Tierfutter aus Sondermüll :: Hundefutter & Hunde Ernährung

Tierfutter aus Sondermüll

von Kathi(YCH) am 27. Dezember 1999 07:40

Hallo,

Am Wochenende habe ich einen sehr interessanten und besorgniserregenden Artikel gelesen. Sicher auch interessant für einige unter Euch:


"Tierfutter aus Sondermüll - Was wir Verbraucher alles schlucken!"

Skrupellose Industrielle schädigen Gesundheit von Mensch, Tier und Wirtschaft. Die Geldgier der Futtermittel-Industrie läßt die Kette der Skandale nicht abreißen. Skrupellos, gewinnsüchtig und lebensverachtend!

Tatort: Ein Fettschmelzunternehmen. Tatbestand: Mit Dioxin verseuchtes Fett im Futtermittel. Verlauf: Erst durch das Sterben unzähliger Hühner werden die belgischen Behörden aufmerksam. Die breite Masse erfährt den Skandal 3 Monate später. Im Laufe der nächsten Wochen sterben weitere Tiere, müssen getötet werden, Massen von Eiern werden vom Markt gezogen. Der Verzehr läßt auch Menschen erkranken. Im Zuge des Skandals bricht auch die wirtschaftliche Grundlage etlicher Bauern zusammen. Viele Landwirte stehen vor dem finanziellen Aus. Schlimmer noch als die menschenverachtende Rücksichtslosigkeit der Täter ist die Tatsache, daß sie bislang unkontrolliert agieren konnten. Müssen denn erst Menschen zu Schaden kommen, bevor die Behörden aus ihrem Schlaf erwachen? Eine der Ursachen für das Debakel ist ein Dreh der Industrie, bei dm sie aus Sondermüll auch noch Kapital schlägt. Es ist gängige Praxis, Tiermehl in Tierfutter zu verarbeiten um den Proteinanteil zu erhöhen. Aber wen interessiert es, daß Tiermehl im Futter aus kranken, nicht zum Verzehr geeigneten Tieren oder sogar eingeschläferten Heimtieren hergestellt wird? Der Otto-Normalverbraucher wird kaum daran denken, daß das Steak auf seinem Teller von einer Kuh stammt, die Tiermehl aus mitunter toten Haustieren verzehrt hat. Dabei ist dies noch das geringste Übel. Wie der belgische Dioxin-Skandal zeigt, können im Tiermehl die verschiedensten Schadstoffe enthalten sein. Im Verarbeitungsprozeß werden z.B. Tierkadaver verhältnismäßig gering erhitzt. Dabei bleiben die Tötungsmittel, die für das Einschläfern von Haustieren verwendet werden, sowie einige Medikamente in ihrer Substanz bestehen. Guten Appetit beim Kochen in der Hexenküche. Hier ist offensichtlich alles erlaubt, und der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es gibt bisher keine Grenzwerte für T61 (ein gebräuchliches Tötungsmittel zum Einschläfern von Haustieren) und selbst wenn es sie gäbe, wären sie nutzlos. Es gibt nämlich zur Zeit noch nicht einmal ein Nachweisverfahren für diesen Stoff. Rohmaterialien werden grundsätzlich nicht untersucht und das produzierte Tiermehl nur auf Substanzen, welche von den Veterinärbehörden intern für angemessen gehalten werden.
Der Verkauf von Tiermehlfutter bringt etwa genauso viel Gewinn wie die Vernichtung der Kadaver kosten würde. Also gleich 200%-verlockend! Ziehen hier alle an einem Strang? Vielleicht sollte man den Gesetzgebern auch mal in die Töpfe schauen.

Quelle: Der Tiernotruf, Winter 1999


Wirklich erschreckend was der Endverbraucher alles NICHT weiß.

Gruß
Kathi

von Antje(YCH) am 27. Dezember 1999 09:11

Hallo Kathi,

da lobe ich mir doch den Landwirt meines Vertrauens, der ausschließlich das verfüttert, was er auf seinem eigenen Land anbaut (sowohl im Hinblick auf meinen Teller als auch auf die Näpfe meiner Hunde).

