Zuchtmiete - pro und contra :: Hundezucht & Hundeaufzucht

Zuchtmiete - pro und contra

von Cindy(YCH) am 27. September 2001 14:15

Hi zusammen,

da diese Frage von Wilma in einem vorhergehenden Thread aufgeworfen wurde, und ich selbst diese Überlegungen auch schon angestellt hatte, würde mich mal eure Meinung dazu interessieren.

Für alle, die mit dem Wort Zuchtmiete nicht so richtig was anfangen können, es geht dabei darum, die eigene Hündin einem Züchter (meist dem Züchter der Hündin) gegen einen bestimmten Betrag zur Zucht zur Verfügung zu stellen.
Ein ähnlich gelagerter Fall, allerdings mit etwas anderen Grundvoraussetzungen, wäre, dass der Züchter selbst Eigentümer oder Teileigentümer der Hündin bleibt, und zur Zucht verwenden kann.

Es geht mir hier weniger um Kommentare "oh wie schrecklich" oder " find ich okay", sondern vielmehr um die Begründung, was ihr daran schrecklich oder okay findet.

Gruss Cindy

von Thomas(YCH) am 27. September 2001 14:51

Hallo Cindy,
ich hatte mir auch schon Gedanken über diese Varianten der Zucht gemacht, weiß aber nicht, ob ich sie je anwenden werde, da müßte schon alles optimal passen.
Die Bestitzer der Hündin müßten in räumlicher Nähe zum Züchter wohnen, Züchter und Besitzer müßten sich hervoragend verstehen, der Termin muß passen, der Besitzer muß bereit sein seine Hündin für 3 Monate zum Züchter zu geben usw.
Kann ich mir nur mit einem langjährigen Freund vorstellen.

Die Alternative einen vielversprechenden Welpen zu behalten ist ja auch nicht immer möglich und mit dem Risiko verbunden, dass sich nach einem Jahr herausstellt, dass der die Hündin doch keine Zuchtzulassung bekommt, dann abzugeben ist ja auch nicht einfach.
Gruß

Thomas

von JanaL+P(YCH) am 27. September 2001 14:51

Hallo Cindy,

bei seltenen Rassen, wie unten von dir beschrieben, finde ich es in Ordnung. Ich weiß zum Beispiel, dass man sich, wenn man einen BROHOLMER kauft, dazu verpflichtet, den Hund zur Zucht einzusetzen, wenn er denn zum Aufbau bzw. zur Erhaltung der Rasse benötigt wird.

Praktisch kann ich mir kaum vorstellen, auch nur eine Woche von meiner Hündin getrennt zu sein - und dann noch in so einer schwierigen Zeit.

Hin und her gerissene Grüße - Jana mit Liza & Plastic

von Yvonne(YCH) am 27. September 2001 16:00

Hallo zusammen

Das ist eine interessante Frage, die Wilma aufgeworfen hat. In meiner Antwort möchte ich aber auch gleich die Meinung von Cindy miteinbeziehen.

Ich züchte auch eine seltene Rasse, mit wenn es hochkommt 40 Welpen im Jahr. Auch ich muss mir heute für den Fortbestand meiner Zucht Gedanken machen. Ich habe eine bald 11j. Hündin kastr., Mandy hatte ihren letzten Wurf (altersbedingt) und meine jüngste Hündin wird wohl noch einen Wurf haben. Mehr als drei Hündinnen will ich nicht halten.

Ich habe bei einigen Welpenverkäufern versucht in einen sogenannten Mitbesitz einer voraussichtlichen Zuchthündin zu kommen. Davor schreckten aber bis jetzt alle Käufer zurück. Erpressen käme für mich nie in Frage, nicht einmal bitten und betteln. Wenn, dann müsste ich den Besitzer sehr gut kennen und er muss über die rechtliche Grundlage voll aufgeklärt sein, nämlich dass die gemietete Hündin vom Deckakt an in mein Eigentum übergeht. Das braucht ein immenses Vertrauen zwischen beiden Partien. Vertraglich müssten alle finaziellen Belange (Welpenpreisabgabe an den Besitzer und anderes)vorher festgehalten werden. Das verlangt sogar der Verband, bei uns die SKG.

Im K-Wurf hatte ich dann das Glück, dass der Deckrüdenbesitzer eine Hündin als Decklohn wollte, klar habe ich schon etwas nachgeholfen :-)). Wir haben die Abmachung getroffen, dass die Hündin während ihrer Läufigkeit immer zu mir kommt. Auch ferienhalber ist die Hündin oft bei mir. Im Gegenzug darf ich dann mit ihr mal züchten. Das ist schon mal geregelt, die Hündin fühlt sich bei uns zu Hause und wohl und kennt auch meine eigenen Hündinnen gut. Allerdings, wie sie sich vertragen werden während der Mutterschaft, bei mir leben ja alle im Haus und in der Familie, kann ich heute nicht wissen, das wird sich erst dann zeigen.

