Hallo Elke,
: ich will morgen zum 3. Mal mit der Rottidame „ausgehen“.
Ich habe nicht alle Kommentare gelesen, aber ich finde bei 2x Spazierengehen darf man noch nicht zuviel erwarten. Wir sind mit unserem Tierheim Rotti (dazu später mehr) mehrere Wochen jeden Tag nach der Arbeit spazieren gegangen bevor wir ihn zu uns geholt haben. Auch um uns zu testen (das Tierheim ist nicht gerade um die Ecke gewesen, ob unsere Begeisterung (es war Winter und schweinekalt, sprich grundsätzlich dunkel beim Gassi-gehen)anhält. Sicherlich will der Hund aber noch keine Rangordnung zwischen Euch festlegen. Das (und das kann ich Dir versichern) kommt erst, wenn der Hund eine Weile bei Dr ist und beginnt sich sicher zu fühlen. Momentan weiss der hund einfach noch nicht was er von Dir zu halten hat. Wichtig ist, lasse den hund auf Dich zu kommen, man darf nicht um Aufmerksamkeit "betteln".
: Im Grunde allen Kommentaren habe ich entnommen, daß ich „Boß“ sein :muß.
Wenn ihr ein Rudel werdet ja. Momentan bist Du NUR Ausführer. Mach Dir klar, dass Du noch KEINE Position beim Hund hast. Er wird Dich beobachten und taxieren (das hat nichts mit Agression zu tun, sondern ist normal). Momentan bist Du nur praktisch für die Hündin, durch Dich kommt sie da raus. Wenn Du ernsthaft an Ihr interessiert bist, solltest Du die Anstrengung auf Dich nehmen und jeden Tag mit ihr spazieren gehen (müsstest Du wenn sie bei Dir wohnt auch tun). Dann erst kann sich eine Beziehung entwickeln.
Unser Jack wartete nach der ersten Woche bereits immer um die selbe Zeit an der Zwingertür. Zog dann wie ein Irre aus dem TH raus und wollte nach dem Spaziergang unter keinen Umständen zurück!
:Bedenkt man, daß ich auf Bitte des Th´s nur auf einem großen Wiesen- :und Feldergelände (inkl. Straßen) gehe, gibt es m.E. gar nicht so :viele Gelegenheiten, wo ich um meine „Führungsstellung“ kämpfen oder :diese demonstrieren kann.
Allen guten Ratschlägen zum Trotz. Das solltest Du jetz auch noch nicht tun! Der Hund kennt Dich nicht und würde dies u.U. als Angriff und Bedrohung sehen. (denke immer daran, für ihn bist Du ein Fremder - und man weiss ja nicht was Fremde so vorhaben....) Die skönnte auch der Grund für das "Beissen" gewesen sein, als Du den Trinknapf weggenommen hast. Du bist ein Fremder, der Ihr die "Nahrung" streitig machen wollte. Wenn Du sie später mal bei Dir hast, ist das was anderes. Da musst Du von Anfang an die Regeln machen. (UM das zu üben, z.B. Wasser, Futternapf in der Hand halten und den Hund heranrufen, dass er dann frisst, trinkt - wärend Du den Napf hällst).
:Zumal, und das möchte ich gerne betonen, ein sehr kultiviertes und :klagloses Laufverhalten hat. Sie zieht nicht, ist willig für alle :Richtungen, ignoriert freundlich alle Vorbeikommenden.
Das Wort "Kultiviert" im Zusammenhang mit Hund solltest Du streichen. Sie ist einfach ein ruhiger Hund. (schon mal was positives - unserer war da ganz anderst!!!)
ystematisch Asngst hat sie vor Pferden, Gänsen, Kühen: im Grunde :allen Tieren. Sie zieht beim Anblick den Kopf ein und wartet stets :darauf, daß ich weitergehe. Aber trotz ihrer Angst verhält sie sich :gerade in diesen Situationen ganz toll.
Da kannst Du auch froh sein. Unserer (übrigens mittlerweile 4 Jahre alt - sass 1,5 Jahre im Tierheim - wir haben ihn nächste Weihnacht dann 2 Jahre) ist bei Pferden zur Furie geworden. Aber auch das kann man trainieren!
:Ich bestehe bislang darauf, daß sie sitzt, wenn ich sitz sage. Das :muß ich bis zu 8 mal wiederholen, sie setzt sich dann hin.
Es ist gut, dass Du sie beschäftigst. mach es ihr und Dir aber einfacher. verlange "sitz" nur bit einem Leckerli in der Hand und strecke dabei den Zeigefinger aus. Am Besten die Hand ziemlich über ihrer Schnautze. Du wirst sehen wie einfach sie sich setzt und vorallem auch schnell. Etwas zur Rasse Rottweiler: übers Fressen bekommst du sie alle. Diese Rasse ist so ziemlich das verfressenste und verschmusseste was ich kenne! Wiederhole das Komando nicht. Einmal reicht. Der Hund hört gut, nur halt das Gehorchen... Warte bis sie sich setzt. (das kann auch mal dauern) Du musst (übrigens nicht nur in dieser Situation) den längeren Atem haben. dann Leckerchen und loben (denk es wäre eine 1 in Mathe!)
a sie gerade dann eher wegschaut und sehr lange zögert, schleicht :sich ein bißchen der Verdacht ein, sie könne sich später mal für den :Befehl rächen. Weil sie dann eben so etwas scheel und ausweichend sich :verhält.
Rache im menschlichen Sinn ist Hunden fremd. Ausweichendes Verhalten und wegschauen ist ein Zeichen von Unsicherheit und Unterwürfigkeit. Tut Euch einen Gefallen und lies das Buch von Aldington, ist sehr gut. Bitte wende aber nicht gleich die 3 Wochen Kur (ein Kapitel davon) an. Habe schon einige erlebt, die das für eine Art Anleitung (wie bei einer Waschmaschiene o.ä. ) halten.
