saupraktisch!


Hallo Harr,

ja ----, es ist "saupraktisch" und ich verwende es ja selber auch, bloß kriege ich mit dem Clicker ein noch exakteres Timing als mit der Zunge und vor allem immer den gleichen Sound. Das ist nicht zu unterschätzen. Vor allem wenn der Hund zum ersten Mal mit dem Clickertraining konfrontiert wird.

Mein kleiner Sohn ( soeben 5 Jahre alt) hat bei mir abgeguckt, wie ich mit Ayko clickere. Natürlich kriegt er nie einen Clicker in die Hand, damit er nicht in meine Arbeit pfuscht. Das macht ihm aber gar nichts aus, er braucht auch keinen Cl.icker, er sagt einfach mit seiner hohen Kinderstimme "click" und das funktioniert auch, Ayko konzentriert sich dabei voll auf ihn.

Trotzdem rate ich jedem Anfänger zum Clicker, weil gewisse Probleme damit einfach nicht auftreten. Aber grundsätzlich muss man wissen, dass Clickertraining nicht an den Clicker gebunden ist. Man kann auch andere Geräusche verwenden, sofern sie kurz, präzise zu timen und exakt reprodzuierbar sind und sich für den Hund hervorragend von den Alltagsgeräuschen abheben.


Hab's mit zwei Übungen probiert (jeweils in unterschiedlicher Umgebung):

1. Pfote geben (im Wohnzimmer)
2. Fuss gehen (draussen)


Für den Anfang ist es sehr klug, wenn Du für jede Übung eine andere Umgebung wählst. Damit schaffst Du für Ronja eine einfachere Situation. Sie weiß sofort aufgrund der Umgebung, welche Übung gerade dran ist.

Später, wenn sie besser mit dem Clickertraining vertraut ist und auch die Bedeutung von FALSCH richtig sauber kapiert hat, dann kannst Du durchaus parallel auch 3...5 verschiedene Übungen in ein und derselben Umgebung üben. Das fordert sie geistig mehr und sie wird dadurch noch mehr und noch sorgfältiger auf Deine Worte achten und es fördert ihre Experimentierfreudigkeit. Sie wird Dir nämlich dann der Reihe nach alles zeigen, was sie an diesem Ort jemals schon geübt hat. Du quittierst jeweils mit FALSCH, bis sie bei der "richtigen" von Dir gewünschten Übung angelangt ist. Das alles gilt für die zweite und dritte Etappe des Clickertrainings. Du erkennst zwar, dass Ronja der aktive Partner ist, aber Du steuerst trotzdem bewußt mit Deiner Reaktion, wohin das Ganze läuft.


Ich schildere Dir jetzt mal den genauen Ablauf:

zu 1.) "Gib Pfötchen":

- hab mich vor sie hingestellt und nix gemacht. Sie sass brav vor mir.
- irgendwann kam der "Milchtritt", also Pfote hoch.
- in diesem Moment C und danach B
- sie hat das dann mehrere Male selbständig gemacht und es gab
von mir immer C und B.

Das liest sich sehr gut. "sie hat das mehrere Male selbstständig" gemacht, daraus schließe ich, dass sie kapiert hat, dass sie jetzt der aktive Partner im Geschehen ist.

Wenn Du allerdings hier geschrieben hättest: "Sie wiederholt das _Pfötchen geben_ mit wahrer Begeisterung immer und immer wieder" und "......die ich rief die Geister, die werd´ ich nun nicht los.....", dann wäre das sehr gut mit Auszeichnung gewesen. Aber was nicht ist kann noch kommen. Du mußt nur die Motivation entsprechend höherschrauben. Für effektives Shaping ist es sehr wichtig, dass Ronja die Übungen mit Begeisterung wiederholt und sich nicht irritieren läßt, wenn eine schlecht ausgeführt und deshalb nicht mit C&B belohnt wird. Nur so ist Shaping möglich. Einen Hund, der mit Begeisterung bei der Sache ist, den irritiert das ausbleiben von C&B nicht, sondern auf den wirkt das sogar noch motivationssteigernd.



- dann habe ich mich daran erinnert wie Neuronale Netze funktionieren
und das Signal eingeführt (sonst wird's ja langweilig), also:
Signal ("Gib Pfötchen"winking smiley, warten auf Pfote, dann sofort C + B.
Das ganze mehrmals.


