von Margot(YCH) am 12. April 2002 18:34
Hallo Uschi,
: Auch von mir eines gleich vorweg, ich halte weder den einen noch den anderen für den Besten und sehe mich sicher nicht als Fürsprecher von einem der beiden :-)
Der "Beste", ich glaube den gibt es nicht, mein persönlicher Eindruck ist jedoch, dass es beim ÖKV ein bißchen besser - noch lange nicht gut -ist. Ich habe zwar bei der ÖHU nur "hineingeschnuppert", kenne jedoch einige, ehemalige Formwertrichter der ÖHU, und habe da ein bißchen Hintergrundinformationen bekommen, die meinen Eindruck bestätigt haben.
: Das ist mir schon klar und das habe ich auch weiter unten erwähnt, nur kann es doch nicht sein das der ÖKV nichts sagen darf wenn eindeutig Mißbrauch betrieben wird und gegen seine Regeln verstoßen wird?
Wenn gegen die ÖKV-Zuchtordnung verstoßen wird dann ja - aber hast Du schon einmal die ÖKV-Zuchtordnung gelesen? Man muß schon sehr unfähig sein oder einen wirklich unmöglichen Hund haben, um nach dieser Zuchtordnung nicht züchten zu dürfen. Die Klubs haben aber die Möglichkeit diese Zuchtordnung zu verschärfen. - Das ist dann aber eindeutig Klubkompetenz, auch wenn dagegen verstoßen wird, da mischt sich der ÖKV nicht ein. Was die "schwache" ÖKV-Zuchtordnung als Voraussetzungen für die Zucht vorschreibt, ist allerdings bereits beim
Überarbeiten, weil es mittlerweile auch den ÖKV-Funktionären klar ist, dass diese ÖKV-Vorgabe zu geringe Anforderungen stellt.
Übrigens hat - meines Wissens als einziger FCI-Dachverband Europas - das
sogenannte B-Blatt (B=Beobachtungsblatt) - dies wird über Antrag des zuständigen Rassevereins für all jene Welpen ausgestellt, wo die Zuchtordnung des Vereins bzw. die des ÖKV nicht eingehalten wurde. An sich eine relativ vernünftige Idee, aber hat natürlich auch wieder einen Haken: verschiedene Klubs haben dies unter fadenscheidigen Vorwänden mißbraucht um unliebsamen Züchtern das Leben schwer - und vorallem teuer zu machen. Eine B-Blatt-Ahnentafel kostet nämlich meistens das 3fache der A-Blatt-Ahnentafel. Aber für einen seriösen ÖKV-Verein zumindest eine Möglichkeit einen unseriösen Züchter dort weh zu tun wo es einen unseriösen Züchter erfahrungsgemäß am meisten schmerzt:
beim Geld.
: Womit Du vollkommen recht hast. bei der ÖHU kann ich jetzt nur vom ZNHÖ sprechen, dort ist es nicht so, um andere Clubs zu beurteilen bin ich wirklich noch zu kurz bei der ÖHU dabei. Aber sicher wird es dort genauso wie da schwarze Schafe geben, nehme ich mal an.
Es gibt die schwarzen Schafe leider überall - wie gesagt, mein Eindruck nur, dass sie es bei der ÖHU ganz allgemein - von Ausnahmen abgesehen - leichter haben.
: Das hat ein bischen andere Gründe, um es nur kurz anzureissen, wie Du weißt werden Huskys ja bei Schlittenrennen eingesetzt und da wurde oft betrogen, dem soll der Gentest auch Abhilfe verschaffen, es gibt aber auch noch einige andere Gründe, eben um schwarze Schafe bvewusst auszumerzen, ich denke da muss ich Dir nicht viel erzählen, oder?
Ganz sicher nicht...
: : Die Richterin für Foxterrier hatte ihren eigenen Drahthaar-Foxterrier neben sich im Ring liegen und hat ihn auch selbst bewertet - für mich war es nicht wirklich ein Wunder, dass dieser Hund dann Weltsieger wurde.
: Nonna :_-( das härteste für mich war einmal als zwei aktive Schlitte3nhündinnen von einer Richterin die sonst DSH richtet als hinten zu stark bemuskelt tituliert wurde :-(
"Blinde" Richter gibt es immer... ich stelle jetzt seit ca. 10 Jahren intensiv im In- und Ausland aus... Ich habe auch einen Österreichischen Jugendchampion zu hause, die zwar als der Jugendchampion schon fertig war, aber aus Altersgründen noch immer in der Jugendklasse stand, und dann ein "gut" kassiert hat - heute kann ich drüber lachen. Genauso wie ich eine Dalmatinerhündin habe, die für mich grenzwertig zwischen "sehr gut" und "gut" ist, und auf einer Internationalen Ausstellung unter 40 Hunden Rassebeste wurde - ist zwar schon einige Jahre her, ist mir aber heute noch peinlich...