Ich habe soweit selber Erfahrung, dass ich vor vielen Jahren eine Whippethündin im Mitbesitz mit der Züchterin hatte. Diese Hündin hatte 2x Welpen bei der Züchterin. Ich kann euch soweit beruhigen, eine Hündin geht total auf in der Mutterrolle. Meine Whippetmutter wollte bei meinen Besuchen nie mit mir nach Hause, sondern wollte unmissverständlich lieber bei ihren Welpen bleiben. Wie Cindy das richtig bemerkte, ich denke auch, dass wir in unsere Hunde zuviel menschliches, emotionales und moralisches Denken hinein interpretieren. Das höchste Gefühl für eine Hündin ist Welpen zu haben und aufzuziehen. Das heisst jetzt aber ja nicht, dass eine Hündin unbedingt Welpen haben muss, das meine ich "weiss Gott" nicht. Aber ich habe beobachtet, dass Hündinnen z.B. sehr leiden, wenn nebenan gerade die Tochter Welpen hat und sie nicht. Mehrere Male, wenn ich nicht sehr aufpasste, legte sich Mandy als Grossmutter in die Wurfkiste und kuschelte unerlaubt die Welpen um ihren Bauch. Sie liess sich nur sehr bestimmt wieder hinauskomplimentieren, um es bei der nächsten Gelegenheit wieder zu tun.

Also, wenn ihr mich fragt, ich wäre sehr dafür, dass sich mehr Besitzer entschliessen könnten, ihre guten Hündinnen zur Miete Aufzucht der alten Züchterin zu überlassen. Vielleicht gäbe es dann auch weniger Hundefabriken, aber das wird wahrscheinlich ein allzu frommer Wunsch von mir bleiben.

Ich hoffe um eine gute Diskussion

Gruss
Yvonne

von Tina + Flint(YCH) am 27. September 2001 16:09

Hallo Cindy

Ich denke nicht, dass diese Frage entweder mit "schrecklich" oder mit "ok" beantwortet werden kann, es gibt da zu viele "Wenns" und "Abers", es kommt sicher auf die Rasse der Hündin, auf die Beziehung der Hündin zum Besitzer und zum Züchter an.
Ich meine, wenn die Hündin den Züchter regelmässig sieht und Vertrauen zu ihm hat, dort vielleicht ihren Ferienplatz hat, sich dort sehr wohl fühlt, dann denke ich, dass nichts dagegen spricht, wenn sie dort ihren Wurf aufzieht. Persönlich, (wenn ich denn eine Hündin hätte), würde ich sie nie für einen Wurf auswärts geben, egal wie gut ihre Beziehung zum Züchter wäre. Da hätte ich viel zu viel Lust, den Wurf selbst aufzuziehen. Wenn das bei mir zuhause nicht gehen würde, müsste mich eben der Züchter mit der Hündin zusammen aufnehmen.
Bei einer sehr auf den Besitzer bezogenen Hündin (Ein-Mann/Frau-Hund), die leidet, wenn sie von Herrchen/Frauchen getrennt ist, vielleicht kaum mehr frisst, würde ich so eine Zuchtmiete total ablehnen.
Zu guter Letzt kommt es auch noch darauf an, wie es beim Züchter aussieht. Wenn er die Hündin, die bis anhin mit ihren Menschen zusammen im Haus gelebt hat, zum werfen in einen Zwinger mit Hundehütte sperrt, würde ich sagen: "oh, wie schrecklich".... (ist kein Witz, habe ich selbst gesehen und konnte die Hundebesitzer wirklich nicht verstehen, Vertrag hin, Vertrag her!)

Gruss
Tina + Flint (die letztes Jahr für einen Nachbarn einen Wurf aufgezogen haben)


von Brigitte(YCH) am 28. September 2001 06:52

: Da hätte ich viel zu viel Lust, den Wurf selbst aufzuziehen. Wenn das bei mir zuhause nicht gehen würde, müsste mich eben der Züchter mit der Hündin zusammen aufnehmen.

Hallo Tina, dann ist das aber auch Zuchtmiete, denn der Wurf läuft unter dem Zwingernamen des Züchters.
Wenn Du einen Wurf selbst zuhause aufziehst, mußt Du ja zuvor einen Zwingernamen bei Deinem Verband anmelden und Deine Zuchtstätte begutachten lassen /Unter anderem).
Habe es übrigens so gehandhabt. Meine Hündin ging in Zuchtmiete (hört sich wirklich schrecklich an), da die Welpen unter dem Zwingernamen der Elterntiere geboren werden sollten und ich trotz Haus und Garten ihnen nicht ein solch großzügiges, hundegerechtes und abwechslungsreiches Umfeld hätte bieten können. Zudem ist es schwierig, als relativ Unbekannte geeignete Interessenten zu finden. Die Geburt fand allerdings bei mir statt (mit Züchterin) und ein paar Tage später sind wir alle zur Züchterin in ein eigenes Zimmer umgezogen. Dann habe ich mich langsam etwas ausgeklinkt, die Hündin ist so mit ihren Welpen beschäftigt, daß sie sowieso kaum Zeit für Herrchen/Frauchen hat. Hatte sich außerdem inzwischen voll integriert (Züchterin ist ihr sowieso vertraut durch regelmäßige Besuche, gemeinsamen Urlaub...) Nach 8 Wochen habe ich die Hündin wieder zu mir geholt und wir haben dann die Welpen regelmäßig bis zur Abgabe besucht. Bei den Welpenkäufern habe ich natürlich auch mitgemischt, kein Welpe ist an Personen gegangen, mit denen ich nicht einverstanden war. Eine Hündin ist sowieso bei der Züchterin geblieben und natürlich eine bei mir, deshalb kam diese Zuchtmiete auch zustande. Mit der entsprechenden Vorbereitung würde ich es immer wieder so machen, es sei denn, ich will mal ernsthaft in die Zucht einsteigen, nicht nur so als "Eintagesfliege".
Viele Grüße
Brigitte


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