: 1) Staut sich bei einem Hund ggfs. Aggression auf, wenn er Befehle :als lästig ansieht, die sich später ggfs. äußert?
"Befehle" sind Aufgaben für den Hund. Normalerweise erledigt ein Hund für "seinen" Menschen gerne Aufgaben, er will ihm ja gefallen. Du bist aber noch nicht "sein" Mensch! Arbeite langsam an solchen Aufgaben (siehe auch oben)´. Agression hast Du wohl nicht zu erwarten (es sei den Du setzt Gewalt ein - also Bedrohung für den Hund)
:Einmal hatte ich gesagt: du böser Hund und sie dann hartnäckig :zurückgeholt, als sie weglaufen wollte und 5000mal rufen nichts nutze.
er dann einsetzende Ausdruck: ausweichend, gebückt, nur scheinbar :unterordnend erinnert mich an Menschen, die formal sich befehlen :lassen und nebenbei innerlich das Messer aufklappen.... ist da was :dran?
"NEIN". Bitte vermenschliche den Hund nicht ständig. Sie ist unsicher und möchte Deiner "Wut" aus dem Weg gehen. Man nennt das auch Beschwichtigungsverhalten.
: 2) Stärke beweisen hieße, dem Hund, in der weiten Landschaft laufend, :und an der Leine gehalten, was denn noch? habt Ihr Tips, Tricks, wie :ich da ein bißchen „powern“ oder demonstrieren kann?
Lernt Euch erstmal kennen. Siehe auch oben: lass sie auf Dich zukommen. Du willst der Rudelführer werden. Biete Dich nicht an wie sauer Bier. Du wirst sehen, wie Du durch Futter und das Stellen kleiner Aufgaben ihre Aufmerksamkeit erhalten wirst. Deine "Power" wirst Du noch brauchen.
es war ein mittelschweres Beißen mit 3mm-tiefen Zahnmalen und blauem :Flecken), war 10min.
DAS war kein Biss, sondern ein Schnappen. Der Hund hat Dich gewarnt.
: „3b“) Sie machte nach dem 1. Spaziergang - mit allerlieben :Annäherungen - die Erfahrung, daß ich sie zurückbrachte. 3 Tage später :kam ich ins Th; sie lief nett auf mich zu. Vermutlich, weil ich sie :nicht rausholte, war nach 3min. jedes Interese an mir weg. Auf Rufen :kam sie nur manchmal her. Streicheln durch den Zaun ließ sie sich. :Aber es kam kein Blickkontakt zustande.
Sei mir nicht böse, aber Du verlangs echt zu viel von dem Tier! Du warst einmal mit ihr spazieren und kamst erst 3 Tage später wieder. Dann hast Du Dich nur kurz um sie gekümmert. Was soll sie tun? Dir ihr Hundeherz zu Füssen legen?
: Kann es, negativ, betrachtet, sogar sein, daß sie zukünftig immer :aggressiv würde beim Zurückbringen?..............
Denke ich nicht. Wenn Du die zeit und Kraft aufbringst jeden tag mit ihr Spazieren zu gehen wird das ein Ritual für sie (Hund lieben oftmals Rituale, die geben ihnen Sicherheit) Sie weiss dann, dass Du wiederkommen wirst. Unsere wurde bockig und wollte nicht zurück in den Zwinger, aber war dabei nie aggressiv.
:Es bleibt dabei: ich will keine Fehler machen, die das Tier unnötig :verunsichern oder sie zum Dominanzverhalten „zwingen“. Jedoch will ich :- die m.E. noch berechtigte - Angst abbauen und halt Verhältnisse :vorfinden oder schaffen, die sicherstellen, daß ich den Hund weiter :zumindest gefahrlos ausführen kann.
So wie Du sie beschreibst, sehe ich keine Gefahr.
Wenn Du die Hündin am Anfang hast, sollte das Kind nicht gerade am ersten Wochenende kommen. Steigere die Besuche des Kindes langsam und lasse die beiden nie allein. Das sollte man grundsätzlich nicht machen, hat nichts mit dieser Hündin zu tun. Aus meiner Erfahrung mit unserem Rotti bin ich sicher, dass Du das schaffen kannst. Ich hatte am Anfang auch nicht viel mehr Ahnung von Hunden. Im Gegenteil ich war in dieser Lassie-Phantasie, dass Tierheimhunde dankbar dafür seien, dass man sie da herausgeholt hat. Wenn Du es schaffen willst und bereit bist Dich einzuarbeiten (davon gehe ich aus, sonst wärst Du nicht hier) wirst Du es auch schaffen.
Wir (Jack und ich) haben in diesem Jahr die Begleithundprüfung abgelegt. Das war ein zum Teil nicht gerade leichter Weg, arber er lohnt sich!
Bei allem positiven was ich hoffe Dir rüber bringen zu können, solltest Du etwas bedenken. Das kostet Kraft. Man bekommt aber auch unendlich viel wieder. Etwas trauriges solltest Du aber auch wissen. Die Lebenserwartung von Rottweilern ist nicht besonderst hoch. Normalerweise um die 10 Jahre. Wenn sie fit ist etc, kannst Du sicherlich noch 2 schöne Jahre mit ihr haben, mit viel mehr darfst Du aber nicht rechnen. Die Frage ist, hast Du dazu die Kraft????
Liebe Grüsse Juliane
Die zwar Bordeaux-Doggen liebt, aber wohl immer nur Tierheimrottis haben wird.