Du hast nach der 2. Etappe die 3. Etappe übersprungen und bist gleich zur 4. Etappe, der Befehlseinführung gehüpft.

Die dritte Etappe beeinhaltet höchst interessante, wertvolle Dinge, wie Shaping und Bestärkungsschemata. Das ist die Delikatesswarenabteilung des Clickertrainings. Nachlesen über Shaping und Bestärkungsschemata kannst Du speziell hier auf www.yorkie-hundeforum.com unter "Einführung ins Clickertraining" (siehe Kopf des Clickerforums) oder zum Beispiel bei Klaus (www.clicker.de) um nur mal zwei Fundstellen zu nennen. Hier tut sich Dir ein ganz großes Betätigungsfeld auf.

Der Zeitpunkt, wann für eine Übung das Signal eingeführt wird, muss mit Überlegung gewählt werden. Aber beim Pfötchen geben bist Du immer auf der sicheren Seite, denn das ist nirgends Prüfungsfach. ;-))))))


- Dann Signal weggelassen (so lernen zumindest neuronale Netze das Signal, d.h.
gezielt einen Fehler herbeiführen): es kam die Pfote, aber von mir
kein C + B, weil kein Signal. Ronja hat ziemlich dumm geschaut.
(ratter ratter...)

Perfekt ! Ich sehe es läuft super! In diesem hilflosen Moment, wo die Bestätigung C&B plötzlich ausbleibt, ist Ronja voll auf Dich konzentriert, stimmt´s. Da brauchst Du kein E-Reiz-Geräte-Soft-Kribbeln per Knopfdruck und digitaler Funktechnik um zuverlässigsten Blickkontakt herzustellen und aufrecht zu erhalten. Gell ???? Auch mein 5-Jähriger schafft sich auf diese Weise zuverlässigen Blickkontakt mit unserem Setter und das allein mit seinem hohen Kinderstimmchen. Ein Gedicht ist das, sowas zu erleben, ohne Funktechnik.


- das ganze abwechselnd: Signal, und wenn Pfote kommt: C+B.
Kein Signal, kein C+B.

Spitze: Zur Einführung des Kommandos gehört Beides zwingend dazu.
Das ist ganz furchtbar wichtig! 100 Punkte.

Die erste Zeile ist ohnehin jedem klar, aber die zweite Zeile hat es in sich, sie wird oft vergessen. Das nennt man dann umgangssprachlich "Pfusch am Hund!"


- am Ende hat sie richtig auf das Signal gewartet, bevor die Pfote kam.
Ich denke deshalb, sie hatte es zu diesem Zeitpunkt "verstanden".

So sehe ich das auch! Und es freut mich.
Das liest sich wirklich ganz vielversprechend.

Am nächsten Morgen dann die Kontrolle (im Flur, d.h. anderer Ort):
"Gib Pfötchen" und wie aus der Pistole geschossen kam die Pfote
und von mir C + B.

Frage: war das bis jetzt richtig so?

Ja, einwandfrei!!! Perfekt, volle Punktzahl.

Und wieviele Tage insgesamt hat das jetzt gedauert, bis Du soweit warst???


Nun kann natürlich sein, dass sie das Signal schon vom Vorbesitzer
kannte. Deshalb mache ich jetzt das gleiche noch Mal mit einem
Stock (also Stock mit der Nase berühren) und berichte dann morgen.
Da bin ich mir ziemlich sicher, dass es neu für sie ist.

Ein guter Gedanke und ich wünsche Dir raschen Erfolg mit dem Zeigestock.



zu 2.) "Bei Fuss"

- immer wenn sie sich neben mir an meiner linken Seite befindet,
gibt's ein C + B (B = der Taschenlampe, alias dem "Das Lichttier"
.........................................
.........................................
- manchmal läuft sie schon mehrere Sekunden links neben mir und
wartet auf den Click, aber das ist noch nicht sicher reproduzierbar,
also eher Zufall.