: Ich habe aber auch schon erlebt das mein Hund bei einer Richterin des ÖKV zerrissen wurde, angefangen von eierndem gang, bis durchängenden Rücken, zulange Schnauze und und und, weil die Richterin Freundin jenes Vereinspräsideneten war, dem ich offen meine Meinung gesagt habe :-) Es ist halt wie überall Freunderwirtschaft gibt es leider immer :-(
Glaub mir - wenn ich bei einem Hund was finden will um ihn nach hinten zu stellen, dann finde ich es - stimmen muß es deshalb noch lange nicht...
Und die Freunderlwirtschaft... wie hat einmal ein großer österreichischer Kynologe gesagt:"wo Hunde sind da menschelts - und zwar mitunter ganz gewaltig"...
: Nun ich denke da kommt es auch wieder auf die Rasse an,
Bei der Meldezahl kommt es sicher auf die Rasse auch an - bei meinen
"Hauptrassen" Dalmatiner und Foxterrier ist der Unterschied in der Meldezahl ganz gewaltig, sind beim ÖKV üblicherweise mindestens doppelt soviele wie bei einer ÖHU-Weltsiegerschau. Aber generell muß schon ein großer Unterschied bei fast allen Rassen sein, wenn einerseits 900 und andrerseits 2000 Hunde gemeldet sind.
:Ich denke das ist echt rassenabhängig, oder? Wie gesagt momentan kann ich bei der ÖHU nur von den Nordischen sprechen.
Siehe oben. Und was die Nordischen im Speziellen betrifft kann ich mich dazu überhaut nicht äußern - da weiß ich weder Konkretes vom ÖKV noch von der ÖHU.
:haben wir teilweise bei der ÖHU sogar mehr Meldungen, weil eben bei der ÖKV oft richter sind die noch Freunderlwirtschaft betreiben.
Glaub mir - das ist bei der ÖHU nicht anders... mach Dir bloß keine Illusionen - da weiß ich, bedingt durch meine Freundschaft zu einigen
(ehemaligen) ÖHU-Richtern genug...
Darüber hinaus ist die ÖHU-Richter-Ausbildung wesentlich leichter als die, sehr viel umfassendere, ÖKV-Richter-Ausbildung - was aber leider nicht zwangsläufig etwas über die Qualifikation der Richter aussagt...
: Und zu den Zahlen schreib ich mal meine Meinung*die nicht stimmen muss, nur so einGedanke. Ist es nicht so das jahrelang gesagt wurde der ÖKV Superverein, gute Hunde, ÖHU, schlecht, miese Hunde und dies sich noch heute in den Köpfen festgesetzt hat?
Der Gedanke ist sicher richtig, liegt aber auch daran, dass z.B. alle Züchter die ich kenne und die vom ÖKV zur ÖHU gewechselt haben nur zwei Gründe hatten: entweder der Hund hat beim ÖKV nicht einmal mit der ohnehin sehr dürftigen Zuchtordnung keine Zuchtzulassung bekommen, meist aus gesundheitlichen Gründen, oder man war mit den Ausstellungbewertungen nicht zufrieden. Beispiel: ein mir persönlich bekannter Foxterrier hat auf allen ÖKV-Ausstellungen auf denen er gezeigt wurde immer nur "gut" bekommen, dann wurde er probehalber bei der ÖHU ausgestellt und bester Rüde... was glaubst Du wohin der Hund samt Besitzern ausgewandert ist? So ist es jahrelang gelaufen, so hat es sich in den Köpfen festgesetzt - von Änderungen bzw. Verbesserungen ist mir bisher nichts aufgefallen, aber vielleicht kommen sie jetzt ja wirklich, nachdem der Präsident gestorben ist - wer weiß?
: beim ÖKV sieht es zumindest in unserem Berreich derzeit so aus, das der ansässige Verein zum vergessen ist, nur für seine Zwecke arbeitet und sicher nicht zu Wohle der Rasse :-(
Dazu kann ich nichts sagen - ich habe keinerlei Ahnung was bei den ÖKV-Nordischen läuft.
:also würde ich wenn ich züchten würde auch die ÖHU vorziehen weil ich da unter dem ZNHÖ züchten könnte der einfach alles für die Rasse selber tut* wie gesagt das Problem hab ich gott sei dank nicht , ich habe nicht vor selbst eine Hündin zu halten.
Ich weiß nicht wie lange Du jetzt schon bei den ÖHU-Nordischen bist, ich kann Dir nur eines sagen, um die Strukturen, Machenschaften und was so alles hinter den Kulissen eines Vereines - egal ob ÖKV oder ÖHU - läuft auch nur ansatzweise zu durchschauen, mußt Du mindestens 2 Jahre mit sehr großem Engagement dahinter sein...
Grüße
Margot+Foxies+Dalmis