von andreas(YCH) am 08. Januar 2000 12:14
Hallo Harr,
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: : Der Hund reagiert nicht auf den Clicker, sondern der "click" tritt
: : erst in Erscheinung, nachdem der Hund ein bestimmtes Verhalten gezeigt hat.
: : Der Ablauf ist also: Handlung-Click-Belohnung.
: : Dein Zungenschnalzer erfolgt dagegen ja wohl nicht ausschließlich
: : im Anschluß an ein gewünschtes Verhalten, sondern als Signal,
: : auf das hin der Hund etwas tun soll, nämlich sich Dir zuwenden.
:
: Das heisst, man sollte möglichst schnell, nachdem der Hund
: die Bedeutung "Click = gleich kommt Belohnung" erfasst hat,
: mit dem Click zur Bestätigung von erwünschtem Verhalten beginnen?
Eigentlich meinte ich, dass Dein Zungenschnalzer von Dir mehrdeutig eingesetzt wird: einmal, um die Aufmerksamkeit Deines Hundes auf Dich zu lenken. In diesem Falle wäre der Schnalzer keine Bestärkung, weil er ja nicht auf ein bestimmtes Verhalten hin erfolgt. Sondern: Hund REAGIERT auf den Schnalzer. Der Schnalzer ist in diesem Moment ein Signal wie mein "hey" oder "sst", wenn ich will, dass meine Hündin sich mir zuwendet. Der Ablauf wäre also: Schnalz-Handlung-Belohung
Als Ersatz-click eingesetzt wäre Dein Schnalzer etwas anderes: Bestärker eines soeben gezeigten Verhaltens. Ablauf also: Handlung-Schnalz-Belohnung
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Ich habe nach Konditionierung auf den Clicker genau das gemacht, was Du anführst: ich habe mir Verhalten, das der Hund von selbst zeigte ausgesucht undmit "click" bestärkt. Beispiel "down": Hund liegt auf dem Teppich im "platz" und legt irgendwann den Kopf dabei auf den Boden: "click". Nächstes Mal Kopf auf den Boden: "click". Nächstes Mal (etwas verkürzt...) "click" + "down". Immer wieder mal. Nach drei Tagen (jeweils 5-6 Mal geübt) ist meine Hündin wie ein Stein ins "down" geplumpst. Im Moment fidnet sie das so toll, dass sie kaumwas anderes machen will ... leider auch bei ganz anderen Kommanods... :-)
Wenn das Wetter besser wird, werde ich es mal langsam im Freien weiterüben.
: Habe eigentlich nichts gegen diese Dinger, ausser dass es halt
: wieder etwas zusätzliches ist, was ich mit mir rumschleppen muss.
: Wenn ich in beiden Hände was halte, wie soll ich dann noch
: mit dem Knackfrosch rumhantieren? Ich finde das einfach
: unpraktisch -- nichts weiter. Ausserdem würde ich bestimmt
: bald stolzer Besitzer von hunderten von Knackfröschen sein,
: weil ich überall so ein Ding liegen lasse :-)))
So geht es mir. In allen möglichen Jackentaschen ist einer, im Auto etc.
Andererseits: Du mußt ihn ja nicht immer dabei haben. Manchmal wird gar nichts geübt und dann rennen wir einfach so durch die Gegend. Obwohl: Praktisch ist es schon, man weiss ja nie, was Hund gerade Tolles anstellt, das man unbedingt einfangen sollte...
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: Mit dem Futter ist es ähnlich (wobei ich da noch andere
: Bedenken habe).
Gibt ja auch jede Menge andere Belohnungsmöglichkeiten. Wenn der Hund z. B. vor dem Aussteigen aus dem Auto sitzen soll, dann isdt das anschliessende Aussteigen die Belohnung. Meine Kleine ist meist so auf rennen und spielen versessen, dass sie mit Futter nichts im Sinn hat. Du mußt halt die jeweilige Motivation herausfinden. Wenn Du die aktuell stärkste erkennst, dann lernt der Hund noch schneller.
Für die Trockenübungen zu Hause auf dem Teppich finde ich Futter aber am besten. Nicht zuletzt weil kleine Brocken schnell vertilgt sind und Du die Übung sehr schnell wiederholen kannst. Bei der Spielbelohnung sind die Pausen größer.
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Viele Grüße,
andreas