Prinzipiell sehe ich dass es wohl richtig läuft bei Euch. Aber Du merkst selber schon, dass das Fußgehen-Lernen mit dem Clicker höhere Anforderungen stellt und sich deshalb vielleicht nicht so gut als Einsteiger-Übung eignet, wobei ich mehr an Ronja, als an Dich denke. Clickertraining ist die Methode der kleinen und der kleinsten Schritte. Niemals darf man den Hund überfordern und man muss immer scharf nachdenken, ob der Hund nun das anliegende Problem genauso sieht, wie Du als Trainer. Ist das nicht der Fall, lernt er schnell etwas anderes, als das, was Du von ihm willst. Deshalb mein Rat: Erst Erfahrung sammeln mit den sogenannten harmlosen "Zirkuskunststückchen" und dann erst an so elementar wichtige Dinge herangehen, wie zum Beispiel das perfekte Fussgehen. Wenn man nämlich so ein Zirkuskunststückchen verpfuscht, dann kann man es einfach in der "Abfallkiste" verschwinden lassen, als "Lehrgeld" von der Steuer absetzen und sich ein völlig neues, anderes Kunststück ausdenken. Es entstehen daraus keinerlei Folgeprobleme und man verpfuscht damit keine Prüfungsvorbereitung.


Ich habe geschrieben:
"Clickertraining ist die Methode der kleinen und der kleinsten Schritte. Niemals darf man den Hund überfordern"
Um die Schrittgröße zu überprüfen gibt es einen immer gut sichtbaren, untrüglichen Massstab: Das ist der Hundeschwanz, beim Clickertraining muss er immer wackeln. Hört er auf zu wackeln und senkt sich nach unten, dann war meist die Schrittweite zu groß. :-)))) So lustig das klingt, so viel Wahrheit steckt in diesen schlichten Sätzen.

Zum Clickertraining gehören immer zwei synergetische Portionen gute Laune, die eine Portion kommt vom Trainer, die andere vom Hund. Fehlt eine oder beide, dann ist der Wurm drin. Geht zwischendurch beim Üben eine oder beide verloren, dann lag es meist an der Schrittweite.

Bin ich schlecht gelaunt, dann bleibt der Clicker konsequent im Regal liegen.


:: Jetzt kommen wieder die Zweifler: "Bei meinem Hund funktioniert
:: das aber trotzdem nicht!"

:: Hat Dein Hund auch begriffen, dass *er* der aktive Partner ist?
:: Hat er kapiert, dass das "Click" eine Folge seiner Aktion ist?
:: Versucht er jetzt schon die bestätigte Handlung von sich aus freiwillig zu wiederholen????????

: Bin mir noch nicht sicher. Mehr weiss ich es erst nach der Übung
: mit dem Touchstick. Eigentlich kann man das doch erst sagen,
: wenn der Hund auf diese Weise bereits mehrere Übungen gelernt hat, oder?

Ja, sicher hast Du da recht. Man erkennt es aber auch schon im Ansatz an der Begeisterung, mit der er die erste erlernte Übung wiederholt um das ersehnte Leckerchen zu bekommen.


: In diesem Zusammenhang habe ich noch eine weitere Frage:

: Sollte man nicht ein Signal einführen, anhand dessen der Hund
: erkennen kann, dass es jetzt mit dem Clickertraining losgeht
: bzw. wann Schluss ist?

Erfahrungsgemäß brauchst Du das nicht. Die Hunde erkennen an den Vorbereitungen, wenn es losgeht. Unterwegs beim "Fußgehen" bist vielleicht Du zunächst einmalig der aktive Partner, indem Du ein erwünschtes Verhalten an"clickst" (sorry: an-schnalzst), das dürfte genügen, Deiner Ronja klar zu machen, dass jetzt Clickertraining angesagt ist.


Es gibt nämlich durchaus Zeiten, da verlange ich von meinem
Hund, dass er mich in Ruhe lässt (z.B. wenn ich am Schreibtisch
im Büro sitze und arbeite). Das hat Ronja auch absolut begriffen.

Ja, das habe ich von Anfang an voll im Griff behalten, dazu gehört die übliche Konsequenz. Ich beginne das Clickern und ich beende es auch, indem ich ihm zum Abschluß als Jackpott für eine besonders gut gelungene Übung die Futterschüssel fülle und hinstelle. Damit lasse ich ihn dann alleine und damit fällt der Vorhang der Clickersession. Ayko und wird anschließend "schlafen" geschickt, während ich mich wieder meinem eigenen Brötchenerwerb widme.


Auf der einen Seite bin sozusagen immer ich derjenige, der
zur Aktivität aufruft bzw. die Initiative ergreift (ich bestimme,
wann es rausgeht, wohin gelatscht wird, etc...). Auf der anderen
Seite soll der Hund aber beim Clickertraining den Spiess ja
gerade rumdrehen, d.h. mich zu etwas bringen.