Viele Grüße

Antje

von Kathi(YCH) am 27. Dezember 1999 09:28

Hallo Antje,

: da lobe ich mir doch den Landwirt meines Vertrauens, der : ausschließlich das verfüttert, was er auf seinem eigenen Land anbaut : (sowohl im Hinblick auf meinen Teller als auch auf die Näpfe meiner : Hunde).

Da kannst Du wirklich froh sein.
Aber leider befinden sich viele (wenn nicht sogar die meisten) Hundebesitzer nicht in solch glücklicher Lage.
Es ist wirklich erschreckend was man uns (Mensch und Tier) so alles unterjubelt.
Solche Skandale, wie dieser mit dem Tiermehl, gibt es sicher haufenweise nur daß niemand je davon erfährt (außer es gibt eine "undichte" Stelle).

Gruß
Kathi

von Antje(YCH) am 27. Dezember 1999 09:59

Hallo Kathi,

leider hat der Verbraucher diese Misere verursacht. Wenn man die Preissteigerungen für alle unsere Lebens- und Luxusartikel betrachtet, dann ist alles seit dem 2. Weltkrieg erheblich teurer geworden. Lediglich die Lebensmittel unterlagen nicht dieser Preissteigerungsrate. Meine Großmutter sagt, daß sie nicht verstehen kann, warum alle Dinge heute so viel mehr kosten, ein Hühnerei aber billiger ist als damals! Der Liter Milch kostet bei unseren Nachbarn 80 Pfennige, seit 30 Jahren!

Wenn die Landwirte mit viel Glück an einem schlachtreifen Schwein gerade mal 30 DM verdienen, so wundert es nicht, daß sie zu allen möglichen Mitteln greifen müssen, um ihre Existenz zu sichern. Wenn der Verbraucher die Bemühungen der Landwirte, "saubere" Erzeugnisse zu produzieren, nicht unterstützt und weiterhin nur die Sonderangebote an der Supermarkttheke kauft, kann sich nicht viel daran ändern. Und unter der Ököflagge zu segeln schaffen halt nicht alle Landwirte.

Auch in Ballungsgebieten wird die Möglichkeit bestehen, in der näheren oder weiteren Umgebung einen "Landwirt seines Vertauens" zu finden, vielleicht muß man nur mal ein paar Sonntage drannhängen um auszubaldovern, wo z.B. Mutterkuhhaltung betrieben wird. Es gibt auch Direktvermarkter-Ringe, die einem bei der Suche behilflich sein können. Dann braucht man nur noch eine große Kühltruhe und einen Tag Urlaub, um alles (Menschen- und Hudnefutter) in kleinen Tütchen einzufrieren...

Lebensmittelskandale wie die Sache mit dem Dioxin oder BSE haben irgendwo auch ihrt Gutes: Vielleicht achten die Menschen jetzt mehr auf Qualität und nicht auf den Preis.

Viele Grüße

Antje

von Kathi(YCH) am 27. Dezember 1999 10:33

Hallo Antje,

: leider hat der Verbraucher diese Misere verursacht. Wenn man die : Preissteigerungen für alle unsere Lebens- und Luxusartikel betrachtet, : dann ist alles seit dem 2. Weltkrieg erheblich teurer geworden. : Lediglich die Lebensmittel unterlagen nicht dieser : Preissteigerungsrate. Meine Großmutter sagt, daß sie nicht verstehen : kann, warum alle Dinge heute so viel mehr kosten, ein Hühnerei aber : billiger ist als damals! Der Liter Milch kostet bei unseren Nachbarn : 80 Pfennige, seit 30 Jahren!

Natürlich. Aber wahrhaben will das natürlich keiner.

: Wenn die Landwirte mit viel Glück an einem schlachtreifen Schwein : gerade mal 30 DM verdienen, so wundert es nicht, daß sie zu allen : möglichen Mitteln greifen müssen, um ihre Existenz zu sichern. Wenn : der Verbraucher die Bemühungen der Landwirte, "saubere" Erzeugnisse zu : produzieren, nicht unterstützt und weiterhin nur die Sonderangebote an : der Supermarkttheke kauft, kann sich nicht viel daran ändern. Und : unter der Ököflagge zu segeln schaffen halt nicht alle Landwirte.

s. oben.
Der Supermakt ist ja viiiiiel bequemer. Ist natürlich auch Sparpolitik.

