von Yvonne(YCH) am 27. September 2001 16:00
Hallo zusammen
Das ist eine interessante Frage, die Wilma aufgeworfen hat. In meiner Antwort möchte ich aber auch gleich die Meinung von Cindy miteinbeziehen.
Ich züchte auch eine seltene Rasse, mit wenn es hochkommt 40 Welpen im Jahr. Auch ich muss mir heute für den Fortbestand meiner Zucht Gedanken machen. Ich habe eine bald 11j. Hündin kastr., Mandy hatte ihren letzten Wurf (altersbedingt) und meine jüngste Hündin wird wohl noch einen Wurf haben. Mehr als drei Hündinnen will ich nicht halten.
Ich habe bei einigen Welpenverkäufern versucht in einen sogenannten Mitbesitz einer voraussichtlichen Zuchthündin zu kommen. Davor schreckten aber bis jetzt alle Käufer zurück. Erpressen käme für mich nie in Frage, nicht einmal bitten und betteln. Wenn, dann müsste ich den Besitzer sehr gut kennen und er muss über die rechtliche Grundlage voll aufgeklärt sein, nämlich dass die gemietete Hündin vom Deckakt an in mein Eigentum übergeht. Das braucht ein immenses Vertrauen zwischen beiden Partien. Vertraglich müssten alle finaziellen Belange (Welpenpreisabgabe an den Besitzer und anderes)vorher festgehalten werden. Das verlangt sogar der Verband, bei uns die SKG.
Im K-Wurf hatte ich dann das Glück, dass der Deckrüdenbesitzer eine Hündin als Decklohn wollte, klar habe ich schon etwas nachgeholfen :-)). Wir haben die Abmachung getroffen, dass die Hündin während ihrer Läufigkeit immer zu mir kommt. Auch ferienhalber ist die Hündin oft bei mir. Im Gegenzug darf ich dann mit ihr mal züchten. Das ist schon mal geregelt, die Hündin fühlt sich bei uns zu Hause und wohl und kennt auch meine eigenen Hündinnen gut. Allerdings, wie sie sich vertragen werden während der Mutterschaft, bei mir leben ja alle im Haus und in der Familie, kann ich heute nicht wissen, das wird sich erst dann zeigen.
Ich habe soweit selber Erfahrung, dass ich vor vielen Jahren eine Whippethündin im Mitbesitz mit der Züchterin hatte. Diese Hündin hatte 2x Welpen bei der Züchterin. Ich kann euch soweit beruhigen, eine Hündin geht total auf in der Mutterrolle. Meine Whippetmutter wollte bei meinen Besuchen nie mit mir nach Hause, sondern wollte unmissverständlich lieber bei ihren Welpen bleiben. Wie Cindy das richtig bemerkte, ich denke auch, dass wir in unsere Hunde zuviel menschliches, emotionales und moralisches Denken hinein interpretieren. Das höchste Gefühl für eine Hündin ist Welpen zu haben und aufzuziehen. Das heisst jetzt aber ja nicht, dass eine Hündin unbedingt Welpen haben muss, das meine ich "weiss Gott" nicht. Aber ich habe beobachtet, dass Hündinnen z.B. sehr leiden, wenn nebenan gerade die Tochter Welpen hat und sie nicht. Mehrere Male, wenn ich nicht sehr aufpasste, legte sich Mandy als Grossmutter in die Wurfkiste und kuschelte unerlaubt die Welpen um ihren Bauch. Sie liess sich nur sehr bestimmt wieder hinauskomplimentieren, um es bei der nächsten Gelegenheit wieder zu tun.
Also, wenn ihr mich fragt, ich wäre sehr dafür, dass sich mehr Besitzer entschliessen könnten, ihre guten Hündinnen zur Miete Aufzucht der alten Züchterin zu überlassen. Vielleicht gäbe es dann auch weniger Hundefabriken, aber das wird wahrscheinlich ein allzu frommer Wunsch von mir bleiben.
Ich hoffe um eine gute Diskussion
Gruss
Yvonne