Ich denke, wenn Du jetzt im Vorfeld schon so präzise die Problem vorhersiehst, dann wirst Du sie von Anfang auch voll im Griff behalten. Da muss jeder seinen eigenen Weg finden, ich habe beschrieben, wie es bei uns abläuft. Der Hund erkennt an den Vorbereitungen, dass die Clickersession ansteht, wenn es losgeht, dann entwickelt er sein Explorationsverhalten und das Ende der Session ist auch klar ersichtlich für ihn. Das hängt aber in hohem Maße stark von Deiner Konsequenz ab.

Meiner Meinung nach sollte man deshalb dem Hund ganz klar sagen,
wann er "am Ruder" ist.
Was meinst Du dazu?


Ein gute und kreative Idee, warum eigentlich nicht? Versuchs mal mit "Auf geht´s"
oder mit "Clickertraining!". Ronja wird auch das lernen.

Andrerseits sind Hunde so feinfühlige Beobachter, dass sie an den kleinsten Anzeichen merken, wann sie an der Reihe sind. Oftmals sind sie dabei sogar noch schneller als wir. Sie riechen den "Braten" schon vor uns. Während wir uns noch mit unseren Zweifeln beschäftigen, sind die Hunde schon mittendrin im Clickertraining.

Ich denke dass es wichtig ist, dass wir selber auch so gute Beobachter werden wie unsere Hunde und vor allem merken, wenn der Hund etwas Neues ausprobiert, dass wir auch merken, wann er dabei bestätigt wird und wie schnell er etwas gelernt hat, was gar nicht unsere Absicht war. ;-))))

Gerade das Clickertraining bietet das ein weites Feld an Beobachtungsmöglichkeiten.

Diese Diskussionen in solchen Hundeforen haben bestimmt viele Nachteile, aber es zeigt sich auch ein Vorteil: Es kommen einfach vielmehr kreative Ideen zusammen, als wie wenn einer vom anderen bei einem Seminar nur abguckt und nachahmt. Die Unvollkommenheit der verbalen Beschreibungen lassen Spielraum und den füllt doch mancher in eigener Kreativität auf und das muss nicht immer falsch sein, sondern kann auch völlig neue Wege auftun.

Noch etwas: Du hast gewisse Vorbehalte gegen die Motivation mit Leckerchen. Das hast Du nicht näher erläutert. Es wäre aber interessant zu wissen, warum.

Viele Grüße
aus dem Wilden Südwesten
Reinhold + Ayko


von Reinhold + Ayko(YCH) am 11. Januar 2000 01:17



Hallo Harr,

hier kommt noch ein Nachtrag:

: - das ganze abwechselnd:
: Signal, und wenn die Pfote kam, dann C+B.
: Kein Signal, kein C+B.
(kein Signal, kein C&B auch wenn die Pfote kommt)

: - am Ende hat sie richtig auf das Signal gewartet,
: bevor die Pfote kam.
: Ich denke deshalb, sie hatte es zu diesem Zeitpunkt "verstanden".

So sehe ich das auch!!!! Und es freut mich.
Das liest sich wirklich ganz vielversprechend.

Du schreibst: "....am Ende hat sie richtig auf das Signal gewartet ....."

Ja ---!
Genau das kenne ich auch.
Deshalb genau für diesen Moment als Anregung zwei Tipps:

a) Versuch es einmal mit einem ganz leise geflüsterten Signal !

b) Versuch es einmal mit einem falschen Signal. Sag mal "Pfosten"
statt "Pfote" und nimm den gleichen Tonfall.
Da trennt sich schon die Spreu vom Weizen. Reagiert sie nur auf
Deinen Tonfall oder hört sie wirklich ganz genau zu? Ein
interessanes Thema! Und an dieser Stelle kannst Du Dir selbst ein
Bild zu diesem Thema machen bei Ronja.

Ich hatte einst eine Irish-Setterhündin, die konnte genau unterscheiden zwischen "Nimm" und "Kimm", auch wenn es in exakt dem gleichen Tonfall geflüstert wurde. Sie hatte einfach gelernt, perfekt zuzuhören. Ich habe das mit ihr geübt. Und das alles ganz ohne E-Reiz-Geräte-Soft-Kribbeln am linken Schlappohr. ;-)

Reinhold + Ayko

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