: Auch in Ballungsgebieten wird die Möglichkeit bestehen, in der näheren : oder weiteren Umgebung einen "Landwirt seines Vertauens" zu finden, : vielleicht muß man nur mal ein paar Sonntage drannhängen um : auszubaldovern, wo z.B. Mutterkuhhaltung betrieben wird. Es gibt auch : Direktvermarkter-Ringe, die einem bei der Suche behilflich sein : können. Dann braucht man nur noch eine große Kühltruhe und einen Tag : Urlaub, um alles (Menschen- und Hudnefutter) in kleinen Tütchen : einzufrieren...

Diese Vorgehensweise erscheint mir aber etwas utopisch. Bei einem Hund durchnittlicher Größe mag das ja noch gehen aber bei mehr eher nicht.
Ganz abgesehen vom Arbeitsaufwandt (schneiden, zubereiten, eintüten, einfrieren, lagern) füttern viele Hundehalter a) kein frisches Flerisch und b) kein Rinder- oder Schweinefleisch (aus verschiedenen Gründen).
Bei drei Hunden (in meinem Fall) wäre Vorratshaltung nicht durchführbar.
Weder mein Urlaub noch mein Platzangebot würden ausreichen einen genügend großen Vorrat anzuhäufen.
Und das geht sicher vielen so.

: Lebensmittelskandale wie die Sache mit dem Dioxin oder BSE haben : irgendwo auch ihrt Gutes: Vielleicht achten die Menschen jetzt mehr : auf Qualität und nicht auf den Preis.

So kann man das natürlich auch sehen. Aber wenn neben Tieren auch noch Menschen zu schaden kommen, hört der "Spaß" doch wohl auf.
Außerdem werden die Geringverdiener (und davon gibt es haufenweise) weiter günstig einkaufen wollen bzw. müssen.

Gruß
Kathi

von Antje(YCH) am 27. Dezember 1999 10:53

Hallo Kathi,

: Diese Vorgehensweise erscheint mir aber etwas utopisch. Bei einem Hund durchnittlicher Größe mag das ja noch gehen aber bei mehr eher nicht.
: Ganz abgesehen vom Arbeitsaufwandt (schneiden, zubereiten, eintüten, einfrieren, lagern) füttern viele Hundehalter a) kein frisches Flerisch und b) kein Rinder- oder Schweinefleisch (aus verschiedenen Gründen).
: Bei drei Hunden (in meinem Fall) wäre Vorratshaltung nicht durchführbar.
: Weder mein Urlaub noch mein Platzangebot würden ausreichen einen genügend großen Vorrat anzuhäufen.

Ich kann aus ähnlichen Gründen (Zeitaufwand) meine Hunde auch nicht ausschließlich mit "Selbstgekochtem" verwöhnen, der Hauptanteil ihrer Ernährung kommt aus der Tüte. Welpen werden aber zu ca. 50% von mir mit selbstzubereitetem Futter ernährt, auch wenn das zwei Tage schneiden, kuttern, mixen, einfrieren bedeutet und man anschließend Blasen an den Finger hat, alles nach Pansen riecht, die kleingemahlene Leber nach dem Festtrocknen selbst in der Spülmaschine nicht mehr vom Messer verschwindet und der Deckel der Kühltruhe nicht mehr richtig schließt.


: Außerdem werden die Geringverdiener (und davon gibt es haufenweise) weiter günstig einkaufen wollen bzw. müssen.

Ich zähle mich selbst zu diesen Geringerverdienern und schon deshalb ist eine Ernährung (die von mir und meinen Hunden) aussschließlich aus dem Ökoladen völlig utopisch. Aber z.B. sein Fleisch direkt beim Landwirt einzukaufen ist nicht so teuer wie im Ökolanden und auch nicht teurer als in der Metzgerei (teilweise sogar günstiger). Das Problem ist halt wirklich der Platz, um ein halbes Schwein oder ein Viertel vom Bullen samt Schlachtabfällen (letzteres für die Hunde) einzufrieren. Aber auf längere Sicht lohnt sich der Erwerb eine Kühltruhe wirklich, man kann irgendwie ein gutes Gefühl, wenn dann im Fernsehen wieder irgendwelche Schreckensmeldungen kommen.

Viele Grüße

Antje

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